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<strong>Unser</strong> <strong>GOCH</strong> Ein bärenstarkes Fest Das Kindertheater aus Witten erzählt am 14. November die Geschichte um das Geburtstagskind Merle im Gocher Kastell. AUSBLICK NOVEMBER 19 Das Kindertheater „Theaterspiel“ aus Witten gastiert am Montag, 14. November, um 15 Uhr im Kastell. Beate Albrecht zeigt mit ihrem Team ein Stück vom Alleinsein und Zusammenhalten, vom ersten Lesen und Schreiben, von der Kraft der Fantasie, und natürlich von Teddybären. Zum Inhalt: Merle hat morgen Geburtstag – das ist doch der schönste Tag überhaupt, oder? Doch dieses Jahr ist alles anders: Papa wohnt jetzt woanders, Mama musste dringend wegfahren, und Merle soll nun zum ersten Mal bei ihrer Tante Thea übernachten. Aber was noch viel schlimmer ist: Sie möchte Merles Festtag einfach vergessen. Aber warum? Da hat Merle eine Idee... Die Veranstaltung ist für Kinder ab vier Jahren und dauert etwa 60 Minuten. Eintrittskarten zum Preis von 3,50 Euro / 2,10 Euro sind im Rathaus bei der KulTOURbühne (☎ 02823 320 202). Claus Wilke zum dritten Mal in Goch Am Mittwoch, 30. November, hebt sich im Kastell der Vorhang für das Kriminalstück „Das Haus der Lady Alquist“ mit Claus Wilke in der Hauptrolle. Es spielt neben Fabienne Hesse und Renate Clair der unvergessene „Percy Stuart“ Claus Wilke in der spannenden Inszenierung. Zum Inhalt: Im viktorianischen London wird die Sängerin Alice Alquist des Nachts in ihrem Haus ermordet aufgefunden. Die kostbaren Juwelen der Lady Alquist sind unauffindbar und der Mörder wird nie gefasst. Zehn Jahre später heiratet ihre Nichte Paula, die die schrecklichen Ereignisse längst verdrängt hat, den charmanten Musiklehrer Gregory Anton. Um ihrem Ehemann einen Gefallen zu tun reist Paula wieder nach London und zieht in das leer stehende Haus ein, in dem ihre Tante ermordet wurde. Für eine Weile scheint das Leben des Ehepaares perfekt zu sein, doch dann geschehen unheimliche Dinge um Paulas Umfeld: Gegenstände verschwinden, das Licht der alten Gasflamme flackert und Paula hört eigenartige Geräusche in dem Haus… Theatermenu Auch diesen Theaterbesuch kann man wieder mit einem Theatermenu zum Genuss für alle Sinne verschmelzen lassen. Es ist zum Preis von 16 Euro vor der Veranstaltung bei Kul- Claus Wilke spielt die Hauptrolle. TOURbühne Goch zu erwerben. Auf dem Speiseplan steht: ein Glas Sherry, Amuse-geuele mit Brot und Butter, englisches Rindsragout mit Rotkohl und Spätzle, Eis mit Kirschen kann für 3,50 Euro zusätzlich gebucht werden. Theater- Shuttle Die Besucher der Veranstaltungen von der KulTOURbühne haben die Möglichkeit, den Fahrservice in Anspruch nehmen. Ein Mietwagen der Firma Tünnißen steht für die Hin- und Rückfahrt zur Verfügung und bietet auch eine Rollstuhl-Spezial-Beförderung an. Pro Person kostet eine Fahrt in den Theater-Tarifen „Zentrum“ 2,50 Euro und „Ortsteile“ 3,50 Euro. Anmeldungen sind bis zu einem Tag vor den Veranstaltungen mit Nennung des Fahrziels bei der KulTOURbühne unter Telefon 02823 320-202 möglich. VORMERKEN Christine Westermann gibt Buchtipps Christine Westermann empfiehlt Bücher im Radio und im Fernsehen – und am Donnerstag, 24. November, um 19.30 Uhr im Gocher Kultur- und Kongesszentrum. Die Journalistin und Buchautorin, 2011 Mitglied der Jury zum Deutschen Buchpreis, hat ein gutes Dutzend Buchempfehlungen dabei. Sicherlich mehr als einmal mit dem Hinweis: „. . .ein tolles Buch, das einen sofort nach wenigen Zeilen in die Geschichte reinzieht!“ Und wenn sie erst einmal ins Schwärmen gerät, dann. . . Unterm Strich: Christine Westermann empfiehlt Bücher mit Herz und Verstand, Bücher zum Eintauchen, Versinken, Nachdenken, Schmökern oder zum Verschenken. Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis von 15 Euro im Rathaus Goch bei der KulTOURbühne (☎ 02823 320-202) erhältlich. Karten können ebenfalls online im Veranstaltungskalender auf der Stadtseite www.goch.de geordert werden. Tanztee im Kastell Goch Im Gocher Kastell wird am Sonntag, 6. November, wieder heiter das Tanzbein geschwungen. Dann ist von 15 bis 18 Uhr wieder Tanztee-Zeit für Tanzbegeisterte bei freiem Eintritt. Für ungezwungene Atmosphäre sorgt der Entertainer Wolfgang Bachus, er wird mit Live-Musik gerne auf besondere Wünsche eingehen. Schlager- sowie bekannte Film- und Swing-Melodien stehen auf dem Programm. Evergreens und Ohrwürmer bringen in der Pause die Mundharmonika-Oldies aus Goch. Einlasskarten zu dieser Veranstaltung sind im Rathaus Goch bei der KulTOURbühne, ☎ 02823 320-202, erhältlich; sie können ebenfalls online im Veranstaltungskalender auf der Stadtseite www.goch.de geordert werden.
