Jahresbericht 2009 - Murg Stiftung
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Aufbruch<br />
Klient der Wohngruppe Erle<br />
Jeder Klient hegt den Wunsch, in einem Umfeld zu leben,<br />
welches ihm eine gewisse Sicherheit und somit möglichst<br />
eine grosse innere Ruhe bringt. Deshalb sind eine ausgeglichene<br />
Lebenssituation und Stabilität von grossem Nutzen.<br />
Die meisten Patienten haben eine Vorstellung, wie ihr Leben<br />
vonstatten gehen soll. Sie wollen in diesen Belangen ernst<br />
genommen werden, auch wenn sie falsch liegen. Das Team<br />
steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Alle können ihren<br />
Fähigkeiten entsprechend frei handeln und den Alltag im<br />
Rahmen der Möglichkeiten frei gestalten.<br />
Strukturen sind wichtig<br />
Auf das Einhalten der Tagesstruktur wird grosses Gewicht<br />
gelegt, beispielsweise bei den Arbeitszeiten, die aber je nach<br />
Klient auch individuell sein können. Ebenso ist die regelmässige<br />
Einnahme der Mahlzeiten und Medikamente erwünscht.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die aktive Teilnahme<br />
an der jeweiligen Gruppenarbeit. Dabei werden Themen<br />
wie Hygiene, soziales Verhalten, Sicherheit und Allgemeines<br />
behandelt. Weiter besteht eine Freizeitgruppe. Jeder Klient<br />
wird aufgefordert, die oben genannten Aktivitäten zeitlich<br />
einzuhalten. Eine gewisse Regelmässigkeit im Alltag ist ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Bedürfnisse<br />
Durch Personalwechsel und Krankheiten waren einzelne<br />
Stellen länger nicht besetzt. Mitarbeiter waren genötigt, allfällige<br />
krankheitsbedingte Ausfälle so gut wie möglich auszugleichen.<br />
Dies bedeutete wiederum, dass die Arbeitszeiten<br />
noch unregelmässiger wurden. Den Klienten konnten solche<br />
Rochaden kaum kommuniziert werden. Deshalb gab es oft<br />
Überraschungen in Bezug auf das anwesende Personal. Auch<br />
der Wunsch nach freiem Handeln hatte bei den Klienten so<br />
seine Tücken. So mussten übertriebene Wünsche vom Team<br />
gemassregelt werden. Es handelte sich dabei einerseits um<br />
das Einhalten der Tagesstruktur, andererseits um Handlungen<br />
in der Freizeit.<br />
Anforderungen<br />
Die Anforderungen des Wohnheims an die Bewohner stiegen<br />
sowohl in Bezug auf die Fachkompetenz wie auch auf<br />
die Toleranz. So kann nicht jeder IV-Bezüger in der Erle<br />
aufgenommen werden. Denn das Wohnheim steht vor allem<br />
psychischkranken und sozial eingeschränkten Personen<br />
offen. Über eine allfällige Aufnahme entscheidet die Heimleitung.<br />
Es wird erwartet, dass der Klient ein Mindestmass<br />
an sozialen Kompetenzen mitbringt, die es ihm ermöglicht,<br />
ohne allzu grosse Schwierigkeiten am Leben in der Erle teilzunehmen.<br />
Sind diese Eigenschaften mangelhaft, kann das<br />
Team die Sozialkompetenz zum Ziel des Aufenthalts machen.<br />
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