Zwickauer Energieversorgung Gmbh
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LAGEBERICHT<br />
1. UNTERNEHMEN UND UMFELD<br />
Energiewirtschaftlicher Ordnungsrahmen<br />
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe gab mit seinem Urteil vom 29. April 2008 einer Klage von etwa<br />
160 privaten Klägern statt und erklärte eine Preiserhöhungsklausel in Erdgassonderverträgen für unwirksam.<br />
Das Urteil gilt jedoch nicht für Tarifkunden, sondern nur für Privatabnehmer mit Sonderverträgen. Für Tarifkunden<br />
regelt grundsätzlich ein BGH-Urteil vom Juni 2007 die Preisgestaltung ihrer Erdgasversorgungsverträge.<br />
Die Sonderverträge erlaubten es dem Gasversorger zwar, seine gestiegenen Bezugskosten an die Kunden<br />
weiterzugeben, verpflichteten ihn aber nicht, die Verbraucher umgekehrt auch von sinkenden Lieferpreisen<br />
profitieren zu lassen. Dies sei eine unangemessene Benachteiligung der Kunden, weil damit die Folgen von<br />
Schwankungen des Einkaufspreises einseitig dem Kunden auferlegt würden.<br />
Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde seitens des Bundesumweltministeriums die Forderung laut, Stromund<br />
Gaskontingente zu niedrigeren Preisen für sozial schwache Haushalte anzubieten. Diese sogenannten<br />
Sozialtarife sollte die Energiewirtschaft schultern. Die Branche sieht sich an dieser Stelle jedoch nicht in der<br />
Verantwortung. Es ist Aufgabe der Sozialpolitik, die Grundbedürfnisse an Energie zu gewährleisten. Innerhalb<br />
einer funktionstüchtigen Wettbewerbsordnung können einkommensschwache Kunden gegenüber besser gestellten<br />
Verbrauchern nicht bevorteilt werden. Zusätzlich entstehende Versorgungskosten müssten zwangsläufig<br />
auf den übrigen Kundenstamm umgelegt werden.<br />
Branche und Verbände<br />
Auch 2008 stellte sich die Branche weiter auf den Wettbewerb ein und ging mit zahlreichen Änderungen des<br />
Produktportfolios, variablen Zahlungsmodellen und diversifizierten Stromquellen in den Markt.<br />
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurde im Herbst 2007 gegründet. Dabei<br />
wurden die Verbände BGW, VDEW, VDN und VRE zusammengeführt. Im April 2008 wurde die Landesgruppe<br />
Mitteldeutschland, worin Versorgungsunternehmen der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
vertreten sind, gegründet. Mit der Fusion zum ganzheitlichen Verband wird dem hohen Stellenwert der<br />
Infrastruktur für die wirtschaftliche Entwicklung Mitteldeutschlands Rechnung getragen. Als Ansprechpartner<br />
für Politik und Öffentlichkeit für alle Fragen rund um das Thema<br />
Strom, Erdgas, Fernwärme sowie auch Wasser und Abwasser setzt<br />
sich der BDEW als Interessenvertreter für eine nachhaltige Energieund<br />
Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung ein. Mittlerweile<br />
zählt der Verband 1.800 Unternehmen und ist europaweit der<br />
Einzige in dieser Form.<br />
Der BDEW unterstützt als Dachverband die Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen.<br />
So wurde im Berichtsjahr die Erstellung, Weiterentwicklung und Pflege der Datenformate zum Lieferantenwechsel<br />
in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur übernommen. Durch die Nutzung einheitlicher<br />
Verfahren können Energieunternehmen den Kundenwechsel reibungsloser bearbeiten. Die im Zusammenhang<br />
bereitgestellte Internetseite dient außerdem als Kommunikationsplattform.<br />
Nach Angaben des BDEW sank der Brutto-Stromverbrauch in Deutschland um 0,3 Prozent auf 617 Mrd. kWh. Der<br />
Verbrauchsanstieg durch die gute Auslastung der Industrie in den ersten 3 Quartalen wurde durch einen deutlichen<br />
Wirtschaftsabschwung im 4. Quartal gedämpft. Der gesamte Erdgasverbrauch sank 2008 um 1 Prozent auf<br />
930 Mrd. kWh. Auch hier ist laut BDEW die Verbrauchsminderung eine Folge der konjunkturellen Eintrübung am<br />
Ende des Jahres. Des Weiteren sank die Erdgasnachfrage in der Industrie im Berichtsjahr um rund 5 Prozent.