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Antrag - Bündnis 90/Die Grünen Kiel

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Noch sind nicht alle dieser Bedingungen endgültig erfüllt, allerdings hielten wir unter<br />

Abwägung aller uns zur Verfügung stehenden Informationen es für vertretbar, der<br />

Übernahme einer Ausfallbürgschaft für die Müllverbrennung <strong>Kiel</strong> GmbH & Co. Kg<br />

durch die LH Stadt <strong>Kiel</strong> in der Sitzung der Ratsversammlung am 7. Juni 07<br />

zuzustimmen. Der endgültige Beschluss über den Bau einer neuen<br />

Verbrennungslinie wird nach Vorliegen der konkreten Ausschreibungsergebnisse<br />

Ende 2007 anstehen.<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> setzen sich ein für Ressourcenschutz, Schadstoff- und<br />

Abfallvermeidung. Wir wollen zum einen langlebige und reparierbare Produkte aus<br />

umweltverträglichen Materialien, zum anderen Produkte, die biologisch abbaubar<br />

oder gut recycelbar sind. <strong>Die</strong>s ist Voraussetzung für eine stetige Verringerung des<br />

Abfallaufkommens.<br />

Den in Europa eingeschlagenem Weg weg von der Deponierung hin zur<br />

Müllverbrennung halten wir angesichts moderner Filtertechnologien für grundsätzlich<br />

umweltpolitisch richtig. Entscheidend bleiben bei der Müllverbrennung die Einhaltung<br />

möglichst niedriger Emissionsgrenzwerte nach dem neuesten Stand der Technik und<br />

die Berücksichtigung bereits bestehender Immissionsbelastungen bei der<br />

Standortwahl.<br />

Dank der Umweltbewegung und den GRÜNEN sind die Müllverbrennungsanlagen<br />

von heute technisch besser als die Dioxinschleudern, gegen die wir uns früher<br />

erfolgreich gewehrt haben. Auch hier hat der Widerstand vieler Menschen<br />

mitgeholfen, den technischen Fortschritt zu beschleunigen.<br />

Ein Erfolg der grünen Umweltpolitik ist die Technische Anleitung Siedlungsabfälle<br />

(TASi), mit der seit dem 1.6.2005 die Deponierung nicht vorbehandelten Mülls<br />

verboten wurde. Der Gewerbemüll muss nun auch in Müllverbrennungsanlagen<br />

(MVA) oder Mechanisch-Biologischen Anlagen (MBA) behandelt werden. Damit<br />

entsteht zunächst in den kommenden Jahren eine verstärke Nachfrage nach sicherer<br />

Müllentsorgung.<br />

<strong>Die</strong> MVK hat nachweislich die besten ökologischen Standards in Europa.<br />

Umweltbewegung und Grüne in <strong>Kiel</strong> haben beim Bau der MVK den Gläsernen<br />

Schornstein durchgesetzt, die Daten werden zum Staatlichen Umweltamt (StUA)<br />

übertragen. Statt neue Müllverbrennungsanlagen auf der <strong>Grünen</strong> Wiese zu bauen,<br />

erscheint es uns sinnvoller, bestehende Anlage zu nutzen, die nachweislich über<br />

einen hohen ökologischen Standard verfügen.<br />

Das Bundesumweltamt setzt die Energieerzeugung aus Müllverbrennungsanlagen<br />

mit der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien gleich, wenn die<br />

Energieeffizienz sichergestellt ist. <strong>Die</strong> MVK hat einen Nutzungsgrad (Strom und<br />

Wärme) von 70%. <strong>Die</strong> CO2-Problematik ist deutlich besser als eine<br />

Kohleverbrennung. In der Planung hat die Turbine der 3. Linie hat eine Kapazität von<br />

19 MW elektrisch. Das ist ein wichtiger Baustein für eine dezentrale<br />

Energieversorgung.<br />

Das geplante Peute-Projekt der Norddeutschen Affinerie und der Hamburger<br />

Stadtreinigung ist eingestellt worden, die erforderlichen Müllmengen konnten nicht<br />

akquiriert werden. <strong>Die</strong> ca. 5<strong>90</strong>.000 t, die gesichert waren, sind nun wieder frei, ein<br />

Teil davon ist sicherlich norddeutscher Müll. Das neue Prognos-Gutachten des<br />

Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) sieht die Gefahr von<br />

Überkapazitäten und Preisverfall.<br />

Vor einer endgültigen Entscheidung zum Bau der dritten Verbrennungslinie<br />

verlangen wir von der von der Verwaltung schlüssige Antworten.

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