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Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...

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1 Was ist <strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>?<br />

Ziel der <strong>Theoretische</strong>n <strong>Physik</strong> ist die Beschreibung von Erfahrungen der Natur durch eine mathematische<br />

Modellbildung. Gesucht ist eine Abbildung von realen Vorgängen mit der Ermöglichung von<br />

Vorhersagen. Das Ziel ist also anders als in der Mathematik. Die Mathematik sucht in sich widerspruchsfreie<br />

Theorien, die nicht notwendig reales Naturgeschehen beschreiben wollen. Der Maßstab ist<br />

das Experiment.<br />

Darüber hinaus will die <strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong> mathematische Beschreibungen liefern, die möglichst einfach<br />

sind. Dazu werden Idealisierungen verwendet: Die physikalischen Erscheinungen werden auf die<br />

wesentlichen Aspekte reduziert, Experimente werden auf spezifische Fragestellungen ausgelegt. Dies<br />

führt zu Konzepten wie ” starrer Körper” und ” Massenpunkt”.<br />

Der Nutzen einer physikalischen Theorie liegt in der Beschreibung von Naturvorgängen und in der<br />

Vorhersage experimenteller Ergebnisse.<br />

Warum beginnt die Vorlesungsreihe ”<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>” mit <strong>Mechanik</strong>?<br />

• historische Gründe. Die <strong>Mechanik</strong> war die erste Theorie. Sie war Vorbild für andere Theorien.<br />

• viele mathematische Methoden der <strong>Physik</strong> wurden auf dem Gebiet der <strong>Mechanik</strong> entwickelt.<br />

• Grundlegende Größen (Energie, Masse, Impuls, ...) wurden in der <strong>Mechanik</strong> eingeführt und dann<br />

auf andere Theorien übertragen.<br />

• Die <strong>Mechanik</strong> hängt unmittelbar mit unserer Erfahrungswelt zusammen.<br />

Grenzen und Erweiterungen der klassischen <strong>Mechanik</strong><br />

Jede physikalische Theorie ist nur begrenzt gültig. Die klassische <strong>Mechanik</strong> verliert ihre Gültigkeit bei...<br />

• hohen Geschwindigkeiten (→ Modifizierung der Konzepte absoluter Raum, absolute Zeit in der<br />

speziellen Relativitätstheorie)<br />

• Großen Massen (dann muß der Euklidische Raum durch einen Riemannschen ersetzt werden:<br />

Allgemeine Relativitätstheorie)<br />

• kleinen Abständen. Das Wirkungsquantum mußte postuliert werden, um eine Theorie der Hohlraumstrahlung<br />

zu ermöglichen (→ Quantenmechanik)<br />

Einige Namen der klassischen <strong>Mechanik</strong><br />

Archimedes: Hebelgesetze, Schwerpunkt<br />

Galilei Fallgesetze (1640)<br />

Kepler: Planetenbahnen (1610)<br />

Descartes: Impulserhaltung (1645)<br />

Huygens: Infinitesimale Formulierung von Beschleunigungen (1675)<br />

Newton: Gravitationsgesetz aus den Keplerschen Gesetzen abgeleitet (1690)<br />

Klassische <strong>Mechanik</strong> c○<strong>Fachschaft</strong> Mathe/<strong>Physik</strong> Uni Bayreuth

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