Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de
Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de
Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ambulante medizinische Rehabilitation Sucht - ARS<br />
Verbesserung ist uns in diesem Jahr unerwartet<br />
schnell gelungen. Unsere ambulante Rehabilitation<br />
hat sich sowohl fachlich als auch strukturell verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
und personell erweitert.<br />
Ein wesentlicher neuer Baustein ist die Einführung<br />
einer Eingangsgruppe, einer speziellen Aufnahmegruppe<br />
für alle Patienten/innen, die zu uns<br />
kommen. Hier wer<strong>de</strong>n alle Daten überprüft und<br />
erhoben, Kontakte zu zum Beispiel vor geschalteten<br />
Kliniken geknüpft, um die Behandlung möglichst<br />
individuell zu planen. Alle alltagsorganisatorischen<br />
Abläufe wer<strong>de</strong>n hier von einer Sozialtherapeutin<br />
koordiniert und mit je<strong>de</strong>m/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten/in zum<br />
Teil einzeln besprochen und eingeleitet.<br />
Aufnahmegruppe<br />
Medizinische Diagnostik, Sozialtherapeutische Diagnostik<br />
Screenings, Psychoedukation<br />
571 600<br />
Stammgruppen<br />
1322<br />
1609<br />
Angehörigengruppen<br />
Indikationsgruppen<br />
Daneben fin<strong>de</strong>t eine kognitive Gruppenschulung<br />
bezogen auf das Suchtmittel, <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Trinkmotivation<br />
und Abstinenzmotivation statt, eine individuell<br />
ausgerichtete Therapiezielplanung und Einführung<br />
in die medizinische Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Durch diese Aufnahmegruppe konnten wir gera<strong>de</strong><br />
zum kritischen Zeitpunkt <strong>de</strong>s Therapiestarts eine<br />
höhere Motivation und Behandlungscompliance bei<br />
unseren Patienten/innen erreichen. Das spiegelt<br />
sich ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>n beanspruchten Einheiten wie<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
2007 <strong>2008</strong><br />
27 42<br />
Einzeleinheiten Gruppeneinheiten Angehörigeneinheiten<br />
Die Inanspruchnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzeleinheiten sind im<br />
letzten Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong> um gute 5% gestiegen, die<br />
Gruppeneinheiten sogar um 21%. Eine Entwicklung,<br />
die uns wirtschaftliche Sicherheit verschafft,<br />
Ausdruck einer neuen fachlichen Qualität ist und die<br />
wir im kommen<strong>de</strong>n Jahr aufrechterhalten wollen.<br />
Die Patientenanzahl hat gegenüber 2007 von 104<br />
auf 107 leicht zugenommen, eine Größenordnung,<br />
die wir schon seit mehreren Jahren halten und die<br />
bei <strong>de</strong>m aktuellen Personaleinsatz auch nicht wesentlich<br />
größer wer<strong>de</strong>n kann. Hatten wir in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren meist ein Verhältnis von eindrittel<br />
Nachsorgepatienten zu zweidrittel Rehabilitanten,<br />
so können wir immer mehr die Entwicklung erkennen,<br />
dass sich diese Verhältnis fast ausgleicht. In<br />
<strong>2008</strong> hatten wir 57 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong> medizinischen<br />
Rehabilitation und 50 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nachsorge. Auch hier wollten wir unser Behandlungskonzept<br />
<strong>de</strong>n Gegebenheiten anpassen, mehr<br />
Menschen mit Zusatzerkrankungen und erhöhten<br />
Defiziten zu bedienen und zu behan<strong>de</strong>ln.<br />
Die Regeltherapiezeit einer ambulanten medizinischen<br />
Rehabilitation wur<strong>de</strong> von uns auf ein Jahr<br />
therapeutische Arbeit festgelegt, um einen nachhaltigen<br />
Abstinenzeffekt zu realisieren, Atemalkoholtestungen<br />
und diagnostische Screenings wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Behandlungsverlauf standardisierter als bisher<br />
eingebaut.<br />
SELBSTHILFEGRUPPE ZUFRIEDENE ABSTINENZ<br />
Mehr als sieben Jahre existiert die Selbsthilfegruppe „Zufrie<strong>de</strong>ne Abstinenz“ nun<br />
schon. Sie trifft sich einmal wöchentlich in einem Raum <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> im<br />
<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V. Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat unsere Arbeit von<br />
Anfang an entschei<strong>de</strong>nd geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Die Selbsthilfegruppe ist aus Frau Grygiers<br />
Gruppentherapie hervorgegangen und wird bis heute durch Arbeitsblätter, Gestaltung<br />
von Gruppenaben<strong>de</strong>n und ein offenes Ohr für die einzelnen Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
von Frau Grygier kontinuierlich unterstützt.<br />
Bei <strong>de</strong>n allwöchentlichen zweistündigen Gruppenaben<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zu Beginn<br />
organisatorische Angelegenheiten besprochen und Nachrichten und Grüße von<br />
Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die an <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t sind, weitergegeben. Dann<br />
folgen eine Entspannungsübung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückblick über die vergangene Woche.<br />
Die dabei zur Sprache gekommenen Themen, Probleme und Anliegen bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />
Inhalt <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Gesprächs. Abgeschlossen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Abend mit einem<br />
„Blitzlicht“ zur augenblicklichen Gefühlslage aller Anwesen<strong>de</strong>n.<br />
Alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> bringen eine suchtbezogene Therapieerfahrung ein. Die in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Therapie eingeübte Arbeit an uns selbst und mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en ermöglicht intensives<br />
Zuhören, Nachfragen, Äußern und Reflektieren eigener Eindrücke und Erfahrungen.<br />
Zur Sprache kommen unsere Erfahrungen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstinenz von Alkohol<br />
und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Suchtmitteln. Wir besprechen berufliche und private Probleme und<br />
Konflikte. Wir suchen und fin<strong>de</strong>n Klärung, Rat und Hilfe. Wir würdigen unsere<br />
Erfolge im Meistern schwieriger Situationen und Lebenslagen. Wir teilen die<br />
Freu<strong>de</strong> über die erreichte und aufrechterhaltene Abstinenz. Wir unterstützen<br />
einan<strong><strong>de</strong>r</strong> im Umgang mit Krankheit und mit Verlusten. Dadurch wer<strong>de</strong>n Rückfallrisiken<br />
vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Für einzelne Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist durch ihre bisherigen Therapieerfahrungen<br />
und die Ermutigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Schritt zur Nutzung professioneller<br />
Hilfe in beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Problemlagen sehr viel leichter gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die Gruppe umfasst <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit 19 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, die regelmäßig an <strong>de</strong>n Gruppenaben<strong>de</strong>n<br />
teilnehmen, einige wöchentlich, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e alle zwei Wochen, manche in<br />
unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n.<br />
Seit sechs Jahren existiert auch eine Angehörigengruppe. Sie trifft sich in<br />
größeren Abstän<strong>de</strong>n und ist ein weiterer stabilisieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Faktor für die Selbsthilfegruppe.<br />
Für alle erfahrene Unterstützung danken wir Frau Grygier, Frau Mandrysch<br />
als Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und allen MitarbeiterInnen herzlich. Wir wissen,<br />
was wir an Ihnen haben, und sind sehr dankbar dafür!<br />
25