20 IM BLICKPUNKT Täglich kommen die Menschen an der Susmühle vorbei, ob zu Lande über die neue Brücke (links) oder zu Wasser. Und für alle ist das Gebäude der Susmühle ein absoluter Hingucker. Besonders das rote Mühlenrad zieht die Blicke auf sich. Früher gab es eine Zeit, da war es unter einem Wetterschutz versteckt, damit es im Winter nicht einfriert. Fotomotiv aus dem 18. Jahrhundert Verlandet, funktionslos und dennoch mit am häufigsten abgelichtet: der Hingucker Gocher Susmühle. Sogar die Denkmalliste, die, wenn man so will, offiziellste Drucksache der Stadt Goch, die sich mit der Susmühle beschäftigt, ist sich nicht so ganz sicher. „Ursprung der Mühle vermutlich aus dem 18. Jahrhundert als Lohnmühle“, ist da zu lesen. Das genaue Entstehungsdatum ist damit also unbekannt. Sehr wohl bekannt ist hingegen, dass der rechtwinklige dreigeschossige Backsteinbau mitsamt Mühlen- rad seit dem 2. August 1982 als Baudenkmal eingetragen ist. Die Lohn- beziehungsweise Mautmühle, in der auch gegen die Entrichtung einer Gebühr Getreide gemahlen wurde, ist mit ihrem signalroten Wasserrad heute sicher eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Federführend verantwortlich dafür ist letztlich auch der örtliche Heimat- und Verkehrsverein, der unter dem Vorsitz des Altbürgermeisters Willi Vaegs Auf dem Jansonius-Plan war hier noch keine Mühle zu sehen (unten). vor einigen Jahren dafür sorgte, dass das eiserne Mühlenrad renoviert wurde und seitdem in neuem Glanz erstrahlt. „Luftbild“ von Goch um 1650 Die Geschichte des Gebäudes allerdings beginnt schon wesentlich früher. Die ersten Hinweise dazu liefert uns der sogenannte Jansonius-Plan, der die Stadt Goch um 1650 zeigt und ein für damalige Verhältnisse bemerkenswert genau gezeichnetes „Luftbild“ der städtischen Struktur und Sehenswürdigkeiten (Steintor, Pfarrkirche St. Maria Magdalena u.a.) zeigt. Eine Stadt planmäßig und in Nierenform angelegt ist zu sehen, die vollständig von einem Fluss umgeben ist. Außerhalb der Stadtmauern befinden sich auf diesem Plan vier Wassermühlen. Die Loh- und die Kornmühle auf der Niers und die Walk- sowie die Ölmühle auf dem Stadtgraben. Am Standpunkt der heutigen Susmühle ist zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Schleuse inklusive eines einfachen Torhäuschens dargestellt. Interessant wird es dann gut einhundert Jahre später: Jan de Beyer, der Maler, der sich mit seinen Bildern von niederländischen, belgischen und eben auch deutschen Städten und Gebäuden einen Namen machte, war es, der zu diesem Zeitpunkt die Ansicht mit dem Titel „Blick auf Goch von der anderen Seite der Niers gesehen“ zeichnete. Ganz abgesehen vom schönen Panorama dieses Gemäldes, das die Niers, die Kirche Maria Magdalena und schöne Grünflächen zeigt, fällt hier ei- Das Mühlenrad selbst wurde erst vor wenigen Jahren aufwändig restauriert und anschließend neu gestrichen. Die Initiative dazu kam vom hiesigen Heimat- und Verkehrsverein – der übrigens auch das jüngst angelegte „Geschichtsufer“ gleich gegenüber anregte. nes besonders auf: ganz rechts im Bild ist der Teil eines Backsteinbaus zu sehen, der gut und gerne dreigeschossig sein könnte und sich genau in der Sichtachse zwischen Schleuse und Kirche befindet. Da braucht es nur minder ausgeprägtes detektivisches Gespür, um hier eine jüngst entstandene fünfte Wassermühle zu vermuten, die heutige Susmühle. Demnach wurde sie wohl zwischen 1650 und etwa 1740 gebaut, denn da entstand de Beyers Bild „Die Vollmühle oder Walkmühle war ein ganz kleines, winziges Gebäude, mit einem
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