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DER MENSCHENFEIND - Theater und Komödie am Kurfürstendamm

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DIREKTION WOELFFER<br />

Presse-Information<br />

23. Juli 2006<br />

<strong>DER</strong> <strong>MENSCHENFEIND</strong><br />

Mehr Sein als Schein<br />

von Molière; aus dem Französischen von Hans-Magnus Enzensberger<br />

mit Thomas Schendel, Adisat Semenitsch, Manon Straché, Hans-Jürgen Schatz, Matthias Zahlbaum,<br />

Angela Schmid-Burgk, Wilfried Hochholdinger, Henry Nandzik<br />

Regie: Martin Woelffer, Bühne: Anja Wegener, Kostüme: Anja Niehaus<br />

Premiere 3. September 2006<br />

Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m, Berlin<br />

Voraufführungen 30.31. August, 1., 2. September<br />

bis 5. November 2006<br />

„Je genauer ich meinen Molière studierte, desto mehr Echos stellten<br />

sich ein. Auf Schritt <strong>und</strong> Tritt begegneten mir ... Mechanismen,<br />

Verkehrsformen, die denen der Komödie bis ins Detail glichen. Ich<br />

entdeckte, dass die Party, die <strong>am</strong> Abend des 4. Juni 1666 auf der<br />

Bühne des <strong>Theater</strong>s vom Palais-Royal begann, noch immer<br />

andauert.“, sagte Hans Magnus Enzensberger über seine Molière-<br />

Adaption. Die Uraufführung seiner Übersetzung fand 1979 unter der<br />

Regie von Peter Zadek im <strong>Theater</strong> der Freien Volksbühne Berlin statt,<br />

1990 eröffnete Martin Woelffer mit diesem Stück das Studiotheater<br />

„Magazin“.<br />

„Der Menschenfeind“ ist vielleicht Molières autobiographischstes<br />

Werk. Mit den Mitteln der Satire stellt er die Heuchelei in den Pariser<br />

Salons <strong>und</strong> <strong>am</strong> Königshof bloß, mit der er selbst, aus bürgerlichen<br />

Verhältnissen st<strong>am</strong>mend, nie zurechtk<strong>am</strong>.<br />

Noch heute gehört Alceste, „Der Menschenfeind“, „... zu den<br />

wenigen wirklich unsterblichen <strong>Theater</strong>helden.“, wie der<br />

<strong>Theater</strong>kritiker Benj<strong>am</strong>in Henrichs einmal schrieb. Und seine<br />

<strong>Theater</strong> <strong>und</strong> Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m, Leitung Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit, Brigitta Valentin,<br />

Kurfürstend<strong>am</strong>m 206 – 209, 10719 Berlin, Tel. 030/88591135, Fax 030/88591163, e-mail:<br />

valentin@komoedie-berlin.de


Aufgabe als verzweifelter Moralist ist noch lange nicht erfüllt. Das<br />

Feld seiner möglichen Angriffspunkte hat sich heute eher erweitert.<br />

Hans Magnus Enzensberger hat seine Übersetzung in einer<br />

Partygesellschaft angesiedelt <strong>und</strong> behauptet so, d<strong>am</strong>als wie heute<br />

wurde geklüngelt, bestochen <strong>und</strong> gelästert <strong>und</strong> es ist offensichtlich,<br />

dass Intrige, erkauftes Recht <strong>und</strong> Heuchelei im Machtgefüge der<br />

Einflussreichen eine entscheidende Rolle spielen. Waren bei Molière<br />

die Protagonisten in diesem Spiel noch Adlige <strong>und</strong> Höflinge, könnten<br />

es heute Politiker <strong>und</strong> Vertreter von Großkonzernen oder Lobbyisten<br />

sein. Das Stück ist eine Komödie über Moral <strong>und</strong> Machtlosigkeit,<br />

Liebe <strong>und</strong> Verrat.<br />

„Der Menschenfeind“ will <strong>am</strong>üsieren, aber auch kritisieren.<br />

Darum gehts<br />

Alceste (Thomas Schendel) widern die gesellschaftlichen Spielchen<br />

<strong>und</strong> Machenschaften an, erhebt er doch für sich selbst den<br />

Anspruch, wahrhaftig zu sein. Lieber würde er einen anstehenden<br />

Prozess verlieren, als Kompromisse einzugehen oder den Richter zu<br />

beeinflussen. Auch im Urteil über seine Mitmenschen kennt er kein<br />

Pardon:<br />

„Kein Mensch, der etwas auf sich hält,<br />

legt Wert auf diese öde Plastik-Welt,<br />

wo man sich als die Creme der Creme betrachtet,<br />

<strong>und</strong> wo im Gr<strong>und</strong>e keiner keinen achtet.<br />

Es gibt für ihn nur eine Ausnahme: Seine Fre<strong>und</strong>in Célimène (Adisat<br />

