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Aktionsplan Hochwasser 2006_2010.pdf - iksms

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UMSETZUNG DES AKTIONSPLANES HOCHWASSER IM EINZUGSGEBIET VON MOSEL UND SAAR<br />

6.2 LUXEMBURG<br />

In die Erhöhung des Wasserrückhalts wurden in Luxemburg<br />

mehr als 4 Mio. € investiert.<br />

Es ist zu unterscheiden zwischen Maßnahmen zur<br />

Erhöhung des Rückhalts, die eine Absenkung des örtlichen<br />

Wasserspiegels bewirken und darauf abzielen,<br />

das <strong>Hochwasser</strong>risiko zu verringern, und Maßnahmen<br />

zum Ausgleich des Rückhaltevolumens, das während<br />

baulicher Schutzmaßnahmen einer Gemeinde verloren<br />

gegangen ist.<br />

An Gewässern wie Sauer, Alzette, Eisch, Attert usw.<br />

kann eine erste Senkung des Wasserspiegels in den<br />

von <strong>Hochwasser</strong> betroffenen Ortschaften durch die Erhöhung<br />

des Wasserrückhaltes erreicht werden, indem<br />

man in einem Teil des Flusslaufs den durch hydraulische<br />

Berechungen ermittelten Abflussquerschnitt<br />

vergrößert. Diese Maßnahmen haben den Vorteil, dass<br />

sie nicht nur die Situation bei <strong>Hochwasser</strong> entschärfen,<br />

sondern auch eine ökologische und ästhetische<br />

Verbesserung nach sich ziehen. Diese Art von Maßnahmen<br />

wurde unter anderem in Diekirch, Bollendorf-<br />

Pont und Steinheim verwirklicht.<br />

Im Auftrag der Wasserwirtschaftsverwaltung hat<br />

das Kompetenzzentrum technischer Umweltschutz<br />

(CRTE/CRP Henri Tudor) in Zusammenarbeit mit<br />

Partnern wie Ingenieurbüros, der Gemeinde Schifflange<br />

und der „Emweltberodung Lëtzebuerg“ einen Leitfaden<br />

für den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser<br />

in den Siedlungsgebieten Luxemburgs erarbeitet (siehe<br />

http://www.eau.public.lu/publications/index.html).<br />

LEITFADEN ZUM UMGANG<br />

MIT REGENWASSER IN SIEDLUNGS-<br />

GEBIETEN LUXEMBURGS<br />

Durch die Bebauung von Flächen wird der natürliche<br />

Wasserkreislauf gestört: Es kommt mehr Regen zum<br />

Abfluss, während der Anteil der Versickerung und Verdunstung<br />

stark zurückgeht. Die Grundwasserneubildung<br />

wird beeinträchtigt und das lokale Klima in Siedlungen<br />

wird wegen fehlender Verdunstung trockener<br />

und wärmer.<br />

Die Wasserwirtschaftsverwaltung will ein Umdenken<br />

im Umgang mit Regenwasser in Luxemburg herbeiführen,<br />

mit dem Ziel, den natürlichen Regenwasserkreislauf<br />

in Siedlungsgebieten möglichst zu erhalten<br />

oder wiederherzustellen. Insbesondere in Neubaugebieten<br />

sollte die Erschließung den Zustand der „grünen<br />

Wiese“ erhalten. Mit anderen Worten: der Regentropfen,<br />

der aufs Dach, den Fußweg oder die Straße<br />

fällt, soll, wenn möglich, an der Oberfläche zurückgehalten<br />

oder abgeführt und von Boden, Pflanzen oder<br />

Bach direkt wieder aufgenommen werden, anstatt in<br />

einem Betonschacht zu verschwinden. Das überschüssige<br />

Regenwasser ist strikt im Trennsystem zu behandeln<br />

und abzuführen, d.h. eine Vermischung mit Abwasser<br />

sollte vermieden werden.<br />

Der Leitfaden beschreibt die Maßnahmen einer naturnahen<br />

Regenwasserbewirtschaftung zur Abflussvermeidung<br />

oder -verzögerung wie z.B. Versickerungsanlagen,<br />

Regenwassernutzungsanlagen, begrünte<br />

Dächer, zeigt die ökonomischen und ökologischen Vorteile<br />

dieser alternativen Verfahren auf und gibt konkrete<br />

Hinweise zur Planung und praktischen Umsetzung.<br />

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