energie in bewegung - enviaM
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<strong>energie</strong> <strong>in</strong> <strong>bewegung</strong><br />
geschäftsbericht der envia Mitteldeutsche <strong>energie</strong> Ag zum 31. Dezember 2008
DAs grunDversorgungsgebiet Der <strong>enviaM</strong>
<strong>in</strong>hAlt<br />
Interview mit dem <strong>enviaM</strong>-Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giest<strong>in</strong>g 4<br />
Zusammensetzung des Vorstandes 10<br />
Bericht des Aufsichtsrates 12<br />
Zusammensetzung des Aufsichtsrates 16<br />
Zusammensetzung des Kommunalen Beirates 18<br />
Chronik 20<br />
Unternehmen und Umfeld 24<br />
Personal 32<br />
Engagement 36<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe 42<br />
Lagebericht 46<br />
Jahresabschluss 62<br />
Bilanz 64<br />
Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung 65<br />
Bestätigungsvermerk 90<br />
Impressum 92<br />
3
4<br />
„wir wollen für<br />
ostDeutschlAnD Mehr bewegen“<br />
Interview mit dem <strong>enviaM</strong>-Vorstandsvorsitzenden<br />
Carl-Ernst Giest<strong>in</strong>g über e<strong>in</strong> Unternehmen im Vorwärtsgang<br />
Herr Giest<strong>in</strong>g, das Markenversprechen „Service durch Nähe“ ist für <strong>enviaM</strong> gelebte Praxis. Nun heißt es<br />
selbstbewusst „voRWEg gehen“. Das neue Selbstverständnis lehnt sich an den neuen Markenauftritt der<br />
RWE an. Wie stellt sich dieser Wandel für Ihr Unternehmen konkret dar?<br />
Das neue RWE-Markenkonzept basiert auf e<strong>in</strong>er sehr e<strong>in</strong>fachen, plakativen Idee, die unmissverständlich<br />
sagt, was sich die Gesellschaften des RWE-Konzerns vorgenommen haben: Wirklich anzupacken und die<br />
Führung zu übernehmen. Dieses neue Selbstverständnis gilt es, konsequent nach <strong>in</strong>nen und außen zu<br />
leben. Der neue Auftritt ist nicht e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Logo. „voRWEg gehen“ def<strong>in</strong>iert die <strong>in</strong>nere E<strong>in</strong>stellung: Menschen,<br />
die voRWEg gehen, verändern die Welt. Für <strong>enviaM</strong> heißt „voRWEg gehen“, immer e<strong>in</strong>en Schritt<br />
weiter zu denken, Chancen zu nutzen, Verantwortung zu übernehmen und mit Weitblick zu entscheiden.<br />
Für die Gesellschaft, die Umwelt und den Energiemarkt von morgen. E<strong>in</strong> Beispiel ist unser Biomasse-Heizkraftwerk<br />
<strong>in</strong> Malch<strong>in</strong>, das aus Zitronenschalen klimafreundlich Strom erzeugt und Bestandteil der bundesweiten<br />
„voRWEg gehen“-Imagekampagne ist.<br />
Wie alle anderen Marktteilnehmer hat <strong>enviaM</strong> erneut e<strong>in</strong> spannendes, um nicht zu sagen aufregendes<br />
Jahr h<strong>in</strong>ter sich. Das sprunghafte Auf und Ab der Energiepreise hat jeder Verbraucher zu spüren bekommen.<br />
Wie geht Ihr Unternehmen damit um?<br />
Wir müssen uns an anhaltend hohe Energiepreise gewöhnen. Darüber können auch die Schwankungen im<br />
Jahr 2008 nicht h<strong>in</strong>wegtäuschen. Davon betroffen s<strong>in</strong>d neben Strom auch Öl, Gas und Kohle. Verantwortlich<br />
dafür ist vor allem der Anstieg des weltweiten Energiebedarfs. Nach e<strong>in</strong>er Prognose der Internationalen<br />
Energieagentur wird dieser bis 2030 um 45 Prozent zunehmen. Mehr als die Hälfte des zusätzlichen<br />
Bedarfs kommt aus Ch<strong>in</strong>a und Indien. Neben der weltweit hohen Nachfrage s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland bei Strom<br />
Faktoren wie die Außerbetriebnahme alter Kraftwerke, der Ausstieg aus der Kern<strong>energie</strong> und die Planungsunsicherheiten<br />
beim Bau neuer Kraftwerke zu berücksichtigen. E<strong>in</strong> weiterer Punkt ist die deutliche Zunahme<br />
der erneuerbaren Energien im Energiemix und die sich hieraus ergebenden höheren Netz<strong>in</strong>vestitionen.
Was ist die Antwort von <strong>enviaM</strong> auf die anhaltend hohen Energiepreise?<br />
Nicht nur auf Grund der hohen Energiepreise besteht zum Energiesparen ke<strong>in</strong>e Alternative. Auch der Klimawandel<br />
und rückläufige Energievorräte bei Öl, Gas und Kohle zw<strong>in</strong>gen uns, sorgsamer mit Energie umzugehen.<br />
Wir fördern das Energiesparen auf vielfältige Weise und helfen, bereits <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten e<strong>in</strong> entsprechendes<br />
Bewusstse<strong>in</strong> zu entwickeln. Immer wichtiger wird <strong>in</strong> Zeiten des Wandels der Energiewirtschaft<br />
auch die Kalkulierbarkeit der Energiepreise. Mit unserem neuen Produkt ProKlima Strom 2011 garantieren<br />
wir unseren Kunden e<strong>in</strong>e Preisstabilität über drei Jahre. Und das für lediglich 4,80 Euro Mehrkosten pro Jahr<br />
bei e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Privatkunden und e<strong>in</strong>seitigem jährlichen Kündigungsrecht des Kunden.<br />
Zu den messbaren Faktoren des Wandels gehört die von Ihnen angesprochene Veränderung im Energiemix.<br />
Der Gesetzgeber schreibt vor, den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix bis 2020 auf 25<br />
bis 30 Prozent zu erhöhen. Was hat <strong>enviaM</strong> dah<strong>in</strong>gehend bereits erreicht?<br />
Auch <strong>in</strong> unserem Energiemix spielen die erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>e immer wichtiger werdende Rolle.<br />
18 Prozent des Stroms, den wir an unsere Kunden liefern, stammen <strong>in</strong>zwischen aus Biomasse, W<strong>in</strong>d, Wasser<br />
und Sonne. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt s<strong>in</strong>d es 15 Prozent. Für mehr erneuerbaren Energien<br />
sprechen viele gute Gründe. Zu nennen s<strong>in</strong>d die unendliche Verfügbarkeit, die Klimafreundlichkeit,<br />
die Schonung fossiler Energieträger, die Unabhängigkeit von unsicheren und teuren Energieimporten und<br />
nicht zuletzt Wachstum, Wertschöpfung und Arbeitsplätze – auch und gerade <strong>in</strong> Ostdeutschland.<br />
Bekanntlich besteht für Anlagen mit erneuerbaren Energien e<strong>in</strong> Anschluss- und Abnahmezwang…<br />
Richtig, dies ist gesetzlich geregelt. In unserem Netzgebiet ist die Strome<strong>in</strong>speisung aus erneuerbaren<br />
Energien 2008 auf den neuen Rekordwert von 6.055 Gigawattstunden gestiegen. Damit können rund<br />
2,4 Millionen Haushalte e<strong>in</strong> Jahr lang mit Strom versorgt werden. E<strong>in</strong> Ende dieses Trends ist nicht <strong>in</strong><br />
Sicht.<br />
Die erneuerbaren Energien haben aber auch ihren Preis…<br />
In der Tat, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist – noch – teurer als aus konventionellen Energien<br />
wie Kern<strong>energie</strong> und Kohle. Jeder Kunde bezahlt diese Mehrkosten über den Strompreis mit. H<strong>in</strong>zu<br />
kommen weitere Belastungen. Der von der Politik geplante Ausbau der erneuerbaren Energien macht hohe<br />
Aufwendungen für den Netzausbau, das Netzsicherheitsmanagement und die Bereitstellung von Regel<strong>energie</strong><br />
durch konventionelle Kraftwerke erforderlich.<br />
„Wer sich dem Wandel nicht stellt, hat schon<br />
verloren. Wollen wir voRWEg gehen, müssen<br />
wir uns bewegen. Voraussetzung dafür ist<br />
e<strong>in</strong>e Grunde<strong>in</strong>stellung, die Veränderung<br />
als Chance versteht.“<br />
5<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
6<br />
Sie s<strong>in</strong>d 2007 <strong>in</strong> das Biogas-Geschäft e<strong>in</strong>gestiegen. Wie beurteilten Sie die Entwicklung?<br />
Unser Pilotprojekt <strong>in</strong> Ostrau (Sachsen-Anhalt) ist sehr gut angelaufen. Der Erfolg ermutigt uns, das Biogasgeschäft<br />
weiter auszuweiten. 2008 haben wir e<strong>in</strong>e Biogasanlage <strong>in</strong> Wallhausen (Sachsen-Anhalt) erworben.<br />
2009 ist der Bau von drei weiteren geplant.<br />
Wie sieht Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach der Energiemix der Zukunft aus?<br />
Der Strom wird immer grüner, aber selbst bei e<strong>in</strong>em Anteil der erneuerbaren Energien von 30 Prozent im<br />
Jahr 2020 müssen wir immer noch 70 Prozent auf konventionelle Art erzeugen. Wir s<strong>in</strong>d deshalb weiterh<strong>in</strong><br />
auf e<strong>in</strong>en breiten Energiemix angewiesen, der die Ziele Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit<br />
gleichrangig berücksichtigt. Der beschlossene Ausstieg aus der Kern<strong>energie</strong> bedeutet<br />
e<strong>in</strong>en Verzicht auf e<strong>in</strong>e klimafreundliche Stromerzeugung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Wir brauchen<br />
e<strong>in</strong>e Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke, bis erneuerbare Energien und umweltschonende<br />
Kohlekraftwerke die Stromlücke schließen können.<br />
Dialog ist nicht nur beim Energiemix der Zukunft der Schlüssel zum Erfolg. Wie pflegt <strong>enviaM</strong> den Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch?<br />
Die persönliche Kommunikation mit Anteilseignern, Kunden, Mitarbeitern, Partnern und Me<strong>in</strong>ungsbildnern<br />
wird für uns immer wichtiger. E<strong>in</strong> Beispiel ist die Neuordnung unserer kommunalen Beziehungen. Sie verfolgt<br />
das Ziel, den persönlichen Informations- und Me<strong>in</strong>ungsaustausch mit Kreisen, Städten und Geme<strong>in</strong>den<br />
weiter zu vertiefen. Mit der Stabsabteilung Konzessionen und dem Team Energiepolitik/Kommunale<br />
Beziehungen sowie der Benennung von Repräsentanten als Betreuer für die Kreise und andere kommunale<br />
Zusammenschlüsse jenseits der Stadt- und Geme<strong>in</strong>degrenzen haben wir zusätzliche Dialogmöglichkeiten<br />
geschaffen. Wir erhöhen unsere regionale und lokale Präsenz damit nachhaltig und s<strong>in</strong>d flächendeckend<br />
im gesamten Grundversorgungsgebiet vor Ort.<br />
Was bieten Sie den Kommunen noch?<br />
Die Kommunen f<strong>in</strong>den bei uns e<strong>in</strong>en umfangreichen Produkt- und Dienstleistungskatalog, den wir ständig<br />
erweitern. Unsere Angebote gehen weit über den eigentlichen Stromliefervertrag h<strong>in</strong>aus. Beispiel Wasserwirtschaft:<br />
Der Stromverbrauch von Anlagen zur Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung und Abwasserbehandlung ist e<strong>in</strong>er<br />
der größten Kostenfaktoren für Kommunen sowie Tr<strong>in</strong>k- und Abwasserzweckverbände. Hier unterstützen<br />
wir die kommunalen Aufgabenträger. Mit e<strong>in</strong>em Energiecontroll<strong>in</strong>g unserer für das Wassergeschäft zuständigen<br />
Tochter envia AQUA lassen sich die Betriebskosten deutlich senken. Wir ermitteln die Verbrauchsdaten,<br />
bewerten diese und leiten Energieeffizienzpotentiale ab. Unter dem Strich s<strong>in</strong>d so E<strong>in</strong>sparungen<br />
von bis zu 30 Prozent möglich.
Regionale Verwurzelung heißt auch regionales Engagement. Auf welchen Feldern ist <strong>enviaM</strong> vor Ort<br />
aktiv?<br />
<strong>enviaM</strong> ist <strong>in</strong> Ostdeutschland zu Hause. Wir übernehmen wirtschaftlich und gesellschaftlich Verantwortung.<br />
Unser Anliegen ist es, die Lebensqualität der Menschen, für die wir arbeiten, nachhaltig zu erhöhen.<br />
Schwerpunkt unseres Engagements ist die Nachwuchsförderung. Beispielhaft genannt sei unsere geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den Kommunen aufgelegte Sponsor<strong>in</strong>gfibel. Geme<strong>in</strong>sam mit kommunalen Vertretern aus Städten<br />
und Geme<strong>in</strong>den entscheiden wir über die Auswahl der Projekte und die Vergabe der Mittel. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher<br />
Antrag an die Jury reicht aus, um auf sich aufmerksam zu machen. Unsere Sponsor<strong>in</strong>gfibel wird ständig<br />
erweitert. 2008 kamen die Projektfonds Umwelt und Energie h<strong>in</strong>zu.<br />
Zu den Fakten des Wandels gehört e<strong>in</strong>e veränderte E<strong>in</strong>stellung der Kunden. Sie verlangen neben e<strong>in</strong>em<br />
attraktiven Preis auch e<strong>in</strong>en guten Service. Wie reagieren Sie auf die neue Kundenmentalität?<br />
Auch hier gilt: Persönliche, offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie ist wesentlicher<br />
Bestandteil unserer Strategie. Menschen wollen mit Menschen kommunizieren. Mit der Gründung<br />
unseres Kundenbeirates 2008 haben wir e<strong>in</strong>en weiteren Kontakt zu unseren Privatkunden geschaffen.<br />
Außerdem werden wir 2009 neben den erfolgreich arbeitenden Franchise-Filialen <strong>in</strong> Bitterfeld, Cottbus,<br />
Köthen, Marienberg und Taucha neue Kundenshops errichten und damit deutlich mehr Gesicht <strong>in</strong> der Fläche<br />
zeigen.<br />
Sie haben schon vor e<strong>in</strong>em Jahr den Anspruch angemeldet, <strong>enviaM</strong> die Serviceführerschaft zu sichern.<br />
Das kann man ja nicht verordnen, sondern muss es sich erarbeiten. Wie weit s<strong>in</strong>d Sie auf diesem Weg<br />
vorangekommen?<br />
Wir haben e<strong>in</strong>en deutlichen Sprung nach vorn gemacht und die <strong>in</strong>nerbetrieblichen Abläufe sehr viel kundenfreundlicher<br />
gestaltet. E<strong>in</strong> Ergebnis s<strong>in</strong>d die neuen Servicegarantien, an denen wir uns messen lassen.<br />
S<strong>in</strong>d wir ausnahmsweise nicht freundlich, flexibel und schnell für unsere Kunden unterwegs, erhalten diese<br />
e<strong>in</strong>e Wiedergutmachung.<br />
„Wir haben e<strong>in</strong>en deutlichen<br />
Sprung nach vorn gemacht und<br />
die <strong>in</strong>nerbetrieblichen Abläufe<br />
sehr viel kundenfreundlicher<br />
gestaltet. E<strong>in</strong> Ergebnis s<strong>in</strong>d die<br />
neuen Servicegarantien, an denen<br />
wir uns messen lassen.“<br />
7<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
8<br />
Neben Serviceführerschaft ist Wachstum e<strong>in</strong>e tragende Säule Ihrer Unternehmensstrategie. Als Gasanbieter<br />
ist <strong>enviaM</strong> e<strong>in</strong> Neul<strong>in</strong>g. Wie zufrieden s<strong>in</strong>d Sie mit dem Start?<br />
Wir können mit dem Start sehr zufrieden se<strong>in</strong>. <strong>enviaM</strong> sorgt auf dem ostdeutschen Gasmarkt für frischen<br />
W<strong>in</strong>d. Unser Ziel ist es, der erfolgreichste Newcomer zu werden. Die Belieferung unserer Kunden über<br />
fremde Netze funktioniert nahezu reibungslos. Ausgehend von Südsachsen s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong>zwischen bei Privatkunden<br />
auch <strong>in</strong> vielen anderen Regionen Ostdeutschlands, zum Beispiel auch Berl<strong>in</strong>, aktiv. Für Geschäftskunden<br />
und Stadtwerke bieten wir bereits flächendeckend Gas an. Innerhalb weniger Monate haben wir<br />
mehr als 18.000 Gaskunden gewonnen – deutlich mehr, als wir uns vorgenommen hatten.<br />
Neuland betreten Sie auch im Netz. Seit Anfang 2009 gilt für alle Netzbetreiber das Pr<strong>in</strong>zip der Anreizregulierung.<br />
Was heißt das für <strong>enviaM</strong> und ihre Kunden?<br />
Unser Netzbetreiber envia NETZ hat schon immer kostenbewusst gearbeitet. In den vorangegangenen zwei<br />
Regulierungsschritten hat die zuständige Bundesnetzagentur unsere Netzkosten dennoch deutlich gekürzt;<br />
und zwar um zwölf beziehungsweise fünf Prozent. Die politisch gewollte Anreizregulierung erhöht den Druck<br />
auf die Netzbetreiber, noch effizienter zu werden. Weitere Kostensenkungen s<strong>in</strong>d damit unausweichlich.<br />
Dem haben wir e<strong>in</strong>erseits vorausschauend mit dem neuen Geschäftsmodell unseres Netzdienstleisters<br />
envia NSG Rechnung getragen, das wir 2008 e<strong>in</strong>geführt haben. Die deutlich effizienteren Strukturen und<br />
Prozesse ermöglichen uns, dass wir trotz s<strong>in</strong>kender Erlöse bei der Versorgungssicherheit ke<strong>in</strong>e Abstriche<br />
machen müssen und die <strong>in</strong> den letzten Jahren erreichten Verbesserungen fortführen können. Dies ist e<strong>in</strong><br />
dickes Plus für unsere Kunden. Die Anreizregulierung eröffnet uns andererseits aber auch die Chance, wenn<br />
wir besser als die gesetzlichen Vorgaben s<strong>in</strong>d, daraus resultierende Mittel für verstärkte Investitionen <strong>in</strong><br />
die Erneuerung unserer Anlagen und Netze e<strong>in</strong>zusetzen. Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong>e vorausschauende<br />
Netzplanung. Wir müssen noch genauer wissen, was wir wann und wie bauen, um so effizient wie möglich<br />
zu se<strong>in</strong>. S<strong>in</strong>d wir hier gut aufgestellt, profitieren auch davon unsere Kunden.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Zunächst e<strong>in</strong>mal muss gewährleistet werden, dass der Betrieb der Netze auf hohem Niveau fortgeführt<br />
werden kann. Die von der Bundesnetzagentur festgelegte Verz<strong>in</strong>sung von Investitionen entspricht zwar<br />
den für die Branche <strong>in</strong>ternational üblichen Werten, liegt jedoch nach wie vor deutlich unter den Ansätzen<br />
für am Markt tätige Unternehmen. Um Anreize für den perspektivischen Erhalt und den Ausbau des Netzes<br />
zu schaffen, ist es nach unserer Auffassung notwendig, die Verz<strong>in</strong>sung künftig stärker an die Markterfordernisse<br />
anzupassen.<br />
Bei der Festlegung der zulässigen Erlöse s<strong>in</strong>d ferner weitere Kosten ...<br />
... zw<strong>in</strong>gend zu berücksichtigen. Dazu zählen die Mehrkosten für Netzausbau und Netzsicherheitsmanagement<br />
im Zuge der überdurchschnittlichen Entwicklung der erneuerbaren Energien <strong>in</strong> unserem Netzgebiet.<br />
In e<strong>in</strong>zelnen Regionen müssen Netzabschnitte für die Aufnahme der erneuerbaren Energien vollständig<br />
umgebaut werden.
Nicht übersehen werden darf auch, dass die stark steigenden Strompreise für Regel<strong>energie</strong> den angestrebten<br />
Kostene<strong>in</strong>sparungen im Netz zuwider laufen. Hier kommt es vor allem darauf an, dass noch bestehende<br />
Unterschiede <strong>in</strong> der Regulierungspraxis von Bund und Ländern abgebaut werden, um e<strong>in</strong>en fairen Wettbewerb<br />
zu erreichen.<br />
Was bedeutet die Anreizregulierung für die <strong>enviaM</strong>-Gruppe?<br />
Das Netz ist nach wie vor das wichtigste Glied <strong>in</strong> unserer Wertschöpfungskette. Damit es trotz Regulierung<br />
rentabel bleibt, müssen wir es <strong>in</strong>telligenter nutzen. E<strong>in</strong>erseits, <strong>in</strong>dem wir Dienstleistungen, die wir<br />
bisher nur für den eigenen Bedarf erbracht haben, Dritten anbieten; andererseits, <strong>in</strong>dem wir vollkommen<br />
neue Produkte für Netzkunden entwickeln. E<strong>in</strong> weiterer Ansatz ist, nicht nur eigene, sondern auch fremde<br />
Netze <strong>in</strong> Ostdeutschland zu betreiben. Von der Anreizregulierung unberührt bleiben Synergien <strong>in</strong> anderen<br />
Geschäftsbereichen. Ich denke da an unsere Geschäftsbeziehungen zu Stadtwerken, zu denen auch viele<br />
unserer Beteiligungen positiv beitragen. Sei es beim E<strong>in</strong>kauf, der Abrechnung, Telekommunikation, Aus-<br />
und Weiterbildung oder IT-Dienstleistungen.<br />
Zum Unternehmenserfolg tragen auch wesentlich die Mitarbeiter bei. Welche Auswirkungen hat der<br />
Wandel der Energiewirtschaft auf die Beschäftigten?<br />
Ich stelle immer wieder fest, wie veränderungsbereit die Menschen gerade im Osten s<strong>in</strong>d. Dies ist e<strong>in</strong> klarer<br />
Standortvorteil. Bei den von uns geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>geleiteten Neuerungen wird deutlich, dass die Beschäftigten<br />
den kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozess kraftvoll vorantreiben. An guten Ideen herrscht ke<strong>in</strong><br />
Mangel. Dazu tragen attraktive Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen bei, die unsere Mitarbeiter motivieren, voRWEg zu<br />
gehen. Wichtig ist auch, mite<strong>in</strong>ander zu reden. Wie für die Kunden gilt auch für unsere Mitarbeiter: Nur<br />
Dialog schafft Verständnis.<br />
Die unternehmens<strong>in</strong>terne Gesprächsreihe „<strong>enviaM</strong> im Dialog“ wurde 2008 durch den neu e<strong>in</strong>geführten<br />
„<strong>enviaM</strong>-Energiekonvent“ ergänzt. Was verbirgt sich dah<strong>in</strong>ter?<br />
Mit dem „<strong>enviaM</strong>-Energiekonvent“ haben wir e<strong>in</strong> Forum geschaffen, <strong>in</strong> dem unterschiedliche, durchaus auch<br />
gegensätzliche Me<strong>in</strong>ungen zu Energiethemen ausdrücklich erwünscht s<strong>in</strong>d. Das hat funktioniert. Unsere<br />
Konvente im April <strong>in</strong> Mittweida zum Thema „Energiepakt für die Zukunft“ und im November zum Thema<br />
„erneuerbare Energien“ <strong>in</strong> Dessau fanden viel Gehör. Mehrere hundert Teilnehmer folgten unseren E<strong>in</strong>ladungen.<br />
Die Gesprächsreihe ist für uns auch e<strong>in</strong> Weg, unsere eigenen Standpunkte e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teressierten<br />
Öffentlichkeit nahe zu br<strong>in</strong>gen und durch sachliche Information Vorurteile abzubauen. In diesem S<strong>in</strong>ne<br />
wollen wir auch 2009 weiter vorankommen.<br />
„Das Netz ist nach wie vor das wichtigste<br />
Glied <strong>in</strong> unserer Wertschöpfungskette.<br />
Damit es trotz Regulierung rentabel bleibt,<br />
müssen wir es <strong>in</strong>telligenter nutzen.“<br />
9<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
10<br />
ZusAMMensetZung Des vorstAnDes<br />
Carl-Ernst Giest<strong>in</strong>g<br />
Chemnitz<br />
Vorsitzender<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Ahlemeyer<br />
Chemnitz<br />
Vorstand Market<strong>in</strong>g/Vertrieb/Energiebeschaffung<br />
– bis 17. Oktober 2008 –
Dr. Andreas Auerbach<br />
Markranstädt<br />
Vorstand Market<strong>in</strong>g/Vertrieb/Energiebeschaffung<br />
Ralf Hiltenkamp<br />
Leipzig<br />
Vorstand Personal/Zentrale Dienste, Arbeitsdirektor<br />
11<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
12<br />
Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.<br />
Er ist vom Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte, die<br />
beabsichtigte Geschäftspolitik und die bedeutsamen Geschäftsvorfälle unterrichtet worden. Der Aufsichtsrat<br />
hat hierüber mit dem Vorstand beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft anhand der Berichte<br />
des Vorstandes überwacht.<br />
Im Geschäftsjahr 2008 fanden vier Sitzungen des Aufsichtsrates statt. Darüber h<strong>in</strong>aus fasste der Aufsichtsrat<br />
e<strong>in</strong>en Beschluss im schriftlichen Verfahren.<br />
Im Mittelpunkt der Beratungen des Aufsichtsrates standen die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung<br />
der Gesellschaft. Besondere Beachtung fanden auch die Ergebnisentwicklungen bei den Netzgesellschaften,<br />
envia Verteilnetz GmbH (envia NETZ), Halle (Saale), und envia Netzservice GmbH (envia NSG), Chemnitz.<br />
Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit:<br />
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He<strong>in</strong>z-Werner Ufer<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
bericht Des AufsichtsrAtes<br />
dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007,<br />
der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2009,<br />
der Mittelfristplanung für die Geschäftsjahre bis 2011,<br />
der wirtschaftlichen Lage und der Entwicklung der Beteiligungsgesellschaften und dem daraus resultierenden<br />
Beteiligungsergebnis,<br />
der Preis und Produktstrategie im Strombereich,<br />
der Entwicklung des Geschäftsfeldes Gas,<br />
den Auswirkungen der Funktionsanalyse im RWE-Konzern für die <strong>enviaM</strong>-Gruppe,<br />
dem Risikomanagement der envia Mitteldeutsche Energie AG und ihrer Beteiligungsgesellschaften,<br />
der Verschmelzung der Stadtwerke Lichtenste<strong>in</strong> GmbH, der Stadtwerke Stollberg GmbH und der Stadtwerke<br />
Crimmitschau GmbH zur VSW Verbundstadtwerke Südwestsachsen GmbH e<strong>in</strong>schließlich der<br />
Neustrukturierung des Netzbetriebes,<br />
Akquisitions- und Des<strong>in</strong>vestitionsmaßnahmen, der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten mit der Bundesanstalt<br />
für vere<strong>in</strong>igungsbed<strong>in</strong>gte Sonderaufgaben wegen der Kaufpreise für Anteile an Gasversorgungsgesellschaften<br />
<strong>in</strong> Halle und Bernburg und<br />
der Veräußerung von Grundstücken.
