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Antrag - Bündnis 90/Die Grünen Kiel

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Wer keine Zweifel an der Richtigkeit der eigenen Position zulässt, drückt sich um<br />

die Verpflichtung, politische Verantwortung mit allen Konsequenzen zu tragen.<br />

Warum diese Vorbemerkungen? Allein in den letzten drei Wochen war<br />

Afghanistan sehr „dicht vor meiner Haustür“. <strong>Die</strong> jüngst ermordete Geisel kommt<br />

aus dem Ort, in dem ich lebe. Der letzten Mittwoch durch eine Bombe ermordete<br />

BKA Beamte war 2 Jahre in meinem Personenschutzkommando. Als ich Samstag<br />

bei der Trauerfeier für die drei ermordeten Polizisten im Berliner Dom saß und<br />

auf die Fotos starrte, jagten nicht nur die Bilder der Erinnerungen durch meinen<br />

Kopf, der Schmerz der trauernden Familien und der Kameraden, sondern<br />

natürlich auch Zweifel.<br />

Ich bin also fest entschlossen, jenseits dieser Gefühlswelt zu argumentieren –<br />

und die Position weiterzuentwickeln. Deshalb freue ich mich auf die Diskussion<br />

mit Euch und hoffe, dass möglichst viele auch zur LAG Sitzung am 7. September<br />

nach <strong>Kiel</strong> kommen.<br />

Im Anhang findet Ihr meinen Diskussionsbeitrag „Verantwortung für die<br />

Stabilisierung Afghanistans“ sowie einige Dokumente aus dem wissenschaftlichen<br />

und politischen Bereich. Ich würde mich freuen, wenn alles zusammen die von<br />

Euch erwünschten Informationen – wenn auch unvollständig – enthält.<br />

Herzliche Grüße<br />

Eure Angelika<br />

Verantwortung für die Stabilisierung Afghanistans<br />

Angelika Beer, MdEP <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong>, 21. August 2007<br />

Grüne im Europaparlament und Afghanistan<br />

Als Ko-Koordinatorin für Außenpolitik und Sicherheitspolitische Sprecherin der <strong>Grünen</strong> im<br />

Europaparlament bin ich regelmäßig mit dem Thema befasst. <strong>Die</strong> Diskussion führen wir in<br />

den Ausschüssen und Gremien, in denen ich Mitglied bin. (Auswärtiger Ausschuss,<br />

Unterausschuss Verteidigung, Afghanistan-Delegation des EP). Im Vorfeld der<br />

Entscheidung der EU, die Federführung im Polizeibereich in Afg. zu übernehmen, haben wir<br />

mit zahlreichen Fachmenschen diskutiert – u.a. dem (grünen) Außenminister Spanta, dem<br />

(grünen) UN Beauftragten Tom Königs sowie Abgeordneten des Afg. Parlaments und<br />

Vertretern von Hilfsorganisationen. <strong>Die</strong> EU Polizeimission läuft seit wenigen Wochen – Ziel<br />

ist es, 160 Polizisten aus EU Ländern in Afghanistan bereit zu halten, um die einheimische<br />

Polizei zu schulen. Außerdem fließen seit Kurzem Gelder aus dem Stabilitätsinstrument der<br />

EU (ich bin Berichterstatterin) im Bereich Anti-Terror- und Anti-Drogen Kampf in Afg. Hierzu<br />

gehört u.a. die Entwicklung neuer Konzepte zur Bekämpfung des steigenden Drogenanbaus.<br />

<strong>Die</strong> Parlamentariergruppe zwischen EP und Afg. wurde nach langen Diskussionen erst in<br />

diesem Jahr eingerichtet – als politisches Zeichen, dass wir das gewählte Parlament aktiv<br />

unterstützen wollen. <strong>Die</strong> Diskussionen sind umfassend, da z.B. die niederländischen<br />

Kollegen ganz andere Debatten über die Sicherheit und den Wiederaufbau führen als wir.<br />

<strong>Die</strong> niederländischen Soldaten sind überwiegend im Süden stationiert – und machen dort<br />

eine von allen Seiten anerkannte Wiederaufbauarbeit – ähnlich wie die Deutschen im<br />

Norden.<br />

Rückblick<br />

Nach den Terroranschlägen am 11.9. 2001 erklärte die NATO den <strong>Bündnis</strong>fall nach Art. V<br />

(eine Entscheidung des NATO-Rates jenseits irgendeiner politischen Einbeziehung der<br />

nationalen Parlamente). <strong>Die</strong>ser gilt bis heute.

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