InnoVino 2|2012 - Bayer CropScience Deutschland GmbH
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Rainer Keicher am Gerät: „ Die Stachelwalzen<br />
springen ins Auge und hinterlassen Abdrücke“<br />
Stachelwalzen mit Knicklenker<br />
Mit der CAN-Regelung hatten die<br />
jungen Geisenheimer Entwickler die<br />
größten Tüftlermühen. In allen Details<br />
haben sie sich schlaugemacht, wie<br />
die Maschine läuft und wie sie zu programmieren<br />
ist. Ein Starr-Rahmen hat<br />
den Anfang gemacht, ergänzt durch<br />
eine SKID-Lenkung. Ähnlich wie beim<br />
Panzer lässt sich damit die linke Walze<br />
schneller als die rechte drehen. Dann<br />
kann „Geisi“ um die Ecke fahren. Der<br />
Nachteil dieser Version ist der hohe<br />
Materialverschleiß. SKID wurde also<br />
ersetzt durch einen „passiven“ Knicklenker,<br />
der mit Drehzahldifferenzen<br />
zwischen den Walzen fungiert.<br />
Die Stachelwalzen haben es in sich. In<br />
ihnen sind Motor und Antriebselemente<br />
angebracht. Zur Schwerpunktverlagerung<br />
kann es nicht kommen, weil die<br />
Walzen mit einem extrem niedrigen<br />
Schwerpunkt ausgestattet sind. Das<br />
ist ein großer Vorteil gegenüber raupenbetriebenen<br />
Fahrzeugen, deren<br />
Gewicht sich nach hinten verlagert und<br />
bei denen die Ketten relativ lastenfrei<br />
sind.<br />
Interesse bei Steillagen<br />
und anderswo<br />
Nach Keichers Auskunft sind die Entwicklungen<br />
im dritten Jahr auf einem<br />
guten Weg zur Praxisreife. Zu nennen<br />
ist die elektrisch angetriebene<br />
beidseitige Spritze und ein Mulcher.<br />
Im Gespräch ist auch<br />
der Laubschnitt, sogar GPS<br />
könnte noch draufgesattelt<br />
werden. Dann<br />
könnte der Winzer bei seiner Arbeit<br />
– auch die flachen Lagen würden interessant<br />
– einen Plan vorgeben, die<br />
Spritze ein- oder ausschalten und die<br />
Maschine fährt die Lage ab. Schlepper<br />
oder gar viele Schläuche sind dann<br />
komplett entbehrlich. Schwere Zugarbeiten<br />
sind wegen der zu geringen<br />
Kraft an der Walze nicht<br />
das Ding von „Geisi“,<br />
und auch für die Lese<br />
ist das Gerät nicht<br />
zuständig.<br />
Alles entscheidend<br />
ist die Tatsache,<br />
dass der Winzer<br />
von den hohen<br />
Arbeitsstunden<br />
pro Hektar<br />
herunterkommen<br />
muss.<br />
Würde<br />
er diese<br />
Arbeitszeit<br />
nämlich<br />
voll<br />
auf den<br />
Verkaufspreis<br />
umlegen, so wäre der schnell zu hoch<br />
und der Winzer könnte seinen Wein<br />
nicht mehr verkaufen. „Geisi“ schafft<br />
Abhilfe, ohne dass da kostenmäßig<br />
irgendwas aus dem Ruder laufen<br />
würde. „Das spricht sich herum“,<br />
freut sich Rainer Keicher, „auch<br />
viele Nichtsteillagenbetriebe haben<br />
schon ihr Interesse angemeldet“.