Der Aufsichtsratsvorsitzende erörterte darüber h<strong>in</strong>aus auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorstand<br />
bedeutsame E<strong>in</strong>zelvorgänge, <strong>in</strong>sbesondere zur Unternehmensstrategie und zur Unternehmensplanung.<br />
Des Weiteren fanden regelmäßig Beratungen des Vorstandes mit den Vertretern der kommunalen Anteilseigner<br />
und mit den Vertretern der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat statt.<br />
Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum dreimal.<br />
Der Ausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG ist nicht tätig geworden.<br />
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 und der Lagebericht für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2008 s<strong>in</strong>d unter E<strong>in</strong>beziehung der Buchführung<br />
von dem durch die Hauptversammlung am 30. April 2008 gewählten und auf Grund des Beschlusses des<br />
Aufsichtsrates vom gleichen Tag beauftragten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, Zweigniederlassung Dresden, geprüft und mit<br />
dem une<strong>in</strong>geschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.<br />
Der Bericht des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Lagebericht ist den Mitgliedern des Aufsichtsrates<br />
durch den Aufsichtsratsvorsitzenden rechtzeitig vor der Bilanzsitzung ausgehändigt worden, er wurde<br />
<strong>in</strong> die Aussprache und Prüfung des Jahresabschlusses e<strong>in</strong>bezogen. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung<br />
des Aufsichtsrates über den Jahresabschluss teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse se<strong>in</strong>er<br />
Prüfung berichtet und zu ergänzenden Auskünften zur Verfügung gestanden.<br />
Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Er hat se<strong>in</strong>erseits den vom<br />
Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis<br />
se<strong>in</strong>er Prüfung s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>wendungen nicht zu erheben.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 gebilligt, der damit festgestellt ist. Dem<br />
Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgew<strong>in</strong>ns schließt sich der Aufsichtsrat an.<br />
13<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
14<br />
Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG e<strong>in</strong>en Bericht über die Beziehung zu verbundenen Unternehmen aufgestellt.<br />
Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig s<strong>in</strong>d,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen<br />
hoch war,<br />
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen ke<strong>in</strong>e Umstände für e<strong>in</strong>e wesentliche andere Beurteilung<br />
als die durch den Vorstand sprechen.“<br />
Der Bericht des Vorstandes und der Prüfbericht des Abschlussprüfers s<strong>in</strong>d den Mitgliedern des Aufsichtsrates<br />
rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Verfügung gestellt worden. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis<br />
des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis se<strong>in</strong>er<br />
eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wendungen gegen die am Schluss des Berichtes über die<br />
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene Erklärung des Vorstandes.<br />
Der Aufsichtsrat hat am 2. September 2008 die e<strong>in</strong>vernehmliche vorzeitige Beendigung der Bestellung von<br />
Herrn Dr. Wolfgang Ahlemeyer als Mitglied des Vorstandes zum Ablauf des 17. Oktober 2008 beschlossen.<br />
Herr Hans-Jürgen Schmidt hat mit Wirkung zum Ablauf des 5. März 2008 se<strong>in</strong> Mandat als Mitglied des Aufsichtsrates<br />
niedergelegt. An se<strong>in</strong>er Stelle wurde durch Beschluss des Amtsgerichtes Chemnitz vom 23. April<br />
2008 Frau Petra Re<strong>in</strong>bold-Knape zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt.
Herr Dr. Jürgen Kroneberg ist <strong>in</strong>folge Amtsniederlegung zum Ablauf des 5. Oktober 2008 aus dem Aufsichtsrat<br />
ausgeschieden. Durch gerichtliche Bestellung vom 5. November 2008 ist Herr Dr. Knut Zschiedrich<br />
<strong>in</strong> den Aufsichtsrat e<strong>in</strong>getreten.<br />
Herr Prof. Dr. Homann legte zum Ablauf des 11. Februar 2009 se<strong>in</strong> Aufsichtsratsmandat nieder.<br />
Herr Ufer erklärte die Niederlegung se<strong>in</strong>es Amtes als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates mit<br />
Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 30. April 2009.<br />
Der Aufsichtsrat spricht den ausgeschiedenen Mitgliedern Dank für ihre wertvolle Mitarbeit im Aufsichtsrat<br />
aus.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern für ihre im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr 2008 geleistete Arbeit.<br />
Chemnitz, 11. Februar 2009<br />
Der Aufsichtsrat<br />
He<strong>in</strong>z-Werner Ufer<br />
Vorsitzender<br />
15<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
16<br />
ZusAMMensetZung Des AufsichtsrAtes<br />
He<strong>in</strong>z-Werner Ufer<br />
Vorsitzender des Vorstandes der RWE Energy AG<br />
Essen<br />
Vorsitzender<br />
– bis 30. April 2009 –<br />
Jörg Block 1)<br />
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Pöhl<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Thomas Eulenberger<br />
Bürgermeister der Stadt Penig<br />
Penig<br />
2. stellvertretender Vorsitzender<br />
Karl-Ludwig Böttcher<br />
Geschäftsführer des Städte und Geme<strong>in</strong>debundes<br />
Brandenburg<br />
Potsdam<br />
Dietmar Franz 1)<br />
Vorsitzender des Betriebsrates Chemnitz<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Waldheim<br />
Siegl<strong>in</strong>de H<strong>in</strong>zer 1)<br />
Vorsitzende des Betriebsrates<br />
der envia SERVICE GmbH<br />
Kolkwitz<br />
Edeltraud Hoffmann 1)<br />
Vorsitzende des Betriebsrates der GISA GmbH<br />
Halle (Saale)<br />
Prof. Dr. Klaus Homann<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der RWE Transportnetz Gas GmbH<br />
Dortmund<br />
– bis 11. Februar 2009 –<br />
Dr. Bernd Klose<br />
Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg<br />
Markkleeberg<br />
Dr. Bernd Kregel<br />
Geschäftsführer der KBM Kommunale<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH an der<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Biederitz<br />
Dr. Jürgen Kroneberg<br />
Mitglied des Vorstandes der RWE Energy AG<br />
Köln<br />
– bis 5. Oktober 2008 –
Ute Liebsch 1)<br />
Stellvertretende Bezirksleiter<strong>in</strong> des Bezirkes<br />
Cottbus der Industriegewerkschaft Bergbau,<br />
Chemie, Energie<br />
Lichtenberg/Sachsen<br />
Knut L<strong>in</strong>dner 1)<br />
Vorsitzender des Betriebsrates Westsachsen<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG Kertschütz<br />
(Göllnitz)<br />
Dr. Gert Pfeilschmidt 1)<br />
Bereichsleiter E<strong>in</strong>kauf/Logistik<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Gornau<br />
René Pöhls 1)<br />
Vorsitzender des Betriebsrates Halle<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Halle (Saale)<br />
Dr. Werner Rauball<br />
Bürgermeister a. D. der Stadt Bitterfeld-Wolfen<br />
Bitterfeld<br />
Petra Re<strong>in</strong>bold-Knape 1)<br />
Landesbezirksleiter<strong>in</strong> des Landesbezirkes<br />
Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau,<br />
Chemie, Energie<br />
Gladbeck<br />
– seit 23. April 2008 –<br />
1) Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer<br />
Hans-Jürgen Schmidt 1)<br />
ehemaliger Landesbezirksleiter des<br />
Landesbezirkes Nordost der Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Fichtenwalde<br />
– bis 5. März 2008 –<br />
Dr. Joachim Schneider<br />
Mitglied des Vorstandes der RWE Energy AG<br />
Schwerte<br />
Johannes Stiehler 1)<br />
Landesbezirksfachbereichsleiter Ver- und<br />
Entsorgung des ver.di Landesbezirkes Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt, Thür<strong>in</strong>gen<br />
Leipzig<br />
Ralf Zimmermann<br />
Mitglied des Vorstandes der RWE Energy AG<br />
Rüsselsheim<br />
Dr. Knut Zschiedrich<br />
Mitglied des Vorstandes der RWE Energy AG<br />
Dortmund<br />
– seit 5. November 2008<br />
17<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
18<br />
ZusAMMensetZung Des KoMMunAlen beirAtes<br />
KoMMUnALEr BEIrAt. Der Vorstand der <strong>enviaM</strong> wurde auch im Geschäftsjahr 2008 <strong>in</strong> Fragen der<br />
Unternehmens- und Energiepolitik vom kommunalen Beirat beraten. Dabei standen die Neugestaltung und<br />
der Ausbau der partnerschaftlichen Beziehungen der Unternehmen der <strong>enviaM</strong>-Gruppe mit den Städten<br />
und Geme<strong>in</strong>den, die aus der Anreizregulierung resultierenden neuen Herausforderungen und die Zusammenarbeit<br />
mit den Kommunen bei der Umsetzung von Programmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
im Mittelpunkt.<br />
Der kommunale Beirat tagte im Geschäftsjahr zweimal.<br />
Nachdem am 30. Juni 2008 die erste Amtsperiode des kommunalen Beirats endete, erfolgte mit Wirkung<br />
zum 1. Juli 2008 die Neuberufung der Mitglieder des kommunalen Beirats. In se<strong>in</strong>er konstituierenden Sitzung<br />
wählte der neu formierte kommunale Beirat am 10. Oktober 2008 erneut Frau Dittmer zu se<strong>in</strong>er Vorsitzenden<br />
und Herrn Halang zu se<strong>in</strong>em stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Maritha Dittmer<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> der KBE<br />
Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
an der envia<br />
Dresden<br />
– Vorsitzende bis 30. Juni 2008 und<br />
seit 10. Oktober 2008 –<br />
Roland Halang<br />
Bürgermeister der Stadt Ilberstedt<br />
Bernburg<br />
– stellvertretender Vorsitzender bis<br />
30. Juni 2008 und seit 10. Oktober 2008 –<br />
Andrea Barth<br />
Bürgermeister<strong>in</strong> der Stadt Treuen<br />
Treuen<br />
Dr. Arnd Böttcher<br />
Bürgermeister für F<strong>in</strong>anzen der<br />
Universitätsstadt Freiberg<br />
Freiberg<br />
Dietmar Brettschneider<br />
Bürgermeister der Stadt Jessen<br />
Jessen<br />
– bis 30. Juni 2008 und seit 27. August 2008 –<br />
Jürgen Colawo 2)<br />
Vorsitzender des Betriebsrates Sachsen-Anhalt<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Hergisdorf<br />
– seit 1. Juli 2008 –<br />
Matthias Damm<br />
Bürgermeister der Stadt Mittweida<br />
Mittweida<br />
Gerd Doepelheuer 2)<br />
Landesbezirksfachbereichsleiter Verkehr Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen der Gewerkschaft<br />
ver.di Vere<strong>in</strong>te Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Halberstadt<br />
– bis 30. Juni 2008 –
Stephan Etzold<br />
Bürgermeister der Geme<strong>in</strong>de Saara<br />
Saara<br />
Dr. Dietl<strong>in</strong>d Hagenau<br />
Bürgermeister<strong>in</strong> der Stadt Leuna<br />
Leuna<br />
Erich Homilius<br />
Oberbürgermeister der Stadt Hohenste<strong>in</strong>-Ernstthal<br />
Hohenste<strong>in</strong>-Ernstthal<br />
– seit 1. Juli 2008 –<br />
Andreas Kretschmar<br />
Oberbürgermeister der Stadt Oschatz<br />
Borna<br />
Re<strong>in</strong>hold Lange 2)<br />
stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates<br />
der envia INFRA GmbH<br />
Bitterfeld-Wolfen<br />
Dr. Gabriela Lantzsch<br />
Bürgermeister<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Großpösna<br />
Großpösna<br />
Jürgen Lautenfeld<br />
Bürgermeister der Stadt Hettstedt<br />
Hettstedt<br />
– bis 30. Juni 2008 –<br />
Norw<strong>in</strong> Märkisch<br />
Bürgermeister der Stadt Calau<br />
Calau<br />
Ralf Oberdorfer<br />
Oberbürgermeister der Stadt Plauen<br />
Plauen<br />
– bis 30. Juni 2008 –<br />
2) Beiratsmitglied der Arbeitnehmer<br />
Joachim Rudler<br />
Bürgermeister der Stadt Grünha<strong>in</strong>-Beierfeld<br />
Beierfeld<br />
Wolfgang Schirmer<br />
Betriebsleiter des Eigenbetriebes Abwasser<br />
der Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft Schnaudertal<br />
Geußnitz<br />
Werner Schwanitz<br />
Bürgermeister a. D. der Geme<strong>in</strong>de Brachstedt<br />
Brachstedt<br />
– bis 30. Juni 2008 –<br />
Rolf Sonnenberger<br />
Bürgermeister der Stadt Zörbig<br />
Zörbig<br />
– seit 27. August 2008 –<br />
Dr. Lothar Stahl<br />
Ortsbürgermeister von Reuden,<br />
Geme<strong>in</strong>de Elsteraue<br />
Reuden<br />
Mario Weber 2)<br />
Mitglied des Betriebsrates Sachsen-Anhalt<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG Naumburg<br />
– bis 30. Juni 2008 –<br />
Thomas Wittig<br />
Bürgermeister der Stadt Marienberg<br />
Marienberg<br />
Mischa Woitscheck<br />
Geschäftsführer des Sächsischen Städte-<br />
und Geme<strong>in</strong>detages<br />
Markranstädt<br />
Thomas Zenker<br />
Bürgermeister der Stadt Großräschen<br />
Altdöbern<br />
19<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr Service<br />
für Mehr erfolg
chroniK<br />
21
22<br />
DAs JAhr iM überblicK<br />
Januar – Februar<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Startschuss des <strong>enviaM</strong>-<br />
Aktionsprogramms<br />
für mehr Energieeffizienz<br />
envia NSG arbeitet nach<br />
neuem Geschäftsmodell<br />
Neue Stromprodukte für<br />
Privat- und Gewerbekunden<br />
<strong>enviaM</strong> präsentiert sich auf<br />
der Messe „Haus - Garten -<br />
Freizeit “ <strong>in</strong> Leipzig<br />
GISA beteiligt sich an<br />
Kampagne der regionalen<br />
IT-Wirtschaft gegen<br />
Führungskräftemangel<br />
März – April<br />
■ 1. <strong>enviaM</strong>-Energiekonvent<br />
zum Thema „Energiepakt<br />
für Ostdeutschland“ <strong>in</strong><br />
Mittweida<br />
■ 15 Jahre WVP-Wärmeversorgung<br />
Plauen GmbH<br />
■ Orkantief Emma fegt über<br />
das <strong>enviaM</strong>-Netzgebiet<br />
h<strong>in</strong>weg<br />
■ Neuauflage des Talentewettbewerbs<br />
<strong>enviaM</strong> –<br />
„musik für kommunen“<br />
■ <strong>enviaM</strong> übergibt<br />
10.000. Wärmepumpe<br />
an Privatkunden<br />
Mai – Juni<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Auftakt des 5. <strong>enviaM</strong>-<br />
Städtewettbewerbs<br />
<strong>in</strong> Frohburg<br />
Verleihung des BestPractice<br />
Awards für elektronische<br />
Beschaffung an <strong>enviaM</strong><br />
und GISA<br />
Regionale Ausweitung<br />
des Gasgeschäfts für Privatkunden<br />
1. Wasser- und Abwassertag<br />
der envia AQUA für Brandenburg<br />
und Sachsen-Anhalt <strong>in</strong><br />
Dessau<br />
Gründung der Energieversorgung<br />
Marienberg GmbH<br />
Gründung der VSW Netz<br />
GmbH, Crimmitschau
Juli – August<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
E<strong>in</strong>führung der <strong>enviaM</strong>-<br />
Servicegarantien<br />
15 Jahre A/V/E <strong>in</strong> Halle<br />
Auszeichnung von <strong>enviaM</strong>,<br />
envia SERVICE und envia<br />
NETZ als familienfreundliche<br />
Unternehmen durch die<br />
Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
Dr. Ursula von der Leyen<br />
E<strong>in</strong>richtung des <strong>enviaM</strong>-<br />
Kundenbeirats<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe begrüßt<br />
109 Lehrl<strong>in</strong>ge im neuen<br />
Ausbildungsjahr<br />
September – oktober<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
bze führt neue duale<br />
Studiengänge e<strong>in</strong><br />
15 Jahre GISA <strong>in</strong> Halle<br />
Start des <strong>enviaM</strong>-Schulwettbewerbs<br />
„Pack‘s an –<br />
geme<strong>in</strong>sam geht´s schlauer!“<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe präsentiert<br />
sich auf der KOMCOM OST<br />
2008 <strong>in</strong> Leipzig<br />
<strong>enviaM</strong> Partner des MittelständischenUnternehmertages<br />
<strong>in</strong> Leipzig<br />
november – Dezember<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
envia THERM übermittelt<br />
erstmals Kraftwerksdaten an<br />
Strombörse EEX<br />
100 Jahre Stromversorgung<br />
Falkenberg<br />
Präsentation des <strong>enviaM</strong>-<br />
Kunstkalenders 2009<br />
envia THERM kauft Biogasanlage<br />
<strong>in</strong> Wallhausen<br />
23<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr eNerGie<br />
für Mehr leistung<br />
Flexibel, freundlich, schnell – das Chemiewerk Bad Köstritz ist seit 2008 Erdgaskunde von <strong>enviaM</strong>
unternehMen unD uMfelD<br />
25
26<br />
„Wir werden unseren Vertrieb noch erfolgreicher als bisher machen.<br />
Unser Ziel ist es, die Kundenb<strong>in</strong>dung zu verstärken und die Präsenz<br />
außerhalb unseres Grundversorgungsgebietes deutlich zu erhöhen.“<br />
Dr. Andreas Auerbach, <strong>enviaM</strong>-Vorstand Market<strong>in</strong>g / Vertrieb / Energiebeschaffung<br />
<strong>enviaM</strong> hat e<strong>in</strong> klares Ziel vor Augen: Wir wollen unsere Position als Markt- und Serviceführer <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />
konsequent ausbauen. Das heißt für uns, auch unter veränderten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
wie zunehmendem Regulierungs- und Wettbewerbsdruck, erfolgreich zu se<strong>in</strong>. Das neue Markenversprechen<br />
„voRWEg gehen“ ist Programm. Es ist der Motor für Wachstum, Serviceführerschaft sowie Kosten-<br />
und Prozesseffizienz.<br />
2008 war wirtschaftlich <strong>in</strong> vielfacher H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong> außergewöhnliches Jahr. Prägend für die Energiewirtschaft<br />
waren stark schwankende Preise bei der Energiebeschaffung, die fortschreitende Regulierung, der<br />
weiter zunehmende Wettbewerbsdruck, e<strong>in</strong>e durchgängig kritische Öffentlichkeit und – besonders <strong>in</strong> der<br />
zweiten Jahreshälfte – die weltweite F<strong>in</strong>anzkrise. Deren dramatische Auswirkungen auf die Realwirtschaft<br />
zeigten sich zunehmend zum Jahresende.<br />
Die neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangen von uns e<strong>in</strong> vorausschauendes Handeln. Es spiegelt sich <strong>in</strong><br />
unserem neuen Markenversprechen „voRWEg gehen“ wieder.<br />
Die Wirtschaftskrise macht es erforderlich, noch sensibler mit dem wertvollen Gut Energie umzugehen. Der<br />
Kostendruck zw<strong>in</strong>gt Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und private Haushalte mehr denn je dazu,<br />
Energie zu sparen. Das Bewusstse<strong>in</strong>, Energie effizienter zu verwenden, ist vorhanden. Beispiel Privatkunden:<br />
Nach e<strong>in</strong>er Umfrage des Bundesumweltm<strong>in</strong>isteriums wollen 63 Prozent der Deutschen ihren Stromverbrauch<br />
2009 senken.<br />
Zu den Neukunden, die <strong>enviaM</strong> im Gasgeschäft akquirieren<br />
konnte, gehört das Chemiewerk Bad Köstritz <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen.<br />
Das Unternehmen, dessen Ursprünge annähernd 170 Jahre<br />
zurückreichen, bedient verschiedene Segmente der anorganischen<br />
Chemie.
