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Es kommt Dicker - Marius Leutenegger

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28 | Spezial – Zeitgeschehen Books Nr. 3/2013<br />

Alle Bücher finden Sie auch auf Spezial – Zeitgeschehen | 29<br />

«Man braucht in<br />

diesem Segment<br />

Titel, die schnell<br />

hohe Auflagen<br />

erzielen. Themenwahl<br />

und Design<br />

der Bücher müssen<br />

also sitzen und einen<br />

Nerv treffen.»<br />

im Segment des aktuellen Sachbuchs die<br />

unverlangt eingesandten Manuskripte<br />

nur äusserst selten zur Veröffentlichung.<br />

In der Regel gehen die Anregungen von<br />

den Verlagen oder den Agenten aus, die<br />

gezielt geeignete Autorinnen und Autoren<br />

für die von ihnen für attraktiv gehaltenen<br />

Themen suchen.<br />

Wie schnell muss man reagieren können,<br />

um ein Thema nicht zu verpassen? Und<br />

werden Manuskripte zu hochaktuellen<br />

Themen schneller bearbeitet als solche<br />

zu «zeitlosen» Themen?<br />

Der Zeitfaktor spielt bei aktuellen Themen<br />

eine sehr grosse Rolle. <strong>Es</strong> ist ein bisschen<br />

wie bei den grossen Konquistadoren:<br />

Wer zuerst seine Flagge in die Erde der<br />

neuen Welt rammte, dem gehörte das<br />

Gebiet. Wer bei einem aktuellen Thema<br />

als erster auf dem Markt ist, der erzielt<br />

deutlich höhere Auflagen. Deswegen sind<br />

natürlich die Produktionsfristen in diesem<br />

Segment viel kürzer. Man muss dann den<br />

Schreibtisch frei räumen und das Buch<br />

in kürzester Zeit durchschleusen – nach<br />

Möglichkeit ohne Abstriche bei der Qualität<br />

zu machen. Das ist für alle Beteiligten<br />

jedes Mal aufs Neue eine grosse Herausforderung.<br />

Wie ist die «Halbwertszeit» solcher Bücher,<br />

oder anders: Geht man davon aus,<br />

dass es von den allermeisten Veröffentlichungen<br />

nur eine Auflage geben wird?<br />

Die Halbwertszeit ist deutlich kürzer als<br />

etwa bei einer Gesamtdarstellung zur<br />

römischen Geschichte. Aktuelle Themen<br />

unterliegen einer schnellen Veränderung,<br />

und in unserer Mediengesellschaft ist die<br />

Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr allzu<br />

lang, auch bei wichtigen Themen. Das<br />

heisst aber nicht, dass man generell nur<br />

mit einer Auflage rechnet. Wäre das titelübergreifend<br />

der Fall, liessen sich diese<br />

Bücher nicht kalkulieren. Man braucht<br />

in diesem Segment Titel, die schnell hohe<br />

Auflagen erzielen. Themenwahl und<br />

Design der Bücher müssen also sitzen und<br />

einen Nerv treffen.<br />

Kommt man als Buchverlag gegen die<br />

Geschwindigkeit des Internets noch an?<br />

Wie hebt man sich von den Internet-<br />

Infos ab?<br />

In der Tat ist das Internet neben Zeitungen<br />

und Zeitschriften eine grosse<br />

Konkurrenz für das aktuelle Sachbuch.<br />

Bloss die wichtigsten Informationen zu<br />

einem aktuellen Thema zusammen zu<br />

stellen, reicht daher schon lange nicht<br />

mehr aus. Damit ein Buch in diesem<br />

Segment erfolgreich ist, muss mehr dazu<br />

kommen. Eine originelle These etwa oder<br />

ein neuer Blickwinkel, die geeignet sind,<br />

gesellschaftliche oder politische Debatten<br />

anzustossen. Sehr wichtig ist auch der<br />

Autor oder die Autorin. Er oder sie muss<br />

das Thema oder die These glaubwürdig<br />

vertreten können. Und auch die Art der<br />

Darbietung ist wichtig. Die Zeiten, in<br />

denen man sich auf eine Art Bildungsverpflichtung<br />

des Publikums zurückziehen<br />

konnte, sind definitiv vorbei. Wer sein<br />

Publikum erreichen will, sollte zugänglich<br />