Semenitsch), die Gastgeberin der Party, die dafür eine Fabriketage in<br />

Berlin-Mitte oder Kreuzberg gemietet hat. Er liebt sie abgöttisch,<br />

obwohl sie das Intrigenspiel genussvoll zelebriert. Wütend muss er<br />

mit ansehen, wie sie sich von den Opportunisten Acaste (Hans-<br />

Jürgen Schatz) <strong>und</strong> Clitandre (Henry Nandzik) den Hof machen lässt<br />

<strong>und</strong> sich für keinen Flirt zu schade ist. Seine wiederholten Versuche,<br />

ihr zu drohen oder sich von ihr zu trennen, sind zum Scheitern<br />

verurteilt. Zu allem Überfluss legt sich Alceste auch noch mit dem<br />

einflussreichen Oronte (Wilfried Hochholdinger) <strong>und</strong> der intriganten<br />

Arsinoé (Manon Straché) an. Das bringt ihm viel Ärger sowie eine<br />

Anzeige ein <strong>und</strong> <strong>am</strong> Ende des Abends steht er vor einem<br />

Scherbenhaufen.


„Ihr nennts Gesellschaft, ich nenns Metzgerei.<br />

Tut was Ihr wollt, mir ist es einerlei.<br />

Die Messer hoch <strong>und</strong> macht einander nieder!<br />

Ich steige aus, mich seht Ihr hier nicht wieder.“<br />

Noch einmal versucht er, Célimène die Hand zu reichen. Kann sie<br />

über ihren Schatten springen <strong>und</strong> auf ihre gesellschaftlichen<br />

Ränkereien verzichten? Lediglich sein Fre<strong>und</strong> Philinte (Matthias<br />

Zahlbaum) <strong>und</strong> Eliante (Angela Schmid-Burgk), die Cousine<br />

Célimènes, meinen es ehrlich mit ihm. Doch können sie den<br />

verzweifelt Kompromisslosen vor den Giftpfeilen der Mächtigen<br />

bewahren?<br />

Der Autor<br />

Hans Magnus Enzensberger gab sein literarisches Debüt mit dem<br />

Lyrikband „Verteidigung der Wölfe“. Sein Werk umfasst alle<br />

literarischen Gattungen: Gedichte, Romane, Essays, <strong>Theater</strong>stücke,<br />

Hörspiele, Opernlibretti u.a. Zuletzt erschien die Erzählung „Josefine<br />

<strong>und</strong> ich“.<br />

Von 1985 bis 2005 war Enzensberger Herausgeber von „Die andere<br />

Bibliothek“.<br />

Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise <strong>und</strong> Auszeichnungen:,<br />

u. a.den Kritikerpreis für Literatur (1962), Georg-Büchner-Preis<br />

(1963), Preis der Stadt Nürnberg (1966), Internationaler Preis für<br />

Poesie, Struga/Jugoslawien (1980), Premio Pasolini für Poesie/<br />

Italien (1982), Heinrich-Böll-Preis (1985), Preis der Bayerischen<br />

Akademie der schönen Künste (1987), Erich-Maria-Remarque-<br />

Friedenspreis (1993), Kultureller Ehrenpreis der Stadt München<br />

(1994), Ernst –Robert-Curtius-Preis (1997), Heinrich-Heine-Preis<br />

(1998), Orden Pour le Mérite für Wissenschaft <strong>und</strong> Künste (2000),<br />

Premio Bollati/ Italien (2001), Ludwig-Börne-Preis <strong>und</strong> Prinz-von<br />

Asturien-Preis in der Sparte Kommunikation <strong>und</strong><br />

Humanwissenschaften/ Spanien (beide 2002)<br />

Der Regisseur<br />

Martin Woelffer gab 1990 mit „Der Menschenfeind“ anlässlich der<br />

Eröffnung des magazin-<strong>Theater</strong>s <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m sein<br />

Regiedebüt. Es folgten viele weitere Inszenierungen: „Katzelmacher“<br />

(Fassbinder), „Das kunstseidene Mädchen“ (Greiffenhagen/Keun),<br />

„Glückliche Zeiten“ (Ayckbourn), „Ein unmögliches Paar“ (Simon),


„Amphitryon“ (Kleist), „Kugeln überm Broadway“ (Allen), „Männer“<br />

(Wittenbrink), „Klassentreffen“ (Chatten) mit Dirk Bach <strong>und</strong> Torsten<br />

Nindel, die Uraufführungen von „Fabian – Geschichte eines<br />

Moralisten“ (Kästner), ›Galanacht‹ (Schneyder) „Veronika, der Lenz<br />

ist da – Die Comedian Harmonists“ sowie „Jetzt oder nie – Die<br />

Comedian Harmonists Teil 2 (beide Greiffenhagen).<br />

Seit August 2004 leitet er die beiden Berliner Traditionsbühnen<br />

<strong>Theater</strong> <strong>und</strong> Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m.<br />

