info 03.10 (PDF 2.47 MB) - Schweizerische Gesellschaft für ...
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<strong>info</strong> <strong>03.10</strong> PERSÖNLICH 7 | | |<br />
uns ein tolles Team, in dem sie zurzeit mehr arbeitet und mich<br />
auch noch pflegt, das ist schon eine Belastung. Doch sobald<br />
etwas nicht mehr geht, suchen wir zusammen neue Lösungen.<br />
Wir sind beide sehr positiv denkende Menschen und das Gute<br />
ist ja, dass der eine meistens stärker ist als der andere. Dann<br />
holt man sich gegenseitig wieder ab.<br />
Was sind deine Kraftquellen?<br />
Die Natur gibt mir Kraft; rauszugehen, die Sonne, den Regen<br />
und den Wind auf meiner Haut zu spüren. Natürlich auch meine<br />
Frau, die Familie und Freunde, die mir nahe stehen und meine<br />
Entwicklungen mitmachen – ohne sie ginge es nicht. Zudem<br />
haben Glaube, Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit einen grossen<br />
Platz bei mir eingenommen.<br />
Ausserdem begleitet mich seit diesem Jahr «Flamme»!<br />
Er ist ein Begleithund von Le Copain, der mir im Alltag hilft,<br />
aber natürlich viel mehr ist als nur ein Hilfshund, der Türen<br />
öffnet oder die Socken auszieht. Er ist immer in meiner Nähe,<br />
so dass ich nicht mehr alleine bin, auch wenn wir raus gehen,<br />
hilft er, das Eis zu brechen, ein Gespräch kommt dann über<br />
ihn in Gang. Es ist eine wahre Freude ihn beim Spielen zu<br />
beobachten, oder wenn er sich zu meinen Füssen legt, damit<br />
ich ihn streicheln kann.<br />
Was sind deine wichtigsten Erfahrungen im Zusammenhang<br />
mit der Krankheit?<br />
Das Wichtigste für mich ist den Lernprozess anzunehmen. Ein<br />
ALS-Betroffener muss sich ständig mit neuen Veränderungen<br />
auseinandersetzen: zuerst Medikamente, dann ein Rollator (statt<br />
eines Autos), ein Rollstuhl, Beatmungsgerät… schlussendlich<br />
wehrt man sich gegen alles. Aber irgendwann merkst du, wie<br />
hilfreich alles ist. Aus diesem Prozess lernt man auch Hilfe<br />
anzunehmen – von allen Seiten, meiner Frau, extern, der Spitex,<br />
Hilfsmitteln – und das ist essentiell.<br />
Dadurch kann ich Kraft sparen und habe so mehr Reserven.<br />
Ausserdem pflege ich den Kontakt mit Freunden viel mehr.<br />
Und gerade ich kann nicht erwarten, dass die Mitmenschen