drd 2012-05-06 - Drupa Report Daily

May 6, 2012 drupa International
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bewiesen und dafür gesorgt, dass
sein Unternehmen eigenständig
geblieben ist. „Wir haben damit gerechnet
und die Schotten dicht gemacht“,
sagt er.
Drucken oder nicht drucken
Einige der größten Druckunternehmen
des Landes drucken eigentlich
gar nicht: Seit über zehn
Jahren gibt es einen regelrechten
Boom bei Druckmanagement-
Unternehmen, und einige dieser
Firmen haben ihre Angebote zu
einem Outsourcing-Modell für
Geschäftsprozesse ausgebaut.
Das größte derartige Unternehmen
ist Williams Lea Group,
ein Tochterunternehmen von
Deutsche Post DHL. Es ist auf
dem besten Weg zu einem Umsatz
von einer Milliarde britischer
Pfund und würde damit an der
Spitze der britischen Druckindustrie
stehen. Im vergangenen
Sommer ist Williams Lea durch
die Übernahme der Design- und
Produktionsagentur Tag Worldwide
– mit mehr als 100 Mio.
Pfund Umsatz selbst eines der
zwanzig größten Unternehmen
des Landes – noch weiter gewachsen.
Tag hat sich in den 1980er Jahren
aus einer traditionellen Repro-
Firma entwickelt und ist ein ausgezeichnetes
Beispiel für ein Unternehmen,
das sich erfolgreich auf
wechselnde Bedingungen in einem
Kernmarkt einstellt.
Tim Griffiths, Geschäftsführer
von Williams Lea, sagte zu dem
Deal: „Da sich unsere Fähigkeiten
ergänzen, sind Williams Lea und
Tag ein ideales Gespann. Gemeinsam
haben wir ein einzigartiges,
integriertes Angebot, das den Anforderungen
von Weltmarken an
Marketingdienstleistungen gerecht
wird.“
Der Oberbegriff Marketingdienstleistungen
wird immer mehr
zu einem heißen Thema. Auch andere
Unternehmensgruppen bauen
ihre Tätigkeit auf diesem Gebiet
aus. Eines der profiliertesten Beispiele
für eine große Druckunternehmensgruppe,
die auf diese Weise
diversifiziert, ist St Ives, ein
börsennotiertes Unternehmen mit
300 Mio. Pfund Umsatz, das sich
in seinen ehemaligen Kernmärkten
eine radikale Umgestaltung
verordnet hat.
In den vergangenen zwei Jahren
hat das Unternehmen den
Geschäftsbereich Zeitschriftendruck
verkauft und die Multimediasparte
und den Berichts- und
Kontoauszugsdruck eingestellt.
Es hat seine Tätigkeit in Bereiche
verlagert, in denen das Unternehmen
führend auf dem Markt ist,
etwa bei Büchern. Zugleich ist es
auf große Einkaufstour bei Marketingdienstleistungen
gegangen
und hat diverse Firmen übernommen:
von Datenbankmanagement
über Datenanalyse und
Marktforschung bis hin zu Außendienstmarketing
und Beratung.
Patrick Martell, Geschäftsführer
der Unternehmensgruppe, ist
der Überzeugung, dass die angebotenen
Marketingdienstleistungen
in Zukunft ein wichtiger
Wachstumsfaktor sein werden. Er
wagt die Prognose, dass spätestens
in zwei Jahren 40 Prozent des Betriebsgewinns
aus diesen Geschäftsfeldern
kommen werden.
Trotz der Ausrichtung auf
druckfremde Dienstleistungen gehört
Patrick Martell zu den führenden
Köpfen der britischen
Druckbranche, die sich auf der
drupa 2012 in Düsseldorf sehen
lassen. St Ives hat unlängst rund
fünf Mio. Pfund in neue Digitaldrucksysteme
investiert. Für den
Erfolg des Unternehmens wird
entscheidend sein, dass es mit ak -
tueller Drucktechnologie Schritt
hält.
Es sieht ganz danach aus, dass
Martell beileibe nicht allein sein
wird. In der eingangs genannten
BPIF-Studie fällt auf, dass trotz
nach wie vor schwierigen Bedingungen
ganze 91 Prozent der befragten
Unternehmen in diesem
Jahr Investitionen in Maschinen
und Anlagen beabsichtigen. Ein
Drittel plant sogar, in diesem Jahr
mehr als im Vorjahr zu investieren.
Wie Sportler bei der Olympiade
hoffen die führenden Köpfe des
britischen Druckgewerbes, dass
sich die harte Arbeit der vergangenen
vier Jahre in ausgezeichneten
Ergebnissen niederschlägt.
Will the Queen’s Jubilee and the Olympics 2012 give business a boost?
Werden Krönungsjubiläum und Olympia Unternehmen Auftrieb verleihen?