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Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...

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5.2 Das Zweikörperproblem 49<br />

Beispiel : Ein Elektron im E- und B-Feld<br />

Für unser Elektron gilt<br />

F = e(E + ˙r × B)<br />

Wie Ihr im fünften Semester erfahren werdet, gibt es ein Vektorfeld A = A(r, t) und ein skalares Feld Φ = Φ(r, t),<br />

so daß gilt<br />

B = rotA E = −∇Φ − ∂A<br />

∂t<br />

Damit können wir unser Potential hinschreiben:<br />

U(r, ˙r, t) = eΦ(r, t) − eA(r, t) · ˙r<br />

Wie so oft besteht der Beweis aus Nachrechnen. Bei der folgenden Rechnung ist r = (x1, x2, x3):<br />

− ∂U<br />

+<br />

∂xi<br />

d ∂U<br />

dt ∂ ˙xi<br />

5.2 Das Zweikörperproblem<br />

= −e ∂Φ<br />

+ e ˙xj<br />

∂xi<br />

= −e ∂Φ<br />

„<br />

+ e<br />

∂xi<br />

=<br />

∂<br />

Aj + d<br />

(−eAi(r, t))<br />

dt<br />

∂xi<br />

∂Aj<br />

˙xj −<br />

∂xi<br />

∂Ai<br />

˙xj −<br />

∂xj<br />

| {z }<br />

∂Ai<br />

«<br />

∂t<br />

=(˙r×(∇×A)) i<br />

„ „<br />

−e ∇Φ + ∂A<br />

« «<br />

+ e˙r × B<br />

∂t<br />

Nun wollen wir uns auf den Fall N = 2 konzentrieren. Wir hatten es schon beim Kepler-Problem mit<br />

zwei Teilchen (naja, eher Sonne und Planet) zu tun. Damals haben wir stillschweigend angenommen,<br />

daß die Sonne ruht. Nun wollen wir diese Annahme begründen:<br />

5.2.1 Reduzierung auf Einkörperproblem bei Abwesenheit äußerer Kräfte<br />

Bei Abwesendheit äußerer Kräfte hängt das Potential nur vom Betrag des Differenz-Vektors |r1 − r2|<br />

ab 2 . Die Lagrange-Funktion lautet also<br />

L = m1<br />

2 ˙r2 m2<br />

1 +<br />

2 ˙r2 2 − V (|r1 − r2|)<br />

Wir wählen nun den Schwerpunkt als Ursprung unseres Koordinatensystems. Durch diese Translation<br />

wird weder r1 − r2 noch ˙ri geändert, die Lagrange-Funktion ändert sich also auch nicht. Dann gilt<br />

R = m1r1 + m2r2<br />

m1 + m2<br />

Ferner führen wir den Abstandsvektor ˜r = r1 − r2 ein. Aus (5.6) folgt<br />

also:<br />

−r2 = m1<br />

m2<br />

r1 ⇒ ˜r = r1 − r2 = r1 + m1<br />

r1 =<br />

m2<br />

m1 + m2<br />

i<br />

= 0 (5.6)<br />

r1 ⇒ ˜r =<br />

m2<br />

m1 + m2<br />

m2<br />

2 Hier offenbaren sich tiefe Zusammenhänge. Würde das Potential von den absoluten Koordinaten ri abhängen, so wären<br />

verschiedene Raumpunkte nicht gleichberechtigt. Die Homogenität des Raumes wäre verletzt. Würde der Differenzvektor<br />

eingehen und nicht nur der Betrag, so wären verschiedene Richtungen nicht mehr gleichwertig. Die Isotropie<br />

wäre verletzt.<br />

Klassische <strong>Mechanik</strong> c○<strong>Fachschaft</strong> Mathe/<strong>Physik</strong> Uni Bayreuth<br />

˜r<br />

r1,

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