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Ikarus-Post Januar/Februar 2010

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Stadtteilzeitung Kappel/Helbersdorf STADTTEILE<br />

Alphabetisierung soll gesellschaftliche<br />

Teilhabe ermöglichen und verbessern<br />

In Deutschland gibt es schätzungsweise<br />

vier Millionen<br />

funktionale Analphabeten,<br />

in Chemnitz sollen es rund<br />

12.000 sein, wobei die Dunkelziffer<br />

sehr hoch ist. Als<br />

funktionale Analphabeten bezeichnet<br />

man Menschen, die<br />

trotz Erfüllung der Schulpflicht<br />

nur so gut lesen und schreiben<br />

wie Kinder der Unterstufe.<br />

Für diese deutschen Bürgerinnen<br />

und Bürger hat die<br />

Volkshochschule Chemnitz ein<br />

Bildungsangebot entwickelt,<br />

das die Lese- und Schreibkompetenz<br />

sinnvoll mit verschiedenen<br />

Lebensräumen<br />

in Gesellschaft, Bildung und<br />

Kultur verbindet. Es heißt<br />

„ALPHA PLUS“ und beinhaltet<br />

ein Grundbildungsangebot<br />

über zwölf Monate. Indem die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

ihre Lese-, Sprach- und<br />

Schreibkompetenz verbessern,<br />

sollen sie sich neue<br />

Lebensräume erschließen und<br />

dabei an Selbstsicherheit und<br />

Selbstbewusstsein gewinnen.<br />

Deshalb werden sie sich neben<br />

Zahlen alle Rentner Steuern ?<br />

Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. klärt<br />

Unsicherheiten<br />

Seit der Einführung des Alterseinkünftegesetzes im Jahre<br />

2005 können viele Rentner nicht mehr ruhig schlafen. Hintergrund<br />

ist eine Neuregelung der Besteuerung der Renten.<br />

Der Anteil der Renten, der besteuert wird, wurde angehoben<br />

und steigt jährlich um zwei Prozent. Mussten 2005 Rentner<br />

noch 50 Prozent ihrer Rente versteuern, so sind es 2008 für<br />

Neurentner bereits 56 Prozent.<br />

Ob eine Steuererklärung abgegeben werden muss und<br />

Steuern fällig werden, hängt jedoch nicht nur von der Höhe<br />

der Rente ab, sondern auch davon, ob weitere Einkünfte<br />

zum Beispiel aus Zinsen über dem Sparerfreibetrag oder<br />

Einkünfte aus Vermietung vorhanden sind. Muss eine Erklärung<br />

abgegeben werden und ist mit einer Steuerbelastung<br />

zu rechnen, kann diese mit individuellen Aufwendungen<br />

gemindert werden. So sind die Beiträge für die Kranken- und<br />

Pflegeversicherung sowie auch für die Haftpflicht-, Unfall- und<br />

Lebensversicherungen absetzbar. Auch medizinische Kosten<br />

wie Zuzahlungen für Medikamente, Zahnersatz oder Brillen<br />

können die Steuern senken – ebenso wie Aufwendungen für<br />

so genannte haushaltnahe Dienstleistungen.<br />

Weitere Auskünfte erteilt: Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. |<br />