Die Energiespare<strong>in</strong>potentiale s<strong>in</strong>d enorm. Nach e<strong>in</strong>er Studie der Prognos AG im Auftrag des Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />
lässt sich alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland der Energieverbrauch bis 2016 bei Ausschöpfung aller<br />
technischen und wirtschaftlichen Potentiale um 28,5 Prozent senken.<br />
EnErGIEEFFIzIEnzProGrAMM. Die Energiepreise s<strong>in</strong>d hoch und es gibt ke<strong>in</strong>e Anzeichen dafür,<br />
dass sich daran langfristig etwas ändern wird. Nach Aussagen des Statistischen Bundesamts s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong><br />
Deutschland seit dem Jahr 2000 um über 30 Prozent gestiegen. Auch <strong>enviaM</strong> sah sich zum Jahreswechsel<br />
gezwungen, die Strompreise für Privat- und Gewerbekunden auf Grund steigender Beschaffungskosten und<br />
zunehmender Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien anzupassen.<br />
Angesichts dessen ist es für uns umso wichtiger, unseren Kunden konkrete Möglichkeiten zum Energiesparen<br />
aufzuzeigen. Mit dem Aktionsprogramm für mehr Energieeffizienz, das wir geme<strong>in</strong>sam mit der RWE<br />
Energy AG (RWE Energy), Dortmund, <strong>in</strong> Ostdeutschland umsetzen, gehen wir positiv „voRWEg“. Von 2008<br />
bis 2010 fördern wir das Energiesparen bei unseren Kunden mit über sechs Millionen Euro. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr haben wir mehr als 550 Projekte realisiert. Bei konsequenter Umsetzung der Folgemaßnahmen<br />
können bis zu 260 Gigawattstunden Energie e<strong>in</strong>gespart und 80 000 Tonnen Kohlendioxid pro<br />
Jahr vermieden werden.<br />
Das Aktionsprogramm sieht Energiesparkonzepte für Kommunen, den Mittelstand und Privatkunden vor.<br />
Der Bogen spannt sich von Energieeffizienzchecks für Krankenhäuser über die Ausstellung von Gebäude-<br />
Energieausweisen, die Ausstattung der Straßenbeleuchtung mit <strong>energie</strong>sparenden Lampen bis h<strong>in</strong> zur<br />
Installation von Wärmepumpen.<br />
E<strong>in</strong> praktisches Beispiel für die Wirksamkeit unseres Engagements ist die Erarbeitung e<strong>in</strong>es Energiecontroll<strong>in</strong>gkonzepts<br />
für die Abwasserwerke der Berl<strong>in</strong>er Wasserbetriebe (BWB). Die BWB s<strong>in</strong>d das größte Unternehmen<br />
der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung <strong>in</strong> Deutschland und beschäftigen circa 4.500 Mitarbeiter.<br />
Das Unternehmen stand vor der Herausforderung, den Energiee<strong>in</strong>satz transparent zu gestalten, um<br />
<strong>in</strong> der Folge Energieeffizienzmaßnahmen abzuleiten. Ausgehend davon, dass alle Klärwerke den hohen<br />
Anforderungen an die Re<strong>in</strong>igung des Schmutzwassers genügen müssen, bestand die Aufgabe von <strong>enviaM</strong><br />
dar<strong>in</strong>, die Prozesse der nur schwer vergleichbaren Klärwerke <strong>energie</strong>effizienter zu gestalten. „Sämtliche Prozesse<br />
– vom Schmutzwasser bis zum Spreewasser – wurden dabei unter die Lupe genommen“, sagt Mario<br />
Müller, Leiter des <strong>enviaM</strong>-Vertriebsbüros Nord <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />
Die Anforderungen an die Wasserqualität des gere<strong>in</strong>igten Schmutzwassers s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />
Jahren stetig gestiegen. Alle Klärwerke müssen unabhängig vom Alter, technischer Ausrüstung und Energiee<strong>in</strong>satz<br />
dasselbe gute Ergebnis liefern. Dem Team von <strong>enviaM</strong> ist es gelungen, geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Fachleuten der BWB e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong> Energiecontroll<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Klärwerken zu erstellen, das die unterschiedliche<br />
technische Ausstattung und e<strong>in</strong>e Vielzahl von Parametern berücksichtigt.<br />
27<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Das Chemiewerk Bad Köstritz<br />
beschäftigt 225 Mitarbeiter<br />
und hat sich seit der Privatisierung<br />
1991 außerordentlich<br />
erfolgreich am Markt entwickelt.<br />
Die durchschnittliche<br />
Wachstumsrate liegt bei<br />
annähernd zehn Prozent.<br />
28<br />
ErnEUErBArE EnErGIEn. Die sich abzeichnende Knappheit und damit e<strong>in</strong>hergehende Verteuerung<br />
konventionelle Energieträger wie Öl, Gas und Kohle führt dazu, dass immer <strong>in</strong>tensiver nach Alternativen<br />
gesucht wird. Die Folge ist, dass die erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>en gewaltigen Aufschwung erfahren. Biomasse,<br />
Sonne, W<strong>in</strong>d und Wasser s<strong>in</strong>d die sanften Riesen der Energieversorgung von morgen.<br />
Die Aufwertung der erneuerbaren Energien wird von der Politik national und <strong>in</strong>ternational vehement gefordert<br />
und gefördert. Sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung haben ehrgeizige Vorgaben<br />
gemacht, um Energiewirtschaft und -verbraucher zum E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energien zu motivieren.<br />
Nach dem Willen der EU-Kommission soll der Anteil erneuerbarer Energien am Primär<strong>energie</strong>verbrauch bis<br />
zum Jahr 2020 auf 20 Prozent steigen. Die Bundesregierung peilt für denselben Zeitpunkt e<strong>in</strong>en Anteil<br />
erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung von 25 bis 30 Prozent an; bei der Wärmeerzeugung von 14<br />
Prozent und bei der Kraftstofferzeugung von 17 Prozent.<br />
Unsere für den Geschäftsbereich Erzeugung zuständige Tochtergesellschaft envia THERM GmbH (envia<br />
THERM), Bitterfeld-Wolfen, betreibt <strong>in</strong> Ostdeutschland e<strong>in</strong> Biomasse-Heizkraftwerk, zwei Biogasanlagen und<br />
14 Wasserkraftwerke sowie vier W<strong>in</strong>dparks. So werden im Vergleich zu modernen Braunkohlekraftwerken<br />
jährlich 131.000 Tonnen Kohlendioxid und 131.000 Tonnen Braunkohle e<strong>in</strong>gespart. E<strong>in</strong> Schwerpunkt der<br />
envia THERM zur weiteren Verr<strong>in</strong>gerung des Kohlendioxid-Ausstoßes ist der Ausbau des Biogasgeschäfts.<br />
Zum Klimaschutz trägt auch die 2008 erfolgte Wieder<strong>in</strong>betriebnahme des Wasserkraftwerkes Liebenha<strong>in</strong><br />
bei Mittweida bei. In die Ertüchtigung der Anlage wurden 2,5 Millionen Euro <strong>in</strong>vestiert. Durch den E<strong>in</strong>bau<br />
von drei neuen Turb<strong>in</strong>en stieg die Leistungskraft des Wasserkraftwerks um 30 Prozent auf 900 Kilowatt.<br />
Die Anlage erzeugt nun rund vier Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Damit können rund 1.600 Haushalte<br />
versorgt werden.<br />
Bei der Energieerzeugung unterstützen wir auch die vom Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium und der RWE AG<br />
(RWE), Essen, angestoßene Transparenzoffensive der Kraftwerksbetreiber. Seit 2008 liefert envia THERM<br />
freiwillig und tagesaktuell Daten an die Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX), wo diese<br />
mit denen anderer Kraftwerksbetreiber zusammengefasst werden und der Öffentlichkeit im Internet kostenlos<br />
zur Verfügung stehen. envia THERM meldet der EEX Daten über den e<strong>in</strong>gesetzten Brennstoff sowie<br />
die täglich geplanten Erzeugungsmengen für die größten Kraftwerke <strong>in</strong> Bitterfeld, Leuna und Großkayna.<br />
Ziel ist es, das Marktgeschehen nachvollziehbarer und verständlicher zu machen.<br />
Wie die Stromerzeugung steigt auch die Strome<strong>in</strong>speisung aus erneuerbaren Energien stetig. Sie erreichte<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 6.055 Gigawattstunden e<strong>in</strong>en neuen Rekordwert. Unser Netzbetreiber<br />
envia NETZ rechnet auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren mit e<strong>in</strong>er Zuwachsrate der <strong>in</strong>stallierten Leistung von<br />
momentan 3.117,0 Megawatt um jährlich etwa 10 Prozent.
Auch <strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung ist die Energiewende angekommen. Ganz bewusst haben wir deshalb<br />
die zweite Veranstaltung unserer neuen Gesprächsreihe „<strong>enviaM</strong>-Energiekonvent“ <strong>in</strong> Dessau dem<br />
Thema erneuerbare Energien gewidmet. Und mit Bedacht haben wir dafür e<strong>in</strong>en Ort <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt<br />
gewählt; dem Bundesland, das e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Förderung von erneuerbaren<br />
Energien übernommen hat. Es ist schon heute e<strong>in</strong> führendes Erzeugerland für Strom aus W<strong>in</strong>d<strong>energie</strong> und<br />
Biomasse sowie für Biokraftstoffe und Biogas.<br />
Auf dem Weg vom Zeitalter der fossilen Energien zum Zeitalter der erneuerbaren Energien s<strong>in</strong>d noch viele<br />
Hürden zu überw<strong>in</strong>den. Ausbau und Umrüstung der Netze, <strong>in</strong> die der Strom aus erneuerbaren Energien e<strong>in</strong>gespeist<br />
wird, bedeuten Kosten, die nicht e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s auf die Verbraucher umgelegt werden dürfen. Die<br />
politisch gewollte hohe Subventionierung stellt e<strong>in</strong>stweilen e<strong>in</strong>e erhebliche Wettbewerbsverzerrung dar.<br />
Dass erneuerbare Energien ihren Preis haben, f<strong>in</strong>det nicht überall Zustimmung. Das gilt <strong>in</strong>sbesondere für<br />
Ostdeutschland. Fast zwei Drittel der hiesigen Bevölkerung, so e<strong>in</strong>e repräsentative Umfrage des Instituts<br />
für Marktforschung Leipzig, lehnen Ökostrom ab, solange dieser mehr kostet als konventionelle Energie.<br />
Drei Viertel der Befragten würden sich allerd<strong>in</strong>gs für grüne Energie entscheiden, wenn sie preisgünstiger<br />
als konventioneller Strom ist. Wunsch<strong>energie</strong> unter den erneuerbaren Energien ist die Sonnen<strong>energie</strong>,<br />
gefolgt von Wasserkraft, W<strong>in</strong>d<strong>energie</strong> und Biomasse.<br />
SErVICEFührErSChAFt. E<strong>in</strong>en Wandel beobachtet <strong>enviaM</strong> auch im Kundenverhalten. Neben e<strong>in</strong>em<br />
günstigen Preis gew<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong>e aufmerksame Kundenansprache mehr und mehr an Bedeutung. Auch deshalb<br />
verstehen wir uns als Serviceführer <strong>in</strong> der ostdeutschen Energiewirtschaft. Das unterscheidet uns von<br />
Wettbewerbern, <strong>in</strong>sbesondere Billiganbietern.<br />
Im Berichtszeitraum haben wir unsere Kundenfreundlichkeit weiter verbessert. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die<br />
E<strong>in</strong>führung verb<strong>in</strong>dlicher Servicegarantien und die Gründung e<strong>in</strong>es Kundenbeirats. Markt- und Me<strong>in</strong>ungsforschung<br />
alle<strong>in</strong> reichen nicht aus, um die Bedürfnisse unserer Kunden kennen zu lernen. Sie können den<br />
persönlichen Informations- und Me<strong>in</strong>ungsaustausch mit ihnen nicht ersetzen.<br />
Unser Kundenbeirat ist e<strong>in</strong> weiteres Instrument der unmittelbaren Kundenansprache. Ihm gehören 27 Privatkunden<br />
an. Al<strong>in</strong> Heritsch, die als Teamleiter<strong>in</strong> Kundenb<strong>in</strong>dungs<strong>in</strong>strumente bei <strong>enviaM</strong> für die Betreuung<br />
des Kundenbeirats zuständig ist, legt Wert auf die Feststellung, dass hier „kritisch und sachlich D<strong>in</strong>ge aufgegriffen<br />
werden, die so bisher noch nicht thematisiert wurden“. Wichtig sei es, „im Vorfeld von Entscheidungen,<br />
zum Beispiel bei Produkte<strong>in</strong>führungen, e<strong>in</strong> Feedback zu bekommen“.<br />
Zum Ausbau der Serviceführerschaft <strong>in</strong> Ostdeutschland gehört die Erweiterung unserer Produktpalette um<br />
neue attraktivere Angebote. Immer mehr Kunden legen bei der Stromversorgung Wert auf Preisstabilität.<br />
<strong>enviaM</strong> bedient mit dem 2008 e<strong>in</strong>geführten Produkt ProKlima Strom 2011 neben dem Trend zu preisstabilen<br />
auch die Tendenz zu umweltfreundlichen Produkten. ProKlima Strom 2011 wird nahezu kohlendioxidfrei<br />
produziert und garantiert Privat- und Gewerbekunden e<strong>in</strong>en konstanten Strompreis bis zum 31. Dezember<br />
2011. Der Strom stammt aus erneuerbaren Energien – hier vorrangig Wasserkraft – und Kern<strong>energie</strong>. Mit<br />
dem Produkt wollen wir den sche<strong>in</strong>baren Widerspruch zwischen erneuerbaren Energien und Kern<strong>energie</strong><br />
auflösen, die beide zum Klimaschutz beitragen. <strong>enviaM</strong> ist der erste Energiedienstleister <strong>in</strong> Ostdeutschland,<br />
der Privat- und Gewerbekunden e<strong>in</strong> Produkt bietet, das mehrjährige Preisstabilität und Klimaschutz<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det.<br />
29<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Gas benötigt das Chemiewerk<br />
Bad Köstritz zur Erzeugung<br />
von Wärme<strong>energie</strong><br />
und Dampf und für se<strong>in</strong>e<br />
Trocknungsanlagen.<br />
KoMMUnALE BEzIEhUnGEn. Die Partnerschaft mit Kommunen als Anteilseigner, Konzessionsgeber,<br />
Kunden und Me<strong>in</strong>ungsbildnern ist e<strong>in</strong> entscheidender Erfolgsfaktor für <strong>enviaM</strong>. Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d unsere Nachbarn, mit denen wir seit den Anfängen der Energieversorgung e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit<br />
pflegen. Wir s<strong>in</strong>d der Ansprechpartner für alle Energiethemen vor Ort.<br />
Um den Kommunen <strong>in</strong> Zeiten des Wandels noch besser zur Seite zu stehen, haben wir unsere Beziehungen<br />
neu geordnet. Mit der neuen Stabsabteilung Konzessionen, dem Aufbau des Teams Energiepolitik/Kommunale<br />
Beziehungen und der Benennung von Repräsentanten haben wir die Grundlage für e<strong>in</strong>en noch<br />
engeren Schulterschluss gelegt.<br />
In der Stabsabteilung Konzessionen laufen mit Ausnahme operativer Netz- und Vertriebsbelange die Fäden<br />
für die Betreuung der Kommunen zusammen. Mit der Zuordnung zum Ressort des Vorstandsvorsitzenden<br />
wird deutlich, dass die Pflege der kommunalen Beziehungen bei <strong>enviaM</strong> „Chefsache“ ist. „Wir werden von<br />
den Städten und Geme<strong>in</strong>den sehr gut angenommen und als professioneller Partner bei der Lösung ihrer<br />
Probleme geschätzt. Grundlage dafür ist e<strong>in</strong> regelmäßiger Informations- und Me<strong>in</strong>ungsaustausch, den wir<br />
über e<strong>in</strong> flächendeckendes Netz von Kommunalbetreuern pflegen“, erläutert Dr. Jürgen Riedel, Teamleiter<br />
Kommunale Beziehungen bei <strong>enviaM</strong>.<br />
WAChStUM. Neben Kosten- und Prozesseffizienz und Serviceführerschaft ist Wachstum die dritte Säule<br />
der <strong>enviaM</strong>-Unternehmensstrategie. E<strong>in</strong>en wichtigen Wachstumsschub gibt uns der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Gasgeschäft.<br />
Wir haben uns im abgelaufenen Geschäftsjahr als neuer Anbieter erfolgreich auf dem ostdeutschen<br />
Gasmarkt etabliert. Geschäftskunden und Stadtwerke werden bereits flächendeckend beliefert. Bei den Privatkunden<br />
schreitet die regionale Ausweitung stetig voran. Die Nachfrage nach unseren Gasprodukten liegt<br />
dank attraktiver Preise und e<strong>in</strong>es guten Kundenservices deutlich über den Erwartungen.<br />
Zu den Neukunden, die <strong>enviaM</strong> im Gasgeschäft akquirieren konnte, gehört das Chemiewerk Bad Köstritz<br />
<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen. Das Unternehmen, dessen Ursprünge annähernd 170 Jahre zurückreichen, bedient verschiedene<br />
Segmente der anorganischen Chemie. Es beschäftigt 225 Mitarbeiter und hat sich seit der Privatisierung<br />
1991 außerordentlich erfolgreich am Markt entwickelt. Die durchschnittliche Wachstumsrate liegt<br />
bei annähernd zehn Prozent. Vom Umsatz werden jährlich etwa 15 Prozent re<strong>in</strong>vestiert. Wichtige Kunden<br />
s<strong>in</strong>d die Keramik-, Papier-, Textil- und Getränke<strong>in</strong>dustrie sowie die Landwirtschaft.<br />
Erdgas wird im Chemiewerk Bad Köstritz e<strong>in</strong>erseits zur Erzeugung von Wärme<strong>energie</strong> gebraucht, andererseits<br />
für Trocknungsanlagen. Das Unternehmen wendet rund zehn Prozent vom Umsatz für Energie auf. Der<br />
Anteil hat sich <strong>in</strong> den zurückliegenden drei Jahren mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung macht deutlich,<br />
wie groß die Bedeutung des Brennstoffs Gas als Kostenträger für das Chemiewerk ist.
Der Geschäftsführer des Chemiewerkes, Hartmut Tschritter, erläutert, dass se<strong>in</strong> Unternehmen je nach saisonaler<br />
oder konjunktureller Lage unterschiedliche Bezugsanforderungen an die Gasmengen hat. Die Entscheidung<br />
für <strong>enviaM</strong> begründet er so: „Uns war wichtig, unseren Gasbezug flexibel regeln zu können,<br />
und <strong>enviaM</strong> erfüllt diesen Anspruch. Das Unternehmen bietet uns Gas über e<strong>in</strong>en Zeitraum von zwei Jahren<br />
transparent und variabel an.“ Als Verantwortlichem für e<strong>in</strong> mittelständisches Unternehmen ist Hartmut<br />
Tschritter der persönliche Kontakt besonders wichtig. Ausdrücklich hebt er die gute Zusammenarbeit<br />
mit Alexander Haase vom <strong>enviaM</strong>-Vertriebsbüro <strong>in</strong> Erfurt hervor. „Wir haben mit ihm e<strong>in</strong>en kompetenten<br />
Fachmann vor Ort, dem wir vertrauen.“<br />
KoStEn- UnD ProzESSEFFIzIEnz. Die Verbesserung der Kosten- und Prozesseffizienz bleibt<br />
angesichts des steigenden Regulierungs- und Wettbewerbsdrucks e<strong>in</strong>e Daueraufgabe der <strong>enviaM</strong>.<br />
Von zentraler Bedeutung ist, dass unsere Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Entwicklung mittragen, die ständig Anpassungen<br />
verlangt. Wir haben aus diesem Grund die Initiative „WIR gestalten Zukunft“ aufgelegt, die e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Verbesserungsprozess im Unternehmen vorantreibt. Den Leitgedanken der kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserung<br />
haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die gesamte Unternehmensgruppe ausgeweitet<br />
und methodisch weiter entwickelt. In die entsprechenden Aktivitäten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen rund 700 Mitarbeiter<br />
e<strong>in</strong>bezogen. Der Prozess wird von e<strong>in</strong>er umfassenden <strong>in</strong>ternen Kommunikation und e<strong>in</strong>er zusätzlichen<br />
Qualifizierung unserer Mitarbeiter begleitet. Schwerpunkt ist es, die Eigenverantwortung zu stärken und<br />
jeden E<strong>in</strong>zelnen zu motivieren, eigene Ideen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Beispiele für Verbesserungen im Berichtszeitraum<br />
s<strong>in</strong>d die Reduzierung von manuellen Prozessen und Doppelarbeiten, die Verkürzung von Durchlaufzeiten<br />
und die Standardisierung von technischen und kaufmännischen Prozessen.<br />
Für mehr Kosten- und Prozesseffizienz im Geschäftsbereich Netz steht auch das neue Geschäftsmodell<br />
unseres Netzdienstleisters envia NSG, das wir 2008 erfolgreich e<strong>in</strong>geführt haben. Leitbild ist der schlanke<br />
Netzservice.<br />
Wir legen Wert darauf, dass Kosten- und Prozesseffizienz nicht nur dem eigenen Unternehmen, sondern<br />
auch Kunden und Partnern nutzen. Beispielhaft ist der Ausbau unseres elektronischen Beschaffungssystems,<br />
das die Abwicklung beschleunigt und Kosten senkt. Mehr als 500 Lieferanten s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebunden. „Wir<br />
s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>em guten Weg“, ist Holger Lengfeld, Abteilungsleiter E<strong>in</strong>kauf/Service, bei <strong>enviaM</strong>, überzeugt.<br />
„Mittlerweile nutzen neben uns etwa 450 Anwender unsere elektronische Beschaffung.“<br />
<strong>enviaM</strong> wickelt <strong>in</strong>zwischen nahezu jede zweite Bestellung elektronisch ab. Geme<strong>in</strong>sam mit unserer IT-Tochter<br />
GISA GmbH (GISA), Halle/Saale, erhielten wir 2008 für die vorbildliche Umsetzung der elektronischen<br />
Beschaffung den BestPractice Award auf der e-procure & supply, der Fachmesse für Beschaffungs- und Lieferanten-Management<br />
<strong>in</strong> Nürnberg.<br />
Mit rund 200 Millionen Euro verbleiben etwa 75 Prozent des <strong>enviaM</strong>-E<strong>in</strong>kaufsvolumens <strong>in</strong> Ostdeutschland.<br />
Wir leisten damit e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung <strong>in</strong> der Region.<br />
31<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
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Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Beruf und Familie –<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit ist bei <strong>enviaM</strong> gelebte Praxis<br />
Mehr FreirAUM<br />
für Arbeit unD leben
PersonAl<br />
<strong>enviaM</strong> ist e<strong>in</strong> attraktiver Arbeitgeber. Wir bieten qualifizierten<br />
Fach- und Führungskräften sichere Arbeitsplätze. Mit unseren<br />
Ausbildungsaktivitäten leisten wir e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur<br />
Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Ostdeutschland.<br />
PErSonALEntWICKLUnG. Menschen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen arbeiten, legen Wert darauf, dass<br />
über sie nicht als „Humankapital“ geurteilt wird. Sie haben Anspruch darauf, <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>maligkeit wahr- und<br />
ernst genommen zu werden. Unternehmen, die dieses Leitbild leben, ihren Mitarbeitern Vertrauen entgegenbr<strong>in</strong>gen<br />
und ihnen Verantwortung übertragen, werden daraus „Kapital“ schlagen. Denn die Mitarbeiter<br />
s<strong>in</strong>d es, die mit ihrer Motivation, ihrem Wissen und Können und ihrer Bereitschaft zur Identifikation mit<br />
dem Unternehmen den entscheidenden Unterschied ausmachen und etwas bewirken.<br />
Zufriedene Kunden setzen motivierte und engagierte Mitarbeiter voraus. Unsere Mitarbeiter arbeiten, wie<br />
wir aus Umfragen wissen, gern für <strong>enviaM</strong>. Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d unter anderem vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
freiwillige soziale Leistungen, e<strong>in</strong>e zeitgemäße Altersvorsorge, e<strong>in</strong> aktives Gesundheitsmanagement<br />
und e<strong>in</strong>e angemessene Entlohnung.<br />
VErEInBArKEIt Von BErUF UnD FAMILIE. <strong>enviaM</strong> schafft durch flexible Arbeits- und Teilzeitregelungen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei der Rückkehr aus der Elternzeit, günstige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, um Beruf<br />
und Familie besser mite<strong>in</strong>ander vere<strong>in</strong>baren zu können. Familienfreundlichkeit def<strong>in</strong>iert sich für uns jedoch<br />
nicht alle<strong>in</strong> über die K<strong>in</strong>der unserer Mitarbeiter, sondern auch über ihre pflegebedürftigen Familienangehörigen.<br />
Wir haben deshalb das 2008 <strong>in</strong> Kraft getretene Pflegezeitgesetz um eigene Lösungen ergänzt.<br />
Für die <strong>in</strong> zwei Jahren anstehende Reauditierung berufundfamilie prüfen wir die Umsetzung weiterer familienfreundlicher<br />
Maßnahmen.<br />
QUALIFIKAtIonSMAnAGEMEntSyStEM. Neben der Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie war<br />
der demographische Wandel e<strong>in</strong>e weitere Herausforderung der <strong>enviaM</strong>-Personalarbeit im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr. Beispielhaft dafür steht die begonnene E<strong>in</strong>führung unseres Qualifikationsmanagementsystems.<br />
Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong> vorausschauendes Personalentwicklungs<strong>in</strong>strument. Es versucht,<br />
unseren mittel- und langfristigen Kompetenzbedarf möglichst belastbar zu beschreiben, um wertvolle H<strong>in</strong>weise<br />
für notwendige Qualifizierungsmaßnahmen zu erhalten. „Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt künftig<br />
mehr denn je vom Know-how der Mitarbeiter ab. Ihr Wissen und Können macht den entscheidenden<br />
Unterschied gegenüber den Wettbewerbern aus. Deshalb haben wir uns entschieden, e<strong>in</strong> zukunftsorientiertes<br />
Qualifikationsmanagementsystem e<strong>in</strong>zurichten“, beschreibt Mart<strong>in</strong>a Weigt, Bereichsleiter<strong>in</strong> Personalmanagement,<br />
die Ausgangssituation.<br />
33<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
34<br />
„Die Mitarbeiter wollen spüren, dass ihr Unternehmen für etwas<br />
Wichtiges steht. Sie wollen sicher se<strong>in</strong>, dass ihre Arbeit e<strong>in</strong>en<br />
Unterschied ausmacht und etwas bewirkt.“<br />
Ralf Hiltenkamp, <strong>enviaM</strong>-Vorstand Personal / Zentrale Dienste und Arbeitsdirektor:<br />
Es ist für uns wichtig, <strong>in</strong>sbesondere angesichts e<strong>in</strong>er älter werdenden Belegschaft, detaillierte Erkenntnisse<br />
über die Entwicklung der Qualifikationsanforderungen des Unternehmens zu gew<strong>in</strong>nen. „So können<br />
Prognosen über die künftig erforderlichen Kompetenzen erarbeitet werden. Die Ergebnisse erlauben uns,<br />
frühzeitig den Weiterbildungsbedarf zu erkennen und entsprechend zu planen“, erläutert Weigt. „Unser<br />
Ansatz ist, die vorhandenen Mitarbeiter im gewünschten S<strong>in</strong>ne weiter zu entwickeln. Lebenslanges Lernen<br />
darf für uns nicht nur e<strong>in</strong> Schlagwort se<strong>in</strong>.“<br />
Wir s<strong>in</strong>d mit der Umsetzung bereits e<strong>in</strong>en guten Schritt vorangekommen. E<strong>in</strong> erster Überblick, welche Kompetenzen<br />
wir zur Erfüllung der Aufgaben benötigen, ist erarbeitet. Dies gilt für die betriebswirtschaftlichen,<br />
technischen und vertrieblichen Kenntnisse ebenso wie für organisatorische und soziale Fähigkeiten. „Damit<br />
ist e<strong>in</strong>e gute Basis geschaffen, auf der wir aufbauen können“, blickt Weigt optimistisch nach vorn.<br />
AUSBILDUnG. Die Zahl junger Menschen, die e<strong>in</strong>e betriebliche Ausbildung anstreben, geht auf Grund<br />
des demographischen Wandels erheblich zurück.<br />
<strong>enviaM</strong> beg<strong>in</strong>nt deshalb bereits <strong>in</strong> den Schulen mit der Suche nach künftigen Mitarbeitern. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr begrüßten wir die ersten Absolventen des Projekts „Jugend braucht Zukunft“, das wir 2006<br />
gestartet haben. Es dient der Berufsorientierung und beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der 8. Klasse. Die Schüler durchlaufen bis<br />
zu 16 Projekttage, <strong>in</strong> denen sie unser Unternehmen, unsere Mitarbeiter und unsere Arbeit vor Ort kennen<br />
lernen. Auch e<strong>in</strong> Bewerbertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gehört dazu. Die Betreuung erfolgt durch die <strong>enviaM</strong>-Tochtergesellschaft<br />
bildungszentrum <strong>energie</strong> GmbH (bze), Halle/Saale. „Jugend braucht Zukunft ist e<strong>in</strong> geeignetes Instrument,<br />
um die jungen Leute an <strong>enviaM</strong> zu b<strong>in</strong>den.“, betont Holger Ulbricht, Bereichsleiter Ausbildung beim bze.<br />
Gute Erfahrungen macht <strong>enviaM</strong> auch mit dem zweiten Projekt, das den Namen „Ich pack‘ das!“ trägt.<br />
„Dar<strong>in</strong> geht es um die Erstqualifizierung junger Menschen, deren schulische Leistungen e<strong>in</strong>en vermehrten<br />
Aufwand erfordern, um sie für e<strong>in</strong>e betriebliche Ausbildung fit zu machen.“, erklärt Ulbricht. „2008 haben<br />
wir so 18 Jugendlichen den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Berufsleben ermöglicht. 13 von ihnen haben <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e<br />
Lehrstelle.“ Der Ausbildungsexperte warnt davor, <strong>in</strong> der demographischen Entwicklung alle<strong>in</strong> den Auslöser<br />
für den Rückgang der Bewerberzahlen zu sehen. „Demographie als Ursache ist nur die halbe Wahrheit.“<br />
Die neue Elternzeit wird<br />
bei <strong>enviaM</strong> rege <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen. Jan Lipowski,<br />
Referent Risikomanagement<br />
und -controll<strong>in</strong>g, nimmt sich<br />
für se<strong>in</strong>en Sohn Erik e<strong>in</strong>e<br />
Auszeit von zwei Monaten.
