Früherkennung rettet Leben
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profile 3-07<br />
Management & Organisation<br />
Organisationsformen modernen<br />
klinikmanagements<br />
• PrOzessOPtiMierung iM caritas-krankenhaus st. JOsef<br />
das caritas-krankenhaus st. Josef in regensburg stellt sich heute als eine der leistungsfähigsten<br />
kliniken im bayerischen raum dar. die in den vergangenen Jahren vorangetriebenen<br />
Veränderungen in abläufen und leistungsangeboten, die konsequente Patientenorientierung<br />
und die Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters haben die herausragende<br />
stellung auf dem gesundheitsmarkt ermöglicht.<br />
Erreicht wurden diese Erfolge,<br />
weil der Träger, die<br />
Geschäftsführung, die<br />
Führungskräfte und die<br />
Mitarbeiter der Klinik in<br />
den vergangenen zehn<br />
Jahren bereit waren,<br />
neue Wege zu gehen.<br />
Damit passt das Haus<br />
sehr gut unter das Dach des Sana Konzerns und gehört seit<br />
Januar 2007 zu den erfolgreichen Managementhäusern der<br />
Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA.<br />
Geschäftsführung und Chefärzte des Hauses haben im<br />
Jahr 2001 unter dem Eindruck des Gesundheits-Modernisierungsgesetzes<br />
die Frage gestellt: „Wie muss ein Krankenhaus<br />
sich nach Einführung des DRG-Systems von seiner<br />
Organisation her verändern?“ Hierzu wurde in Form des<br />
Strategiepapiers „Strategie 21“ ein Krankenhaus auf der<br />
grünen Wiese entwickelt. Die wesentlichen Elemente dieses<br />
prozessorientierten Krankenhauses sind eine Zentrale<br />
Patientenaufnahme über das Patientenmanagement- und<br />
Service-Center, die Zentrale Notaufnahme, das Zentrale Belegungsmanagement<br />
und die Umstellung auf das Pflegesystems<br />
der Primären Pflege. Für die Prozessorientierte Aufgabenverteilung<br />
startet im Moment das Pilotprojekt.<br />
Patientenmanagement- und Service-Center (PMSC)<br />
Dreh- und Angelpunkt des prozessorientierten Krankenhauses<br />
ist hierbei die komplette Neuorganisation des Aufnahmeprozesses.<br />
Der in der überwiegenden Zahl deutscher<br />
Krankenhäuser etablierte Ablauf der strikten Trennung von<br />
administrativer Aufnahme im Eingangsbereich und medizinischer<br />
Aufnahme durch unerfahrene Assistenzärzte auf<br />
Station wird dabei grundsätzlich durchbrochen.<br />
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In vier anliegenden Untersuchungsräumen für fünf Fachabteilungen<br />
wird der Patient administrativ, pflegerisch und<br />
ärztlich aufgenommen. Dafür stehen jeweils ein Facharzt<br />
der entsprechenden Fachrichtung und eine Arzthelferin zur<br />
Verfügung. Aufnahmegespräch, Blutabnahme, EKG, Ultraschalluntersuchung<br />
und Aufnahme der Versicherungsdaten<br />
geschehen also in einem Raum. Durch diese zentrale Ablaufplanung<br />
hat der Patient eine hohe Termintreue, kurze<br />
Wartezeiten und kurze Wege. Der Patient kommt bereits<br />
mit allen Unterlagen auf die Station. Das bringt Ruhe in den<br />
Stationsablauf und verleiht dem Patienten ein Gefühl des<br />
„Willkommenseins“. Weitere Serviceleistungen werden<br />
vom PMSC gemanagt.<br />
Das PMSC schafft eine Aufnahmesituation, die den Bedürfnissen<br />
des Patienten und seiner Angehörigen gerecht<br />
wird. Die zentrale Stelle des PMSC ist eine offene Theke<br />
und bietet dem Patienten sofort bei seiner Ankunft einen<br />
kompetenten Ansprechpartner.<br />
Zentrale Notaufnahme<br />
Die zentrale Notaufnahme ist zu jeder Zeit interdisziplinär besetzt.<br />
Die Behandlungsräume sind mit modernster Technik<br />
ausgestattet. Mit einer zentralen Anlaufstelle wurde eine offene,<br />
rund um die Uhr von speziell ausgebildeten administrativen<br />
Mitarbeitern besetzte Leitstelle eingerichtet. Von hier<br />
aus besteht ständiger Sichtkontakt zu den Notfallpatienten<br />
und deren Angehörigen im Wartebereich. Diese erhalten das<br />
Gefühl, sofort angenommen und auch mal bei Wartenzeiten<br />
nicht vergessen zu werden. Zudem gelingt durch die administrative<br />
Aufnahme eine höhere Datenvalidität.<br />
Zentrales Belegungsmanagement (ZBM)<br />
Der Erstkontakt des Patienten zur stationären Aufnahme<br />
läuft über das Zentrale Belegungsmanagement. Dieses ko-<br />
