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ein geeignetes Modell zur kosteneffizienten CO 2 - VRE

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STROM OHNE GRENZEN<br />

20<br />

WO STEHT DER EUROPÄISCHE STROMMARKT?<br />

Aktive Marktteilnahme von Industrie- und<br />

Versorgungsunternehmen<br />

Vor dem Schritt in die Welt der strukturierten Beschaffung und<br />

des Portfoliomanagements gilt es – unabhängig von Sektor und<br />

Branche – <strong>ein</strong>e Bestandsaufnahme des Status Quo durchzuführen.<br />

An erster Stelle ist die Frage nach der Fähigkeit <strong>zur</strong> lang- und kurzfristigen<br />

Prognose zu beantworten. Diese Fähigkeit hat zentrale<br />

Bedeutung bei der monetären Bewertung von Profil- und Volumenrisiko<br />

und bei der Entscheidung, ob diese Risiken gegen Zahlung<br />

<strong>ein</strong>er pauschalen Prämie an den Lieferanten abgegeben oder selbst<br />

getragen werden sollen. Während <strong>ein</strong> Stromanbieter immer von <strong>ein</strong>er<br />

groben Abschätzung der möglichen Entwicklung des Bedarfsprofils<br />

ausgehen muss, kann <strong>ein</strong> Unternehmen mit guter Prognosefähigkeit<br />

den monetären Effekt von Prognosefehlern und den daraus<br />

resultierenden Bedarf an Ausgleichsenergie gut selbst abschätzen.<br />

Insofern bietet <strong>ein</strong>e gute Prognosefähigkeit <strong>ein</strong> erhebliches Einsparpotenzial<br />

für den Kunden, da die bei Übernahme der genannten<br />

Risiken pauschal kalkulierten Risikoprämien entfallen. Sollte diese<br />

Fähigkeit nicht im Hause vorhanden s<strong>ein</strong>, so bleibt entweder die<br />

Möglichkeit der Vergabe der Prognoseerstellung an <strong>ein</strong>en Dienstleister<br />

oder die Verlagerung des Risikos auf den Lieferanten. In<br />

Abb. 5 sind verschiedene Beschaffungskonzepte in Bezug auf deren<br />

jeweilige Marktnähe sowie Chancen-/Risikoprofil zusammengestellt.<br />

Sofern sich <strong>ein</strong> Unternehmen dafür entscheidet, das Profil- und<br />

Volumenrisiko selbst zu tragen, muss im nächsten Schritt überlegt<br />

werden, ob es die Risiken <strong>ein</strong>er unvollständigen Abdeckung s<strong>ein</strong>es<br />

Lastprofils durch Standardhandelsprodukte übernehmen möchte.<br />

Der Vorteil bei der Verwendung von Standardhandelsprodukten liegt<br />

in deren transparentem Marktpreis, der Nachteil liegt in der im<br />

Normalfall auftretenden Short Position (Unterdeckung) in den Peakbzw.<br />

Long Positionen (Überdeckung) in den Offpeak-Stunden. Dieser<br />

Nachteil könnte durch die Integration <strong>ein</strong>er Fahrplanlieferung in das<br />

Beschaffungsportfolio kompensiert werden. Fahrpläne haben im Vergleich<br />

zu Standardhandelsprodukten jedoch <strong>ein</strong>e weitaus geringere<br />

Liquidität im Markt.<br />

Während die bisher dargestellten Aspekte sowohl für industrielle<br />

als auch für kommunal und regional aktive Unternehmen gelten,<br />

gibt es in den Funktionen des Risikomanagements zwischen diesen<br />

beiden Unternehmensgruppen erhebliche Unterschiede.<br />

Kommunal und regional aktive Unternehmen<br />

Für Unternehmen der Energiewirtschaft ist die Verzahnung der Vertriebs-<br />

mit den Beschaffungsaktivitäten von zentraler Bedeutung.<br />

Fehlende Synchronisierung dieser Aktivitäten kann zu erheblichen<br />

Delta-Positionen im Stromportfolio führen und in der momentanen<br />

Phase sehr volatiler Preise fatale Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis<br />

haben. Vor diesem Hintergrund gilt es, das Absatzportfolio<br />

nach kl<strong>ein</strong>en (Tarif), mittleren (Sondervertrag) und großen<br />

Einzelkunden zu strukturieren.<br />

Ausgehend von dieser Struktur ist es notwendig, die jeweiligen Verträge<br />

nach Laufzeiten und Kündigungszyklen zu strukturieren,<br />

Abb. 3 Geschäftsentwicklung Portfoliomanagement TK Abb. 4 Geschäftsentwicklung Sales Trading TK<br />

Abb. 5 Grundlagen der strukturierten Beschaffung Abb. 6 Aufgabenverteilung in der Energieversorgung<br />

ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 56. Jg. Special 6/2006

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