E<strong>in</strong> anderer Grund ist, dass immer weniger Schüler e<strong>in</strong>e Lehre absolvieren möchten, sondern gleich e<strong>in</strong>en<br />
höheren Schulabschluss anstreben, um dann auf e<strong>in</strong>e Hochschule zu wechseln. „Auch mit dieser Entwicklung<br />
versuchen wir mitzuhalten“, so Ulbricht.<br />
Mittlerweile gibt es acht Studiengänge, die im Zuge e<strong>in</strong>er beruflichen Ausbildung bei der <strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
absolviert werden können. H<strong>in</strong>zugekommen s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum die dualen Studiengänge „Bachelor<br />
Energie- und Umwelttechnik“ <strong>in</strong> Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur <strong>in</strong> Leipzig<br />
und „Bachelor Gebäude- und Energietechnik“ <strong>in</strong> Kooperation mit der Technischen Hochschule Erfurt.<br />
Ihnen kommt besondere Bedeutung zu, da der Bewerberrückgang <strong>in</strong> den Technik- und Ingenieurdiszipl<strong>in</strong>en<br />
besonders groß ist. Die beiden Hochschulen s<strong>in</strong>d Bestandteil e<strong>in</strong>es dichten Netzwerks, das wir <strong>in</strong> Forschung<br />
und Lehre <strong>in</strong> Ostdeutschland künftig noch enger knüpfen werden.<br />
<strong>enviaM</strong> leistet mit ihren Ausbildungsaktivitäten e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts<br />
Ostdeutschland. Wir haben mit 15 Prozent nach wie vor e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Ausbildungsquote.<br />
Damit wirken wir dem Fachkräftemangel und dem Trend zur Abwanderung aus den ostdeutschen Bundesländern<br />
entgegen. Im Idealfall setzen wir e<strong>in</strong>e Gegen<strong>bewegung</strong> <strong>in</strong> Gang, nämlich den Zuzug von jungen<br />
und qualifizierten Kräften <strong>in</strong> die Region.<br />
Dieses Ziel verfolgt auch die Kampagne „do IT here“. Dar<strong>in</strong> haben sich mehrere Unternehmen der Informationstechnologie<br />
(IT) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen, darunter auch die GISA, zusammengetan.<br />
Der Slogan steht für e<strong>in</strong>e bundesweite Kampagne, mit der Fach- und Führungskräfte für e<strong>in</strong> Engagement<br />
<strong>in</strong> Mitteldeutschland geworben werden. Ziel ist es, zu zeigen, dass es <strong>in</strong> unserer Region attraktive<br />
Unternehmen und Perspektiven gibt.<br />
Als Mutter von vier K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e Führungsposition<br />
im Beruf <strong>in</strong>ne zu haben ist e<strong>in</strong>e Herausforderung.<br />
Carmen Auerswald, Leiter<strong>in</strong> Führungskräftemanagement<br />
bei <strong>enviaM</strong> vere<strong>in</strong>bart Beruf und<br />
Familie problemlos.<br />
35<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr PhANtASie<br />
für Die welt von Morgen.<br />
ostdeutschland ist unsere heimat –<br />
hier engagiert sich <strong>enviaM</strong> wirtschaftlich und gesellschaftlich
engAgeMent<br />
Als führender regionaler Energiedienstleister übernimmt <strong>enviaM</strong><br />
wirtschaftlich und gesellschaftlich Verantwortung <strong>in</strong> Ostdeutschland.<br />
Unser Anliegen ist es, die Lebensqualität der Menschen, für<br />
die wir arbeiten, zu erhöhen.<br />
<strong>enviaM</strong> ist <strong>in</strong> Ostdeutschland zuhause. Hier leben und arbeiten wir. Unser Anspruch ist es, die Region<br />
mitzugestalten. Ostdeutschland ist für uns nicht e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Vertriebsgebiet, sondern unser Lebensraum.<br />
Diese E<strong>in</strong>stellung spiegelt sich <strong>in</strong> unserer Sponsor<strong>in</strong>gfibel unmittelbar wider. Über sie unterstützen wir<br />
die ehrenamtliche Arbeit von Vere<strong>in</strong>en, Organisationen und Initiativen <strong>in</strong> Kommunen. Schwerpunkt s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>novative Projekte für K<strong>in</strong>der und Jugendliche. Wir wollen so mithelfen, die B<strong>in</strong>dung junger Menschen an<br />
ihre Heimat zu festigen.<br />
SPonSorInGFIBEL. Welche Wirkung unser Engagement entfaltet, lässt sich am Fonds „<strong>enviaM</strong> – Natur<br />
schützen“ ablesen, den wir 2008 <strong>in</strong> unserer Sponsor<strong>in</strong>gfibel neu aufgelegt haben. Hierzu haben Schüler<br />
und Lehrer der Grundschule „Alfred Wirth“ im sachsen-anhaltischen Osternienburg e<strong>in</strong> eigenes Projekt e<strong>in</strong>gereicht.<br />
„Natur erleben mit allen S<strong>in</strong>nen“ heißt es. Dah<strong>in</strong>ter verbirgt sich die Idee, e<strong>in</strong>en „Wohlfühlpfad“<br />
auf e<strong>in</strong>er ausgedehnten Rasenfläche des Schulgeländes anzulegen. „Dank <strong>enviaM</strong> wird unser Wunsch jetzt<br />
Wirklichkeit. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d begeistert und können die Fertigstellung kaum erwarten.“ schildert der für das<br />
Projekt verantwortliche Lehrer Siegfried Schmied die Hochstimmung. Vorgesehen ist, verschiedene natürliche<br />
Materialien wie Holz, R<strong>in</strong>denmulch, Kies, Sand und Kiefernzapfen auf den Weg aufzutragen. „Ziel ist<br />
es, die S<strong>in</strong>ne der Schüler für die Natur zu schärfen, <strong>in</strong>dem sie die Materialien mit geschlossenen Augen<br />
und nackten Füßen erspüren“, so Schmied weiter.<br />
Die Grundsätze der Sponsor<strong>in</strong>gfibel – Regionalität, Nachwuchsförderung und Nachhaltigkeit – gelten für<br />
alle Sponsor<strong>in</strong>gaktivitäten unseres Unternehmens. Wir engagieren uns <strong>in</strong> Ostdeutschland <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Sport, Kunst, Kultur, Soziales, Wirtschaft, Wissenschaft und Umwelt.<br />
37<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Im Rahmen der Sponsor<strong>in</strong>gfibel<br />
hat <strong>enviaM</strong> 2008 das<br />
Projekt Natur schützen e<strong>in</strong>geführt.<br />
E<strong>in</strong> Partner ist die Grundschule<br />
Osterne<strong>in</strong>burg. „K<strong>in</strong>der<br />
entdecken die Welt mit allen<br />
S<strong>in</strong>nen. Der Wohlfühlpfad,<br />
der mit der Unterstützung von<br />
<strong>enviaM</strong> entstanden ist, hilft<br />
ihnen die Umwelt zu ertasten<br />
und zu begreifen“, so Rektor<br />
Siegfried Schmied.<br />
SPort. <strong>enviaM</strong> unterstützt regionale Sportprojekte. Wir fördern Breiten- und Spitzensport. Im Mittelpunkt<br />
steht die Nachwuchsarbeit. Wir s<strong>in</strong>d Partner des FC Energie Cottbus, der Eispiraten Crimmitschau<br />
und des Mitteldeutschen Basketball Clubs sowie Ausrichter des <strong>enviaM</strong>-Hallenmasters <strong>in</strong> Zwickau. Neu h<strong>in</strong>zugekommen<br />
ist die <strong>enviaM</strong>-Beachvolleyball-Tour, die wir 2008 geme<strong>in</strong>sam mit dem Sächsischen Sportverband<br />
Volleyball <strong>in</strong> acht Städten ausgerichtet haben.<br />
KUnSt UnD KULtUr. <strong>enviaM</strong> fördert die Entwicklung der Kulturlandschaft <strong>in</strong> der Region. Unser Ziel ist<br />
es, die kulturelle Vielfalt zu erhalten. Schwerpunkte s<strong>in</strong>d Musik und Kunst. Wir geben jährlich e<strong>in</strong>en eigenen<br />
Kunstkalender heraus, <strong>in</strong> dem ostdeutsche Künstler ihre Werke e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />
machen. Der aktuelle <strong>enviaM</strong>-Kunstkalender wurde unter dem Motto „Junge Kunst bewahrt alte Drucktechnik“<br />
im Siebdruckverfahren hergestellt. Unter der Überschrift „Kunst für e<strong>in</strong>en sozialen Zweck“ wurde im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr e<strong>in</strong>e Vorzugsgrafik der Künstler<strong>in</strong> Bett<strong>in</strong>a Francke gedruckt und im Rahmen<br />
der Vernissage verkauft. Der Erlös kam der Tagesgruppe Horizont <strong>in</strong> Markkleeberg zu Gute. Die E<strong>in</strong>richtung<br />
kümmert sich um K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsstörungen.<br />
Unsere vor zwei Jahren begonnene Partnerschaft mit dem Verband der Musikschulen haben wir im Berichtszeitraum<br />
fortgeführt. Im Rahmen unserer Konzertreihe „<strong>enviaM</strong> – musik für kommunen“ veranstalteten wir<br />
e<strong>in</strong>en Talentewettbewerb. Die Sieger erhielten die Möglichkeit, geme<strong>in</strong>sam mit der Deutschen Streicherphilharmonie<br />
– Deutschlands jüngstem Eliteorchester – <strong>in</strong> Chemnitz, Halle, Lübben und Bad Elster aufzutreten.
SozIALES. <strong>enviaM</strong> engagiert sich vor Ort für soziale Projekte. Im Mittelpunkt stehen Nachwuchs<strong>in</strong>itiativen.<br />
Länderübergreifend unterstützen wir <strong>in</strong> Ostdeutschland das MUS-E-Programm der Yehudi Menuh<strong>in</strong><br />
Stiftung. MUS-E ist e<strong>in</strong> künstlerisches Programm für Grundschulen <strong>in</strong> sozial benachteiligten Gebieten.<br />
Es stärkt über die kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit mit Künstlern gezielt die Persönlichkeit von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen,<br />
entfaltet ihre Kreativität und Ausdrucksfähigkeit und fördert ihre soziale Kompetenz. <strong>enviaM</strong> führt<br />
das MUS-E-Programm an zehn Schulen im Grundversorgungsgebiet durch.<br />
In Brandenburg hat <strong>enviaM</strong> bis zum Jahr 2010 die Patenschaft für e<strong>in</strong> Appartement des Ronald McDonald<br />
Elternhauses Cottbus übernommen. Das Elternhaus ermöglicht Familien schwer kranker K<strong>in</strong>der, während<br />
der Therapie <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe ihres K<strong>in</strong>des zu se<strong>in</strong>.<br />
In Sachsen und Sachsen-Anhalt ist <strong>enviaM</strong> Partner der Elternvere<strong>in</strong>e krebskranker K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Chemnitz und<br />
Halle. Ihr Anliegen ist es, Kl<strong>in</strong>ikaufenthalte zu erleichtern, die seelischen Belastungen der Betroffenen abzubauen<br />
und Erfahrungen auszutauschen.<br />
In Sachsen unterstützt <strong>enviaM</strong> darüber h<strong>in</strong>aus den Vere<strong>in</strong> „Initiative Bärenherz e.V.“. Er hat <strong>in</strong> Markkleeberg<br />
2008 e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derhospiz für schwerstkranke K<strong>in</strong>der und deren Familien eröffnet.<br />
Länderübergreifend förderte <strong>enviaM</strong> 2008 neben der Chemnitzer Tafel erstmalig die Tafeln <strong>in</strong> Cottbus,<br />
Halle und Leipzig. Die Tafeln sammeln Lebensmittel, die an Bedürftige ausgegeben werden.<br />
UMWELt. <strong>enviaM</strong> ist sich se<strong>in</strong>er Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst. E<strong>in</strong> nachhaltiger Schutz<br />
der Natur ist fester Bestandteil unseres Unternehmensleitbildes. Im Rahmen unseres Aktionsprogramms<br />
für mehr Energieeffizienz haben wir im Schuljahr 2008/2009 <strong>in</strong> Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thür<strong>in</strong>gen den von RWE konzipierten Schulwettbewerb „Pack’s an – geme<strong>in</strong>sam geht’s schlauer!“ gestartet.<br />
Ziel des Wettbewerbes ist es, Schülern e<strong>in</strong>en vernünftigen Umgang mit Energie nahe zu br<strong>in</strong>gen und<br />
sie zu e<strong>in</strong>em aktiven Handeln im S<strong>in</strong>ne der Energieeffizienz zu motivieren. Grundschulen, Realschulen und<br />
Gymnasien s<strong>in</strong>d aufgerufen, ihr Umfeld mit kreativen Aktionen für e<strong>in</strong>en sorgsamen Umgang mit Energie<br />
zu sensibilisieren. Ganz gleich, ob Ausbildung von schuleigenen Energieberatern für Familien und Freunde,<br />
Theaterstücke bei Tagen der offenen Tür oder Werbekampagnen <strong>in</strong> lokalen Medien – dem Ideenreichtum<br />
s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt.<br />
39<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Der Wohlfühlpfad der Grundschule<br />
Osternienburg macht<br />
fächerübergreifenden Unterricht<br />
<strong>in</strong> Sachkunde und Schulgarten<br />
möglich.<br />
40<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit unserem Telekommunikationsdienstleister envia TEL GmbH, (envia TEL), Cottbus, und<br />
dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) betreiben wir das Internetportal http://www.storchennest.de.<br />
Jedes Jahr verfolgen über zwei Millionen Besucher die Live-Bilder aus dem Storchennest im brandenburgischen<br />
Vetschau. Die Internetseite erlaubt e<strong>in</strong>zigartige E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> Paarung, Brut, Aufzucht und Pflege<br />
des Nachwuchses der Störche.<br />
WIrtSChAFt UnD WISSEnSChAFt. Wie im Vorjahr war <strong>enviaM</strong> auch 2008 Mit<strong>in</strong>itiator des Unternehmertages<br />
des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW) <strong>in</strong> Leipzig. Der Unternehmertag<br />
versteht sich als branchenübergreifender Treffpunkt für den Mittelstand. Knapp 2.500 Teilnehmer aus neun<br />
Bundesländern <strong>in</strong>formierten sich <strong>in</strong> 45 Workshops und fünf Podiumsdiskussionen über aktuelle Themen<br />
und Trends. Über 180 Aussteller zeigten ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
<strong>enviaM</strong> verlängerte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Partnerschaft mit dem <strong>in</strong> Cottbus angesiedelten<br />
Existenzgründerforum „Zukunft Lausitz – Die Gründerwerkstatt“. Diese hilft Jungunternehmern, sich auf<br />
ihre Selbständigkeit vorzubereiten. Sie unterstützt angehende Gründer unter 28 Jahren bei der Umsetzung<br />
ihrer Unternehmensidee von der Theorie <strong>in</strong> die Praxis. <strong>enviaM</strong> gehört zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Forums.<br />
<strong>enviaM</strong> war 2008 erneut Pate des Wettbewerbs „Jugend forscht“ <strong>in</strong> Sachsen. In Chemnitz ehrten wir die<br />
Landessieger der Region Südwestsachsen. Die Jugendlichen wurden unter anderem <strong>in</strong> den Fächern Biologie,<br />
Chemie, Mathematik, Physik und Technik ausgezeichnet.
AKtIVEr UMWELt- UnD nAtUrSChUtz. Durch den sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen<br />
fördert <strong>enviaM</strong> die nachhaltige Entwicklung unserer Umwelt. Unser Umweltschutzausschuss koord<strong>in</strong>iert<br />
alle ökologischen Aktivitäten der <strong>enviaM</strong>-Gruppe. Diese umfassen neben der Information, Schulung und<br />
Unterweisung von Mitarbeitern konkrete vorbeugende, begleitende und nachsorgende Maßnahmen.<br />
Im Berichtszeitraum haben wir mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Managementsystems mit den Bestandteilen<br />
Arbeitsschutz-, Qualitäts- und Umweltmanagement begonnen. Ziel ist es, das System 2009 zertifizieren<br />
zu lassen. Grundlage dafür bilden die im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten <strong>in</strong>ternen<br />
Audits.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für die Verbesserung des Umweltschutzes s<strong>in</strong>d unsere Vogelschutzmaßnahmen im Freileitungsbereich.<br />
Unzureichend isolierte Strommasten und -leitungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e tödliche Bedrohung für unsere<br />
Vogelwelt, <strong>in</strong>sbesondere für Großvogelarten wie den Uhu oder den Storch. Daher s<strong>in</strong>d die Netzbetreiber<br />
gesetzlich verpflichtet, die Gefahren durch Nachrüstung, Rückbau oder Ersatzmaßnahmen bis 2012 abzustellen.<br />
Auch unser Netzbetreiber envia NETZ stellt sich dieser Aufgabe. Insgesamt 9.500 Kilometer Mittelspannungsfreileitungen<br />
mit rund 90.000 Masten bergen e<strong>in</strong> Gefahrenpotenzial für Vögel und werden<br />
<strong>in</strong> erheblichem Umfang mit Schutzvorrichtungen versehen. Den Schwerpunkt des Vogelschutzprojektes<br />
bildet die Nachrüstung der Beton- und Stahlmasten mit Stützisolatoren und Abspannketten. Für das Projekt<br />
werden f<strong>in</strong>anzielle Mittel <strong>in</strong> Höhe von 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.<br />
Ausführliche Informationen zu unseren Umweltschutzaktivitäten entnehmen Sie unserem Bericht zu Arbeitssicherheit<br />
und Umweltschutz.<br />
Von der Gurkenscheibe bis zum Korken –<br />
bei der Wahl der Materialien s<strong>in</strong>d die<br />
Schüler äußerst kreativ.<br />
41<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr KOMPeteNZ<br />
für stÄrKere PArtnerschAften<br />
E<strong>in</strong>e Gruppe. E<strong>in</strong>e Philosophie. E<strong>in</strong> ziel. –<br />
Die <strong>enviaM</strong>-Gruppe bietet Mehrwerte für ihre Kunden
<strong>enviaM</strong>-gruPPe<br />
43
44<br />
Die Beteiligungen s<strong>in</strong>d für <strong>enviaM</strong> e<strong>in</strong> wichtiger Wertschöpfungsfaktor.<br />
Sie bee<strong>in</strong>flussen wesentlich unser Unternehmensergebnis.<br />
Die <strong>enviaM</strong>-Gruppe bildet e<strong>in</strong>en leistungsstarken Unternehmensverbund.<br />
Geme<strong>in</strong>sam schaffen wir Mehrwerte, die sich für unsere<br />
Kunden auszahlen.<br />
Zum 31. Dezember 2008 war <strong>enviaM</strong> an 57 Gesellschaften, darunter 28 Stadtwerken, beteiligt. In Summe<br />
erwirtschafteten unsere Beteiligungen e<strong>in</strong>en Umsatz <strong>in</strong> Höhe von 4.102,5 Millionen Euro.<br />
<strong>enviaM</strong> – EInE GrUPPE. EInE PhILoSoPhIE. EIn zIEL. Unter diesem Motto bilden wir<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den Gesellschaften, an denen wir mehrheitlich beteiligt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>en leistungsstarken Unternehmensverbund.<br />
Dazu gehören neben der Stadtwerke Crimmitschau GmbH, der Stadtwerke Herzberg/<br />
Elster GmbH, der Stadtwerke Lichtenste<strong>in</strong> GmbH und der Stadtwerke Stollberg GmbH Beteiligungen <strong>in</strong> den<br />
Geschäftsfeldern Industriestandortversorgung / Wärme / Erzeugung, Wasser/Abwasser, Netz, Service und<br />
<strong>energie</strong>nahe Dienstleistungen.
