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THALIA | LiteraTouren 27<br />
Krumme Geschäfte,<br />
Ruhm und Ehre<br />
Eine Reise in die Abgründe des menschlichen Seins.<br />
Ein großes, mit dem Prix Goncourt ausgezeichnetes Buch über<br />
Freundschaft, Rachsucht und Gier: über die zwei ungleichen<br />
Freunde Albert und Édouard, die als Opfer des machtbesessenen<br />
Offiziers Pradelle in den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs fast zu Tode<br />
kommen. Und über eine Gesellschaft, in der tote Helden mehr zählen als<br />
die Überlebenden.<br />
„Seine Bewegungen sind gezielt, der Kopf starr geradeaus gerichtet. Vor<br />
allem bemerkt Albert seinen nüchternen und direkten Blick. Wild entschlossen.<br />
Alles wird auf einmal klar, die ganze Geschichte. In diesem Moment<br />
begreift Albert auch, dass er sterben wird. Er versucht, ein paar Schritte<br />
zu machen, doch er ist wie gelähmt, weder sein Kopf noch seine Beine<br />
gehorchen, gar nichts. Dann geht alles sehr schnell. Drei Ausfallschritte, und<br />
Pradelle ist bei ihm. Direkt daneben klafft ein breites Loch, ein Granattrichter.<br />
Die Schulter des Leutnants trifft Albert mitten in die Brust, ihm bleibt<br />
die Luft weg. Er verliert den Halt, will sich wieder ins Gleichgewicht bringen<br />
und fällt mit fuchtelnden Armen nach hinten, in das Loch hinein.“<br />
„Ein fantastischer Roman, verblüffend<br />
und mitreißend geschrieben.“ Elle<br />
Am Anfang steht die Geschichte von Albert: Wie er die letzten Tage<br />
des Ersten Weltkriegs auf dem Schlachtfeld erlebt. Das gegenseitige<br />
Belauern der Franzosen und Deutschen. Wartet man ab, bis der Krieg<br />
zu Ende ist, oder nutzt man noch Gelegenheiten zum kriegsbedingten<br />
Morden? Albert, einer der Protagonisten in Pierre Lemaitres fantastischem<br />
Roman Wir sehen uns dort oben wird von seinem Vorgesetzten<br />
Pradelle vorsätzlich in einen Granattrichter gestoßen. Durchdringend<br />
und mitreißend lesen sich Alberts Gedanken, seine Träume, seine<br />
Vergangenheit, während er versucht, sich aus dem Loch zu befreien.<br />
Beinahe wäre Albert wegen der Machtgier von Leutnant Pradelle ums<br />
Leben gekommen. Doch in letzter Sekunde bewahrt Édouard ihn vor<br />
dem Tod. Albert fühlt sich seinem Retter verpflichtet und erfüllt ihm<br />
seinen größten Wunsch: eine falsche Identität. Pradelle durchschaut den<br />
Betrug und deckt sie, um sein hinterhältiges Manöver zu vertuschen. So<br />
werden die verfeindeten Männer zu Komplizen. Während Pradelle in den<br />
Nachkriegsjahren das große Geld mit der Umbettung von Toten macht,<br />
entwickeln Albert und Édouard ein illegales Geschäft mit Kriegsdevotionalien.<br />
Pierre Lemaitre entwirft das schillernde Panorama einer Gesellschaft,<br />
in der unablässig von Ruhm und Ehre die Rede ist und zugleich<br />
Profitgier und krumme Geschäfte vorherrschen.<br />
il<br />
Pierre Lemaitre<br />
1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter<br />
Kriminalromane. „Wir sehen uns dort oben“ wurde<br />
mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem wichtigsten<br />
französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt. Der<br />
Autor lebt in Paris.<br />
Foto: © Thierry-Rajic Figure 2014<br />
Pierre Lemaitre<br />
Wir sehen uns dort oben<br />
521 Seiten, 22,95 €<br />
ISBN 978-3-608-98016-5<br />
eBook, 17,99 €<br />
ISBN 978-3-608-10755-5<br />
Klett Cotta