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Der Betrieb im Neubau - Volkstheater Rostock

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Es wird sich zeigen, dass es essentielle Gründe gibt, diese <strong>Betrieb</strong>sformen für eine<br />

mittelgroße Stadt wie <strong>Rostock</strong> als ungeeignet anzusehen. 1<br />

Wenn sich für das Repertoire- und Ensembletheater der Fixkostenanteil aus den<br />

genannten Gründen nur bedingt senken lässt, dann muss es das Ziel sein, die Eigenquote<br />

zwecks Steigerung der variablen Produktionsmittel zu erhöhen: das heißt<br />

Einnahmeverbesserung. Es ist allgemein bekannt, dass das <strong>Volkstheater</strong> mit einer<br />

Eigenquote von 8,5 Prozent bundesweit <strong>im</strong> unteren Drittel liegt. Mit anderen Worten:<br />

die Eigeneinnahmen refinanzieren nur einen Teil der variablen Kosten. Hier besteht<br />

dringender Handlungsbedarf, da die Produktionsetats inzwischen kaum mehr ausreichende<br />

Investitionen in die Neuinszenierungen erlauben.<br />

Die Darstellung des Zusammenhangs von Eigenquote und Kostenstrukturen ist vor<br />

dem Aspekt der Attraktivität und damit des wirtschaftlichen Erfolges eines Hauses<br />

ausschlaggebend. Nur in einem <strong>Betrieb</strong>, in dem die Eigenquote den Produktionsetats<br />

zugute kommt, kann dessen Steigerung zu einem unmittelbaren Leistungsausbau<br />

führen. Einmal gesetzt, dass die fixen <strong>Betrieb</strong>skosten durch den öffentlichen Zuschuss<br />

finanziert sind, ist fast jede Aktivität auf der Bühne, mindestens aber die Erarbeitung<br />

von Neuinszenierungen auf eine Refinanzierung durch Eigeneinnahmen angewiesen.<br />

Eine aus finanziellen Gründen anzustrebende Ausweitung des Vorstellungsangebotes<br />

bis zum Punkt der Marktsättigung braucht ein Mindestmaß an<br />

Neuproduktionen ebenso wie eine Variabilität des Programms (für dessen Spezialanforderungen<br />

aus Kostengründen kein Festpersonal engagiert wird).<br />

Wer den Einnahmeanteil verbessern will, muss die Attraktivität seines Angebotes<br />

qualitativ steigern, um die Auslastung zu erhöhen. <strong>Der</strong> Größenumfang der Zielgruppen<br />

für die einzelnen Spartenangebote ist in einer Stadt wie <strong>Rostock</strong> jeweils zu klein,<br />

um ein Einspartenhaus wirtschaftlich vertretbar betreiben zu können; die Zahl der<br />

Vorstellungen pro Neuinszenierung ist ebenso l<strong>im</strong>itiert wie die Zahl der Vorstellungen<br />

pro Sparte. Hier ist das opt<strong>im</strong>ale Verhältnis zu best<strong>im</strong>men, so dass jede Sparte für<br />

sich die max<strong>im</strong>al erreichbare Auslastung realisiert; und außerdem in der Summe aller<br />

Angebote das Haus ausreichend Karten verkauft, um eine entsprechende Eigenquo-<br />

1 Vgl. Kapitel „<strong>Der</strong> Baukörper“

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