Der Betrieb im Neubau - Volkstheater Rostock
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wirtschaftlich auslasten zu können. So zeigt das Beispiel Oberhausen, wie ein ausschließliches<br />
Schauspiel-Angebot dazu führt, dass der Zuschuss pro verkaufter Karte<br />
um 58 % höher ist als etwa be<strong>im</strong> Mehrspartenhaus Lübeck (2010). <strong>Der</strong> Erlös pro Besucher<br />
liegt in Oberhausen bei 9,68 Euro <strong>im</strong> Vergleich zu Lübeck mit 16,94 Euro; die Einspielquote<br />
beträgt nur 6 Prozent:<br />
2009/2010 Oberhausen Lübeck <strong>Rostock</strong><br />
Gesamt Gesamt Gesamt<br />
Vorstellungen 365 446 708<br />
Besucher 56.905 167.288 118.189<br />
Eigene Einnahmen 551.000€ 2.834.000 1.505.000<br />
<strong>Betrieb</strong>szuschuss 8.693.000€ 16.277.000 16.197.000<br />
Zuschuss / Besucher 153€ 97€ 137€<br />
Einspielquote 6% 14,8% 8,5%<br />
Erlös / Besucher 9,68€ 16,94€ 12,73€<br />
Die Entscheidung für ein Mehrspartenhaus heißt auch, sich zu einem Ensemble- und<br />
Repertoirebetrieb zu bekennen. Ensembletheater bedeutet, dass es durchgängig verpflichtete<br />
Künstlerkollektive gibt. In der Regel wird man hier aus wirtschaftlichen Gründen<br />
eine Mischform wählen zwischen ad hoc beschäftigten Spezialgästen und dauerhaft angestellten<br />
Ensemblemitgliedern. <strong>Der</strong> Begriff des Repertoiretheaters bezieht sich auf die<br />
Spielplanstruktur: eine Produktion wird über einen längeren Zeitraum hinweg <strong>im</strong>mer wieder<br />
gezeigt.<br />
<strong>Der</strong> Gegenbegriff ist das so genannte Stagionetheater, das gewöhnlicherweise eine<br />
Produktion mehrmals in Folge zeigt und sie dann gänzlich vom Spielplan n<strong>im</strong>mt. In diesem<br />
System ist die Zahl der Premieren deutlich höher und die Zahl der Vorstellungen<br />
deutlich niedriger.<br />
Häufig findet man die irrige Meinung, dass das vor allem in Südeuropa und den USA<br />
verbreitete Stagione-System kostengünstiger sei. Das st<strong>im</strong>mt nur insofern, als es<br />
häufig mit einer kurzen Spielsaison kombiniert wird. Wo das nicht der Fall ist, wie<br />
be<strong>im</strong> Opernhaus Theater an der Wien zeigt sich <strong>im</strong> direkten Vergleich mit der Komi-