Alevitische Jugend - Jugendring Dortmund
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Mädchenprojekt: Jung sein in Istanbul<br />
Die Kontaktstelle Evangelische <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> hat in Kooperation mit dem Evangelischen<br />
Bildungswerk <strong>Dortmund</strong> und dem Internationalen Bildungswerk <strong>Dortmund</strong> (IBB) ein Mädchenprojekt<br />
in Istanbul durchgeführt. Vom 23. bis 30. Oktober 2011 haben 10 Mädchen und junge<br />
Frauen die Metropole Istanbul kennengelernt. Die Fahrt war bewusst als Projekt angelegt, da wir<br />
vor Ort zwar andere Gruppen getroffen haben, aber keine weitere Begegnung geplant war. Die<br />
jungen Frauen wurden im Vorfeld auf die Stadt, die Türkei und die Kultur vorbereitet. Es wurden<br />
Fragen erarbeitet, die die Gruppe an junge Menschen, insbesondere an Frauen in Istanbul richten<br />
wollte. Das IBB hat uns bei der Durchführung sehr gut unterstützt, da nur durch die beiden<br />
Mitarbeiterinnen vor Ort Kontakte möglich waren.<br />
Neben einem „typischen“ Touristinnenprogramm haben wir folgende Gruppen besucht:<br />
<strong>Jugend</strong>zentrum im Stadtteil Beyoglu <strong>Jugend</strong>angebot „Kurze Welle“ an der Universität im Stadtteil<br />
Eyüp, Mädchenhaus „Die Sonne“ für Mädchen und junge Frauen, die von Missbrauch und Gewalt<br />
betroffen sind, <strong>Alevitische</strong> Gemeinde und deren <strong>Jugend</strong>arbeit, Evangelische Gemeinde in Istanbul.<br />
Mit jeder der Gruppen fand ein reger Austausch statt, so dass alle voneinander mehr erfahren konnten.<br />
Besonders interessant war für alle die Tatsache, dass der türkische Staat sehr viel Geld in <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
investiert und alle Angebote im Bereich Kunst und Kultur kostenlos sind. Die deutsche<br />
Gruppe konnte ihr Bild von der Türkei erweitern, aber auch feststellen, dass es an einigen Ecken<br />
doch sehr anders ist, als in Deutschland.<br />
Leider gelang es häufig nicht, mit reinen Mädchengruppen zusammenzutreffen. Kulturell bedingt, so<br />
wurde es erklärt, treffen sich Mädchen und Frauen eher im häuslichen Bereich und die Jungen und<br />
Männer außerhalb, auch in sogenannten Männercafés. Daher konnten wir unsere angedachte Fotodokumentation<br />
nicht durchführen. Die Mädchen wollten sich mit türkischen Mädchen fotografieren.<br />
Entstanden sind aber ein Tagebuch und eine Fotodokumentation, die einen Eindruck des Projektes<br />
geben.<br />
Erwähnenswert ist noch, dass ein Teil der Gruppe eine Beratungsstelle für Homosexuelle besucht hat,<br />
weil gerade dieses Thema in der Türkei ein Tabuthema ist und die Mädchen großes Interesse daran<br />
hatten, wie die Menschen dort damit umgehen.<br />
Alle Teilnehmerinnen waren begeistert und beeindruckt von Istanbul und auch von den Menschen<br />
dort. Mitte Dezember fand ein Nachtreffen der Gruppe statt, um das Projekt abschließend<br />
auszuwerten.<br />
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