Archäologie im Wald - Landesbetrieb Hessen-Forst
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Regel dasselbe, ist aber kein fachlicher Begriff).<br />
Es sind mitunter nur sehr kleine und flache, kaum<br />
wahrnehmbare runde Hügel von nur 2 bis 3 m<br />
Durchmesser, meist haben sie mittlere Größen<br />
von etwa 10 m Durchmesser mit einer Höhe von<br />
0,60 bis 1 m, manchmal sind es sogar große<br />
Monumente von mehr als 20 m Durchmesser und<br />
einer Höhe bis zu 3 m. Ausnahmsweise können<br />
sie noch größer sein. Selten begegnen sie uns<br />
einzeln, meist liegen sie in kleineren oder größeren<br />
Gruppen und sogar in Grabhügelfeldern<br />
mit bis zu 200 Hügeln. Es gibt je nach örtlichen<br />
Gegebenheiten Erdhügel oder Steinhügel.<br />
Viele dieser Grabhügel stammen aus der mittleren<br />
Bronzezeit – der sogenannten Hügelgräberbronzezeit<br />
(1700-1200 v. Chr.) – oder aus der<br />
älteren Eisenzeit. Sie können aber auch schon in<br />
der späten Jungsteinzeit (Becherkulturen), in der<br />
jüngeren Bronzezeit (Urnenfelderzeit) und noch<br />
<strong>im</strong> frühen Mittelalter (7. Jahrhundert; späte Merowingerzeit)<br />
angelegt worden sein. In der Regel<br />
Bodendenkmäler und Zeugnisse der Kulturgeschichte <strong>im</strong> <strong>Wald</strong><br />
waren sie nur für eine Person best<strong>im</strong>mt, die unter<br />
dem Hügel in einem Körper- oder Brandgrab<br />
beigesetzt wurde. Oft wurden in Grabhügel aber<br />
später Nachbestattungen nach unschiedlichem<br />
Ritus eingebracht, so dass ein Hügel Gräber aus<br />
ganz verschiedenen Zeitepochen enthalten kann,<br />
z. B. eine bronzezeitliche Hauptbestattung als Körpergrab<br />
und eine eisenzeitliche Nachbestattung<br />
als Brandgrab mit einer Urne.<br />
Gefahren für den Erhalt der Hügel sind das Überfahren<br />
mit <strong>Forst</strong>maschinen, der <strong>Wald</strong>wegebau<br />
und Raubgrabungen. Wissenschaftliche Ausgrabungen<br />
werden nur noch dann durchgeführt,<br />
wenn der Erhalt der Hügel nicht mehr gewährleistet<br />
ist.<br />
Außer den zahlreichen Hügelgräbern gibt es<br />
wenige jungsteinzeitliche Steinkammergräber.<br />
Diese aus großen Steinplatten gebauten, in den<br />
Boden eingetieften rechteckigen Gemeinschaftsgrabanlagen<br />
von bis zu 20 m Länge liegen nur<br />
Großes Hügelgrab, wohl aus der Bronzezeit. – Der leicht ovale, sonst aber sehr gleichmäßige Grabhügel ist etwa 9 x 11 m groß und 1,10 m<br />
hoch. Er liegt auf dem Gersberg bei Neuenstein-Untergeis (Kreis Hersfeld-Rotenburg). – Aufnahme: K. Sippel, 7.4.1986.<br />
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