VEränDErUnGEn. Für <strong>enviaM</strong> ist e<strong>in</strong> wertorientiertes Beteiligungsmanagement von hoher Bedeutung.<br />
Wir analysieren kont<strong>in</strong>uierlich, welche Gesellschaften unser Kerngeschäft unterstützen. Daraus leiten wir<br />
Veränderungen unseres Beteiligungsportfolios ab.<br />
Im Mai 2008 haben die Stadtwerke Crimmitschau GmbH, Stadtwerke Lichtenste<strong>in</strong> GmbH und Stadtwerke<br />
Stollberg GmbH die geme<strong>in</strong>same Netzgesellschaft VSW Netz GmbH gegründet. Die Netzgesellschaft ist e<strong>in</strong><br />
wichtiger Meilenste<strong>in</strong> auf dem Weg zum geplanten Zusammenschluss der Stadtwerke, an denen <strong>enviaM</strong><br />
mehrheitlich beteiligt ist. Sie hat ihren Sitz <strong>in</strong> Crimmitschau und am 1. Januar 2009 das operative Geschäft<br />
begonnen. Die VSW Netz übernimmt alle Funktionen e<strong>in</strong>es Netzdienstleisters für das Strom-, Gas- und Wärmenetz.<br />
Sie erfüllt ferner sämtliche Aufgaben e<strong>in</strong>es Netzbetreibers für das regulierte Strom- und Gasvermögen<br />
der drei Stadtwerke.<br />
Im Juli 2008 haben die Stadtwerke Marienberg GmbH und <strong>enviaM</strong> die Energieversorgung Marienberg GmbH<br />
(EVM) gegründet. Das neue Unternehmen besteht aus den Sparten Strom, Gas, Wärme und der Betriebsführung<br />
für Abwasser. Die Stadtwerke Marienberg halten 51 Prozent der Anteile; <strong>enviaM</strong> 49 Prozent der<br />
Anteile an der Energieversorgung Marienberg.<br />
PArtnErSChAFt. Die Mehrwerte, die die <strong>enviaM</strong>-Gruppe ihren Kunden bietet, lassen sich beispielhaft<br />
an der FRP Food Retail and Production CS GmbH (FRP), Alttröglitz, darstellen. Die <strong>enviaM</strong>-Gruppe ist seit<br />
langem verlässlicher Partner <strong>in</strong> Fragen der Strom- und Wärmeversorgung am Industriestandort Alttröglitz<br />
„Die Aufstellung der <strong>enviaM</strong>-Gruppe als Standortversorger hat uns überzeugt, <strong>enviaM</strong> und envia THERM<br />
bei der Lösung unserer Energiefragen <strong>in</strong>s Boot zu holen“, so die Geschäftsführer Andreas Czaplok und<br />
Wolfgang Schirmer.<br />
FRP errichtet im Industriepark Zeitz e<strong>in</strong>e Produktionsanlage für Stärke. Zur Trocknung der jährlich rund<br />
60.000 Tonnen modifizierte Weizenstärke und zirka 10.000 Tonnen Vital-Gluten wird Dampf benötigt, der<br />
ab 2009 von envia THERM bereit gestellt wird. Auf Basis e<strong>in</strong>es Energieliefervertrages errichtet envia THERM<br />
e<strong>in</strong>e Dampferzeugeranlage, für die <strong>enviaM</strong> das für den Betrieb der Anlage benötigte Gas liefert. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt rund 3,8 Millionen Euro. Pro Jahr erzeugt die Anlage etwa 180.000 Tonnen Dampf.<br />
Das Engagement wurde über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 15 Jahren vere<strong>in</strong>bart. „Ausschlaggebend für uns war e<strong>in</strong><br />
schlüssiges Gesamtkonzept, das nötigen Spielraum für übergeordnete Folgekonzepte lässt und sich trotzdem<br />
für uns rechnet“, betonen die Geschäftsführer Andreas Czaplok und Wolfgang Schirmer.<br />
FRP ist e<strong>in</strong>er der größten Industriekunden von envia THERM. „Der Akquiseerfolg belegt die wichtige Rolle<br />
der envia THERM im Geschäftsfeld Energieliefer-Contract<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Ostdeutschland“, so Erik Höhne, Geschäftsführer<br />
der envia THERM.<br />
45<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr MUt ZUM WANdel<br />
br<strong>in</strong>gt bessere leistungen<br />
Wachstum, Serviceführerschaft, Kosten- und Prozesseffizienz –<br />
die Unternehmensstrategie der <strong>enviaM</strong> trägt Früchte
In e<strong>in</strong>em schwierigen Marktumfeld erzielte <strong>enviaM</strong> im<br />
Geschäftsjahr 2008 e<strong>in</strong>en Jahresüberschuss <strong>in</strong> Höhe von<br />
99,2 Millionen Euro. Die nutzbare Energieabgabe betrug<br />
rund 15 Milliarden Kilowattstunden.<br />
Anteilseigner<br />
lAgebericht<br />
AntEILSEIGnErStrUKtUr. Die RWE Energy AG, Dortmund, ist unmittelbar sowie mittelbar über<br />
ihre Beteiligungsgesellschaften, RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund, und <strong>enviaM</strong> Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Dortmund, mit 63,95 Prozent mehrheitlich an <strong>enviaM</strong> beteiligt.<br />
Die vier kommunalen Beteiligungsgesellschaften, KME Kommunale Managementgesellschaft für Energiebeteiligungen<br />
mbH, Chemnitz, KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche<br />
Energie AG, Bitterfeld, die Gesellschaft kommunaler <strong>enviaM</strong>-Aktionäre mbH, Potsdam, und KBE Kommunale<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia, Chemnitz, halten <strong>in</strong>sgesamt Anteile <strong>in</strong> Höhe von 31,69<br />
Prozent an der <strong>enviaM</strong>.<br />
Unmittelbare Beteiligungen von Städten, Geme<strong>in</strong>den und Stadtwerken an der <strong>enviaM</strong> bestehen im Umfang<br />
von <strong>in</strong>sgesamt 4,36 Prozent.<br />
Anteilseignerstruktur<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
7<br />
2<br />
8<br />
1<br />
1 | RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH 43,06 %<br />
2 | <strong>enviaM</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH 19,99 %<br />
3 | RWE Energy AG 0,90 %<br />
4 | Städte, Geme<strong>in</strong>den, Stadtwerke 4,36 %<br />
5 | Gesellschaft kommunaler <strong>enviaM</strong>-Aktionäre mbH 3,98 %<br />
6 | KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH 9,52 %<br />
an der envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
7 | KME Kommunale Managementgesellschaft 17,75 %<br />
für Energiebeteiligungen mbH<br />
8 | KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia 0,44 %<br />
47<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
48<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
WIrtSChAFtSKrISE. Das Jahr 2008 wird <strong>in</strong> die Wirtschaftsgeschichte e<strong>in</strong>gehen. Ökonomen sprechen<br />
von der ersten umfassenden Krise der Weltwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung. Ausgehend vom<br />
F<strong>in</strong>anzmarkt trübte sich die Weltkonjunktur im zweiten Halbjahr nachhaltig e<strong>in</strong>. Der Abschwung erfasste<br />
weite Teile der Wirtschaft. Als führende Exportnation ist Deutschland <strong>in</strong> hohem Maße betroffen. Das Wachstum<br />
g<strong>in</strong>g deutlich stärker zurück als von Bundesregierung und Ökonomen erwartet. Besonders schlimm<br />
traf es die Wirtschaft im letzten Quartal. Konkret stieg das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt im Berichtszeitraum nur<br />
noch um 1,3 Prozent 1 . 2007 war noch e<strong>in</strong> Plus von 2,5 Prozent zu verzeichnen; 2006 sogar von drei Prozent.<br />
Erschwerend kommt h<strong>in</strong>zu, dass die Staatsverschuldung weiter stieg und der Konsum erneut h<strong>in</strong>ter<br />
den Erwartungen zurückblieb.<br />
LAGE In oStDEUtSChLAnD. Auch Ostdeutschland wurde im zweiten Halbjahr 2008 von der Wirtschaftskrise<br />
erfasst. Die Konjunktur verlor deutlich an Fahrt. Die positiven Trends des ersten Halbjahres, wie<br />
die Zunahme der Industrieproduktion und die erfreuliche Entwicklung bei den Investitionsgütern, konnten<br />
sich nicht fortsetzen. Der Anstieg des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts der ostdeutschen Wirtschaft betrug <strong>in</strong> Folge<br />
dessen im abgelaufenen Geschäftsjahr lediglich 1,8 Prozent 2 .<br />
AUSBLICK. Die globale Wirtschaftskrise stellt die <strong>in</strong>ternationale Staatengeme<strong>in</strong>schaft vor große und<br />
neuartige Herausforderungen. Zwar wurden die F<strong>in</strong>anzmärkte vor dem Kollaps bewahrt, aber sie s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong><br />
nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt handlungsfähig. Der Konjunkture<strong>in</strong>bruch hat sich zugespitzt und alle Regionen<br />
der Welt erfasst.<br />
2009 wird für Deutschland e<strong>in</strong> schwieriges Jahr. Alle führenden Wirtschaftsforschungs<strong>in</strong>stitute sagen e<strong>in</strong>en<br />
historischen Konjunkture<strong>in</strong>bruch voraus. Erwartet wird e<strong>in</strong> signifikanter Rückgang des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts.<br />
Es droht die schärfste Rezession seit Gründung der Bundesrepublik 1949, die viele Arbeitsplätze<br />
gefährdet.<br />
Die negative Wirtschaftsentwicklung macht vor Ostdeutschland nicht halt. Nach Angaben des Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe schlagartig verschlechtert.<br />
Sowohl die Bewertungen zur aktuellen Lage als auch zu den Aussichten s<strong>in</strong>d regelrecht abgestürzt,<br />
so die Ökonomen. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Handel und Gewerbe.<br />
Um die Konjunktur zu stützen, hat die Bundesregierung das größte Konjunkturpaket <strong>in</strong> der Geschichte der<br />
Bundesrepublik geschnürt. Sie stellt mehr als 80 Milliarden Euro zur Stützung der Wirtschaft bereit. Das entspricht<br />
drei Prozent des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts. Zusätzlich haben die Länder eigene Hilfsprogramme aufgelegt,<br />
um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Dies gilt auch für Ostdeutschland. Der Erfolg wird wesentlich<br />
davon abhängen, ob alle Beteiligten die zur Verfügung gestellten Instrumente konsequent nutzen.<br />
1) Vorläufiges Ergebnis des Statistischen Bundesamtes<br />
2) Prognose des Instituts für Wirtschaftforschung Halle (IWH) vom 18.12.2008 ohne Berl<strong>in</strong><br />
„Um unsere Marktführerschaft<br />
zu festigen, werden wir<br />
unsere vertriebliche Präsenz<br />
<strong>in</strong> ganz Ostdeutschland weiter<br />
ausbauen. Dies gilt für alle<br />
Geschäftsbereiche und<br />
Kundensegmente.“
Wirtschaftswachstum (BIP real <strong>in</strong> Prozent)<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
Ertragslage<br />
2,9<br />
2,8<br />
2,5 2,5<br />
2006 2007 2008<br />
Bundesrepublik Deutschland neue Bundesländer<br />
ErtrAGSLAGE. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte <strong>enviaM</strong> e<strong>in</strong>en Jahresüberschuss <strong>in</strong> Höhe von 99,2<br />
Millionen Euro (Vorjahr: 99,3 Millionen Euro).<br />
Die Umsatzerlöse aller Sparten e<strong>in</strong>schließlich Stromsteuer betrugen im Berichtszeitraum 2.276,5 Millionen<br />
Euro (Vorjahr: 2.288,1 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse <strong>in</strong> der Sparte Strom beliefen sich auf 1.744,8 Millionen<br />
Euro. Davon entfielen 1.604,4 Millionen Euro auf das Stromgeschäft mit unseren Endkunden, Weiterverteilern<br />
und auf den Vertriebshandel. Ursache für die leicht rückläufigen Umsatzerlöse waren Kundenverluste<br />
<strong>in</strong> Folge des zunehmenden Wettbewerbs.<br />
In der Sparte Gas erzielten wir nach E<strong>in</strong>stieg und Ausweitung unseres Gasgeschäfts erstmalig signifikante<br />
Umsatzerlöse <strong>in</strong> Höhe von 30,0 Millionen Euro.<br />
Die sonstigen Umsatzerlöse summierten sich auf 501,8 Millionen Euro und haben sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr nur unwesentlich verändert.<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen <strong>in</strong> Höhe von 249,4 Millionen Euro (Vorjahr: 211,8 Millionen Euro)<br />
s<strong>in</strong>d vorrangig ertragswirksame Auflösungen von Rückstellungen, weiterberechnete Konzessionsabgaben,<br />
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten, Erträge aus Steuerumlagen von Organgesellschaften sowie<br />
Erträge aus Vermietung und Verpachtung enthalten. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert<br />
im Wesentlichen aus der deutlichen Erhöhung der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen <strong>in</strong><br />
Folge der Beendigung e<strong>in</strong>es Rechtsstreits.<br />
1,3<br />
1,8<br />
49<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
50<br />
Der Materialaufwand <strong>in</strong> Höhe von 1.606,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1.581,3 Millionen Euro) umfasst die<br />
Energiebeschaffungskosten für Strom und Gas, die Netzentgelte sowie sonstige Materialkosten. Mit e<strong>in</strong>em<br />
Anteil von 62,2 Prozent bildeten die Strombeschaffungskosten die dom<strong>in</strong>ierende Position im Materialaufwand.<br />
Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Materialaufwand ist hauptsächlich auf höhere Strombeschaffungskosten<br />
sowie auf den erstmaligen Ausweis von Gasbeschaffungskosten nach unserem E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das<br />
Gasgeschäft zurückzuführen.<br />
Der Personalaufwand belief sich auf 145,8 Millionen Euro (Vorjahr: 142,5 Millionen Euro). Der Anstieg<br />
resultiert hauptsächlich aus Zuführungen zur Pensionsrückstellungen und Tarifsteigerungen. Personalanpassungen<br />
wurden wie <strong>in</strong> den Vorjahren sozialverträglich gestaltet.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verm<strong>in</strong>derten sich von 282,0 Millionen Euro auf 256,9 Millionen<br />
Euro und enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Konzessionsabgaben, Steuerumlagen und<br />
IT-Dienstleistungen. Der Rückgang ist <strong>in</strong>sbesondere auf ger<strong>in</strong>gere Aufwendungen aus Steuerumlagen<br />
zurückzuführen.<br />
Das Ergebnis aus F<strong>in</strong>anzanlagen setzt sich aus Erträgen aus Wertpapieren und Ausleihungen des F<strong>in</strong>anzanlagevermögens<br />
sowie aus dem Beteiligungsergebnis zusammen und erhöhte sich auf 29,7 Millionen Euro<br />
(Vorjahr: 7,6 Millionen Euro). Die wesentlichen Ursachen für den Anstieg s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Verlustübernahme<br />
aus e<strong>in</strong>em verbundenen Unternehmen und höhere Erträge aus Wertpapieren.<br />
Das Z<strong>in</strong>sergebnis <strong>in</strong> Höhe von -14,2 Millionen Euro (Vorjahr: -6,6 Millionen Euro) bildet den Saldo aus<br />
Erträgen aus der Verz<strong>in</strong>sung von Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens und den Z<strong>in</strong>saufwendungen<br />
ab.<br />
Abschreibungen auf F<strong>in</strong>anzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden <strong>in</strong> Höhe von 87,8<br />
Millionen Euro (Vorjahr: 27,2 Millionen Euro) vorgenommen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere<br />
Wertberichtigungen bei den Wertpapieren des Anlagevermögens <strong>in</strong> Folge der F<strong>in</strong>anzkrise zurückzuführen.<br />
Der Bilanzgew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Höhe von 99,3 Millionen Euro resultiert aus dem Jahresüberschuss <strong>in</strong> Höhe von 99,2<br />
Millionen Euro und e<strong>in</strong>em Gew<strong>in</strong>nvortrag <strong>in</strong> Höhe von 0,1 Millionen Euro. Wir schlagen der Hauptversammlung<br />
vor, aus dem Bilanzgew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Höhe von 99,3 Millionen Euro e<strong>in</strong>e Dividende je Aktie <strong>in</strong> Höhe von 0,40<br />
Euro auszuschütten.
Energieaufkommen und -abgabe<br />
EntWICKLUnG BEIM StroMAUFKoMMEn. Unser Stromaufkommen betrug im Berichtsjahr<br />
14.965,3 Gigawattstunden (Vorjahr: 16.187,0 Gigawattstunden). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />
ist im Wesentlichen auf Absatzrückgänge <strong>in</strong> Folge der milden Witterung und auf wettbewerbsbed<strong>in</strong>gte<br />
Kundenverluste zurückzuführen. Der Strombezug erfolgte vorrangig über die Vattenfall Europe Sales GmbH<br />
(VE-S), Hamburg, die Vattenfall Europe Transmission GmbH (VE-T), Berl<strong>in</strong>, und die RWE Energy AG (RWE<br />
Energy), Dortmund.<br />
In der Position Sonstige <strong>in</strong> Höhe von 450,5 Gigawattstunden s<strong>in</strong>d der Bezug über die Strombörse European<br />
Energy Exchange (EEX), Leipzig, Vertriebshandelsgeschäfte und Beistellungen durch Dritte zusammengefasst.<br />
Stromaufkommen<br />
2008 2007<br />
GWh % GWh %<br />
VE-S/VE-T 7.827,9 52,3 3.556,5 22,0<br />
RWE-Energy 3.740,8 25,0 8.396,8 51,9<br />
Industriekraftwerke/KWK (<strong>in</strong>kl. envia THERM) 2.946,1 19,7 3.120,7 19,2<br />
Sonstige 450,5 3,0 1.113,0 6,9<br />
Stromaufkommen 14.965,3 100,0 16.187,0 100,0<br />
EntWICKLUnG DEr StroMABGABE. Im Berichtszeitraum betrug die nutzbare Stromabgabe<br />
14.949,1 Gigawattstunden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies e<strong>in</strong>em Rückgang von 1.224,6 Gigawattstunden,<br />
der durch die milde Witterung und wettbewerbsbed<strong>in</strong>gte Kundenverluste hervorgerufen<br />
wurde. Die Stromabgabe an Privat- und Gewerbekunden <strong>in</strong>klusive Wärmespeicherkunden sank auf 4.465,0<br />
Gigawattstunden (Vorjahr: 4.618,7 Gigawattstunden); die Stromabgabe an Geschäftskunden auf 7.029,0<br />
Gigawattstunden (Vorjahr: 7.205,1 Gigawattstunden).<br />
Die Abgabe an Weiterverteiler und Vertriebshändler sank auf 3.455,1 Gigawattstunden (Vorjahr: 4.349,9<br />
Gigawattstunden). Ursachen s<strong>in</strong>d unter anderem Absatzrückgänge und Kundenverluste bei Weiterverteilern<br />
sowie ger<strong>in</strong>gere Absatzmengen im Vertriebshandel.<br />
51<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
52<br />
Stromabgabe<br />
GASAUFKoMMEn UnD -ABGABE. Im Zuge des Aufbaus des Gasgeschäfts konnten wir erstmalig<br />
deutliche Absätze <strong>in</strong> den Segmenten Privat- und Gewerbekunden mit 129,4 Gigawattstunden, Geschäftskunden<br />
mit 69,0 Gigawattstunden und Weiterverteiler mit 535,0 Gigawattstunden erzielen. Der Gasbezug<br />
<strong>in</strong> Höhe von 733,4 Gigawattstunden erfolgte nahezu vollständig von RWE Energy.<br />
Investitionen und Instandhaltung<br />
2008 2007<br />
GWh GWh<br />
Privat- und Gewerbekunden 4.465,0 4.618,7<br />
Geschäftskunden 7.029,0 7.205,1<br />
Weiterverteiler/Vertriebshandel 3.455,1 4.349,9<br />
Stromabgabe 14.949,1 16.173,7<br />
zIELGErIChtEtES ASSEt MAnAGEMEnt. Unsere Investitionen betrugen im Berichtszeitraum<br />
222,6 Millionen Euro (Vorjahr: 171,3 Millionen Euro). Davon entfielen 91,6 Millionen Euro (Vorjahr: 62,5<br />
Millionen Euro) auf Investitionen <strong>in</strong> Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände.<br />
Die envia Verteilnetz GmbH (envia NETZ), Halle/Saale, führte im abgelaufenen Geschäftsjahr den Ersatz<br />
und die Instandhaltung des von <strong>enviaM</strong> gepachteten Elektrizitätsverteilernetzes konsequent fort. Im Hochspannungsnetz<br />
s<strong>in</strong>d 128 Kilometer 110-kV-Leitung saniert und 20 Kilometer 110-kV-Leitung neu errichtet<br />
worden. Schwerpunkte lagen im Raum Schwarzheide, Lübbenau, Großräschen, Klostermansfeld und Altenburg.<br />
Im Zuge der Fortführung des Tagebaus Jänschwalde ist die 110-kV-Leitung Neuendorf-Radewiese verlegt<br />
worden. Für die Neuaufnahme des Regelbetriebs im Tagebau Reichwalde wurde die 110-kV-Leitung<br />
Grauste<strong>in</strong>-Nochten-Reichwalde saniert und verstärkt.
