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TITELSTORY Prozessebene<br />

Interview mit Falko Wiehle und Frank Jüngst, Danfoss<br />

Ein Umrichter für alle<br />

Branchentrends<br />

Zur Achema 2012 legt Danfoss den Schwerpunkt auf eine neue Umrichterserie. Die <strong>IEE</strong><br />

sprach mit Falko Wiehle und Frank Jüngst, dem Director Solution Sales EMA und dem<br />

Verlaufsleiter bei Danfoss, über konkrete Neuerungen und welche Philosophie letztlich<br />

bei der Entwicklung neuer Produkte zugrunde liegt.<br />

Der Frequenzumrichter im Einsatzgebiet der Chemie: Danfoss bietet<br />

hierfür eine breite Palette an. Geben Sie mir einen Überblick, was Ihr<br />

Programm enthält?<br />

Frank Jüngst: Lassen Sie mich kurz ausholen. Früher gab es den<br />

Slogan ‚VLT – the Real Drive‘ und unsere Intention war es, daraus<br />

‚VLT – the Chemical Drive‘, also den Frequenzumrichter für<br />

die Chemie, zu machen. Das ist uns in den letzten Jahren auch<br />

gelungen. Heute können wir mit der Serie FC 300 Automation<br />

Drive den Bereich von 0,37 kW bis 1,4 MW abdecken. Es gibt<br />

natürlich daneben auch Serien wie den FC 100 und 200, aber<br />

diese sind eher für die Gebäudeautomatisierung beziehungsweise<br />

der FC 200 für Wasser/Abwasser-Anwendungen bestimmt.<br />

Abwasser gehört aber doch eigentlich mit zur Prozess- beziehungsweise<br />

Chemieindustrie?<br />

Falko Wiehle: Vom grundsätzlichen Aufbau sind die Geräte gleich<br />

und nutzen gleiche Komponenten sowie Baugruppen. Es sind gewisse<br />

Features, die wir in den einzelnen Serien markt- und vor<br />

allem anwendungsspezifisch anpassen. Zum Beispiel unterscheiden<br />

sich die Geräte in der Steuerkarte und den Anzeigen im Display<br />

und natürlich auch in Eigenschaften wie Überlastfähigkeit,<br />

Startmoment und so weiter. Es macht theoretisch wenig Sinn für<br />

einen Abwasserbetrieb, der eine Kreiselpumpe betreibt, ein Startmoment<br />

mit 180 oder 200 % bereit zu stellen. Unsere Anwender,<br />

so unsere Erfahrungen, möchten in vielen Fällen keine Variantenvielfalt.<br />

Deshalb ist das Industriegerät so ausgelegt, dass es<br />

für eine große Zahl der Anwendungen einzusetzen ist.<br />

Frank Jüngst: Wir erleben in vielen Industrieanwendungen Standardisierungsprozesse,<br />

die dazu führen, dass beispielsweise die<br />

Instandhaltung im Servicefall eben nur einen Gerätetyp vorhalten<br />

möchte. Dann setzt der Anwender statt auf einen anwendungsspezifischen<br />

Umrichter wie den FC 100 oder FC 200 auf<br />

den VLT Automation DriveC 300, der alles abdecken kann, und<br />

setzt ihn auch im Bereich Gebäudeautomatisierung ein. Das ist<br />

im Prinzip in allen Industriebereichen heute gang und gäbe und<br />

macht insofern Sinn, als Kosten für Schulung und Lagerhaltung<br />

deutlich sinken.<br />

Wenn ich aber auf der einen Seite optimiere, aber auf der anderen<br />

Seite auch standardisiere, spricht dies nicht gegen ein energieeffizientes<br />

Managen?<br />

Frank Jüngst: Nein, überhaupt<br />

nicht. Schauen wir uns typische<br />

Anwendungen an. Beispielsweise<br />

haben Ventilator oder Pumpen ein<br />

quadratisches Antriebsmoment.<br />

Da ist es denn gleichgültig, ob ich<br />

diese Motoren mit einem FC 100,<br />

FC 200 oder FC 300 betreibe, solange<br />

der Umrichter ein quadratisches<br />

Antriebsmoment liefern<br />

kann. Natürlich spielt für den Anwender<br />

die Verlustleistung auch<br />

Wenn Sie Antriebstechnik<br />

anbieten,<br />

müssen Sie stetig an<br />

der Optimierung der<br />

Effizienz arbeiten.<br />

Falko Wiehle<br />

eine entscheidende Rolle, fällt aber im Vergleich zum Einsparpotenzial<br />

durch Frequenzumrichter bei der Applikation nicht so<br />

stark ins Gewicht. Trotzdem dürfen Anwender die Verlustleistung<br />

der Geräte nicht außer Acht lassen.<br />

Sind die Anlagenbetreiber mittlerweile in Richtung Energiemanagement<br />

sensibilisiert?<br />

Falko Wiehle: Energieeffizienz ist bei uns generell ein Thema.<br />

Wenn Sie im Markt Lösungen im Bereich der Leistungselektronik<br />

und/oder Antriebstechnik anbieten, müssen Sie stetig an Verbesserungen<br />

und Optimierung der Effizienz arbeiten. Wenn sie<br />

aufhören, sich dort zu engagieren, straft sie der Markt gnadenlos<br />

ab. Daher ist das Erhöhen der Energieeffizienz bei uns ein permanenter<br />

Prozess. Wir setzen unser Know-how ein, um die Effizienz<br />

noch weiter zu erhöhen und die Grenzen für die Ausnutzung<br />

der Bauteile weiter zu verschieben. Genau analysieren, was<br />

wir zum Beispiel am Geräteaufbau weiter verbessern können<br />

oder an der Luftführung und sonstige Details unserer Frequenzumrichter<br />

und deren Leistungselektronik, einfach um die Wirkungsgrade<br />

der Geräte noch weiter zu optimieren. Dafür hat<br />

Danfoss eigene Entwicklungsprojekte sowie ein eigenes Produktmanagement<br />

eingerichtet, das seinen Fokus darauf hat. ➜<br />

40 <strong>IEE</strong> · 6 2012

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