Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...
Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...
Theoretische Physik I Mechanik nach Prof. Brand - Fachschaft ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.4 d’Alembertsches Prinzip und Lagrange-Gleichungen 2.Art 33<br />
Das Problem besteht lediglich darin, daß man das auftretende<br />
Integral nicht geschlossen lösen kann. Offenbar kann sich der<br />
Punkt nur in solchen Bereichen bewegen, in denen Γ(z) ≥ 0<br />
ist. Da für L0 �= 0 Γ(±R) < 0 ist, kann das Pendel die Pole<br />
nicht erreichen, wenn der Drehimpuls ungleich Null ist. Es gilt<br />
−R < z1 ≤ z ≤ z2 < R<br />
Die erlaubten Bereiche kann man sich veranschaulichen, indem<br />
2<br />
man die Kurve mR2 (E − mgz)(R 2 − z 2 ) mit der Waagrech-<br />
ten L2 0<br />
m 2 R 2 schneidet. Für kleine E hat die Kurve zwischen den<br />
beiden stets vorhandenen Nullstellen bei ±R noch eine dritte<br />
dazwischen, für große E ähnelt sie einer Parabel mit den bei-<br />
den Nullstellen ±R. Erlaubt ist dann jeweils der Bereich mit<br />
” Kurve > Gerade” (Siehe nebenstehende Abbildung).<br />
Beispiel 6: Pendel mit gleitender Aufhängung im Schwerefeld<br />
Wir wählen als generalisierte Koordinaten ϕ und ξ. Es gilt:<br />
x (1) = (ξ, 0)<br />
x (2) = (ξ + l sin ϕ, −l cos ϕ)<br />
Jetzt geht’s weiter <strong>nach</strong> Kochrezept:<br />
−R<br />
x (2)<br />
T = m1<br />
2 ˙ ξ 2 + m2<br />
“<br />
(<br />
2<br />
˙ ξ + l cos ϕ ˙ϕ) 2 + (l sin ϕ ˙ϕ) 2”<br />
= m1<br />
2 ˙ ξ 2 + m2<br />
“ ”<br />
ξ˙ 2 2 2<br />
+ l ˙ϕ + 2l ˙ϕ ξ˙ cos ϕ<br />
2<br />
V = −m2gl cos ϕ<br />
L = T − V<br />
ξ ist wieder eine zyklische Variable, die zugehörige Lagrange-Gleichung lautet<br />
Für ϕ ergibt sich<br />
0 = d ∂l<br />
dt ∂ ˙ ξ<br />
− ∂L<br />
∂ξ<br />
d<br />
“<br />
= m1<br />
dt<br />
˙ ξ + m2 ˙ ”<br />
ξ + m2l ˙ϕ cos ϕ<br />
←−−−−−− ξ −−−−−−→<br />
großes E<br />
kleines E<br />
0 = d ∂L ∂L d<br />
“<br />
− = m2l<br />
dt ∂ ˙ϕ ∂ϕ dt<br />
2 ˙ϕ + m2l ˙ ” “<br />
ξ cos ϕ − −m2l ˙ϕ ˙ ”<br />
ξ sin ϕ − m2gl sin ϕ<br />
= m2l 2 ¨ϕ + m2l ¨ ξ cos ϕ − m2l ˙ ξ sin ϕ ˙ϕ + m2l ˙ϕ ˙ ξ sin ϕ + m2lg sin ϕ<br />
.<br />
. m1<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
. ϕ .<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
. l .<br />
großes L0<br />
.<br />
kleines L0<br />
. ...<br />
.<br />
R<br />
.<br />
z<br />
m2<br />
x (1)<br />
(3.22)<br />
= m2l 2 ¨ϕ + m2l ¨ ξ cos ϕ + m2lg sin ϕ (3.23)<br />
Jetzt linearisieren wir die Gleichung. Dazu nehmen wir an, daß ϕ, ˙ϕ und ξ klein sind, so daß man Produkte aus diesen<br />
Größen, die ja dann noch viel kleiner sind, ver<strong>nach</strong>lässigen kann. Weiterhin gilt für kleine ϕ auch<br />
sin ϕ ≈ ϕ und cos ϕ ≈ 1<br />
In Gleichung (3.22) muß der Ausdruck in der runden Klammer konstant sein.<br />
Wir nennen diese Konstante (m1 + m2)v0:<br />
Klassische <strong>Mechanik</strong> c○<strong>Fachschaft</strong> Mathe/<strong>Physik</strong> Uni Bayreuth