und unterhaltsam schreiben können.<br />

Insgesamt bin ich aber sehr optimistisch,<br />

was die Zukunft des aktuellen Sachbuchs<br />

angeht. Immer wieder regen solche<br />

Bücher auch in unserer auf das Internet<br />

fixierten Zeit Debatten an und halten das<br />

Publikum in Atem. Mir scheint sogar, dass<br />

sie dies besser schaffen als etwa Zeitungen<br />

und Zeitschriften.<br />

Welches sind die gerade aktuellen<br />

Themen?<br />

Da gibt es viele. Bei uns erscheint etwa in<br />

den nächsten Tagen ein aktuelles Buch zu<br />

Syrien aus der Feder von Rupert Neudeck,<br />

dem Gründer der Hilfsorganisationen<br />

Cap Anamur und Grünhelme. Er hat<br />

dort unter schwierigsten Bedingungen<br />

humanitäre Hilfe geleistet. Ein dramatischer<br />

und berührender Bericht aus dem<br />

Inneren eines Bürgerkriegs. Innenpolitisch<br />

ist natürlich die wachsende gesellschaftliche<br />

Ungleichheit ein wichtiges<br />

Thema. Das Buch des grossen Historikers<br />

Hans-Ulrich Wehler über «Die neue Umverteilung»<br />

etwa ist seit Wochen auf der<br />

deutschen Bestsellerliste. Und wir haben<br />

die erste zeithistorische Einordnung der<br />

rot-grünen Jahre unter Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder im Programm. Der<br />

Historiker Edgar Wolfrum hat sich durch<br />

Berge exklusiven Archivmaterials gewühlt<br />

und mit allen Protagonisten ausführlich<br />

gesprochen. Aber da sieht man schon,<br />

wie sehr die Aktualität eines Themas von<br />

Land zu Land unterschiedlich sein kann.<br />

In Deutschland steht Rot-Grün im Zentrum<br />

aktueller Debatten – wie das in der<br />

Schweiz aussieht, kann ich schon nicht<br />

mehr beurteilen.<br />

Sebastian Ullrich, Lektor für Zeitgeschichte<br />

und Politik im Verlag C.H.Beck<br />

sowie Programmleiter Paperback.<br />

C.H.Beck<br />

Der Verlag C.H.Beck – benannt nach seinem<br />

Gründer Carl Gottlob Beck – zählt zu<br />

den grössten und renommiertesten Verlagen<br />

Deutschlands. Bekannt ist er vor allem<br />

für seine Publikationen in den Bereichen<br />

(Zeit-)Geschichte, Ethnologie, Literatur-<br />

und Sprachwissenschaften, Religion,<br />

Philosophie, Politik- und Sozialwissenschaften<br />

sowie Kunst und Architektur. C.H.Beck<br />

wurde 1763 gegründet und feiert somit<br />

dieses Jahr sein 250-jähriges Bestehen.<br />

BILDBAND<br />

SWISS VISION<br />

Mit Swiss Vision hat der renommierte Landschaftsfotograf<br />

Patrick Loertscher ein wahres Meisterwerk der Extraklasse<br />

geschaffen, sozusagen eine Liebeserklärung an seine Heimat,<br />

das die besonderen Werte der Schweiz in ihrer ganzen<br />

Ursprünglichkeit und Schönheit festhält.<br />

Ein aussergewöhnlicher Bildband, der sich an alle Menschen<br />

wendet, welche die Schweiz lieben und mit viel Freude<br />

die visuelle Schönheit dieses einzigartigen Landes mitten in<br />

Europa geniessen oder weiterreichen möchten.<br />

«Wohlbefinden ist für<br />

mich der Schlüssel<br />

zur Lebensfreude.»<br />

Bildband Swiss Vision von Patrick Loertscher<br />

mit einem Vorwort von Adolf Ogi<br />

durchgehend deutsch/englisch<br />

gekürzte Fassung im Anhang: f, i, sp, jap, chin, r<br />

208 Seiten, ca. 150 Farbabbildungen<br />

Gegliedert in 14 Schweizer Regionen<br />

30.5 x 24 cm, Leinenband mit Schutzumschlag<br />

ISBN: 978-3-905987-12-6<br />

In allen Orell Füssli-<br />

Fillialen ist auch der<br />

grossformatige Kalender<br />

Lichtvisionen Schweiz 2014<br />

von Patrick Loertscher<br />

erhältlich.<br />

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mein<br />

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