drd 2012-05-06 - Drupa Report Daily

drupa Interview
12 May 6, 2012
Combining the best of Japan and Europe
Last month Rokus van
Iperen was named the
first non-Japanese chief
executive and president of
Canon’s €13bn Europe,
Middle East and Africa division.
He talks about Océ’s
integration into Canon and
the industry’s challenges.
By Darryl Danielli
One month into your new, enlarged
role, what are your key objectives?
I have been working hard to get to
know the senior management and
other businesses of Canon that I
wasn’t involved in before. But now
I will be focused on a few things.
One is to integrate the Canon and
Océ sales operations in Europe as
quickly as possible so that there is
clarity and one face to market.
Second, I want to develop our service
and solutions business.
The acquisition was completed
some time ago, but has the integration
largely been left until now?
No – what we really wanted from
the beginning was to make cooperation
between the two companies
as good as possible. But the
real integration – where you combine,
say, back office organisations,
where you really have one
face to the customer – started on 1
April. We divided the integration
into three waves; the first is in the
Netherlands, Germany, Austria,
Italy, Belgium and Luxembourg.
So those six countries are now in
the integration phase. In the next
12 months most of Océ’s European
business will be fully integrated
into Canon.
Ultimately will Océ simply become
a Canon product name, like
imagePress?
In the Canon structure you have
product divisions. In that sense
the name of Océ will remain, but
in the market we will act as Canon.
For example, when we have integrated
Océ Germany and Canon
Germany, the new company will
be known as Canon Germany.
After back office functions are integrated,
will production be next?
Will Océ facilities produce Canon
products and vice versa?
Yes, that is a longer-term project,
because you have to adapt product
design and find new supplier
bases, but in fact one of our products
is already jointly manufactured
– the Océ VarioPrint DP
line, where Océ builds the engine
and Canon makes the input and
output devices. That will go on as it
fits in the Canon three regional
headquarters strategy, where we
“Japanese companies are very thorough and determined to
follow the strategies they have chosen, and European businesses
are a bit more creative ... an excellent combination”
want to have in Asia, Europe and
the United States not only sales
operations but also research and
development and manufacturing
facilities. In that sense Océ will
form the kernel for Europe.
So you don’t think production will
be centralised?
Selecting which areas produce
which products will be based on
where we have the expertise, so
we’re not going to move Océ
manufacturing to Tokyo – that
doesn’t make sense.
In terms of the two companies,
though, when you were running
Océ it must have been a fairly
agile and entrepreneurial business
compared with the corporate
monster that is Canon…
Those are your words, Darryl.
OK, what about “behemoth”?
But surely part of your role will be
to combine the best of both.
Yes, that’s really our [aim]. I’ve already
spoken about a strategic fit
between the products, technologies
and sales channels, and
there’s also a cultural fit – after
two and a half years I can testify to
that. But there also differences –
you are right. What we should
really try and do is combine the
strengths of both. Japanese companies
are very thorough and very
determined to follow the strategies
they have chosen, and the
typical European businesses are a
bit more creative. If you put together
the two things, you have an
excellent combination.
Das Beste aus zwei Welten kombinieren
„Japaner arbeiten sehr gründlich und halten hartnäckig
an einmal gewählten Strategien fest. Europäer sind meist
etwas kreativer – eine ausgezeichnete Kombination.“
What are your thoughts on the industry
– are we approaching a
turning point?
On one side, print providers don’t
have a choice – they have to invest
in digital. We can help in a number
of ways, but the challenge will be
how companies can create the financial
circumstances to make
that happen.
Is that the single biggest challenge
facing the industry?
Correct. But the best way to overcome
that challenge is to create, in
an entrepreneurial way, new applications
and target new markets,
so that lenders can see the
opportunities you are looking to
capitalise on.
Sie sind jetzt seit einem Monat
in Ihrer neuen, erweiterten Funktion
tätig. Was sind Ihre Hauptziele
für die Zukunft?
Ich habe mich bemüht, das leitende
Management kennenzulernen
und auch die anderen Geschäftsbereiche
von Canon, mit denen ich
bislang noch nichts zu tun hatte.
Aber jetzt werde ich mich auf ein
paar wesentliche Dinge konzentrieren.
Zum einen wollen wir den
Vertrieb für Canon und Océ in
Europa schnellstmöglich integrieren,
damit Klarheit herrscht und
wir gegenüber dem Markt mit
einem einheitlichen Gesicht auftreten.
Zweitens will ich unser Service-
und Lösungsgeschäft weiterentwickeln.
Die Übernahme ist aber schon
seit einiger Zeit abgeschlossen.
Wurde denn bis jetzt nichts zur
Integration unternommen?
Nein, das kann man so nicht sagen.
Wir haben von Anfang an auf eine
bestmögliche Zusammenarbeit
zwischen beiden Unternehmen
geachtet. Die eigentliche Integration,
wo man etwa die Verwaltung
zusammenlegt und gegenüber
Kunden mit einen Gesicht auftritt,
hat aber erst am 1. April angefangen.