Der Netzausbau zur Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energien wurde weiter vorangetrieben. Schwerpunkt<br />
waren der Raum Lauta/Lauchhammer und das nördliche Harzvorland.<br />
Die verstärkte Neuansiedlung von Industrie und Gewerbe machte den Neubau der Umspannwerke Freiberg/Ost<br />
und Döbeln notwendig.<br />
Neben dem Hochspannungsnetz ist auch das Mittel- und Niederspannungsnetz <strong>in</strong> erheblichem Umfang<br />
ertüchtigt beziehungsweise ersetzt worden. Es wurden 26 Kilometer Mittelspannungsfreileitung gebaut<br />
und 363 Kilometer Kabel neu verlegt. In den Niederspannungsortsnetzen wurden 174 Kilometer Freileitung<br />
neu gebaut und 504 Kilometer Kabel verlegt. Ergänzend erfolgte <strong>in</strong> Könnern und Teilen von Döbeln<br />
die Umstellung auf die Spannungsebene 20 kV.<br />
netzangaben<br />
2008 2007<br />
ortsnetzstationen 16.813 16.764<br />
Leitungsnetz km 77.097 76.765<br />
Hochspannung km 5.987 6.031<br />
Mittelspannung km 24.784 24.671<br />
Niederspannung km 46.326 46.063<br />
FInAnzInVEStItIonEn. Die F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> Höhe von 131,1 Millionen Euro (Vorjahr 105,4<br />
Millionen Euro) betrafen vorrangig Wertpapiere des Anlagevermögens.<br />
53<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
54<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
GErInGFüGIGE VEränDErUnGEn. Innerhalb unserer Vermögens- und Kapitalstruktur ergaben<br />
sich im Berichtszeitraum nur unwesentliche Veränderungen. Die betriebswirtschaftliche Eigenkapital<br />
quote 1) beträgt 48,6 Prozent (Vorjahr: 47,7 Prozent).<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur (<strong>in</strong> Prozent der Bilanzsumme)<br />
Flüssige Mittel und<br />
Wertpapiere des<br />
Umlaufvermögens<br />
1,8 %<br />
Forderungen und<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
11,0 %<br />
übrige Aktiva<br />
0,4 %<br />
Anlagevermögen<br />
86,8 %<br />
Sonderverlustkonto<br />
0,2 %<br />
31.12.2008<br />
Vermögen Kapital<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
und PRAP<br />
21,6 %<br />
Baukostenzuschüsse<br />
und<br />
Sonderposten<br />
23,3 %<br />
Rückstellungen<br />
22,8 %<br />
Bilanzgew<strong>in</strong>n<br />
3,6 %<br />
Rücklagen<br />
5,6 %<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
23,1 %<br />
1) Eigenkapital + 70 Prozent Sonderposten + 70 Prozent Baukostenzuschüsse<br />
31.12.2007<br />
Vermögen Kapital<br />
Flüssige Mittel und<br />
Wertpapiere des<br />
Umlaufvermögens<br />
2,2 % Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
Forderungen und<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
14,3 %<br />
übrige Aktiva<br />
0,4 %<br />
Anlagevermögen<br />
83,1 %<br />
Sonderverlustkonto<br />
0,2 %<br />
und PRAP<br />
18,7 %<br />
Baukostenzuschüsse<br />
und<br />
Sonderposten<br />
24,0 %<br />
Rückstellungen<br />
26,4 %<br />
Bilanzgew<strong>in</strong>n<br />
3,5 %<br />
Rücklagen<br />
5,4 %<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
22,0 %
Kapitalflussrechnung<br />
2008 2007<br />
Mio. € Mio. €<br />
Jahresüberschuss 99,2 99,3<br />
Abschreibungen des Anlagevermögens 219,5 161,1<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 75,0 – 95,7<br />
Gew<strong>in</strong>ne/Verluste aus dem Abgang Anlagevermögen – 0,5 1,4<br />
Veränderungen der Rückstellungen – 133,6 – 42,9<br />
Veränderungen bei sonstigen Bilanzposten (die nicht der<br />
Investitions- oder F<strong>in</strong>anzierungstätigkeit zuzuordnen s<strong>in</strong>d)<br />
Vorräte, Forderungen sowie andere Aktiva 88,2 – 13,1<br />
Forderungen aus Cashmanagement 22,8 – 12,2<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten sowie andere Passiva – 9,4 56,8<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten aus Cashmanagement 64,9 – 19,6<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 276,1 135,1<br />
E<strong>in</strong>zahlungen/Rückzahlungen von Hausanschlusskosten<br />
und Baukostenzuschüssen 24,1 18,1<br />
Auszahlungen für Investitionen <strong>in</strong> das immaterielle<br />
Anlagevermögen – 0,5 – 1,1<br />
E<strong>in</strong>zahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
Sachanlagevermögens 1,9 3,1<br />
Auszahlungen für Investitionen <strong>in</strong> das Sachanlagevermögen – 91,0 – 61,4<br />
E<strong>in</strong>zahlungen aus Abgängen von Gegenständen des<br />
F<strong>in</strong>anzanlagevermögens 6,7 26,2<br />
Auszahlungen für Investitionen <strong>in</strong> das F<strong>in</strong>anzanlagevermögen – 130,3 – 103,3<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 189,1 – 118,4<br />
Auszahlungen an Anteilseigner – 99,2 – 99,2<br />
Auszahlungen zur Tilgung von F<strong>in</strong>anzverb<strong>in</strong>dlichkeiten – 2,1 – 2,1<br />
Cashflow aus der F<strong>in</strong>anzierungstätigkeit – 101,3 – 101,3<br />
Veränderung des F<strong>in</strong>anzmittelbestandes – 14,3 – 84,6<br />
F<strong>in</strong>anzmittelbestand zum Jahresanfang 62,8 147,4<br />
F<strong>in</strong>anzmittelbestand zum Jahresende 48,5 62,8<br />
55<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
56<br />
Wertschöpfung<br />
VErAntWortUnG Für DIE rEGIon. Die Wertschöpfungsrechnung ermittelt den Beitrag des<br />
Unternehmens zum Sozialprodukt und zeigt auf, bei wem und <strong>in</strong> welcher Höhe die geschaffenen Werte zu<br />
E<strong>in</strong>kommen geworden s<strong>in</strong>d.<br />
Die Unternehmensleistung der <strong>enviaM</strong> betrug im Geschäftsjahr 2.480,2 Millionen Euro (Vorjahr: 2.490,8<br />
Millionen Euro). Von unserer Wertschöpfung <strong>in</strong> Höhe von 556,2 Millionen Euro (Vorjahr: 561,5 Millionen<br />
Euro) verblieben mit annähernd 300 Millionen Euro mehr als 50 Prozent <strong>in</strong> der Region.<br />
Wertschöpfung<br />
1<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
2<br />
3<br />
Bericht nach § 312 AktG über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
% Mio. €<br />
Vorleistungen 1.924,0<br />
1 | Materialaufwand 64,8 1.606,2<br />
2 | Abschreibungen 5,3 131,7<br />
3 | Sonstiger Aufwand 7,5 186,1<br />
Wertschöpfung 556,2<br />
4 | Mitarbeiter 5,9 145,8<br />
5 | Öffentliche Hand 11,4 284,7<br />
6 | Kreditgeber 1,1 26,3<br />
7 | Aktionäre 4,0 99,4<br />
Unternehmensleistung 100,0 2.480,2<br />
Der Vorstand hat e<strong>in</strong>en Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im<br />
Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen:<br />
„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten<br />
Rechtsgeschäft e<strong>in</strong>e angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen<br />
getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände<br />
zu Grunde, die uns im Zeitpunkt, <strong>in</strong> dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen und die Maßnahmen getroffen<br />
oder unterlassen wurden, bekannt waren.“
Mitarbeiter<br />
PErSonAL. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte <strong>enviaM</strong> 2.091 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.194 Mitarbeiter),<br />
darunter 44 Teilzeitbeschäftigte. Das entspricht e<strong>in</strong>er Anzahl von 2.081 Mitarbeiteräquivalenten.<br />
Personalzugänge 4 resultierten aus der Übernahme von 68 ehemaligen Auszubildenden und Tra<strong>in</strong>ees sowie<br />
22 externen E<strong>in</strong>stellungen. Aus ruhenden Beschäftigungsverhältnissen durch Elternzeit beziehungsweise<br />
Wehr- und Zivildienst haben 31 Mitarbeiter ihre Tätigkeit <strong>in</strong> unserem Unternehmen wieder aufgenommen.<br />
Sonstige Zugänge beliefen sich auf sieben.<br />
Personalabgänge 5 erfolgten, <strong>in</strong>dem 140 Mitarbeiter die Vorruhestandsregelung und zehn Mitarbeiter sonstige<br />
e<strong>in</strong>vernehmliche Vertragsauflösungen <strong>in</strong> Anspruch nahmen. Fünf Mitarbeiter verließen über e<strong>in</strong>e Altersteilzeitvere<strong>in</strong>barung<br />
unser Unternehmen. Elf Mitarbeiter wechselten aus unserer Betriebsgastronomie zu<br />
e<strong>in</strong>em externen Dienstleister; acht Mitarbeiter zu e<strong>in</strong>em Tochterunternehmen. Außerdem verzeichneten wir<br />
53 weitere Abgänge aus unserem Unternehmen, vornehmlich durch den Beg<strong>in</strong>n der Elternzeit beziehungsweise<br />
des Wehr- und Zivildienstes. Leider mussten wir im Geschäftsjahr zwei Todesfälle beklagen.<br />
AUSBILDUnG. Zum 31. Dezember 2008 befanden sich 321 junge Menschen (Vorjahr: 336) <strong>in</strong> der beruflichen<br />
Erstausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der zehn Ausbildungsberufe. Darüber h<strong>in</strong>aus belegten 28 Jugendliche e<strong>in</strong>en<br />
dualen Studiengang mit Bachelor- oder Diplomabschluss. 97 junge Facharbeiter schlossen im Berichtszeitraum<br />
ihre Ausbildung erfolgreich ab.<br />
WEItErBILDUnG. Im Geschäftsjahr besuchten circa 4.000 Teilnehmer mehr als 700 Weiterbildungsveranstaltungen.<br />
110 Mitarbeiter qualifizierten sich berufsbegleitend.<br />
Belegschaftsstruktur (<strong>in</strong>klusive <strong>in</strong> Vollzeit umgerechnete Teilzeitkräfte)<br />
Angestellte<br />
Gewerbliche Mitarbeiter<br />
Auszubildende<br />
(<strong>in</strong>klusive duale Studiengänge)<br />
4) Personalzugänge <strong>in</strong> Mitarbeiteräquivalente<br />
5) Personalabgänge <strong>in</strong> Mitarbeiteräquivalente<br />
362<br />
480<br />
349<br />
366<br />
31.12.2008<br />
31.12.2007<br />
1.719<br />
1.702<br />
57<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
58<br />
Chancen- und risikomanagement<br />
zUVErLäSSIGES rISIKo- UnD ChAnCEnMAnAGEMEnt-SyStEM. Im Rahmen der unternehmerischen<br />
Tätigkeiten s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong>er Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Daher ist e<strong>in</strong> ganzheitlich organisiertes<br />
Risikomanagementsystem, das den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG) Rechnung trägt, wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensführung.<br />
Es zeigt e<strong>in</strong>erseits konkrete Risiken und Ansatzpunkte zur Risikosteuerung auf und stellt andererseits auch<br />
entsprechende Chancen dar und fördert e<strong>in</strong>e wertorientierte Unternehmenspolitik.<br />
In unser Risikomanagement werden neben <strong>enviaM</strong> auch alle Unternehmen e<strong>in</strong>bezogen, an denen wir zu<br />
mehr als 20 Prozent beteiligt s<strong>in</strong>d. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risikopotenziale<br />
und die damit verbundenen f<strong>in</strong>anziellen Auswirkungen zu gew<strong>in</strong>nen. Dazu werden mögliche Risiken erfasst,<br />
bewertet, überwacht und analysiert. Die gewonnenen Ergebnisse fließen strukturiert <strong>in</strong> unsere unternehmerischen<br />
Entscheidungsprozesse e<strong>in</strong> und sichern unseren langfristigen Unternehmenserfolg.<br />
Zur effektiven Führung des Risikoprozesses haben wir e<strong>in</strong>en Risikomanagement-Ausschuss e<strong>in</strong>gerichtet,<br />
der quartalsweise die Risikosituation bewertet.<br />
Unsere wesentlichen Risiken und Chancen lassen sich wie folgt darstellen:<br />
VEränDErUnGEn DES EnErGIEPoLItISChEn orDnUnGSrAhMEnS. Unsere Risikosituation<br />
wird vom ständigen Wandel der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen im politischen und rechtlichen Umfeld bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen der (Anreiz-)Regulierung, des Emissionshandels und der<br />
Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.<br />
BEtrIEBSrISIKEn. Durch die Verpachtung unseres Netzes an die envia NETZ ist e<strong>in</strong> Großteil der<br />
Risiken des Netzbetriebs auf diese Gesellschaft übergegangen. Die permanente Wartung von Anlagen und<br />
Netzen sowie e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Verbesserung der entsprechenden Prozesse beugt Störungen vor und<br />
garantiert e<strong>in</strong>e hohe Versorgungssicherheit unserer Kunden.<br />
MArKtrISIKEn. In Folge der Wettbewerbs<strong>in</strong>tensivierung auf den Strom- und Gasmärkten ergeben<br />
sich Preis- und Absatzrisiken, aber auch Marktchancen. Risiken begegnen wir durch e<strong>in</strong>e aktive Vertriebspolitik,<br />
differenzierte Preise und Produkte sowie e<strong>in</strong> effektives Kostenmanagement.<br />
KrEDItrISIKEn. Durch die Gestaltung von Stromlieferungsverträgen, die Vergabe von Kreditlimits<br />
auf Basis <strong>in</strong>dividueller Bonitätsprüfungen und e<strong>in</strong> effizientes Forderungsmanagement begrenzen wir Kreditrisiken.
CoMMoDIty-PoSItIonEn UnD hAnDELSGESChäFtE. Mit jeder Transaktion, dem Kauf oder<br />
Verkauf von Strom, Gas oder Umwelt-Zertifikaten, entsteht e<strong>in</strong>e Commodity-Position. Auch die Eigenerzeugung<br />
und der Brennstoffbedarf unserer Kraftwerke stellt e<strong>in</strong>e Commodity-Position dar. Der Wert unserer<br />
e<strong>in</strong>zelnen Commodity-Positionen hängt unmittelbar von den Marktpreisen für Strom, Gas, Öl beziehungsweise<br />
Kohlendioxid-Zertifikate ab. Commodity-Positionen werden auf Basis e<strong>in</strong>er vom Vorstand erlassenen<br />
Richtl<strong>in</strong>ie, die auf e<strong>in</strong>em entsprechenden Regelwerk des RWE-Konzerns basiert, <strong>in</strong> geeigneten Systemen<br />
erfasst und sowohl e<strong>in</strong>zeln als auch als Gesamtportfolio bewertet. Offene Positionen dürfen nur im Rahmen<br />
genehmigter Limits gehalten werden. E<strong>in</strong> Risikokomitee beschäftigt sich regelmäßig mit der Beurteilung<br />
der Risiken der Geschäftstätigkeiten auf dem Commodity-Markt.<br />
VEränDErUnGEn FInAnzWIrtSChAFtLIChEr GröSSEn. Im Rahmen unserer unternehmerischen<br />
Tätigkeiten entstehen auch Risiken und Chancen aus Z<strong>in</strong>s-, Währungs-, Kredit- und Preisänderungen.<br />
Diesem Sachverhalt trägt unser zielgerichtetes Portfoliomanagement Rechnung.<br />
WErthALtIGKEIt DEr BEtEILIGUnGEn. Unser strukturiertes und standardisiertes Beteiligungsmanagement<br />
stellt sicher, dass wir Risiken <strong>in</strong> unserem Beteiligungsportfolio frühzeitig erkennen. Zudem<br />
wird die Werthaltigkeit der Beteiligungen durch regelmäßige Impairment-Tests überprüft.<br />
In Summe bestanden im Berichtszeitraum ke<strong>in</strong>e den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken.<br />
Derartige Risiken s<strong>in</strong>d auch für das folgende Geschäftsjahr nicht erkennbar.<br />
zUSätzLIChE ChAnCEn. Um im Spannungsfeld zwischen Gew<strong>in</strong>nchancen und Verlustrisiken dauerhaft<br />
erfolgreich zu se<strong>in</strong>, ist die Wahrnehmung unternehmerischer Chancen wesentlicher Bestandteil<br />
unserer Strategie. Unser kont<strong>in</strong>uierlicher Verbesserungsprozess und die daraus abgeleiteten Maßnahmen<br />
stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit und ermöglichen uns, Wachstumschancen rasch zu erkennen und<br />
zu nutzen.<br />
<strong>enviaM</strong> nutzt die Chancen des liberalisierten Energiemarktes und hat sich als neuer Wettbewerber erfolgreich<br />
auf dem ostdeutschen Gasmarkt etabliert.<br />
Die 2008 <strong>in</strong> Kraft getretene Neustrukturierung der envia Netzservice GmbH (envia NSG), Chemnitz, verbessert<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft. Das neue Geschäftsmodell spart Personal, Zeit und Kosten,<br />
macht den Netzservice schneller und flexibler.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ergeben sich Wettbewerbschancen durch Beteiligung an Stadtwerken, aktive Ausschreibungen<br />
im Wasser- und Abwasserbereich, Kooperationen mit anderen Netzbetreibern sowie die stärkere<br />
Vermarktung von Energiedienstleistungen <strong>in</strong> Netz und Vertrieb. Außerdem sehen wir Wachstumschancen<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien, die wir aktiv zum Beispiel im Biogasgeschäft nutzen und weiter ausbauen<br />
werden.<br />
59<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
60<br />
Ausblick<br />
WIrtSChAFtSKrISE. Deutschland bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der schwierigsten wirtschaftlichen Phase seit vielen<br />
Jahrzehnten. Um die Wirtschaftskrise zu meistern, ist e<strong>in</strong>e große, geme<strong>in</strong>same Kraftanstrengung von<br />
allen erforderlich, die <strong>in</strong> Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Verantwortung tragen. In der Industrie ist branchenübergreifend<br />
e<strong>in</strong>e deutlich s<strong>in</strong>kende Nachfrage zu verzeichnen. Dies kann e<strong>in</strong>en erheblich ger<strong>in</strong>geren<br />
Energiebedarf nach sich ziehen. Abzuwarten bleibt, wie sich staatliche Stützungsmaßnahmen auswirken<br />
werden. Dies gilt nicht nur für die Industrie, sondern auch für Handel und Gewerbe. Für die privaten Haushalte<br />
kann schon jetzt sicher gesagt werden, dass das zu beobachtende allgeme<strong>in</strong>e Sparbewusstse<strong>in</strong> weiter<br />
zunehmen wird. Dies gilt auch für den Energieverbrauch.<br />
VEränDErtE rAhMEnBEDInGUnGEn. Im Jahr 2009 verändern sich die rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>in</strong> der Energiewirtschaft erneut grundlegend. Es treten zahlreiche Neuregelungen <strong>in</strong> Kraft.<br />
Sie dienen vor allem dem Ziel, die Liberalisierung weiter voranzutreiben und die Energieerzeugung klimafreundlicher<br />
zu machen. Zu nennen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
das Wirksamwerden der Anreizregulierung,<br />
die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes,<br />
das Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes,<br />
die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes,<br />
und die Liberalisierung des Mess- und Zählerwesens.<br />
Der Trend zur verstärkten Regulierung der Energiewirtschaft hält unverm<strong>in</strong>dert an. Die Bundesnetzagentur<br />
legt mit der Anreizregulierung 2009 erstmals Obergrenzen für Netzentgelte fest und zw<strong>in</strong>gt so die Netzbetreiber,<br />
ihre Strukturen und Prozesse noch wirtschaftlicher zu gestalten.<br />
Der Ausbau der Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien setzt sich stetig fort und eröffnet<br />
für die <strong>enviaM</strong>-Gruppe neue Geschäftschancen im Bereich Erzeugung. Gleichzeitig ergibt sich für den<br />
Geschäftsbereich Netz die Notwendigkeit, den Netzausbau beschleunigt fortzusetzen, um zusätzlich dezentral<br />
erzeugte Strommengen aufnehmen zu können. E<strong>in</strong>e Herausforderung s<strong>in</strong>d die erforderlichen Planungsund<br />
Genehmigungszeiten.<br />
Ebenso wie die Anreizregulierung und die Novellierung der Gesetze für erneuerbare Energien und Kraft-<br />
Wärme-Kopplung verlangt die Liberalisierung des Mess- und Zählerwesens an vielen Stellen des Geschäftsbereiches<br />
Netz e<strong>in</strong>e Neuordnung von Prozessen.<br />
Der Anstieg der erneuerbaren Energien am Primär<strong>energie</strong>verbrauch wird sich auf die Großhandelspreise<br />
auswirken. Diese werden sich weiter auf hohem Niveau bewegen. Verantwortlich dafür s<strong>in</strong>d auch unverändert<br />
knappe Erzeugungskapazitäten. In Folge des Kern<strong>energie</strong>ausstiegs und politisch unsicherer Vorgaben<br />
für den Bau von Kohlekraftwerken droht Deutschland mittelfristig e<strong>in</strong>e Stromlücke.<br />
Auf dem Strommarkt herrscht e<strong>in</strong>e unverändert hohe Wettbewerbsdynamik. Die Kundenwechselraten werden<br />
sich weiter erhöhen. Auf dem Gasmarkt wird sich der Wettbewerb auf Dauer ähnlich stark entwickeln.
MArKt- UnD SErVICEFührErSChAFt. Wachstumschancen versprechen wir uns 2009 vor allem<br />
vom Ausbau unserer Energiedienstleistungsangebote und neuen Projekten im Bereich der dezentralen<br />
Energieerzeugung <strong>in</strong>sbesondere bei Biogas. Positive Impulse erwarten wir auch von der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er<br />
geschäftsfeldübergreifenden Vertriebssteuerung. Sie gewährleistet, dass wir künftig noch schneller und<br />
besser die Wünsche unserer Kunden erfüllen werden. E<strong>in</strong> Beispiel ist die Entwicklung von passgenauen<br />
Produkten für Geschäftskunden und Kommunen, die Strom, Gas, Wärme oder Telekommunikation mite<strong>in</strong>ander<br />
komb<strong>in</strong>ieren.<br />
Um unsere Marktführerschaft zu festigen, werden wir unsere vertriebliche Präsenz <strong>in</strong> ganz Ostdeutschland<br />
weiter ausbauen. Dies gilt für alle Geschäftsbereiche und Kundensegmente. Sowohl bei Strom als auch bei<br />
Gas streben wir über neue Vertriebskanäle und verstärkte Akquisitionsbemühungen Kundenzuwächse an.<br />
Um die Kundenb<strong>in</strong>dung im Grundversorgungsgebiet noch besser als bisher zu gewährleisten, werden wir<br />
flächendeckend neue Kundenshops eröffnen. Im Mittelpunkt steht die stärkere persönliche Beratung. Unsere<br />
Serviceführerschaft bekommt auf diese Weise vor Ort e<strong>in</strong> Gesicht.<br />
EnErGIEEFFIzIEnz. Das Thema Energieeffizienz ist und bleibt e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil unserer<br />
Unternehmenspolitik. Das im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgelegte Aktionsprogramm für mehr Energieeffizienz<br />
der RWE Energy werden wir <strong>in</strong> Ostdeutschland weiter konsequent umsetzen. Das gleiche gilt<br />
für den 2007 <strong>in</strong>s Leben gerufenen Energieeffizienz-Fonds für Kommunen. E<strong>in</strong>e positive Resonanz versprechen<br />
wir uns auch von dem im Schuljahr 2008/2009 gestarteten Schulwettbewerb, der Schüler zum Energiesparen<br />
anregt.<br />
nEtz. Schwerpunkte im Geschäftsfeld Netz bilden e<strong>in</strong>e Optimierung der Mittelverwendung im Asset-<br />
Management und die Anpassung der Investitions- und Instandhaltungsstrategien an die veränderten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
der Anreizregulierung. Darüber h<strong>in</strong>aus werden wir das Drittgeschäft im Netzservice – also<br />
den nicht regulierten Bereich – verstärkt vorantreiben. Durch die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells<br />
der envia NSG erwarten wir weitere positive Effekte bei Prozesseffizienz und Marktfähigkeit unserer Netzdienstleistungen.<br />
PErSonAL. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der demographischen Entwicklung richtet sich unser Hauptaugenmerk<br />
im Bereich Personal auf die Sicherung unseres qualitativen und quantitativen Personalbedarfs. Vorausschauend<br />
werden wir über unser Qualifikationsmanagementsystem künftige Schlüsselqualifikationen unserer<br />
Mitarbeiter ermitteln, um daraus <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungsmöglichkeiten und e<strong>in</strong>e langfristige Personalstrategie<br />
abzuleiten. Dabei spielt die Weiterentwicklung des betrieblichen Gesundheitsmanagements e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle. Die im Audit berufundfamilie vere<strong>in</strong>barten Vorgaben werden wir auch 2009 zielstrebig<br />
umsetzen, um die Attraktivität des Arbeitgebers <strong>enviaM</strong> weiter zu erhöhen.<br />
Das Geschäftsjahr 2009 wird für <strong>enviaM</strong> mehr denn je im Zeichen des Wandels stehen. Wir werden alle verfügbaren<br />
Potenziale auf der Kosten- und Erlösseite heben, um die Wettbewerbsfähigkeit der <strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
zu steigern. Für das neue Geschäftsjahr streben wir e<strong>in</strong>e Ergebnissituation an, die sich – vorbehaltlicht des<br />
weiteren Verlaufs der Wirtschaftskrise – annähernd auf dem bisherigen Niveau bewegt. Beim Stromabsatz<br />
gehen wir von e<strong>in</strong>er leicht rückläufigen Entwicklung aus; beim Gasabsatz von deutlichen Zugew<strong>in</strong>nen. Die<br />
Investitionen <strong>in</strong> Sachanlagen s<strong>in</strong>d gegenüber dem Vorjahr ger<strong>in</strong>gfügig höher geplant.<br />
61<br />
Interview<br />
Vorstand<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Aufsichtsrat<br />
Kommunaler Beirat<br />
Chronik<br />
Unternehmen und Umfeld<br />
Personal<br />
Engagement<br />
<strong>enviaM</strong>-Gruppe<br />
Lagebericht<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
Mehr KONZeNtrAtiON<br />
für bessere ergebnisse
JAhresAbschluss<br />
zum 31. Dezember 2008<br />
Jahresabschluss 62<br />
Bilanz 64<br />
Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung 65<br />
Bestätigungsvermerk 90<br />
Impressum 92<br />
63
64<br />
bilAnZ<br />
Der envia MittelDeutsche <strong>energie</strong> Ag<br />
ZuM 31. DeZeMber 2008<br />
Aktiva Anhang 31.12.2008<br />
t€<br />
Anlagevermögen (1)<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 2.041 2.142<br />
Sachanlagen 1.039.522 1.082.759<br />
F<strong>in</strong>anzanlagen 1.343.474 1.306.895<br />
Umlaufvermögen<br />
2.385.037 2.391.796<br />
Vorräte (2) 3.233 2.901<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3) 301.730 412.529<br />
Wertpapiere (4) 27.852 42.534<br />
Flüssige Mittel (5) 20.674 20.280<br />
353.489 478.244<br />
rechnungsabgrenzungsposten 3.435 4.015<br />
Sonderverlustkonto aus rückstellungsbildung (6) 5.469 5.668<br />
Passiva Anhang 31.12.2008<br />
t€<br />
Eigenkapital (7)<br />
2.747.430 2.879.723<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Gezeichnetes Kapital 635.187 635.187<br />
Kapitalrücklage 20.565 20.565<br />
Gew<strong>in</strong>nrücklagen 133.691 133.691<br />
Bilanzgew<strong>in</strong>n 99.290 99.366<br />
888.733 888.809<br />
Sonderposten (8) 366.934 442.920<br />
rückstellungen (9) 626.141 759.704<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten (10) 592.082 538.516<br />
rechnungsabgrenzungsposten (11) 273.540 249.774<br />
2.747.430 2.879.723
gew<strong>in</strong>n- unD verlustrechnung<br />
Der envia MittelDeutsche <strong>energie</strong> Ag<br />
voM 1. JAnuAr bis 31. DeZeMber 2008<br />
Anhang 2008<br />
t€<br />
Umsatzerlöse (14) 2.276.546 2.288.127<br />
Stromsteuer – 141.482 – 146.113<br />
Umsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuer) 2.135.064 2.142.014<br />
Bestandsveränderung – 127 – 9<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 95 39<br />
Sonstige betriebliche Erträge (15) 249.439 211.774<br />
Materialaufwand (16) – 1.606.188 – 1.581.324<br />
Personalaufwand (17) – 145.761 – 142.468<br />
Abschreibungen (18) – 131.931 – 134.233<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (19) – 256.880 – 282.018<br />
Ergebnis F<strong>in</strong>anzanlagen (20) 29.728 7.635<br />
Z<strong>in</strong>sergebnis (21) – 14.242 – 6.612<br />
2007<br />
t€<br />
Abschreibungen auf F<strong>in</strong>anzanlagen<br />
und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens (22) – 87.790 – 27.152<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 171.407 187.646<br />
Steuern vom E<strong>in</strong>kommen und vom Ertrag (23) – 72.236 – 88.361<br />
Jahresüberschuss 99.171 99.285<br />
Gew<strong>in</strong>nvortrag 119 81<br />
Bilanzgew<strong>in</strong>n 99.290 99.366<br />
65<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
66<br />
entwicKlung Des AnlAgeverMögens<br />
Der envia MittelDeutsche <strong>energie</strong> Ag<br />
Anschaffungs- bzw. herstellungskosten Vortrag<br />
zum<br />
01.01.2008<br />
t€<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 21.431<br />
Sachanlagen<br />
21.431<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
e<strong>in</strong>schließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 201.190<br />
Leitungsnetzanlagen 3.121.523<br />
Andere Anlagen 7.056<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 55.451<br />
Anlagen im Bau 3.464<br />
F<strong>in</strong>anzanlagen<br />
3.388.684<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 182.751<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 27.738<br />
Beteiligungen 202.132<br />
Ausleihungen an Beteiligungen 44<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 948.426<br />
Sonstige Ausleihungen 11.252<br />
1.372.343<br />
Anlagevermögen 4.782.458
zugänge<br />
t€<br />
Umbuchungen<br />
t€<br />
Abgänge<br />
t€<br />
Stand<br />
am<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
552 0 – 2 21.981<br />
552 0 – 2 21.981<br />
1.857 246 – 4.744 198.549<br />
79.110 969 – 17.245 3.184.357<br />
1.601 2.748 – 1.388 10.017<br />
1.815 – 1.657 – 4.621 50.988<br />
6.619 – 2.306 – 1 7.776<br />
91.002 0 – 27.999 3.451.687<br />
396 – 25 – 26 183.096<br />
1.485 0 – 3.373 25.850<br />
7.115 25 – 589 208.683<br />
0 0 0 44<br />
121.026 0 0 1.069.452<br />
1.046 0 – 2.693 9.605<br />
131.068 0 - 6.681 1.496.730<br />
222.622 0 – 34.682 4.970.398<br />
67<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
68<br />
entwicKlung Des AnlAgeverMögens<br />
Der envia MittelDeutsche <strong>energie</strong> Ag<br />
Kumulierte Abschreibungen Vortrag zum<br />
01.01.2008<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
t€<br />
Abschreibungen<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 19.289 653<br />
Sachanlagen<br />
t€<br />
19.289 653<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
e<strong>in</strong>schließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 98.932 6.019<br />
Leitungsnetzanlagen 2.153.228 121.669<br />
Andere Anlagen 5.517 541<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 48.248 2.850<br />
Anlagen im Bau 0 0<br />
F<strong>in</strong>anzanlagen<br />
2.305.925 131.079<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 15.924 214<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0<br />
Beteiligungen 27.455 28.719<br />
Ausleihungen an Beteiligungen 0 0<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 22.069 58.852<br />
Sonstige Ausleihungen 0 23<br />
65.448 87.808<br />
Anlagevermögen 2.390.662 219.540
zuschreibungen<br />
t€<br />
Umbuchungen<br />
t€<br />
Abgänge<br />
t€<br />
Stand am<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
Stand<br />
31.12.2008<br />
Buchwerte<br />
t€<br />
Stand<br />
31.12.2007<br />
Buchwerte<br />
t€<br />
0 0 – 2 19.940 2.041 2.142<br />
0 0 – 2 19.940 2.041 2.142<br />
– 50 0 – 4.153 100.748 97.801 102.258<br />
– 40 – 747 – 14.806 2.259.304 925.053 968.295<br />
0 2.412 – 1.382 7.088 2.929 1.539<br />
0 – 1.665 – 4.408 45.025 5.963 7.203<br />
0 0 0 0 7.776 3.464<br />
– 90 0 – 24.749 2.412.165 1.039.522 1.082.759<br />
0 0 0 16.138 166.958 166.827<br />
0 0 0 0 25.850 27.738<br />
0 0 0 56.174 152.509 174.677<br />
0 0 0 0 44 44<br />
0 0 0 80.921 988.531 926.357<br />
0 0 0 23 9.582 11.252<br />
0 0 0 153.256 1.343.474 1.306.895<br />
– 90 0 – 24.751 2.585.361 2.385.037 2.391.796<br />
69<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
70<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2008 wurden die Vorschriften des HGB für<br />
große Kapitalgesellschaften – unter Beachtung der Regelungen des AktG – angewendet.<br />
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bilanz und <strong>in</strong> der Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung<br />
e<strong>in</strong>zelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Soweit Angaben wahlweise <strong>in</strong><br />
der Bilanz bzw. <strong>in</strong> der Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung oder im Anhang vorgenommen werden können, erfolgen<br />
diese Angaben im Anhang.<br />
Unsere Gesellschaft wird <strong>in</strong> den Konzernabschluss der RWE AG, Essen, e<strong>in</strong>bezogen, der nach den Vorschriften<br />
der International F<strong>in</strong>ancial Report<strong>in</strong>g Standards (IFRS) aufgestellt wird. Der Konzernabschluss ist<br />
am Sitz des Mutterunternehmens erhältlich. Damit s<strong>in</strong>d wir von der Verpflichtung befreit, e<strong>in</strong>en Konzernabschluss<br />
und e<strong>in</strong>en Konzernlagebericht aufzustellen.<br />
Für die Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Aktiva<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände s<strong>in</strong>d zu Anschaffungskosten erfasst und werden<br />
entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer – im Zu- und Abgangsjahr zeitanteilig – l<strong>in</strong>ear<br />
abgeschrieben.<br />
Vor dem 1. Juli 1990 angeschaffte Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens s<strong>in</strong>d zu den Werten<br />
des DMBilG angesetzt und werden auf der Grundlage von Restnutzungsdauern, soweit steuerlich zulässig,<br />
nach der degressiven Methode abgeschrieben.<br />
Zugänge zu den Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.<br />
Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB. Die Herstellungskosten umfassen E<strong>in</strong>zelkosten<br />
für Material und Lohn sowie anteilig angemessene Geme<strong>in</strong>kosten.<br />
Die Abschreibungen basieren grundsätzlich auf steuerrechtlich anerkannten Nutzungsdauern. Für Anschaffungen<br />
und Herstellungen von allgeme<strong>in</strong> verwendbaren Wirtschaftsgütern wird seit 1. Januar 2007 zur<br />
Bestimmung der Nutzungsdauern die hierfür geltende amtliche AfA-Tabelle vom 15. Dezember 2000 angewendet.<br />
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen erfolgen für alle ab dem 1. Januar 2008 angeschafften<br />
Sachanlagen nach der l<strong>in</strong>earen Methode. Vor dem 1. Januar 2008 angeschaffte Sachanlagen werden<br />
– soweit steuerlich zulässig – nach der degressiven Methode abgeschrieben. Der Wechsel auf die l<strong>in</strong>eare<br />
Abschreibungsmethode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt.<br />
Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz (FördergebietsG) wurden <strong>in</strong> den Vorjahren vorgenommen<br />
und als Sonderposten mit Rücklageanteil ausgewiesen. Die entsprechenden Sachanlagen werden<br />
l<strong>in</strong>ear abgeschrieben.<br />
Für ger<strong>in</strong>gwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten zwischen 150,00 € und<br />
1.000,00 € wird seit dem 1. Januar 2008 gemäß § 6 Abs. 2 Satz 2a EStG im Zugangsjahr e<strong>in</strong> Sammelposten<br />
gebildet, der im Jahr der Anschaffung und <strong>in</strong> den folgenden vier Jahren jeweils zu e<strong>in</strong>em Fünftel<br />
l<strong>in</strong>ear abgeschrieben wird. Ger<strong>in</strong>gwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis<br />
zu 150,00 € werden im Jahr der Anschaffung gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG grundsätzlich aufwandswirksam<br />
verbucht. Ger<strong>in</strong>gwertige Wirtschaftsgüter, die vor dem 1. Januar 2008 zugegangen s<strong>in</strong>d, wurden im<br />
Zugangsjahr vollständig abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang gezeigt.<br />
Die unter den F<strong>in</strong>anzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen<br />
s<strong>in</strong>d zu Anschaffungskosten, verz<strong>in</strong>sliche Ausleihungen zum Nennwert bewertet. Unverz<strong>in</strong>sliche Ausleihungen<br />
werden mit e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>ssatz von 4,50 % abgez<strong>in</strong>st. Ist der beizulegende Wert auf Grund e<strong>in</strong>er voraussichtlich<br />
dauernden Wertm<strong>in</strong>derung niedriger, wurde dieser angesetzt.<br />
Die Wertpapiere des Anlagevermögens s<strong>in</strong>d ebenfalls zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden<br />
Wert bilanziert.<br />
Die Vorräte s<strong>in</strong>d zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertpr<strong>in</strong>zips<br />
bewertet.<br />
71<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
72<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände s<strong>in</strong>d zum Nennwert bewertet. Alle erkennbaren E<strong>in</strong>zelrisiken<br />
und das allgeme<strong>in</strong>e Kreditrisiko wurden durch angemessene Abschläge berücksichtigt. Im Unterschied<br />
zu 2007 wurden auch die Kunden mit Ratenzahlungsvere<strong>in</strong>barungen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>zelwertberichtigung<br />
e<strong>in</strong>bezogen. Aus dieser Bewertungsänderung ergibt sich e<strong>in</strong> zusätzlicher Aufwand <strong>in</strong> Höhe von 2.256 T€.<br />
Innerhalb der Forderungen aus Strom- und Gaslieferungen s<strong>in</strong>d erhaltene Abschlagszahlungen mit dem<br />
abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet.<br />
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden<br />
Wert bilanziert.<br />
Die flüssigen Mittel s<strong>in</strong>d zum Nennwert aktiviert.<br />
Für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB <strong>in</strong> der DM-Eröffnungsbilanz<br />
zu bilden waren, ist auf der Aktivseite e<strong>in</strong> Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung ausgewiesen,<br />
das entsprechend der Inanspruchnahme bzw. Auflösung dieser Rückstellungen abgeschrieben<br />
wird.<br />
Passiva<br />
Alle vor dem 1. Januar 2003 vere<strong>in</strong>nahmten Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten werden unter<br />
dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und ratierlich über e<strong>in</strong>en Gesamtzeitraum von<br />
20 Jahren zu Gunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />
Alle zwischen dem 1. Januar 2003 und dem 31. Dezember 2007 vere<strong>in</strong>nahmten Baukostenzuschüsse und<br />
Hausanschlusskosten wurden bis zum 31. Dezember 2007 im Sonderposten für Investitionszuwendungen<br />
zum Anlagevermögen ausgewiesen und entsprechend der Abschreibung der jeweils dazugehörigen<br />
Wirtschaftsgüter zu Gunsten der sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst.<br />
Ab 2008 hat sich die Verwaltungsauffassung zur ertragsteuerlichen Behandlung vere<strong>in</strong>nahmter Baukostenzuschüsse<br />
und Hausanschlusskosten im Pachtmodell geändert. Auf dieser Grundlage wurde <strong>in</strong> der Handelsbilanz<br />
der am 31. Dezember 2007 für verpachtete Wirtschaftsgüter ausgewiesene Sonderposten für<br />
Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen für die seit Beg<strong>in</strong>n des Pachtmodells am 1. Januar 2005<br />
vere<strong>in</strong>nahmten Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten <strong>in</strong> Höhe von 39.168 T€ <strong>in</strong> den passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
umgegliedert. Auf Basis e<strong>in</strong>er Gesamtnutzungsdauer von 20 Jahren wurde die<br />
Restnutzungsdauer neu festgelegt. Die Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens erfolgt zu<br />
Gunsten der Umsatzerlöse. Gegenüber der bisherigen Bilanzierungspraxis resultiert hieraus e<strong>in</strong>e Ergebnism<strong>in</strong>derung<br />
um 2.240 T€. Ab 2008 erfolgt e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Auflösung der vere<strong>in</strong>nahmten Baukostenzuschüsse<br />
und Hausanschlusskosten zu Gunsten der Umsatzerlöse. Gegenüber der bisherigen Bilanzierungspraxis<br />
resultiert hieraus e<strong>in</strong>e Ergebnism<strong>in</strong>derung um 1.361 T€.
Alle ab dem 1. Januar 2008 vom Pächter vere<strong>in</strong>nahmten und an uns als Verpächter weitergereichten Baukostenzuschüsse<br />
und Hausanschlusskosten werden unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten als<br />
erhaltene Pachtvorauszahlung ausgewiesen und l<strong>in</strong>ear über e<strong>in</strong>en Gesamtzeitraum von 20 Jahren zu Gunsten<br />
der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />
Steuerpflichtige Zuschüsse und steuerfreie Zulagen der öffentlichen Hand für Investitionen s<strong>in</strong>d als Sonderposten<br />
für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen passiviert und werden über die durchschnittliche<br />
Nutzungsdauer der begünstigten Vermögensgegenstände aufgelöst.<br />
Steuerrechtliche Sonderabschreibungen auf das Anlagevermögen gemäß § 4 FördergebietsG sowie Übertragungen<br />
gemäß § 6b EStG s<strong>in</strong>d als Sonderposten mit Rücklageanteil ausgewiesen und werden konform<br />
zu den planmäßigen Abschreibungen aufgelöst. Im Geschäftsjahr wurde e<strong>in</strong>e steuerrechtliche Rücklage<br />
nach § 6b EStG aus der Veräußerung von Gegenständen des Anlagevermögens gebildet.<br />
Die Bemessung der Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
auf der Grundlage vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung.<br />
Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde auf der Grundlage<br />
der „Richttafeln 2005G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Verwendung e<strong>in</strong>es Z<strong>in</strong>ssatzes von 5,25 % (i.Vj.<br />
5,25 %) vorgenommen.<br />
Bei der Bewertung der Rückstellung Vorruhestand wurden <strong>in</strong> 2008 erstmalig biometrische Faktoren berücksichtigt.<br />
Hierdurch verr<strong>in</strong>gerte sich die Rückstellung um ca. 21,6 Mio. €.<br />
Die mittel- und langfristigen sonstigen Rückstellungen wurden wie im Vorjahr mit Z<strong>in</strong>ssätzen zwischen<br />
4,50 % und 5,25 % abgez<strong>in</strong>st.<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten s<strong>in</strong>d grundsätzlich mit ihrem Erfüllungs- bzw. Rückzahlungsbetrag passiviert. In den<br />
sonstigen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang erhaltene Optionsprämien für die Absicherung von<br />
Absatzgeschäften mit Kunden enthalten.<br />
Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung<br />
Die Erträge und Aufwendungen aus der Realisation von Derivaten wurden im Berichtsjahr <strong>in</strong> den Positionen<br />
Umsatzerlöse (T€ 22.996) und im Materialaufwand (T€ 23.431) ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte<br />
der Ausweis <strong>in</strong>nerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge (T€ 3.870) bzw. der sonstigen betrieblichen<br />
Aufwendungen (T€ 4.105).<br />
73<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
74<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Aktiva<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Bei der Aufgliederung der <strong>in</strong> der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und ihrer Entwicklung im<br />
Geschäftsjahr wurde das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema h<strong>in</strong>sichtlich der technischen Anlagen<br />
und Masch<strong>in</strong>en erweitert.<br />
Konzern<strong>in</strong>terne Zugänge werden seit 2007 zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Verkäufers<br />
<strong>in</strong> der Zugangsspalte im Anlagespiegel des Käufers gezeigt. Dabei wird die Differenz zwischen den<br />
historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Verkäufers und dem Kaufpreis als Fußnote ergänzt.<br />
Innerhalb der Spalte Zugänge zu den kumulierten Abschreibungen werden neben den Abschreibungen<br />
des Geschäftsjahres die kumulierten Abschreibungen des Verkäufers ausgewiesen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fußnote<br />
betragsmäßig benannt. Der Buchwert des konzern<strong>in</strong>ternen Zugangs entspricht damit dem Kaufpreis. Im<br />
Geschäftsjahr 2008 waren ke<strong>in</strong>e konzern<strong>in</strong>ternen Vorgänge zu verzeichnen.<br />
Das Sachanlagevermögen zuzüglich der immateriellen Vermögensgegenstände ist – bezogen auf den Restbuchwert<br />
zum 31. Dezember 2008 – zu rund 93 % vermietet bzw. verpachtet. Hauptpächter<strong>in</strong> ist <strong>in</strong> Umsetzung<br />
des Legal Unbundl<strong>in</strong>g die envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale).
Unter den F<strong>in</strong>anzanlagen werden gemäß § 285 Nr. 11 HGB folgende Gesellschaften ausgewiesen:<br />
I Verbundene Unternehmen<br />
name und Sitz der Gesellschaft<br />
In den Konzernabschluss e<strong>in</strong>bezogene verbundene Unternehmen<br />
Beteiligungsanteil<br />
gemäß § 16 AktG<br />
Anteil Anteil<br />
unmittelbar mittelbar<br />
Eigenkapital Ergebnis<br />
des letzten<br />
Geschäftsjahres<br />
% % t€ t€<br />
1 envia THERM GmbH, Bitterfeld 3) 100,00 62.844 0<br />
2 <strong>enviaM</strong> Beteiligungsmanagement GmbH, Chemnitz 3) 4) 100,00 28.431 0<br />
3 envia INFRA GmbH, Bitterfeld 100,00 15.673 4.015<br />
4 MEWO Wohnungswirtschaft GmbH Co. KG, Halle/Saale 100,00 8.927 307<br />
5 Stadtwerke Herzberg/Elster GmbH, Herzberg/Elster 100,00 7.207 361<br />
6 envia Netzservice GmbH, Chemnitz 3) 4) 100,00 4.045 0<br />
7 envia SERVICE GmbH, Cottbus 100,00 4.194 2.213<br />
8 envia AQUA GmbH, Chemnitz 3) 100,00 510 0<br />
9 WVP - Wärmeversorgung Plauen GmbH, Plauen 3) 4) 100,00 260 0<br />
10 envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale) 3) 100,00 24 0<br />
11 Stadtwerke Stollberg GmbH, Stollberg 99,00 4.914 367<br />
12 Stadtwerke Crimmitschau GmbH, Crimmitschau 95,00 13.542 266<br />
13 Stadtwerke Lichtenste<strong>in</strong> GmbH, Lichtenste<strong>in</strong> 94,90 7.172 186<br />
14 Elektrociepłownia Będz<strong>in</strong> S. A., Będz<strong>in</strong> 69,56 16.953 1.732<br />
15 envia TEL GmbH, Chemnitz 100,00 6.337 1.403<br />
16 GISA GmbH, Halle/Saale 64,90 8.550 2.950<br />
17 ICS adm<strong>in</strong>service GmbH, Halle/Saale 64,90 519 55<br />
18 A/V/E GmbH, Halle/Saale 51,00 2.511 963<br />
nicht <strong>in</strong> den Konzernabschluss e<strong>in</strong>bezogene verbundene Unternehmen<br />
19 envia future GmbH i. L., Chemnitz 1) 100,00 2.946 55<br />
20 ESB Elektrotechnik und Schaltanlagenbau GmbH<br />
i. l., Leipzig 2)<br />
100,00 1.687 175<br />
21 NRF Neue Regionale Fortbildung GmbH , Halle/Saale 1) 100,00 209 20<br />
22 GKB Gesellschaft für Kraftwerksbeteiligungen mbH,<br />
Cottbus 1)<br />
100,00 107 59<br />
23 Industriepark LH Verteilnetz GmbH, Chemnitz 6) 100,00 100 -<br />
24 MEWO Wohnungswirtschaft Verwaltungs-GmbH,<br />
Halle/Saale 1)<br />
100,00 36 2<br />
25 envia Energieversorgung Plauen GmbH, Chemnitz 6) 100,00 25 -<br />
26 bildungszentrum <strong>energie</strong> GmbH, Halle (Saale) 1) 74,50 753 278<br />
27 aqua.t Wassergesellschaft Thür<strong>in</strong>gen GmbH, Hermsdorf 1),5) 100,00 100 0<br />
28 VSW Netz GmbH, Crimmitschau 6) 96,30 30 -<br />
29 SASKIA Informationssysteme GmbH, Chemnitz 1) 58,41 524 110<br />
30 Gesellschaft für Personalabrechnung und -verwaltung mbH<br />
(G.P.A.), Halle/Saale 1)<br />
64,90 23 0<br />
1) Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007<br />
2) Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002<br />
3) Gew<strong>in</strong>nabführungsvertrag mit <strong>enviaM</strong><br />
4) Beherrschungsvertrag mit <strong>enviaM</strong><br />
5) Gew<strong>in</strong>nabführungsvertrag mit envia AQUA GmbH<br />
6) Das Eigenkapital betrifft das Eigenkapital bei Gründung; das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres liegt noch nicht vor (Gründung <strong>in</strong> 2008).<br />
75<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
76<br />
II Beteiligungen<br />
name und Sitz der Gesellschaft<br />
Beteiligungsanteil<br />
gemäß § 16 AktG<br />
Anteil Anteil<br />
unmittelbar mittelbar<br />
Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich um Fondsanteile.<br />
Eigenkapital Ergebnis<br />
des letzten<br />
Geschäftsjahres<br />
% % t€ t€<br />
31 Fernwärmeversorgung Zwönitz GmbH (FVZ), Zwönitz 1) 50,00 2.229 212<br />
32 Technische Werke Naumburg GmbH, Naumburg 1) 49,00 6.475 344<br />
33 Gasversorgung Delitzsch GmbH, Delitzsch 1) 49,00 5.159 414<br />
34 Gasversorgung Merseburg GmbH, Merseburg 1) 49,00 4.760 893<br />
35 Stadtwerke Roßlau Fernwärme GmbH, Roßlau 1) 49,00 1.408 228<br />
36 Wärmeversorgung Mücheln GmbH, Mücheln 1) 49,00 810 46<br />
37 Wärmeversorgung Wachau GmbH, Wachau 1) 49,00 98 - 76<br />
38 Energieversorgung Marienberg GmbH, Marienberg 1) 49,00 49 - 1<br />
39 Energieversorgung Guben GmbH, Guben 45,00 4.729 237<br />
40 Stadtwerke Lutherstadt Eisleben GmbH,<br />
Lutherstadt Eisleben 1)<br />
42,50 13.160 1.617<br />
41 Stadtwerke Wolfen GmbH, Wolfen 1) 40,00 17.802 1.235<br />
42 Stadtwerke Merseburg GmbH, Merseburg 1) 3) 40,00 15.112 0<br />
43 Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH, Halle (Saale) 1) 3) 40,00 741 0<br />
44 Stadtwerke Aschersleben GmbH, Aschersleben 1) 35,00 13.090 1.073<br />
45 EVH GmbH, Halle (Saale) 1) 3) 30,00 76.736 0<br />
46 Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH,<br />
Altenburg 1)<br />
30,00 29.873 2.558<br />
47 Freiberger Stromversorgung GmbH (FSG), Freiberg 1) 30,00 6.152 1.141<br />
48 Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau 1) 3) 27,00 36.541 0<br />
49 Stadtwerke Schwarzenberg GmbH, Schwarzenberg 1) 25,10 13.029 723<br />
50 Stadtwerke Weißenfels GmbH, Weißenfels 1) 24,50 18.750 2.240<br />
51 Erdgasversorgung Oranienburg GmbH, Oranienburg 1) 24,50 4.962 341<br />
52 Städtische Werke Borna GmbH, Borna 1) 24,50 3.054 112<br />
53 Stadtwerke Chemnitz AG, Chemnitz 1) 3) 19,00 255.387 0<br />
54 Wasser- und Abwassergesellschaft Elsterwerda mbH,<br />
Elsterwerda 1)<br />
55 Wasser- und Abwasserversorgungsgesellschaft<br />
„Thür<strong>in</strong>ger Holzland“ mbH 1)<br />
49,00 70 4<br />
48,95 4.620 331<br />
56 Stadtwerke Bernburg GmbH, Bernburg 1) 3) 45,00 22.917 1.000<br />
57 Stadtwerke Zeitz GmbH, Zeitz 1) 24,50 18.360 2.300<br />
58 Stadtwerke Aue GmbH, Aue 1) 24,50 10.639 1.309<br />
59 Stadtwerke Reichenbach/Vogtl. GmbH,<br />
Reichenbach/Vogtl. 1)<br />
24,50 9.611 880<br />
60 Stadtwerke Meerane GmbH, Meerane 1) 24,50 9.419 806<br />
61 OPTUM Umwelttechnik GmbH i.l., Chemnitz 2) 20,00 - 58 - 542<br />
1) Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007<br />
2) Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002<br />
3) Gew<strong>in</strong>nabführungsvertrag mit dem Mehrheitsgesellschafter
(2) Vorräte<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen s<strong>in</strong>d hauptsächlich Betriebslagerbestände enthalten.<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.136 2.677<br />
Unfertige Leistungen 97 224<br />
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
3.233 2.901<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 131.423 139.890<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 142.120 240.292<br />
davon F<strong>in</strong>anzforderungen (73.363) (146.466)<br />
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (11.825) (27.448)<br />
davon sonstige Forderungen (56.932) (66.378)<br />
Forderungen gegen Unternehmen,<br />
mit denen e<strong>in</strong> Beteiligungsverhältnis besteht 9.659 14.293<br />
davon F<strong>in</strong>anzforderungen (0) (112)<br />
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (9.659) (14.181)<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 18.528 18.054<br />
301.730 412.529<br />
77<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
78<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen vor allem Ansprüche aus Stromlieferungen an<br />
Privat- und Gewerbekunden, Geschäftskunden und Stadtwerke.<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen die RWE<br />
Energy AG (73.087 T€) aus e<strong>in</strong>em Cash-Pool-Vertrag, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen<br />
die envia INFRA GmbH (8.469 T€) sowie Forderungen gegen die envia Netzservice GmbH (29.607 T€) und<br />
gegen die envia THERM GmbH (T€ 22.286) aus dem jeweiligen Ergebnisabführungsvertrag e<strong>in</strong>schließlich<br />
Steuerumlage.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände be<strong>in</strong>halten mit 9.336 T€ Steuererstattungsansprüche.<br />
Von den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen haben 1.183 T€<br />
e<strong>in</strong>e Restlaufzeit von mehr als e<strong>in</strong>em Jahr. Sie betreffen ausschließlich die<br />
sonstigen Vermögensgegenstände.<br />
(4) Wertpapiere<br />
Es handelt sich um fest verz<strong>in</strong>sliche sonstige Wertpapiere.<br />
(5) Flüssige Mittel<br />
Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kredit<strong>in</strong>stituten.<br />
(6) Sonderverlustkonto aus rückstellungsbildung<br />
Die Verr<strong>in</strong>gerung des Sonderverlustkontos resultiert aus der Abschreibung wegen der Inanspruchnahme<br />
von Rückstellungen, die erstmals zum 1. Juli 1990 gebildet wurden.
