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Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de

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Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />

Aber auch diejenigen, die bereits für sich eine<br />

Abhängigkeit erkannt und auch schon behan<strong>de</strong>lt<br />

haben lassen, benötigen eine Anbindung an die<br />

BASS. Denn es ist erwiesen, dass für arbeitslose<br />

Alkoholabhängige im Vergleich zu erwerbstätigen<br />

Alkoholabhängigen ein wesentlich höheres<br />

Rückfallrisiko nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Behandlung besteht.<br />

Die weitere Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung bzw.<br />

Berücksichtigung arbeitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen<br />

und entsprechen<strong>de</strong> Vernetzung wird auch 2009 Ziel<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS sein.<br />

Brigitte Dierkes<br />

Dipl. Sozialarbeiterin, BASS<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS für <strong>2008</strong>:<br />

Die Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />

Suchtfragen – BASS hat in <strong>2008</strong> insgesamt 481<br />

Klienten/innen betreut, 11,6% weniger als im<br />

Vorjahr. Hier sind die Klienten/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nebenstellen in Delbrück und Büren nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Keine Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n die so genannten<br />

Einmalkontakte, sie machen in <strong>2008</strong> insgesamt 91<br />

Personen aus.<br />

stärker ausdifferenzierte Angaben über <strong>de</strong>n<br />

Hauptlebensunterhalt unserer Klienten/innen<br />

machen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> prozentualen Umrechnung ziehen<br />

wir die Klienten/innen ab, die keine Angaben<br />

gemacht haben:<br />

So bestreiten 36% ihren Lebensunterhalt über Lohn<br />

bzw. eigene Einkünfte, sprich gehen irgen<strong>de</strong>iner<br />

bezahlten Tätigkeit nach. 30% unserer<br />

Klienten/innen bezieht Alg 2 über die ARGE. Der<br />

Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Alg 1 Empfänger/innen liegt bei 5%<br />

überraschend niedrig.<br />

Addieren wir alle Klienten/innen, die irgen<strong>de</strong>ine<br />

Form von Sozialleistung (inklusive Rente und<br />

Krankengeld) beziehen, so kommen wir auf<br />

insgesamt 52,8%. Einen Hinweis, inwieweit dieses<br />

hohe Ergebnis eine Folge o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ursache <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Alkoholproblematik ist erfasst unsere Statistik lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

nicht. Faktisch ist aber je<strong>de</strong>/r zweite Klient/in in<br />

einer finanziell, existenziellen mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger<br />

schwierigen und angespannten Situation.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegt die Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Menschen, die Probleme im Bereich Alkohol haben<br />

mit einem Anteil von 92% klar vorn. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Cannabinoi<strong>de</strong><br />

1%<br />

Sedativa/<br />

Hypnotika<br />

1%<br />

Glücksspiel<br />

4%<br />

illegale Drogen<br />

1%<br />

Sonstige<br />

1%<br />

Hauptdiagnose<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen liegt wie in <strong>de</strong>n letzten<br />

Vorjahren bei rund 32%, was für ein gutes Erreichen<br />

dieser Gruppe spricht.<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen liegt nur noch bei 33<br />

Personen ist somit um 67% gefallen. Das klingt<br />

dramatischer als es ist: Wir haben im letzten Jahr<br />

die Angehörigenarbeit zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Einrichtungen neu aufgeteilt. So <strong>de</strong>cken sowohl die<br />

Nebenstellen als auch die Lobby und die DROBS<br />

Angehörigenberatung mit ab.<br />

Eine vom Kreis gewünschte Statistik ist die<br />

Zuordnung <strong>de</strong>s aktuellen Erwerbsstatus, <strong>de</strong>n wir<br />

seit Anfang 2007 erheben. In <strong>2008</strong> können wir<br />

Glücksspielproblematik folgt mit 4%,<br />

Medikamentenprobleme und illegale Drogen mit<br />

jeweils 1%. Das Thema Essstörungen schlägt mit<br />

einem knappen Prozent zu Buche, ohne dass wir<br />

dafür einen Auftrag haben o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein konkretes<br />

Beratungsangebot vorhalten.<br />

Alkohol/<br />

Abhängigkeit/Mis<br />

sbrauch<br />

92%<br />

sonstige<br />

Alg 2<br />

Angehörige<br />

Rente<br />

Krankengeld<br />

Lohn, Gehalt<br />

Alg 1<br />

Sozialhilfe<br />

keine Angaben<br />

6<br />

15<br />

24<br />

15<br />

18<br />

41<br />

106<br />

127<br />

129<br />

Schaut man sich die Alterstruktur unserer Klientel<br />

an, so ist es ganz interessant zu sehen, dass sie in<br />

zwei Bereichen entgegengesetzt verläuft. Die<br />

Altersangabe zum Erstkonsum fin<strong>de</strong>t ihren<br />

Spitzenwert zwischen <strong>de</strong>m 14. und 17. Lebensjahr.<br />

Der Spitzenwert <strong>de</strong>s Aufnahmealters in unserer<br />

Beratungsstelle liegt größer als das 46. Lebensjahr.<br />

Im ungünstigsten Fall be<strong>de</strong>utet es, dass sich<br />

zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausformung einer Abhängigkeit und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitschaft, eine professionelle Beratungsstelle<br />

in Anspruch zu nehmen, mehr als 30 Jahre liegen<br />

können (siehe Grafik nächste Seite)!<br />

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