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PRAXIS Prozessindustrie<br />
Modernisierung einer Schmiedeanlage<br />
Laserdistanzsensor<br />
steigert die Leistung<br />
Neue Schmiedeanlagen sind teuer und so ist die Teil- oder Komplettsanierung älterer<br />
Maschinen häufig eine wirtschaftliche Alternative. Überarbeitet der Maschinenbauer<br />
nicht nur die mechanischen Komponenten, sondern ersetzt auch die in die Jahre gekommene<br />
Steuerungstechnik und Sensorik, erreicht er oft ein besseres Leistungsniveau<br />
und eine höhere Produktqualität.<br />
Bildquelle: alle Bilder Gustav Wolff Maschinenfabrik<br />
Die Umstellung<br />
auf eine kontinuierliche<br />
Positionserfassung<br />
beseitigt<br />
alle bisherigen<br />
Probleme der Endschaltertechnik.<br />
Die Gustav Wolff Maschinenfabrik<br />
stellt seit über 70 Jahren Maschinen<br />
für die Warm- und<br />
Kaltumformung von Metallen her. Darüber<br />
hinaus gehören Dienstleistungen wie<br />
Reparaturen, Einzel- und Sonderanfertigungen,<br />
Überholungen und Instandsetzungen<br />
zum Repertoire des Unternehmens.<br />
Und überall dort, wo Schmiedeteile<br />
in hoher Stückzahl und Qualität hergestellt<br />
werden, ist das Gesenkschmieden<br />
auch heute noch das Umformverfahren<br />
der ersten Wahl. Genau eine solche Gesenkschmiede<br />
stand zur Modernisierung<br />
an. Der Schmiedehammer dieser Gesenkschmiede,<br />
ein sogenannter Riemenfallhammer,<br />
nutzt die Fallenergie eines 4 t<br />
schweren Hammerbären. Die Umformung<br />
des bis zu 1 350 °C heißen Materials<br />
zwischen Ober- und Unterwerkzeug<br />
erfolgt programmgesteuert mit mehreren<br />
vordefinierten Schlägen aus Fallhöhen<br />
zwischen 0,4 und 1,8 m. Die Bewegung<br />
und damit auch die aktuelle Steighöhe erfassten<br />
vor der Modernisierung sieben<br />
induktive Näherungsschalter direkt am<br />
Schmiedehammer in unmittelbarer Nähe<br />
des Riemenfallhammers und meldeten die<br />
Daten an die Steuerung weiter.<br />
Diese weit verbreitete Art der Positionserfassung<br />
hat jedoch ihre Tücken, weiß Michael<br />
Wolff-Oberbanscheid, Geschäftsführer<br />
des Unternehmens, zu berichten:<br />
„So sind die Sensoren ständig starken Vibrations-<br />
und Stoßbelastungen, mechanischen<br />
Beschädigungen beim Verkeilen der<br />
Werkzeuge und hohen Temperaturen in<br />
der Nähe des Schmiedeguts ausgesetzt.<br />
Die Folge sind zeitraubende Wartungsintervalle<br />
und Maschinenstillstände.“ Hinzu<br />
kommt, dass bei jedem Produktwechsel<br />
nicht nur das Schmiedeprogramm ver-<br />
64 <strong>IEE</strong> · 6 2012