Ansprechpartner: Michael Mann<br />

Platnerstrasse 43 | 09119 Chemnitz<br />

Telefon: 0371/21 86 72 | E-Mail: mm.chemnitz@t-online.de |<br />

Homepage: www.chemnitz-lohnsteuerberatung.de<br />

18<br />

dem Sprachkurs mit speziellen,<br />

monatlich wechselnden<br />

Themenkomplexen Stück für<br />

Stück die gesellschaftliche<br />

Teilhabe erobern. Arbeitsleben,<br />

gesunde Lebensführung,<br />

sinnvoller Umgang mit Geld,<br />

Wahlen gehören ebenso dazu<br />

wie Exkursionen in Geschichte<br />

und Gegenwart der Stadt<br />

Chemnitz sowie Kunst und<br />

Kultur. Schließlich sollen die<br />

Teilnehmer ihre gemeinsame<br />

Arbeit in einem Kulturtagebuch<br />

dokumentieren, dessen<br />

Entstehung sie von der ersten<br />

Zeile bis zur Drucklegung<br />

gemeinsam begleiten und<br />

als sichtbares Ergebnis ihrer<br />

Arbeit in den Händen halten.<br />

Projektleiterin Denise Wagner<br />

dazu: „Es geht in dem Projekt<br />

um Dialog und Teambildung.<br />

Das Lernen soll Spaß machen,<br />

damit die Teilnehmer ihreAngst<br />

vor dem Thema Schule ablegen<br />

können. Sie sollen selbst<br />

organisieren, tätig werden, ihre<br />

Wünsche und Vorstellungen<br />

einbringen und sie selbst verwirklichen.<br />

Mit dem Buch zum<br />

Abschluss werden sie das Jahr<br />

reflektieren, ihre Erkenntnisse<br />

festigen und gleichzeitig für<br />

Nachhaltigkeit sorgen, indem<br />

das Buch für künftige Projekte<br />

beispielgebend sein kann.“<br />

Die potenziellen Teilnehmer für<br />

dieses Projekt werden derzeit<br />

über soziale Träger, die ARGE, Bildungseinrichtungen<br />

und ähnliche<br />

Institutionen angesprochen.<br />

Kontakt: Denise Wagner,<br />

Tel.: 0172 3529658<br />

Ein zweites Projekt, das sich<br />

diesem Thema widmet, heißt<br />

„ALPHA FILM“ und Projektleiterin<br />

Anja Hüttner beschreibt es<br />

so: „Menschen, die mit dem Lesen<br />

und Schreiben große Probleme<br />

verbinden, haben etwas<br />

zu erzählen, nur können sie das<br />

eben nicht in schriftlicher Form.<br />

Deshalb hat sich die Volkshochschule<br />

Chemnitz alternativ zum<br />

‚ALPHA PLUS’-Kurs dieses<br />

Projekt überlegt, in dem kurze<br />

Dokumentarfilme entstehen<br />

sollen. In Zusammenarbeit<br />

mit einer Regisseurin, einer<br />

Dramaturgin und einer Kommunikationstrainerin<br />

werden<br />

die funktionalen Analphabeten<br />

befähigt, eigene Ideen – vom<br />

Konzept über dessen Realisierung<br />

und den Schnitt bis zum<br />

fertigen Film – umzusetzen.“<br />

Dabei werden neben den handwerklichen<br />

Fähigkeiten auch die<br />

Selbstreflexion, die Verantwortungsbereitschaft<br />

und die Kommunikationsfähigkeit<br />

gefördert.<br />

Die einzelnen Filme müssen<br />

nicht zwingend Analphabetismus<br />

thematisieren. Sie sollen<br />

vielmehr einen Weg aus der<br />

1/<strong>2010</strong><br />

Stigmatisierung bieten. Die fertigen<br />

Filme haben zum Einen das<br />

Ziel, das Selbstwertgefühl einer<br />

gesellschaftlichen Randgruppe<br />

zu stärken und zum Anderen,<br />

einen Einblick in deren Lebenswelt<br />

zu ermöglichen.<br />

„Mit den fertigen Filmen wollen<br />

wir auch in die Öffentlichkeit<br />

gehen. Sie sollen im Clubkino<br />

gezeigt werden. Damit wollen<br />

wir auf das Problem aufmerksam<br />

machen und andere Betroffene<br />

motivieren, sich ihm zu<br />

stellen und selbst an ähnlichen<br />

Projekten teilzunehmen. Wir<br />

wollen damit zeigen: Es gibt<br />

dieses Phänomen in unserer<br />

Gesellschaft und man kann sich<br />

von dem Stigma befreien, man<br />

kann seine Situation ändern,<br />

wenn man es will und offensiv<br />

damit umgeht.“ Funktionale Analphabeten<br />

konzentrieren ihre<br />

gesamte Energie darauf, den<br />

Alltag zu meistern, ohne dass jemand<br />

ihr Problem bemerkt. Das<br />

ist eine Fähigkeit, die einerseits<br />

zu würdigen ist, andererseits<br />

könnte die Energie sinnvoll auch<br />

für die Änderung des Zustandes<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Projekt findet <strong>2010</strong> statt, ein<br />

Einstieg ist jederzeit möglich.<br />

Kontakt: Anja Hüttner,<br />

Tel.: 0170 3032604<br />

Wer die beiden Projektleiterinnen<br />

kennen lernen und<br />

weitere Informationen erhalten<br />

möchte, hat dazu zu folgenden<br />

Terminen die Möglichkeit:<br />

21.01.<strong>2010</strong>, 16:00 Uhr, Bürgerbüro<br />

Leipziger Straße und<br />

28.01.<strong>2010</strong>, 16:00 Uhr, Volkshochschule<br />

Chemnitz<br />

Der Lokale Aktionsplan für Toleranz und Demokratie<br />

gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

(LAP)<br />

fördert Projekte gegen jede Art von Extremismus, für demokratische<br />

Werte und für eine couragierte Zivilgesellschaft.<br />

Förderanträge können bis 31.03.<strong>2010</strong> an die<br />

LAP-Koordinierungsstelle der Stadt Chemnitz,<br />

Ines Vorsatz, Tel.: 0371 4881934, gestellt werden.<br />

Die notwendigen Formulare sind unter www.chemnitz.de zu finden.<br />

Zur Gestaltung von Projektideen gibt es am 28.01.<strong>2010</strong>,<br />

Elsasser Straße 8, Zimmer 319, eine Projektentwicklungswerkstatt.<br />

Anmeldung bitte bis 22.01.<strong>2010</strong> bei der Koordinierungsstelle.

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