Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Leitartikel 2008 Jetzt gerade arbeite ich, indem ich diesen Artikel schreibe. Im Alltagsstress manchmal eine eher mühselige Angelegenheit, bin ich doch zur Leistungsabgabe verpflichtet. Hier und Jetzt sogar mein Ergebnis der Öffentlichkeit präsentiere und womöglich noch Kritik dafür ernte – wer weiß?! Diejenigen, die keiner Arbeitstätigkeit nachgehen, nehmen die ersten Zeilen wahrscheinlich nur als ein unwürdiges „Jammern“ wahr, ohne der nötigen Wertzuschätzung, wie gut es mir doch eigentlich geht. Und Recht haben sie! Im Arbeitsprozess integriert ziehen wir doch so manches für uns persönlich daraus. Wir können unseren Selbstwert darüber bestimmen, erfahren Anerkennung und soziale Kontakte. Berufliche Erfolge bestimmen unser Leben, aber auch Niederlagen und Frustration. Wir können motiviert zur Arbeit gehen oder dem alltäglichen Trott verfallen. Aber immerhin wissen wir jeden morgen, wohin es geht und in etwa auch, wie sich unser Tag gestalten wird. Arbeit gibt uns Halt und spendet manchmal auch Trost, besonders in schwierigen, privaten Lebenssituationen. Für viele unserer Klienten/innen wäre allein das Wissen um die Struktur eines jeden Tages, so dass er sich auch deutlich vom Wochenende unterscheidet, ein ungeheuerlicher Gewinn an Lebensqualität. Arbeit als Lebenshilfe… auch für Suchtkranke..?! Verdienst diesen Umzug leisten und für den zukünftigen Arbeitplatz auch meine Mobilität erhalten. Ich schätze mich glücklich, diese Freiheiten und diese Wertschätzung aufgrund meiner Arbeitstätigkeit genießen zu dürfen. Selbstverständlich habe ich genügend für meine Ausbildung getan, …werden manche argumentieren. Aber habe ich nicht auch ein wenig Glück gehabt, nicht krank geworden zu sein, nicht auf die „schiefe Bahn“ geraten zu sein oder nie meinen Arbeitsplatz aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten verloren zu haben? Doch, ich denke Glück hatte ich neben meinem persönlichen Zutun auch in meinem Leben. Glück und Menschen, die mich in schwierigen Lebenssituationen auffingen und mich unterstützen. In der Erfahrung mit unseren Klienten/innen stelle ich immer wieder fest, dass sie manchmal dieses Glück und eine notwendige Unterstützung in verschiedensten Lebensphasen nicht erhalten haben. Ein winziger Umstand mag dann die Weiche für einen völlig anderen Lebensweg stellen. Die Suchtkrankenhilfe kann Glück nicht beeinflussen, will aber mit ihren Angeboten und ihrer Haltung die Unterstützung vorhalten, die manchmal im Leben fehlte. Arbeit ist in unserer Gesellschaft aber nicht nur Tagesstruktur, Arbeit bedeutet auch Status und Wohlstand. Ich kann mir etwas leisten und mag es noch so klein sein. Ich bin deutlich anerkannter, wenn ich einer Arbeitstätigkeit nachgehe, liege der Solidargemeinschaft nicht auf der Tasche, sondern gehöre zu ihr. Arbeit bedeutet auch Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit! Ich kann mehr Dinge in meinem Leben entscheiden oder zumindest beeinflussen als ohne Arbeit. Allein ein Wohnungswechsel gelingt mir einfacher. Arbeit komplettiert meine biografischen Eckdaten und verhilft mir zur sozialen Anerkennung. Ich persönlich habe mich in diesem Jahr entschieden, meinen Wohnort zu wechseln. Aus privaten Gründen werde ich die Stadt Paderborn verlassen und zurück ins Ruhrgebiet ziehen. Dort habe ich einen neuen Arbeitsplatz gefunden und es hat mir geholfen, während meines Bewerbungsverfahrens in Lohn und Brot zu stehen. Auch hat es mir geholfen, mir eine geeignete Wohnung auszusuchen. Ich kann mir durch meinen Ich möchte mich sehr herzlich mit diesem Jahresbericht bei all meinen Kooperationspartnern/innen für die gute Zusammenarbeit während meiner Arbeitstätigkeit bei der Suchtkrankenhilfe bedanken. Auch möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber, dem Caritas-Verband Paderborn für die viele, gute Unterstützung und Wertschätzung meiner Person und meiner Arbeit gegenüber bedanken. Und zuletzt möchte ich mich bei meinem Team der Suchtkrankenhilfe bedanken. Ich durfte immer die vielen guten Arbeitsergebnisse und Ideen meiner Mitarbeiter/innen der Öffentlichkeit präsentieren und damit „hausieren“ gehen. Meinen allerherzlichsten Dank für Euer Engagement, es wird den Menschen in der Stadt und dem Kreis Paderborn erhalten bleiben! Claudia Mandrysch Leiterin der Suchtkrankenhilfe 4
