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Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...

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3.4 d’Alembertsches Prinzip und Lagrange-Gleichungen 2.Art 29<br />

3.4 d’Alembertsches Prinzip und Lagrange-Gleichungen 2.Art<br />

Wie stellen die Newtonschen Bewegungsgleichungen (3.2) für die eingeschränkte Bewegung um:<br />

m¨r − K = K ′<br />

Die linke Seite bezeichnet die verlorene Kraft, also derjenige Teil der äußeren Kraft, der keine Beschleunigung<br />

leistet und von der Zwangskraft im Geichgewicht gehalten wird. Da die Zwangskraft K ′ senkrecht<br />

auf die möglichen infinitesimalen Bewegungen δr steht, verschwindet das Skalarprodukt:<br />

(m¨r − K) δr = 0 d’Alembertsches Prinzip (3.13)<br />

Der Massenpunkt bewegt sich so, daß die virtuelle Arbeit der verlorenen Kraft zu jeder Zeit<br />

veschwindet.<br />

Für mehrere Massenpunkte wird die Gleichung zu<br />

3.4.1 Einführung generalisierter Koordinaten<br />

�<br />

(mi¨ri − Ki) δri = 0 (3.14)<br />

i<br />

Allerdings sind die virtuellen Verrückungen i.a. nicht unabhängig voneinander. Sie müssen ja schließlich<br />

den Zwangsbedingungen genügen1 . Deshalb führt man generalisierte Koordinaten qi ein. Die Zwangsbedingungen<br />

sind dann automatisch durch eben diese generalisierten Koordinaten erfüllt, wir können die<br />

qi’s also frei variieren. Unser nächstes Ziel ist es, Gleichung (3.13) in die generalisierten Koordinaten zu<br />

übertragen. Dazu werden wir zuerst �<br />

i Kiδri und dann �<br />

i mi¨riδri berechnen.<br />

ri = ri(q1, . . . , qs, t)<br />

s� ∂ri<br />

˙ri = ˙qj +<br />

∂qj<br />

∂ri<br />

∂t = ˙ri(q1, . . . , qs, ˙q1, . . . , ˙qs, t) (3.15)<br />

j=1<br />

Bei der Ableitung wurde die Kettenregel verwendet. Aus (3.15) folgt insbesondere<br />

∂ ˙ri<br />

∂ ˙qj<br />

= ∂ri<br />

∂qj<br />

Für die virtuellen Verrückungen gilt ebenfalls <strong>nach</strong> der Kettenregel<br />

Die Arbeit der eingeprägten Kräfte wird zu<br />

N�<br />

N�<br />

δWK = Kiδri =<br />

i=1<br />

i=1<br />

Ki<br />

δri = � ∂ri<br />

δqj<br />

∂qj<br />

j<br />

s� ∂ri<br />

δqj =<br />

∂qj<br />

j=1<br />

s�<br />

j=1<br />

� N�<br />

∂ri<br />

Ki<br />

�<br />

δqj =<br />

∂qj<br />

i=1<br />

� �� �<br />

=Qj<br />

s�<br />

Qjδqj<br />

j=1<br />

(3.16)<br />

(3.17)<br />

Die Qj sind die Komponenten der generalisierten Kraft. Da die qj nicht notwendigerweise Längen sind<br />

(wir hatten z.B. auch schon oft Winkel), haben die Qj nicht unbedingt die Dimension einer Kraft, aber<br />

qjQj hat immer die Dimension einer Energie.<br />

1 Es gilt z.B. für die Bewegung auf der Fläche aus Beispiel 4: δz = tan αδy.<br />

Klassische <strong>Mechanik</strong> c○<strong>Fachschaft</strong> Mathe/<strong>Physik</strong> Uni Bayreuth

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