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Ausgabe 2010-1 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH

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Perspektiven<br />

Energiebedarf des MHG nimmt kontinuierlich ab<br />

Performance Check bestätigt eingeschlagene Wege zur effizienteren Nutzung von Wärme und <strong>St</strong>rom<br />

Hunderte Zimmer, die mit Licht, heißem<br />

Wasser und Heizungswärme versorgt<br />

werden. Dazu leistungsstarke<br />

medizinische Geräte und Apparaturen,<br />

die den höchsten Ansprüchen an eine<br />

optimale Versorgung der Patienten<br />

in elf Fachabteilungen genügen. Der<br />

Energiebedarf einer modernen Großstadtklinik<br />

wie das Marienhospital<br />

<strong>Gelsenkirchen</strong> ist immens. Und damit<br />

auch die Herausforderung, in Zeiten<br />

des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung<br />

Energie zu sparen und effizient<br />

zu nutzen.<br />

Kann das in einem Haus, das in den<br />

1970er Jahren gebaut wurde, gelingen?<br />

Es kann! Das ist das Ergebnis eines Performance<br />

Checks Energie, den das Ingenieurbüro<br />

T.B.E. im Auftrag des Marienhospitals<br />

und der Emscher Lippe<br />

Energie vornahm. „Wir haben mit dem<br />

architektonischen <strong>St</strong>andard der 70er<br />

Jahre zu kämpfen. Umso wichtiger für<br />

uns ist es zu wissen, wo wir eigentlich<br />

stehen“, erklärt Frank Netz, der Technische<br />

Leiter des MHG. Der Performance<br />

Check lieferte dafür wichtige Erkenntnisse:<br />

Die Maßnahmen der letzten Jahre<br />

waren Ziel führend. Kontinuierlich<br />

nahm der Energiebedarf ab. „Die Entscheidung,<br />

ein Blockheizkraftwerk zu<br />

bauen war richtig“, betont Frank Netz.<br />

Letztlich aber waren Erfahrungswerte<br />

nötig, um die <strong>St</strong>euerung der komplexen<br />

Anlage zu optimieren und die Effizienz<br />

zu steigern. Im Heizkraftwerk<br />

erzeugen große mit Gas betriebene<br />

Motoren <strong>St</strong>rom. Die als Nebenprodukt<br />

auftretende Wärme wird für die Heizwasserversorgung<br />

genutzt. Ein Drittel<br />

des <strong>St</strong>rombedarfs und 80 Prozent des<br />

Wärmebedarfs werden durch das eigene<br />

Kraftwerk gedeckt.<br />

Frank Netz ist mit den bisher erzielten<br />

Resultaten zufrieden, sieht sie aber nur<br />

als Zwischenergebnis.<br />

Die Technische Abteilung unterzieht jeden<br />

Bereich einer Prüfung, und manche<br />

daraus abgeleitete Maßnahme erzielt<br />

dabei beeindruckende Ergebnisse. Bis<br />

zum vergangenen Jahr wurde zum Beispiel<br />

der in der Zentralsterilisation entstehende<br />

100 Grad heiße Dampf mit<br />

kaltem Frischwasser auf 30 Grad Celsius<br />

heruntergekühlt, bevor das Kondensat<br />

in die Kanalisation eingeleitet werden<br />

konnte. Jetzt wird der Dampf in<br />

einen Kessel abgeleitet und über einen<br />

Wärmetauscher wird das Schwimmbad<br />

in der Physikalischen<br />

Therapie geheizt.<br />

Gespart wird<br />

seitdem nicht nur das<br />

Gas für den Betrieb<br />

der Schwimmbadheizung,<br />

sondern auch<br />

das kalte Frischwasser<br />

für die Kühlung.<br />

Schon nach sieben<br />

Monaten hatte sich<br />

die Investition von<br />

16.000 Euro amortisiert.<br />

Der Performance<br />

Check lieferte – quasi<br />

als Nebenprodukt<br />

– auch alle Daten für<br />

den Energieausweis.<br />

Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen: Der<br />

Heizenergieverbrauchswert liegt deutlich<br />

unter dem Vergleichswert in dieser<br />

Gebäudekategorie, der <strong>St</strong>romverbrauchswert<br />

in etwa im Durchschnitt<br />

der Gebäudekategorie.<br />

Das „Nebenprodukt“ Energieausweis<br />

ist für Frank Netz ein wichtiger Anhaltspunkt.<br />

„Es gibt leider zu wenig Zahlen<br />

über andere Krankenhäuser, um uns<br />

vergleichen zu können. Der Vergleichswert<br />

im Energieausweis bietet uns da<br />

eine Basis.“<br />

Der Technische Leiter des MHG sieht in<br />

der gesamten Haustechnik und im Nutzerverhalten<br />

weiteres Potenzial, den<br />

Energieverbrauch zu optimieren: „Jede<br />

nicht verbrauchte Kilowattstunde ist<br />

auch nicht produziert und hat damit<br />

die Umwelt nicht mit CO2 belastet.“<br />

[rp]<br />

Kurt Rommel, Geschäftsführer der Emscher<br />

Lippe Energie sowie Jürgen Lehmler und<br />

Knuth Wagner vom Ingenieurbüro T.B.E.<br />

stellten die Ergebnisse des Performance<br />

Checks Energie vor und überreichten MHG-<br />

Geschäftsführer Peter Weingarten (2.v.r.)<br />

den Energieausweis.<br />

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