ordiniert und terminiert alle stationären Aufnahmen. Die Stationszuweisung,<br />
interne Verlegungen und Aufnahmen über<br />
die Notaufnahme werden hier zentral gesteuert. Es wird<br />
darauf geachtet, dass bei der Aufnahme alle Voruntersuchungen<br />
des Patienten abgeschlossen sind. Im Bedarfsfall<br />
werden diagnostische Maßnahmen intern beziehungsweise<br />
extern organisiert. Die Terminvergabe folgt festgelegten<br />
und fixierten Standards. Das angestrebte Ziel besteht darin,<br />
den Zeitraum zwischen Aufnahme und OP so gering wie<br />
möglich zu halten. Ferner wird eine konstante Auslastung<br />
sämtlicher am Prozess beteiligten Abteilungen angestrebt.<br />
Patienten und niedergelassene Ärzte haben eine zentrale<br />
Anlaufstelle für alle Fragen zur stationären Aufnahme.<br />
Die evaluierte Verweildauerverkürzung von 1,8 Tagen hat<br />
im Caritas-Krankenhaus St. Josef trotz steigender Fallzahlen<br />
und steigender Fallschwere die Möglichkeit geschaffen,<br />
eine ganze Station zu schließen.<br />
Pflegesystem: Primäre Pflege<br />
Das Caritas-Krankenhaus St. Josef hat sich für das System<br />
des Primary Nursing entschieden, welches in den sechziger<br />
Jahren von M. Manthey in den Vereinigten Staaten entwickelt<br />
wurde. Das bedeutet: Die primäre Pflegekraft ist für<br />
die Pflege des ihr zugewiesenen Patienten und für seinen<br />
stationären Aufenthalt verantwortlich. Sie führt gemeinsam<br />
mit ihm eine professionelle Planung der pflegerischen Maßnahmen<br />
und des gesamten Patientenaufenthaltes durch<br />
und garantiert somit einen optimalen Behandlungsablauf.<br />
Die vertretende Pflegekraft führt die Maßnahmen nach den<br />
Angaben der primären Pflegekraft durch. Die Verantwortlichkeiten<br />
sind geklärt, Patienten und Angehörige haben<br />
einen direkten Ansprechpartner. Das nimmt die Angst vor<br />
ungewohnten Begegnungen in einem Krankenhaus und vermittelt<br />
dem Patienten ein gutes Gefühl der Sicherheit.<br />
Prozessorientierte Aufgabenverteilung<br />
Hier geht es ans Eingemachte. Mit dem Ziel, die vorhandenen<br />
Ressourcen bestmöglich einzusetzen, indem Aufgaben<br />
nach der jeweiligen Qualifikation übernommen werden,<br />
müssen alle Prozesse in der Patientenbehandlung analysiert<br />
und überprüft werden. Hierbei muss insbesondere analysiert<br />
werden, ob die Aufgabenverteilung, die historisch gewachsen<br />
ist, zum einen durch den Pflegenotstand Anfang<br />
der 90er Jahre und zum anderen durch den AIP als günstige<br />
Arbeitskraft, noch in das heutige Bild des wirtschaftlich orientierten<br />
Krankenhauses passt.<br />
Wie können Mediziner von administrativen Aufgaben<br />
entlastet werden? Müssen Mediziner Aufgaben wie Blutabnahme,<br />
Blutdruck messen, Braunülen legen und ähnliches<br />
übernehmen oder können dies auch Pflegekräfte tun? Muss<br />
eine examinierte Pflegekraft Essen austeilen? Diese und<br />
viele weitere Fragen werden diskutiert. Eine Verschiebung<br />
von Aufgaben sowie neue Berufsbilder entstehen. Ein Pilotprojekt<br />
in den neu entwickelten Strukturen startet nun auf<br />
einer chirurgischen Station.<br />
Diese etablierten Prozessveränderungen haben an alle beteiligten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hohe Anforderungen<br />
gestellt. Mit einem gut strukturierten Projektmanagement<br />
ist dies gelungen. Auch in die bauliche Ausstattung<br />
wurde in entsprechendem Maße investiert. Heute wären<br />
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas-Krankenhauses<br />
St. Josef die ehemaligen Arbeitsabläufe in dem<br />
alten Ambiente gar nicht mehr denkbar.<br />
Die Veränderungen haben Struktur gebracht, Ressourcen<br />
geschont, Planbarkeit verbessert und vor allem den Patienten<br />
und seine Angehörigen in den Mittelpunkt gestellt.<br />
Denn die bestmögliche Zufriedenheit unserer Kunden gehört<br />
zu unseren obersten Zielen und sichert die Zukunft des<br />
Caritas-Krankenhauses St. Josef. ••<br />
• sana kliniken gmbh & co. kgaa<br />
caritas-krankenhaus st. Josef<br />
dr. andreas hartung, geschäftsführer<br />
und sana-generalbevollmächtigter<br />
telefon 0941 82-2000<br />
e-Mail a.hartung@sana.de<br />
dr. robert Ott, geschäftsführer<br />
telefon 0941 82-2001<br />
e-Mail rott@caritasstjosef.de<br />
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