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Beschlussbuch_KDV_130420 - SPD Friedrichshain-Kreuzberg

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Antragsbuch · <strong>KDV</strong> am 20. April 2013 - 12 - Abt 12: Europa-Nominierung<br />

ausgeschrieben. Die Ausschreibung umfasst die Linien S41 und S42 (Ringbahn), die<br />

S46 (Hauptbahnhof-Westend-Königs Wusterhausen), die S47 (Spindlersfeld-<br />

Südkreuz) und die S8 (Hohen Neuendorf- Königs Wusterhausen). Ermittelt werden<br />

soll ein Verkehrsunternehmen, das die ausgeschriebenen Linien vom 15. Dezember<br />

2017 an bis zum Dezember 2032 betreibt. Wer den Zuschlag erhält, muss ca. 200<br />

neue Viertelzüge zu jeweils zwei Wagen bauen lassen und geschätzte Gesamtkosten<br />

von 600 Millionen Euro vorfinanzieren.<br />

Neue Wagen werden dringend benötigt, es droht eine zyklische Krise, da auch das<br />

derzeit eingesetzte Wagenmaterial zahlenmäßig bereits jetzt nicht ausreichend und<br />

teilweise deutlich überaltert ist. Es wird in drei bis fünf Jahren wieder einem Revisionsberg<br />

verursachen.<br />

Gegen das Vergabeverfahren gab es eine gerichtliche Beschwerde der Deutschen<br />

Bahn AG, der die S-Bahn Berlin GmbH derzeit gehört. Das Berliner Kammergericht<br />

gab dieser Klage statt. Am 22.02.2013 kündigte der Senat an, die Ausschreibung in<br />

der kommenden zweiten Stufe zu ändern. Vermutlich soll nun der Gewinner der<br />

Ausschreibung verpflichtet werden, die Züge nach 15 Jahren zu einem noch zu bestimmenden<br />

Restwert an das Land Berlin oder an das neue Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

zu verkaufen.<br />

Statt ein schlechtes Verfahren zu verbessern, sollte jedoch die Gelegenheit ergriffen<br />

werden, grundsätzlich umzusteuern, bevor langfristige Negativfolgen und Kosten für<br />

das Unternehmen, die Berliner und Brandenburger Bürger und beide Ländern unabwendbar<br />

sind.<br />

Hintergrund:<br />

Probleme der S-Bahn waren und sind Folge des geplanten Börsengangs der<br />

DB AG<br />

Die bisherige Geschichte der Berliner S-Bahn, aber auch der British Rail und anderer<br />

teilprivatisierter Schienenverkehrsanbieter zeigen: Es rechnet sich auf die Dauer<br />

nicht, öffentlichen Nah- und Fernverkehr sollte durch private Dienstleister erbringen<br />

zu lassen. Ein weniger umfangreiches und zuverlässiges Angebot, Zugausfälle, Sicherheitsrisiken<br />

bis hin schweren Unfällen ist stets die Folge. Für die Folgeschäden<br />

muss letztendlich immer die öffentliche Hand bezahlen. Warum soll ein privater Anbieter<br />

also die Gewinne abschöpfen können, die durch öffentliche Investitionen erst<br />

möglich werden?<br />

Ab 2004 wurde die Politik der DB AG vom Vorstand sowie von der verantwortlichen<br />

Bundespolitik auf einen vorgesehenen Börsengang ausgerichtet. Dazu beutete die<br />

bereits formal private DB AG ihre Tochtergesellschaft S-Bahn Berlin GmbH in vielfältiger<br />

Weise aus. Elementare Interessen der Berlinerinnen und Berliner mussten hinter<br />

der „Börsenstory“ zurückstehen. Vor Investitionen zum Erhalt von Material sowie<br />

Anzahl und Qualifikation des Personals stand eine steigend festgesetzte Summe abzuführender<br />

Gewinne sowie Trassen- und Bahnhofsgebühren und „Managementumlagen“.<br />

Die S-Bahn Berlin ist dabei von der DB AG auf deren Weg zur Börse heruntergewirtschaftet<br />

worden. Am massivsten wurde und wird dies im deutlich eingeschränkten<br />

Fuhrpark sichtbar. Aber auch Werkstattkapazitäten sind abgebaut worden, das Personal<br />

wurde drastisch reduziert und auch das Netz, dort insbesondere Signale, Weichen<br />

sowie zentrale Versorgungsknoten verursachen zunehmend Einschränkungen<br />

<strong>SPD</strong> <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong>

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