Die Partygäste<br />

Der Menschenfeind<br />

Thomas Schendel spielt Alceste. Er war <strong>am</strong> Deutschen <strong>Theater</strong><br />

Göttingen, den Wuppertaler Bühnen, <strong>am</strong> Bremer <strong>Theater</strong>, <strong>am</strong><br />

Schauspielhaus Bochum, <strong>am</strong> Schauspielhaus Köln, <strong>am</strong><br />

Schauspielhaus Düsseldorf, <strong>am</strong> <strong>Theater</strong> in der Josefstadt <strong>und</strong> an<br />

verschiedenen Berliner Häusern engagiert. Am Schillertheater wurde<br />

er 1987 mit dem Berliner <strong>Theater</strong>preis ausgezeichnet.<br />

Musicalfre<strong>und</strong>e erlebten ihn als Professor Higgins im <strong>Theater</strong> des<br />

Westens. Seit 2001 ist er Gast <strong>am</strong> Berliner Ensemble. Schendel<br />

arbeitete mit Regisseuren wie Jerome Savary, Johannes Schaaf, Hans<br />

Gratzer, Peter Stein <strong>und</strong> Claus Peymann. Seit 2001 ist er selbst als<br />

Regisseur tätig. Er steht auch häufig vor der K<strong>am</strong>era. „Bella Block“-<br />

Fans kennen ihn aus der Folge „Die Freiheit der Wölfe“. Seit 1994 ist<br />

er ständiger Sänger des André Frank Orchesters.<br />

Die Angebetete<br />

Adisat Semenitsch ist die mit allen Wassern gewaschene Celimène.<br />

Semenitsch spielte zuletzt in Andreas Schmidts Inszenierung „Die<br />

süßesten Früchte“ in der Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m. Vor kurzem<br />

gab sie in der Vagantenbühne ihr Regiedebüt mit dem Stück „Shang-<br />

A-Lang“.<br />

Die Intrigantin<br />

Manon Straché, bekannt aus Serien wie „Lindenstraße“,<br />

„Girlfriends“ sowie „Hotel Elfie“, steht als Arsinoé auf der Bühne. Im<br />

<strong>Theater</strong> <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m war sie zuletzt in „Offene<br />

Zweierbeziehung“ zu sehen.


Ein Lästermaul aus besten Kreisen<br />

ist Acaste, gespielt von Hans-Jürgen Schatz. Schatz stand in über 50<br />

Folgen der Serie Salto Postale/Kommunale vor der K<strong>am</strong>era <strong>und</strong> war<br />

zuletzt in „Eine gute Partie“ in der Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m zu<br />

erleben.<br />

Der Fre<strong>und</strong><br />

Matthias Zahlbaum spielt Philinte, den einzigen wahren Fre<strong>und</strong> von<br />

Alceste. Zahlbaum war in Berlin zuletzt im <strong>Theater</strong> 89 in Oliver<br />

Bukowskis „Nach dem Kuss“ zu sehen.<br />

Die treue Cousine<br />

Angela Schmid-Burgk übernimmt die Rolle der Éliante. Besucher der<br />

Komödie <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m kennen sie aus „Amphitryon“ <strong>und</strong><br />

„Das unmögliche Paar“.<br />

Der Möchtegern-Schriftsteller<br />

Wilfried Hochholdinger übernimmt die Rolle des eitlen Oronte.<br />

Hochholdinger steht häufig vor der K<strong>am</strong>era. Heinrich Breloer<br />

engagierte ihn für „Speer <strong>und</strong> er“. Im Kino war er zuletzt in Oskar<br />

Roehlers „Elementarteilchen“ zu sehen.<br />

Im Maxim-Gorki-<strong>Theater</strong> stand er in „Muxmäuschenstill“ auf der<br />

Bühne.<br />

Der Opportunist<br />

Clitandre wird gespielt von Henry Nandzik, der vom Musiktheater<br />

kommt <strong>und</strong> in Berlin u. a. <strong>am</strong> <strong>Theater</strong> des Westens, in der Kleinen<br />

Revue des Friedrichstadt Palastes <strong>und</strong> der Neuköllner Oper auf der<br />

Bühne stand.<br />

<strong>DER</strong> <strong>MENSCHENFEIND</strong><br />

3. September bis 5. November 2006<br />

(Voraufführungen: 30. August bis 2. September 2006, jeweils 20<br />

Uhr)<br />

<strong>Theater</strong> <strong>am</strong> Kurfürstend<strong>am</strong>m<br />

Kartenpreise So bis Do 35/24/12€<br />

<strong>und</strong> Fr/Sa 39/28/17€<br />

Premieren 47/36/24€<br />

alle Preise inklusive Progr<strong>am</strong>mheft<br />

Voraufführungen 19 € auf allen Plätzen<br />

KOMÖDIE um VIER 19 € (nur mittwochs) auf allen Plätzen<br />

Karten 030/88 59 11 88 <strong>und</strong> unter www.komoedie-berlin.de

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