Gesamtsituation der Suchtkrankenhilfe 2008 Historie Fallzahlen Gesamtsituation Das Jahr 2008 war an vielen Stellen von Konsolidierung geprägt. Das Arbeitsprojekt musste sich erproben, den ersten Durchlauf beenden und den zweiten beginnen. Ein Organisationsentwicklungsprozess in der ambulanten Rehabilitation fand im Laufe des Jahres sein Ende, neue Entwicklungen im Rahmen der Reha konnten eingeführt werden und zeigten auch bereits erste positive Ergebnisse. Viele Gespräche und Verhandlungen mit dem Wohnverbund Paderborn des LWL wurden geführt, um die personelle als auch wirtschaftliche gut funktionierende Kooperation zu verlängern. Letztendlich entschied jedoch der Wohnverbund, sich von uns zu trennen und die Kooperation zu April 2009 aufzulösen. Wir bedauern diese Entscheidung sehr, da sich in den letzten 8 Jahren ein sehr stabiles Team zusammengefunden hat, das sich sowohl bei dem Leistungsträger als auch in der Öffentlichkeit ein hohes Ansehen erarbeiten konnte. Unseren herzlichen Dank an die Kollegen/innen vom Wohnverbund für die erfolgreichen Jahre der Zusammenarbeit. Und alles erdenklich Gute für die kommenden Jahre! 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Drogenberatung DROBS 532 557 549 595 629 637 501 Beratungsstelle Alkohol BAsS 486 485 517 463 540 544 481 Anlaufstelle LOBBY 80 103 100 105 98 107 159 Betreutes Wohnen SUCHT BWS Ambulante Rehabilitation ARS Nebenstellen Büren/ Delbrück/ Bad Lippspringe 71 73 61 74 76 83 77 69 84 86 98 115 104 107 - - - - - - 146 Gesamtzahl 1238 1302 1313 1335 1458 1475 1471 erweitertes Angebot aufmerksam machen. Sie können ihn jederzeit über uns anfordern. Unseren Partnern, dem Caritas Verband Büren, der Stadt Delbrück und Bad Lippspringe gilt unser Dank für die Unterstützung, ohne der diese Erweiterung nicht möglich gewesen wäre! Die Zahl der so genannten Einmalkontakte, die oftmals auch anonyme Beratung oder Informationen wünschen, ist gegenüber dem Vorjahr von 398 auf 219 Personen gesunken. Über die Einrichtung Lobby erreichen wir zusätzlich noch Personen über das offene Angebot, Streetwork und Schulveranstaltungen im Stadt- und Kreisgebiet, die im Jahr 2008 insgesamt 2431 Personen ausmachten, 186 mehr als im Vorjahr. Insgesamt hat die Suchtkrankenhilfe somit 4121 Menschen bei Informationen, Beratung, Vermittlung, Begleitung und Behandlung, Hilfestellung und Unterstützung zusichern können. Hiervon ausgeschlossen ist der Bereich Prävention, dessen Schwerpunkt im Bereich der Informationsvermittlung im Rahmen von größeren und kleineren Veranstaltungen und/oder Fortbildungen liegt. In 2008 konnte Frau Balz als Präventionsfachkraft insgesamt 2250 Multiplikatoren/innen und so genannte Endadressaten/innen erreichen und 149 verschiedene Veranstaltungen organisieren und anbieten. Somit ergibt sich eine erreichte Personenanzahl innerhalb des Stadt und Kreisgebietes Paderborn, die in irgendeiner Form durch die SKH bedient wurde von 6371 Personen. Unsere Klientenzahlen sind in 2008 auf demselben Niveau des Vorjahres. Rückblick 2008 Die Außenstellen in Büren, Delbrück und die Sprechstundenerweiterung in Bad Lippspringe haben sich nach einem Jahr Erprobung anhand der Größenordnungen bezahlbar gemacht. Diese Zahlen können sicherlich noch steigen, da wir erst sehr spät mit der Öffentlichkeitsarbeit in diesen Regionen angefangen haben. Ein Flyer existiert und soll auf unser Die Rubrik „Rückblick“, soll eine kurze Bilanz der im letzten Jahresbericht beschriebenen Perspektiven und Vorhaben ziehen: Der Antrag für ein migrantenspezifisches Suchtangebot wurde abgelehnt. Obwohl alle Beteiligten ihre Zustimmung gaben erhielten 5
Seite 1 und 2: Jahresbericht 2008 SUCHTKRANKENHILF
Seite 3: Inhalt Vorwort Leitartikel Seite 2
Seite 7 und 8: Gesamtsituation der Suchtkrankenhil
Seite 9 und 10: Jugend- und Drogenberatungsstelle -
Seite 11 und 12: Arbeitsprojekt „AaL - Arbeit als
Seite 13 und 14: Beratungsstelle für Alkohol und so
Seite 15 und 16: Kinder aus suchtbelasteten Familien
Seite 17 und 18: Anlaufstelle für Kinder und Jugend
Seite 19 und 20: Nebenstellen Büren und Delbrück W
Seite 21 und 22: Suchtprävention und Gesundheitsfö
Seite 23 und 24: Angeleitete Selbsthilfegruppe Waage
Seite 25 und 26: Ambulante medizinische Rehabilitati
Seite 27 und 28: Ambulant Betreutes Wohnen SUCHT - B
Seite 29 und 30: Leistungsauswertung 2008 Leistungsa
Seite 31 und 32: Personalstandsplan 2008 Name Mitarb
Seite 33 und 34: Impressum Herausgeber: Suchtkranken

Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?