Wir gehen bei der Integration
in drei Phasen vor: Die erste Phase
ist die Integration in Holland,
Deutschland, Österreich, Italien,
Belgien und Luxemburg. Diese
sechs Länder sind somit jetzt in der
Integrationsphase. In den kommenden
zwölf Monaten wird das
Europageschäft von Océ zum
größten Teil in Canon integriert.
Wird Océ dann irgendwann
einfach ein Produktname von
Canon sein – etwa so wie Image-
Press?
In der Struktur von Canon gibt es
Produktsparten. In diesem Sinn
wird Océ fortbestehen, aber auf
dem Markt treten wir als Canon
auf. Ein Beispiel: Nachdem wir
Océ Deutschland und Canon
Deutschland integriert haben,
wird das neue Unternehmen Canon
Deutschland heißen.
Ist die Produktion an der Reihe,
sobald die Verwaltung integriert
worden ist? Werden Werke von
Océ einmal Canon-Produkte
herstellen und umgekehrt?
Ja. Natürlich ist das ein längerfristiges
Projekt, denn man muss ja
das Produktdesign anpassen und
neue Zulieferer finden. Aber eines
unserer Produkte ist bereits eine
Gemeinschaftsproduktion: die
Linie Océ VarioPrint DP, bei der
Océ die Engine baut und Canon
für die Ein- und Ausgabe sorgt.
Das wird so bleiben, denn es passt
zu Canons Strategie, drei regionale
Hauptverwaltungen zu haben.
In Asien, Europa und den USA
wollen wir nicht nur einen Vertrieb
haben, sondern auch eine eigene
Forschung, Entwicklung und Produktion.
In diesem Sinn wird Océ
der Kern für Europa sein.
Dass die Produktion zentralisiert
wird, glauben Sie also nicht?
In welchen Regionen wir welche
Produkte herstellen, wird davon
abhängen, wo wir das nötige
Know-how haben. So werden wir
etwa die Produktion nicht nach
Tokio verlagern, denn das hätte ja
keinen Sinn.
Océ muss unter Ihrer Leitung
recht agil gewesen sein im Vergleich
zu einem Monsterunternehmen
wie Canon ...
„Monster“ haben Sie gesagt.
Vielleicht trifft es „Koloss“ besser.
Aber Ihre Aufgabe ist doch,
das Beste beider Unternehmen zu
kombinieren?
Ja, darauf geben wir sehr acht. Die
strategische Abstimmung zwischen
Produkten, Technologien
und Vertriebswegen hatte ich schon
angesprochen. Hinzu kommt eine
kulturelle Angleichung, wie ich
nach zweieinhalb Jahren sagen
kann. Aber Sie haben schon Recht:
Es gibt auch Unterschiede. Wir
sollten wirklich versuchen, die
Stärken beider Unternehmen zu
vereinen. Japanische Unternehmen
arbeiten sehr gründlich und
halten hartnäckig an einmal gewählten
Strategien fest. Europä -
ische Unternehmen sind hingegen
meist etwas kreativer. Kann man
beides vereinen, ergibt sich eine
ausgezeichnete Kombination.
Wie sehen Sie die Branche ins -
gesamt? Stehen wir vor einem
Umbruch?
Meiner Meinung nach haben
Druckdienstleister keine Wahl –
sie müssen in Digitaltechnik investieren.
Wir können auf unterschiedliche
Weise Hilfe leisten.
Aber die Herausforderung wird
darin bestehen, wie Unternehmen
die finanziellen Voraussetzungen
dafür schaffen können.
Ist das Ihrer Ansicht nach die
größte Herausforderung für die
Druckbranche?
Ja, genau. Aber eine solche Herausforderung
meistert man am
besten auf unternehmerische Art
und Weise: mit neuen Anwendungen
und durch Erschließen neuer
Märkte, damit Geldgeber sehen,
welche Chancen man nutzen will.
Personal
■ 1978 Joins Océ as head of mechanical
engineering
■ 1986 made vice-president of R&D
■ 1989 becomes group manager of
the Océ business print systems
■ 1992 becomes chief executive of
Océ-Belgium
■ 1995 appointed to the Océ board
■ 1999 becomes chairman and
chief executive of Océ
■ 2009 Océ bought by Canon
■ April 2012 appointed as president
and chief executive of Canon
EMEA
■ 1978 Eintritt bei Océ, F&E, Projektleiter
für neue Produkte, Leiter
der Abteilung Maschinenbau
■ 1986 zum Vice President of Research
and Development ernannt
■ 1989 Business Group Manager
der Geschäftseinheit Drucksys -
teme von Océ
■ 1992 CEO von Océ-Belgium
■ 1995 Mitglied des Verwaltungsrats
von Océ mit Verantwortung
für die Integration der Drucksparte
von Siemens Nixdorf
■ 1999 Vorsitzender und CEO des
Verwaltungsrats von Océ N. V.
■ 2009 Canon übernimmt Océ
■ April 2012 President und CEO
von Canon EMEA