Antrag - Bündnis 90/Die Grünen Kiel
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<strong>Die</strong> Bundesregierung will die CO2-Emissionen in Deutschland bis 2020 um 40% und<br />
bis 2050 um 80% zu senken, um die globale Temperaturerhöhung auf 2 Grad zu<br />
begrenzen. <strong>Die</strong> 1.400 Mitgliedsstädte des Internationalen Klimabündnisses haben als<br />
gemeinsames Ziel die Senkung des CO2-Ausstosses bis 2030 um 50 % (!!)<br />
beschlossen. Neue Kohlekraftwerke, die wie in <strong>Kiel</strong> bis 2060 (!!) am Netz sein<br />
werden, zementieren die kohle- und CO2-lastige Energieerzeugung. <strong>Kiel</strong> braucht ab<br />
2015 eine klimaschonende Energieversorgung, die auch die Klimaziele der<br />
Bundesregierung lokal erreicht.<br />
Neben dem GKK besitzen die Stadtwerke das Heizkraftwerk Humboldtstr/Knooper<br />
Weg. Es wird mit Erdgas und leichtem Heizöl gefahren und hat eine Kapazität von 60<br />
MW Wärme im Heizwassernetz und 157 MW Wärme im Dampfnetz. Stromseitig liegt<br />
die Kapazität bei 28 MW. Das Baujahr war1<strong>90</strong>1, das Kraftwerk ist aber mehrmals<br />
nachgerüstet und modernisiert worden und verfügt seit 2005 über zwei neue<br />
Gasturbinen.<br />
Das Müllheizkraftwerk (MVK) am Theodor Heuss Ring hat eine Leistung von 35 MW<br />
Wärme und 5,8 MW Strom. <strong>Die</strong> geplante neue dritte Linie soll mit einer Turbine<br />
gekoppelt werden, die 19 MW elektrisch erzeugen kann.<br />
Um bei besonders kalten Tagen den Spitzenbedarf an Nah- und Fernwärme zu<br />
decken stehen noch vier (Spitzen-)Heizwerke zur Verfügung:<br />
a. Heizwerk Ost beim GKK in Hasselfelde, mit einer Leistung von 60 MW<br />
Wärme. Betrieben wird das Heizwerk mit Erdgas und leichten Heizöl. Baujahr<br />
1986<br />
b. Heizwerk West/Mettenhof, Astrid-Lindgren Weg, mit einer Leistung von 41,8<br />
MW Wärme. Betrieben wird das Heizwerk mit Erdgas. Baujahr 1974<br />
c. Heizwerk Nord, am <strong>Kiel</strong>-Kanal in der Wik, mit einer Leistung von 180 MW<br />
Wärme. Betrieben wird das Heizwerk mit Erdgas und leichten Heizöl. Baujahr<br />
19<strong>90</strong><br />
d. Heizwerk Süd auf dem Gelände der Müllverbrennung (MVK) mit einer<br />
Leistung von 30 MW Wärme, betrieben mit Heizöl. Baujahr 1975<br />
<strong>Die</strong> Stadtwerke betreiben noch zwei Wasserkraftwerke an der Schwentine bei<br />
Raisdorf mit einer Gesamtleistung von 1,95 MWel.<br />
Der geplante Neubau eines 800 MW Steinkohlekraftwerks, dessen<br />
Wärmeerzeugungs-potential deutlich größer ist als der zukünftige <strong>Kiel</strong>er<br />
Fernwärmebedarf, widerspricht der notwendigen Klimapolitik. <strong>Die</strong> Verbrennung von<br />
jährlich 1,8 Mio. Tonnen Steinkohle erzeugt CO2-Emissionen von ca. 5 Mio. Tonnen<br />
pro Jahr. Damit trägt ein solches Kraftwerk zur Beschleunigung des Klimawandels<br />
bei. Ein Steinkohlekraftwerk, das 2015 in Betrieb geht und 45 Jahre laufen soll,<br />
schreibt die Energieversorgung für der <strong>Kiel</strong>er Region bis 2060 fest, damit werden<br />
CO2-vermeindende Alternativen verhindert.<br />
Um die Vorteile der Kraftwärmekopplung voll auszunutzen müssen die <strong>Kiel</strong>er<br />
Kraftwerke wärmeseitig betrieben werden. <strong>Die</strong> nicht genutzte Wärme eines 800 MW-<br />
Kohlekraftwerks heizt nicht nur unnötig die Förde auf, es wird wertvolle Energie<br />
vernichtet. Es sollen laut Stadtwerke aus dem neuen GKK nur maximal 450 MW<br />
Wärme ausgekoppelt werden. Das widerspricht dem Wärmenutzungsgebot.<br />
Biomasse aus der Region<br />
<strong>Die</strong> Nutzung der Biomasse aus der Region stärkt die Wertschöpfung vor Ort, ersetzt<br />
fossile Energieträger und verbrennt CO2-neutral. Gemäß dem EEG (Erneuerbare<br />
EnergienGesetz) gibt es eine erhöhte Einspeisevergütung für Strom aus Biomasse<br />
für Kraftwerke bis max. 20 MW Kapazität von 8,4 ct/kwh plus eines Energieeffizienz-