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106 Verkehrsbauten in der lnnerschweiz Ouvrages ... - SGBF-SSMSR

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<strong>106</strong><br />

MITTEILUNGEN <strong>der</strong> Schweizerischen Gesellschaft für Boden- und Felsmechanik<br />

PUBLICATI ONS de la Société Suisse de Mécanique des Sols et des Roches<br />

Frühjahrstagung 1982, 14./15. Mai, Luzern- Session de pr<strong>in</strong>temps 1982, 14 et 15 mai, Lucerne<br />

Vierwaldstãtterseeregul ierung<br />

von A. Gassmann, Stadt<strong>in</strong>genieur, Luzern<br />

Die Seeregulierung ist schon seit Jahrhun<strong>der</strong>ten e<strong>in</strong>e Autgabe<br />

<strong>der</strong> Stadt Luzern. Nach Stadtschreiber Renward Cysat<br />

(1545-1614) ist das erste Reusswehr im Jahre 1360 erbaut worden.<br />

Damals kautte die Stadt vom Kloster im Hot die Reussmühlen<br />

un d liess e <strong>in</strong>e "Würi" <strong>in</strong> d er "Rüs" errichten. Di e Reussschwelle<br />

hatte aber nicht nu r die Autgabe, den Stadtmühlen das<br />

notwendige Wasser zuzuleiten; si e war auch tür die Schiffahrt<br />

aut dem Luzernersee notwendig. Die Reuss und <strong>der</strong> See wurden<br />

damals soviel gestaut, dass man mit grossen Schiffen bis zum<br />

Grendel tahren konnte. Bei niedrigem Wasserstand mussten<br />

vorher die Güter <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Schiffe umgeladen o<strong>der</strong> mit Karren<br />

<strong>in</strong> 9ie Stadt betõr<strong>der</strong>t werden.<br />

Di e Hõher- o<strong>der</strong> Tieterlegung <strong>der</strong> Reussschwelle <strong>in</strong> den tolgenden<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten gab den Seeanwohnern immer wie<strong>der</strong> Anlass<br />

zu Beanstandungen. Bei <strong>der</strong> Neuerstellung des Wehres im<br />

Jahre 1608 musste sich sogar die Tagsatzung mit den Klagen<br />

<strong>der</strong> Urkantone betassen.<br />

Das heutige Nadelwehr wurde im W<strong>in</strong>ter 1859/60 erstellt. Die unmittelbare<br />

Veranlassung zum Wehrbau gab die Erstellung des<br />

Bahnhotes Luzern durch die Centralbahngesellschaft. Mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>terkantonalen Vertrag konnte im Jahre 1858 e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung<br />

über die F<strong>in</strong>anzierung des Wehres und die Regulierung<br />

des Seespiegels erzielt werden. Aut Drãngen <strong>der</strong> Uterkantone<br />

musste die Sohle des beweglichen Nadelwehres u m 80 em tieter<br />

gelegt werden als bei <strong>der</strong> alten ste<strong>in</strong>ernen Schwelle. An die Kosten<br />

von Fr. 80 000.- leisteten <strong>der</strong> Bund 25%, die Uterkantone<br />

41% und die Centralbahngesellschatt 34%. lm Jahre 1889 baute<br />

die Korporation anstelle <strong>der</strong> 1875 abgebrannten Mühle ei n Wasserwerk<br />

mit drei Turb<strong>in</strong>en, die i h re Kratt aut die im Gewerbegebãude<br />

autgestellten Masch<strong>in</strong>en übertrugen. 1926 wurde e<strong>in</strong><br />

Elektrizitãtswerk erstellt.<br />

Die Weh ranlage aus dem Jahre 1860 besteht aus e<strong>in</strong>em Stirnwehr<br />

mit umklappbaren eisernen Bõcken, e<strong>in</strong>em Lãngswehr mit<br />

testen Bõcken und e<strong>in</strong>em Seitenwehr mit zwei Schützen. Betrieben<br />

wird das Wehr autgrund des Wehrreglementes von 1867<br />

durch die Stadt.<br />

Für e<strong>in</strong>e verbesserte Vierwaldstãtterseeregulierung wurden <strong>in</strong><br />

den letzten Jahrzehnten verschiedene Projekte ausgearbeitet.<br />

Veranlasst durch das Hochwasser 1910 hatte das Bundesamt tür<br />

Wasserwirtschatt e<strong>in</strong> neues Wehrreglement autgestellt. Die<br />

Kantone stimmten diesem Reglement zu, machten aber rechtliche<br />

Vorbehalte, so dass dieses nicht <strong>in</strong> Kraft gesetzt werden<br />

konnte. lm Jahre 1934 legte das Amt tür Wasserwirtschaft e<strong>in</strong><br />

generelles Projekt vor. Die Detailprojektierung <strong>der</strong> Regulieran-<br />

BESTEHENDE WEHRANLAGE<br />

R E U S S ,.,..,.,..___<br />

10 50 100m<br />

Abb. 1 Die Wehranlage aus dem Jahre 1860 besteht aus e<strong>in</strong>em Stirnwehr mit umklappbaren eisernen Boek en, e<strong>in</strong>em U<strong>in</strong>gswehr mit festen Stützen<br />

und e<strong>in</strong>em Seitenwehr mit 2 Schützen.<br />

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