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3. Eigenhelten von Flyschblldungen Di e Mergel und To nschiefer des Flysches prãgen mit ihrer geringen mechanischen Festigkeit die gesamte Voralpenzone. Die Gebiete des Randflysches und des Eozãns der helvetischen Decken stellen die Hauptrutschgebiete der lnnerschweiz dar. Das Gebiet Scharti-Aip Schwand zwischen Holzwang und Heitliswald befindet sich tektonisch gesehen zwischen dem einfachen Faltenbau des Stanserhorns und den unregelmãssig anund übereinandergeschobenen Schuppen und Tafeln des Arvigrates, beide zur Klippendecke gehôrend, auf Flyschbildung ruhend (Abb. 14). Es handelt sich also um eine intensiv tekto- Abb. 12 8/ick gegen N: G/eitbahn in den Kieselkalken der untern Kreide nisierte Zone; ausser wenigen anstehenden Partien von Trias, Jura und Kreide kann man eher vom Schutt dieser Klippensedimente sprechen. lm Gebiet Schwand und dem darüber liegenden Steilhang ist offenbar sei! Jahren e ine allgemeine Kriechbewegung i m Gang, die im Steilhang das Ausmass eines eigentlichen Rutsches angenommen hat. Die Flyschbildungen sind mutmasslich die Hauptgleitflãche. Einzelne Tannen haben ei nen kontinuierlich gebogenen Stamm, die meisten Ta nnen des versackten Waldes stehen aber - abgesehen von der Basis, was auf eine Verkrümmung der jungen Ta nne durch Schnee hinweisen kann - schief (Abb. 15). Die Ursachen liegen in den geologisch ungünstigen Voraussetzungen des Untergrundes. Die Kriechbewegung dürfte die Waldpartie schon früher ergriffen haben. Risse i m Untergrund lassen dann bei starken Regenfãllen das Wasser gezielt in die Schwãchezonen des Untergrundes fliessen, so dass es zu einer Akzentuierung der Kriechbewegung bis zum eigentlichen Rutschen kommt. Beim langsamen Vorschieben der ganzen Schuttmasse kônnen sich aus der Bôschung einzelne Blôcke lôsen, die dann bis auf die Alp Schwand hinunterkollern. Die geringe Durchlãssigkeit dieser Flyschgesteine lãsst aber Flyschschiefer auch als Wasserstauer in Erscheinung treten. Eines der schônsten Beispiele sind die Frongadmen-Ursprung Quellen ob Büren i m Engelberger Ta i (Abb. 16). Die südôstlich der Ortschaft Büren zutage tretenden Quellen Ursprung und Frongadmen liegen im untersten Te il der vom Buochserhorn in westl iche Richtung gegen das Engelberger Tai abfallenden Abhãnge. Der Quellerguss unterliegt betrãchtlichen Schwankungen. Die Ergiebigkeit steigt in der Regel zwischen Mai und Juni sprunghaft von ca. 7000 l/m in auf etwa 11 000 l/m in an, u m dan n an der Juli-August-Wende ebenso abrupt wieder auf die vorsommerlichen Werte abzusinken. Entsprechend den Trockenperioden werden die Mini malwerte (zwischen 2500 1/min und 3500 1/min) in den Wintermonaten (Dezember bis Mãrz) erreicht. In tektonischer Hinsicht befinden wir uns auch hier im Bereich der Klippendecke. Die Unterlage dieser Decke wird von einer mehr oder weniger ruhig gelagerten Flyschserie von tertiãren Mergeln mii Sandsteinbãnken gebildet. Die eigentliche Klippendecke bildet auf der rechten Talseite der Engelberger Aa ei ne waagrecht liegende Synklinale, deren Südschenkel vôllig nach Norden überkippt ist. Der untere, ursprünglich nôrdliche Schenkel bildet seinerseits e ine schwache Mulde, deren tiefste Stelle (Axenzone) ziemlich genau ôstlich von Büren zu liegen kommt. Abb. 13 8/ick gegen E: Gleitbahn des Go/dauer 8ergsturzes 8
Stanserborn I 90 I Steinberg Kleinhorn Holzwang Heitliswald Arvigrat 20 I 8 Arvisattel NNE Neokom der Klippen Obcrer Malm Argovien Oxfordien l Schutt Morane Dogger Oberer Lias Callovien Toarcien-Scbiefer Oberer Dogger Mittl. und unt. Lias Mittl. u. unt. Dogger Hettangien Stanserhorn un d Arvigrat, nach P. C h r i s t I92o, 1 : 40 ooo. • 111 R hat : Dolomit · Rauhwacke .. E-< Gips Abb. 14 (oben) Geologisches Profil durch Stanserhorn und Arvigrat; aus: A. Hei m, Geo/ogie der Schweiz, 1922 Abb. 15 (links) Allgemeine Rutschbewegung im Ta nnenwald Abb. 16 (unten) Geologisches Profil durch die Klippendecke E Büren K LI PPEN DECKE TROG'MATT GIEBEL E NGELBERGER Ail. NNW C in di e SSE Wasserzufluss zur Ursprungquelle o 200 600 800 1000m 2 km M - 1 : 20 000 3 km 9
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