Ausgabe 2010-1 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Ausgabe 2010-1 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Ausgabe 2010-1 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verantwortung<br />
3.200 Gemeindemitglieder leben in<br />
Herz Jesu Hüllen – Tendenz fallend.<br />
„Was einem zu schaffen macht, ist,<br />
dass die Gemeinde ausstirbt“, erklärt<br />
Pater Peter Eisenbart, der Pastor der<br />
Gemeinde. „Wenn man hauptsächlich<br />
auf dem Friedhof steht, ist das nicht<br />
angenehm.“<br />
Pater Peter Eisenbart kam 2008 in die<br />
Gemeinde. Es ist seine erste Seelsorgestelle<br />
im Ruhrgebiet. Zuvor war der<br />
Pater der Hünfelder Oblaten sechs Jahre<br />
in der Gemeinde- und Kategorialseelsorge<br />
in anderen Bistümern sowie<br />
zwölf Jahre in der Mission in Namibia<br />
tätig. „Dort hatte ich an einem Sonntag<br />
vierzig Taufen. Hier kann ich die Tauftermine<br />
individuell vergeben.“ Knapp<br />
zehn Kinder empfangen das Sakrament<br />
durchschnittlich im Jahr. Es sind<br />
allerdings nur wenige neue Gemeindemitglieder.<br />
Junge Familien, deren Mütter<br />
und Väter in Hüllen groß geworden<br />
sind, lassen ihren Nachwuchs gern in<br />
der Heimatgemeinde taufen.<br />
Doch so trist, wie sich die Entwicklung<br />
der einstigen Arbeiterpfarrei in Zeiten<br />
des <strong>St</strong>rukturwandels darstellt, ist sie<br />
nicht. „Der Kirchenbesuch ist mit zehn<br />
Prozent noch vergleichsweise gut“, lächelt<br />
der Ordensmann mit zweifelnder<br />
Ironie. 16 Jungen und Mädchen gingen<br />
im Frühjahr zur Erstkommunion. 34<br />
Messdiener und rund 60 Pfadfinder<br />
sind in der Jugendarbeit aktiv. „Mir sind<br />
ein, zwei stärkere Gruppen lieber als<br />
wenn sich Kinder und Jugendliche verzetteln.“<br />
Jugendarbeit finde in der Gemeinde,<br />
aber auch überpfarrlich statt:<br />
„Wenn Jugendliche in die Arena zu<br />
Schalke gehen können, dann kommen<br />
sie auch zum Jugendpastoralen Zentrum<br />
„Philipp-Neri-Haus“ in der Neustadt.“<br />
Pater Eisenbart ist optimistisch:<br />
„Vielleicht sind Kinder und Jugendliche<br />
viel spiritueller als man sich das denkt<br />
und auch die Kirche sich das denkt.“ Er<br />
setzt auf einen Wandel von der Volkskirche<br />
zur Entscheidungskirche. „Der<br />
soziale Druck ist heute nicht mehr so<br />
groß. Die Menschen können sich frei für<br />
oder gegen die Kirche entscheiden, ohne<br />
Nachteile oder Repressalien zu haben.“<br />
Pater Peter Eisenbart setzt in seiner<br />
Arbeit auf Transparenz, möchte die Ge-<br />
6