Passiva<br />
(7) Eigenkapital<br />
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals ist nachfolgender Übersicht zu entnehmen:<br />
Vortrag zum<br />
01.01.2008<br />
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist <strong>in</strong> 248.120.000 auf den Namen lautende Stückaktien e<strong>in</strong>geteilt.<br />
Zum Bilanzstichtag wurden nachfolgend aufgeführte Anteile gehalten:<br />
Aktionär Anteilsverhältnis<br />
%<br />
t€<br />
Gew<strong>in</strong>nausschüttung<br />
Aktien<br />
RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund 43,06 106.834.135<br />
<strong>enviaM</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund 19,99 49.588.590<br />
KME Kommunale Managementgesellschaft für<br />
Energiebeteiligungen mbH, Chemnitz 17,75 44.045.716<br />
KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
an der envia Mitteldeutsche Energie AG, Bitterfeld 9,52 23.620.580<br />
Gesellschaft kommunaler <strong>enviaM</strong>-Aktionäre mbH, Potsdam 3,98 9.879.330<br />
RWE Energy AG, Dortmund 0,90 2.230.615<br />
KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
an der envia, Chemnitz 0,44 1.090.048<br />
Städte, Geme<strong>in</strong>den, Stadtwerke 4,36 10.830.986<br />
t€<br />
E<strong>in</strong>stellung<br />
aus dem Jahresüberschuss<br />
t€<br />
Stand am<br />
31.12.2008<br />
Gezeichnetes Kapital 635.187 0 0 635.187<br />
Kapitalrücklage 20.565 0 0 20.565<br />
Gew<strong>in</strong>nrücklagen<br />
Gesetzliche Rücklage<br />
gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG 114.659 0 0 114.659<br />
gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG 19.032 0 0 19.032<br />
(davon zugleich im S<strong>in</strong>ne<br />
des § 150 Abs. 2 AktG) (128.023) (128.222)<br />
Bilanzgew<strong>in</strong>n 99.366 – 99.248 99.171 99.290<br />
888.809 – 99.248 99.171 888.733<br />
t€<br />
100,00 248.120.000<br />
79<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
80<br />
(8) Sonderposten<br />
Sonderposten für Investitionszuwendungen<br />
zum Anlagevermögen<br />
Der am 31. Dezember 2007 ausgewiesene Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen<br />
wurde für die seit Beg<strong>in</strong>n des Pachtmodells am 1. Januar 2005 erhaltenen Baukostenzuschüsse und<br />
Hausanschlusskosten <strong>in</strong> den passiven Rechnungsabgrenzungsposten umgegliedert, sofern verpachtete<br />
Wirtschaftsgüter betroffen s<strong>in</strong>d (39.168 T€).<br />
(9) rückstellungen<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
Die Steuerrückstellungen betreffen die Veranlagungszeiträume 2001 bis 2008.<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten 32.365 67.245<br />
Steuerpflichtige Zuschüsse 1.057 1.172<br />
Steuerfreie Zulagen 349 408<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
Steuerrechtliche Sonderabschreibungen<br />
gemäß § 4 FördergebietsG 323.591 365.195<br />
gemäß § 6b EStG 7.851 7.193<br />
Steuerrechtliche Rücklage gemäß § 6b EStG 1.721 1.707<br />
366.934 442.920<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 97.795 111.359<br />
Steuerrückstellungen 92.839 102.534<br />
Sonstige Rückstellungen 435.507 545.811<br />
626.141 759.704<br />
Die sonstigen Rückstellungen be<strong>in</strong>halten im Wesentlichen e<strong>in</strong>gegangene Verpflichtungen gegenüber den<br />
Arbeitnehmern im Zusammenhang mit den Betriebsvere<strong>in</strong>barungen zum Vorruhestand bzw. zur Altersteilzeit,<br />
Entschädigungszahlungen für Dienstbarkeiten gemäß § 9 Abs.atz 3 RegVBG sowie andere ungewisse<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.
(10) Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
Die sonstigen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten be<strong>in</strong>halten mit 14 T€ Verb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
aus Optionsprämien für Sicherungsgeschäfte.<br />
1) RLZ = Restlaufzeit<br />
31.12.2008<br />
t€<br />
davon<br />
rLz 1)<br />
≤ 1 Jahr<br />
t€<br />
davon<br />
rLz 1)<br />
> 5 Jahre<br />
t€<br />
31.12.2007<br />
t€<br />
davon<br />
rLz 1)<br />
≤ 1 Jahr<br />
t€<br />
davon<br />
rLz 1)<br />
> 5 Jahre<br />
t€<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
gegenüber Kredit<strong>in</strong>stituten 0 0 0 2.042 2.042 0<br />
davon durch Grundpfandrechte<br />
gesichert (0) (0) (0) (53) (53) (0)<br />
Erhaltene Anzahlungen<br />
auf Bestellungen 132 132 0 37 37 0<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen 77.583 77.583 0 49.802 49.802 0<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen 446.127 446.127 0 415.325 415.325 0<br />
davon aus F<strong>in</strong>anzierung (273.866) (273.866) (0) (209.038) (209.038) (0)<br />
davon aus Lieferungen<br />
und Leistungen (59.783) (59.783) (0) (58.669) (58.669) (0)<br />
davon Sonstige<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten (112.478) (112.478) (0) (147.618) (147.618) (0)<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen e<strong>in</strong><br />
Beteiligungsverhältnis besteht 175 175 0 41 41 0<br />
davon aus F<strong>in</strong>anzierung (165) (165) (0) (41) (41) (0)<br />
Sonstige Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 68.065 68.065 0 71.269 71.269 0<br />
davon aus Steuern (11.766) (11.766) (0) (16.407) (16.407) (0)<br />
592.082 592.082 0 538.516 538.516 0<br />
81<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
82<br />
(11) rechnungsabgrenzungsposten<br />
Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten s<strong>in</strong>d mit 219.656 T€ Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten,<br />
die vor dem 1. Januar 2003 vere<strong>in</strong>nahmt worden und mit 53.188 T€ Baukostenzuschüsse<br />
und Hausanschlusskosten, die nach dem 31. Dezember 2004 vom Pächter envia NETZ vere<strong>in</strong>nahmt und an<br />
<strong>enviaM</strong> als Verpächter als Pachtvorauszahlungen weitergeleitet wurden, bilanziert.<br />
(12) haftungsverhältnisse und sonstige f<strong>in</strong>anzielle Verpflichtungen<br />
Es bestehen Bürgschaften <strong>in</strong> Höhe von <strong>in</strong>sgesamt 4.076 T€.<br />
Die Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leas<strong>in</strong>gverträgen betragen <strong>in</strong>sgesamt 91.323 T€ bis zum Jahr<br />
2029.<br />
Aus Dienstleistungsverträgen bestehen Verpflichtungen <strong>in</strong> Höhe von 327.089 T€ bis 2013, die ausschließlich<br />
verbundene Unternehmen betreffen.<br />
Daneben bestehen Andienungsrechte für vier Verwaltungs- und Betriebsgebäude über <strong>in</strong>sgesamt<br />
11.774 T€.<br />
Das Bestellobligo von 20.327 T€ resultiert aus erteilten Investitionsaufträgen und entfällt <strong>in</strong> voller Höhe<br />
auf verbundene Unternehmen.<br />
Die Gesellschaft hat mittelbare Pensionsverpflichtungen <strong>in</strong> Höhe von 7.043 T€.<br />
(13) Derivative F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente<br />
Commodity-Derivate<br />
nom<strong>in</strong>al-<br />
volumen<br />
t€<br />
Positive<br />
Marktwerte<br />
t€<br />
Die Commodity-Derivate wurden zu Forwardpreisen vom letzten Handelstag bewertet.<br />
negative<br />
Marktwerte<br />
t€<br />
Oelswaps 453.287 91.177 92.657<br />
Stromoptionen 1.086 56 56
Erläuterungen zur Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung<br />
(14) Umsatzerlöse<br />
Aufteilung nach Sparten 2008<br />
t€<br />
Strom 1.744.799 1.782.884<br />
Gas 29.985 12<br />
Sonstige Umsätze 501.762 505.231<br />
2007<br />
t€<br />
2.276.546 2.288.127<br />
Die Umsatzerlöse wurden nahezu vollständig im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erzielt<br />
(2.274.948 T€). Dar<strong>in</strong> ist Strom- und Energiesteuer <strong>in</strong> Höhe von 141.482 T€ enthalten.<br />
83<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
84<br />
(15) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Erträge aus der<br />
2008<br />
t€<br />
Auflösung von Rückstellungen 92.483 35.290<br />
Inanspruchnahme von Rückstellungen 6.547 0<br />
Konzessionsabgabe 70.289 67.673<br />
Erträge aus der Auflösung des<br />
Sonderpostens mit Rücklageanteil 42.006 44.833<br />
2007<br />
t€<br />
davon aus Sonderabschreibungen<br />
gemäß § 4 FördergebietsG (41.605) (44.489)<br />
davon aus Sonderabschreibungen gemäß § 6b EStG (401) (344)<br />
Sonderpostens für Investitionszuwendungen<br />
zum Anlagevermögen 3.374 10.277<br />
davon Sonderposten für Baukostenzuschüsse<br />
und Hausanschlusskosten (3.177) (10.062)<br />
Erträge aus Steuerumlagen von Organgesellschaften 10.818 14.141<br />
E<strong>in</strong>nahmen aus Vermietung und Verpachtung 9.923 15.443<br />
Erträge aus Abgängen von immateriellen<br />
Vermögensgegenständen und Sachanlagen 1.350 998<br />
Erträge aus Wertanpassungen des Umlaufvermögens<br />
und Zahlungse<strong>in</strong>gänge auf ausgebuchte Forderungen 937 1.862<br />
Erträge aus der Ausbuchung von Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 782 3.375<br />
Erträge aus Zuschreibungen 90 0<br />
Erträge aus Sicherungsgeschäften 0 3.870<br />
Erträge aus dem Abgang von F<strong>in</strong>anzanlagen 0 559<br />
Übrige Erträge 10.840 13.453<br />
249.439 211.774<br />
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen be<strong>in</strong>halten im Wesentlichen die Auflösung der Rückstellung<br />
für Kaufpreisnachzahlungen auf den Erwerb von Beteiligungen e<strong>in</strong>schließlich Z<strong>in</strong>sen nach Abschluss<br />
der Rechtsstreitigkeiten mit der BvS (62.321 T€) und der Rückstellung Stromdeputat (11.454 T€).<br />
Auf Grund der bestehenden Konzessionsverträge mit den Kommunen ist <strong>enviaM</strong> verpflichtet, auch nach<br />
der Umsetzung des Legal Unbundl<strong>in</strong>g Konzessionsabgaben zu entrichten. Die von der envia Verteilnetz<br />
GmbH, Halle (Saale), im Rahmen der Netznutzungsentgelte vere<strong>in</strong>nahmten Konzessionsabgaben werden<br />
an <strong>enviaM</strong> weitergeleitet.
(16) Materialaufwand<br />
Die Erhöhung der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren resultiert<br />
hauptsächlich aus den Aufwendungen für Gasbezug nach Aufnahme und Ausweitung des Gasgeschäfts,<br />
aus höheren Strombezugskosten sowie aus dem erstmaligen Ausweis der Aufwendungen aus Derivaten <strong>in</strong><br />
der Position Materialaufwand.<br />
Der Rückgang bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen resultiert im Wesentlichen aus verm<strong>in</strong>derten<br />
Netzentgelten.<br />
(17) Personalaufwand<br />
2008<br />
t€<br />
2008<br />
t€<br />
Löhne und Gehälter 118.451 117.685<br />
2007<br />
t€<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 27.310 24.783<br />
davon für Altersversorgung (7.695) (4.632)<br />
145.761 142.468<br />
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2008 2007<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 377 480<br />
Angestellte 1.773 1.704<br />
2.150 2.184<br />
Auszubildende 300 310<br />
2007<br />
t€<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 1.083.691 1.002.878<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 522.497 578.446<br />
1.606.188 1.581.324<br />
2.450 2.494<br />
85<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
86<br />
(18) Abschreibungen<br />
In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
s<strong>in</strong>d außerplanmäßige Abschreibungen <strong>in</strong> Höhe von 1.729 T€ enthalten.<br />
(19) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
2008<br />
t€<br />
2007<br />
t€<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände des<br />
Anlagevermögens und Sachanlagen 131.732 134.073<br />
auf Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung 199 160<br />
131.931 134.233<br />
2008<br />
t€<br />
Konzessionsabgabe 70.289 67.673<br />
Aufwendungen für IT-Dienstleistungen 53.648 40.288<br />
Aufwendungen aus Steuerumlagen 29.673 46.007<br />
Aufwendungen für Umstrukturierungsmaßnahmen 19.204 6.385<br />
2007<br />
t€<br />
Andere Lieferungen und Leistungen,<br />
nicht im Materialaufwand erfasst 18.143 13.721<br />
Verluste aus Wertm<strong>in</strong>derungen und Abgängen<br />
von Gegenständen des Umlaufvermögens 10.675 8.808<br />
Werbung, Sponsor<strong>in</strong>g 9.661 9.451<br />
Mieten, Pachten und Leas<strong>in</strong>g 6.472 20.570<br />
Aufwendungen für Berufsaus- und Weiterbildung 4.854 8.465<br />
E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> die Rücklage gemäß § 6b EStG 1.074 648<br />
Verluste aus Abgängen von immateriellen<br />
Vermögensgegenständen und Sachanlagen 807 2.948<br />
Sonstige Steuern 662 567<br />
Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften 0 4.105<br />
Übrige sonstige Aufwendungen 31.718 52.382<br />
256.880 282.018<br />
Die übrigen sonstigen Aufwendungen betreffen u. a. Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs, Aufwendungen<br />
für Beratungen und Analysen sowie Reisespesen und Fahrgelder.
(20) Ergebnis F<strong>in</strong>anzanlagen<br />
Die Erträge auf Grund von Gew<strong>in</strong>nabführungsverträgen betreffen die envia Netzservice GmbH, Chemnitz,<br />
die envia THERM GmbH, Bitterfeld, die <strong>enviaM</strong> Beteiligungsmanagement GmbH, Chemnitz, und die<br />
WVP - Wärmeversorgung Plauen GmbH, Plauen.<br />
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen resultieren aus der envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale) und<br />
aus der envia AQUA GmbH, Chemnitz.<br />
(21) z<strong>in</strong>sergebnis<br />
2008<br />
t€<br />
2007<br />
t€<br />
Erträge auf Grund von Gew<strong>in</strong>nabführungsverträgen<br />
mit verbundenen Unternehmen 47.217 55.640<br />
Erträge aus Beteiligungen 19.034 18.642<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (7.636) (7.762)<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme aus<br />
verbundenen Unternehmen – 82.719 – 103.630<br />
Beteiligungsergebnis – 16.468 – 29.348<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des F<strong>in</strong>anzanlagevermögens 46.196 36.983<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (1.312) (1.194)<br />
29.728 7.635<br />
2008<br />
t€<br />
Sonstige Z<strong>in</strong>sen und ähnliche Erträge 12.071 10.399<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (10.371) (7.972)<br />
Z<strong>in</strong>sen und ähnliche Aufwendungen – 26.313 – 17.011<br />
davon an verbundene Unternehmen (– 17.144) (10.952)<br />
2007<br />
t€<br />
– 14.242 – 6.612<br />
87<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
88<br />
(22) Abschreibungen auf F<strong>in</strong>anzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
Dieser Posten be<strong>in</strong>haltet hauptsächlich außerplanmäßige Abschreibungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
(58.852 T€) und auf Unternehmen, mit denen e<strong>in</strong> Beteiligungsverhältnis besteht (28.719 T€).<br />
(23) Steuern vom E<strong>in</strong>kommen und vom Ertrag<br />
Die Steuern vom E<strong>in</strong>kommen und vom Ertrag betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für die Vorauszahlungen<br />
und die Zuführungen zur Steuerrückstellung des Berichtsjahres sowie Erträge aus der Auflösung<br />
von Rückstellungen für die durch die F<strong>in</strong>anzverwaltung abschließend geprüften Veranlagungszeiträume<br />
2001 bis 2003.<br />
(24) Geschäfte größeren Umfangs, die mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen getätigt<br />
wurden (§ 10 Abs. 2 EnWG)<br />
Im Geschäftsjahr wurden Geschäfte größeren Umfangs, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit<br />
herausfallen und für die Beurteilung der Vermögens-, F<strong>in</strong>anz- und Ertragslage nicht von<br />
untergeordneter Bedeutung s<strong>in</strong>d, mit verbundenen Unternehmen auf Grund folgender Verträge getätigt:<br />
Netzverpachtung des regulierten Stromnetzes an e<strong>in</strong> Konzernunternehmen, Dienstleistungen im Zusammenhang<br />
mit der Verpachtung des regulierten Stromnetzes an e<strong>in</strong> Konzernunternehmen (Personalgestellung,<br />
Dienstleistungen über die Durchführung von Aufgaben der allgeme<strong>in</strong>en Verwaltung): 157.333 T€.<br />
(25) Sonstige Angaben<br />
Auf Grund der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil und der daraus resultierenden Bee<strong>in</strong>flussung<br />
des Steueraufwandes liegt das Jahresergebnis um 42,0 % über dem Betrag, der sonst auszuweisen<br />
gewesen wäre.<br />
Die Mitglieder des Vorstandes s<strong>in</strong>d auf den Seiten 10 bis 11 und die des Aufsichtsrates auf den Seiten 16<br />
bis 17 des Geschäftsberichtes angegeben.<br />
Die Bezüge des Vorstandes betrugen 2.502.444,32 €. Im Rahmen des „RWE-Long Term Incentive Plan<br />
Beat 2005“ wurden dem Vorstand 13.656 Wertsteigerungsrechte gewährt. Der beizulegende Zeitwert im<br />
Zeitpunkt der Gewährung betrug 303.846,00 €. Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder beliefen<br />
sich auf 2.226.470,58 €.<br />
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber e<strong>in</strong>em ehemaligen Vorstandsmitglied s<strong>in</strong>d 604.562,00 € zurückgestellt.
Die Vergütung des Aufsichtsrates betrug 152.508,20 €. Dem Kommunalen Beirat wurden 55.679,65 € vergütet.<br />
E<strong>in</strong> langfristiges, grundbuchrechtlich gesichertes Darlehen an e<strong>in</strong> Vorstandsmitglied beträgt zum 31.<br />
Dezember 2008 5.161,84 €. Im Geschäftsjahr wurden Tilgungen von <strong>in</strong>sgesamt 1.178,04 € vorgenommen.<br />
Das Darlehen ist z<strong>in</strong>sfrei.<br />
(26) Gew<strong>in</strong>nverwendungsvorschlag<br />
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Höhe von 99.289.530,60 € wie folgt zu verwenden:<br />
1. Ausschüttung e<strong>in</strong>er Bardividende von 0,40 €<br />
je Stückaktie auf das Grundkapital<br />
von 635.187.200,00 € 99.248.000,00 €<br />
2. Gew<strong>in</strong>nvortrag 41.530,60 €<br />
Chemnitz, 23. Januar 2009<br />
Der Vorstand<br />
Giest<strong>in</strong>g Dr. Auerbach Hiltenkamp<br />
89<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
90<br />
bestÄtigungsverMerK<br />
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gew<strong>in</strong>n- und Verlustrechnung sowie Anhang –<br />
unter E<strong>in</strong>beziehung der Buchführung und den Lagebericht der envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz,<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWG umfasste<br />
die Prüfung auch die E<strong>in</strong>haltung der Pflichten zur Entflechtung <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternen Rechnungslegung nach<br />
§ 10 Abs. 3 EnWG. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den<br />
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie die E<strong>in</strong>haltung der Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG liegen<br />
<strong>in</strong> der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung e<strong>in</strong>e Beurteilung über den Jahresabschluss unter E<strong>in</strong>beziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht sowie über die <strong>in</strong>terne Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG abzugeben.<br />
aWir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich<br />
auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, F<strong>in</strong>anz- und Ertragslage wesentlich<br />
auswirken, mit h<strong>in</strong>reichender Sicherheit erkannt werden und dass mit h<strong>in</strong>reichender Sicherheit beurteilt<br />
werden kann, ob die Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG <strong>in</strong> allen wesentlichen Belangen erfüllt s<strong>in</strong>d. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen <strong>in</strong>ternen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben <strong>in</strong> Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie <strong>in</strong> der<br />
<strong>in</strong>ternen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen E<strong>in</strong>schätzungen<br />
des Vorstands, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes<br />
der Gesellschaft sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten <strong>in</strong> der<br />
<strong>in</strong>ternen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt s<strong>in</strong>d und der<br />
Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir s<strong>in</strong>d der Auffassung, dass unsere Prüfung e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter E<strong>in</strong>beziehung der Buchführung und des Lageberichtes hat zu<br />
ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>wendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung e<strong>in</strong> den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, F<strong>in</strong>anz- und Ertragslage<br />
der Gesellschaft. Der Lagebericht steht <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang mit dem Jahresabschluss, vermittelt <strong>in</strong>sgesamt<br />
e<strong>in</strong> zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
Die Prüfung der E<strong>in</strong>haltung der Pflichten zur Entflechtung <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3<br />
EnWG hat zu ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>wendungen geführt.<br />
Dresden, den 26. Januar 2009<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Rolf-Peter Ebb<strong>in</strong>g ppa. Dr. Anett Schaarschmidt<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
91<br />
Jahresabschluss<br />
Bestätigungsvermerk
92<br />
iMPressuM<br />
herausgeber<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Chemnitztalstraße 13<br />
09114 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 428-0<br />
Internet: www.<strong>enviaM</strong>.de<br />
Stephan Grafen, Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Stefan Buscher, Leiter Externe Kommunikation<br />
Susanne Rathnau, Interne Kommunikation<br />
Thomas Ste<strong>in</strong>, Autor<br />
Grafisches Konzept/Gesamtherstellung<br />
Heimrich & Hannot GmbH<br />
Bayrische Straße 18<br />
01069 Dresden<br />
Telefon: 0351 81609-0<br />
Internet: www.heimrich-hannot.de<br />
Fotos/Bildnachweis<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
László Farkas<br />
RWE-Bildarchiv<br />
Michael Setzpfand<br />
titel- und rubrikfotos<br />
Guido Werner, www.guido-werner.com<br />
Getty Images<br />
Corbis
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Chemnitztalstraße 13<br />
09114 Chemnitz<br />
www.<strong>enviaM</strong>.de