Ein Jahr nach den Wahlen: Politische Zwischenbilanz
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Foto: Fotoli<br />
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<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>nach</strong> <strong>den</strong> <strong>Wahlen</strong><br />
Foto: privat<br />
Sabine Waschke (SPD)<br />
Sabine Waschke ist Mitglied im<br />
Europaausschuss und europapolitische<br />
Sprecherin der SPD-Fraktion sowie Mitglied<br />
im rechtspolitischen Ausschuss und im<br />
Unterausschuss Datenschutz<br />
Frau Waschke, was sind<br />
Ihre Arbeitsschwerpunkte?<br />
Als Vorsitzende des Arbeitskreises<br />
Europa ist es mein Anliegen,<br />
die Bedeutung Europas transparent zu machen.<br />
Die Arbeit des Europaparlaments muss<br />
für die Bürgerinnen und Bürger <strong>nach</strong>vollziehbar<br />
sein, damit jeder erkennt, wie wichtig<br />
heute ein gemeinsames Handeln der europäischen<br />
Nationen ist. Nur ein vom Bürgerdialog<br />
geprägtes, demokratisches und solidarisches<br />
Europa ist in der Lage, die globalen<br />
Herausforderungen anzunehmen und Lösungen<br />
zu präsentieren.<br />
Was haben Sie speziell für<br />
die Wirtschaft umgesetzt?<br />
In der Sprecherkonferenz in Brüssel haben wir<br />
uns mit <strong>den</strong> europäischen Entscheidungen zu<br />
<strong>den</strong> nationalen Besonderheiten der Bankensysteme<br />
beschäftigt. Undifferenzierte Regulierungsvorgaben<br />
aus Brüssel wür<strong>den</strong> kleine<br />
Banken in Deutschland be<strong>nach</strong>teiligen. Davon<br />
wären vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />
betroffen, und gerade sie<br />
sind für die kleinen und mittleren Betriebe in<br />
unserer Region wichtig und müssen deshalb<br />
in der Fläche erhalten bleiben. <strong>Ein</strong>e Be<strong>nach</strong>teiligung<br />
dieser Banken, die vertrauensvoll<br />
mit <strong>den</strong> KMU zusammenarbeiten und deren<br />
Investitionen finanzieren, ist nicht zu akzeptieren.<br />
Die Abgeordneten des Europaparlaments<br />
Udo Bullmann und Peter Simon (beide<br />
SPD) teilen diese Auffassung.<br />
Was möchten Sie bis zum Ende<br />
der Legislaturperiode erreichen?<br />
Ich möchte <strong>den</strong> Europaausschuss des Hessischen<br />
Landtages stärken. Es ist auch wichtig,<br />
Die Arbeit des Europaparlaments<br />
muss für die<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
<strong>nach</strong>vollziehbar sein.<br />
die Arbeit des Rates der Regionen*, fest in die<br />
Arbeit des Hessischen Landtags einzubin<strong>den</strong>.<br />
Das Bundesland Hessen wird in diesem Gremium<br />
durch <strong>den</strong> Landtagspräsi<strong>den</strong>ten Norbert<br />
Kartmann vertreten, dessen Stellvertreterin<br />
ich bin. Was im Rat der Regionen passiert,<br />
kommt bislang im Landtag nicht an. Ich<br />
möchte einen Beitrag dazu leisten, dass sich<br />
das ändert, <strong>den</strong>n Hessen muss eine stärkere<br />
Stimme in Brüssel haben.<br />
Was war Ihr schönstes Erlebnis<br />
in der parlamentarischen Arbeit?<br />
Im <strong>Jahr</strong> 2008 konnten wir mit Mehrheit im<br />
hessischen Landtag das Studiengebührengesetz<br />
wieder zurücknehmen. Die Wirtschaft<br />
braucht gut ausgebildeten Nachwuchs. Die<br />
Gebühren haben <strong>nach</strong>weislich junge fähige<br />
Menschen, deren Eltern sie nicht zahlen konnten,<br />
vom Studium abgehalten.<br />
<br />
*Der Rat der Gemein<strong>den</strong> und Regionen Europas (RGRE)<br />
ist ein gemeinnütziger Verband der nationalen Verbände<br />
der Gemein<strong>den</strong> und Regionen aus über 30 europäischen<br />
Ländern. Wichtigstes Ziel ist es, ein vereintes und starkes<br />
Europa zu unterstützen, dass sich auf die lokale und regionale<br />
Selbstverwaltung und die Demokratie stützt und<br />
Entscheidungen so bürgernah wie möglich trifft.<br />
Wirtschaft Region Fulda 11/2014<br />
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