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Nr. 214 vom 10.03.2010 - Zittau

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HARTAU<br />

Hartau<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

Ortschaftsrat<br />

März<br />

11.03. Gerhard Gärtner 71 Jahre<br />

12.03. Heinz Fännrich 72 Jahre<br />

12.03. Helmut Volak 84 Jahre<br />

13.03. Rosemarie Rabe 70 Jahre<br />

13.03. Ingrid Seibt 71 Jahre<br />

14.03. Kurt Graumann 80 Jahre<br />

14.03. Gertrud Malzahn 83 Jahre<br />

22.03. Ilse Richter 90 Jahre<br />

29.03. Ruth Gutsche 79 Jahre<br />

April<br />

01.04. Heinz Hertwig 81 Jahre<br />

05.04. Herta Winkler 81 Jahre<br />

08.04. Christa Söffel 70 Jahre<br />

Ortschaftsratssitzung<br />

Die nächste Sitzung des Ortschaftsrates findet am Mittwoch,<br />

dem 14.04.10 um 19 Uhr im Zimmer des Ortsvorstehers<br />

im ehemaligen Gemeindeamt statt. Die Tagesordnung<br />

entnehmen Sie bitte dem Aushang. Vor der Sitzung<br />

findet ab 18 Uhr eine Bürgersprechstunde statt.<br />

Hartauer Geschichte und Geschichten - Vor 60 Jahren<br />

Hauptpunkt der Tagesordnung in der<br />

Gemeindevertretersitzung in der Gaststätte<br />

„Weißbachtal“ am 3. März 1950,<br />

war „die Bereitstellung von Land für<br />

Übungszwecke der Volkspolizei-Schule<br />

<strong>Zittau</strong>“. Anwesend waren der Stellvertretende<br />

Bürgermeister Paul Lange, die<br />

Gemeinderätin Ilse Grzegorz, 11 Gemeindevertreter,<br />

Kreisrat Sprenger, 2<br />

Vertreter der VP <strong>Zittau</strong> und 32 Einwohner.<br />

Kreisrat Sprenger erläuterte die Vorgeschichte.<br />

Er hatte im November 1949<br />

ein Schreiben der VP <strong>Zittau</strong> erhalten,<br />

dass diese ein Stück Land für Übungszwecke<br />

der VP-Schule benötige. Nach<br />

längeren Beratungen wurde ein infrage<br />

kommendes Gelände ausgesucht und<br />

danach besichtigt. Dabei wurde festgestellt,<br />

dass ein Teil des Landes nutzbar<br />

gemacht worden war, welches daraufhin<br />

nicht freigegeben wurde. Erst danach<br />

besprach man diese Angelegenheit<br />

mit der Gemeindeverwaltung. Auf einer<br />

erneuten Besichtigung wurde festgestellt,<br />

dass auf dem Gelände die VP-<br />

Schule schon Übungen durchgeführt<br />

und man dabei auch Nutzland beschädigt<br />

hatte. Darüber waren weder der<br />

Kreisrat noch die Gemeinde informiert<br />

worden.<br />

Auf einer Skizze legte man die Grenzen<br />

fest.<br />

Bei dem Übungsgelände handelte es<br />

sich um das Gebiet zwischen der Straße<br />

nach <strong>Zittau</strong> (jetzt „An der Ziegelei“),<br />

dem Langen Teich (jetzt Schleienteich),<br />

der alten Kettenbahn (Beitrag <strong>vom</strong><br />

November 2009) und dem Ascheplatz<br />

(jetzt Bauunternehmen Hanke). Dieses<br />

Areal war ehemaliges Bergbaugebiet,<br />

welches zum Teil rekultiviert wurde<br />

und war teils altes Gemeindeeigentum<br />

und teils Bodenreformland in Gemeinde-<br />

oder Privatbesitz. Viele Einwohner<br />

hatten hier Land zur Nutzung gepachtet.<br />

Nach einer weiteren Besprechung<br />

wünschte die Gemeinde die Herausnahme<br />

eines Streifen Landes entlang der<br />

Straße als Bauland und am Langen<br />

Teich aus dem Übungsgebiet.<br />

VP-Meister Oehme erklärte, dass das<br />

Gelände bei der (ersten) Besichtigung<br />

so festgelegt worden wäre und Inspektor<br />

Balthasar ihm zugesichert habe,<br />

dass alles in Ordnung sei und die Übungen<br />

dort durchgeführt werden könnten.<br />

Ein zweiter Vertreter der VP bat um<br />

Verständnis, da die VP zur Sicherung<br />

der nationalen Existenz und im Kampf<br />

um die Einheit Deutschlands nötig wäre<br />

und die Aufgaben der Sowjetischen Besatzungsarmee<br />

übernehmen soll und deshalb ein<br />

Übungsgelände benötige. Man wolle nicht das<br />

Anforderungsgesetz in Anspruch nehmen, sondern<br />

sich mit Allen gütlich einigen. Man sollte<br />

sich nicht um das Für und Wider streiten, sondern<br />

das große Ganze sehen, wo private Interessen<br />

zurückstehen müssten.<br />

Verordneten-Vorsteher Bruno Schaffhirt erklärte,<br />

dass der Gemeinde bei dieser Angelegenheit kein<br />

Antrag zugegangen war, man praktisch übergangen<br />

wurde. Es steht aber fest, dass dieses Gebiet<br />

abgegeben werden müsse, aber die betroffenen<br />

Einwohner neues Land bekommen. Es müsse<br />

neues Nutzland geschaffen werden, wobei er die<br />

Bevölkerung und die VP um Mithilfe im Rahmen<br />

der Aktion „Wir bauen auf!“ bat.<br />

Verordneter Alfred Heidrich schlug vor, dass<br />

urbar gemachte Waldland hinter der Bergarbeitersiedlung<br />

oder am Zigeunerwinkel als Übungsgelände<br />

zu nutzen, da dort keine hohen Erträge<br />

erzielt werden könnten. Herr Sprenger erklärte<br />

hierzu, dass dies nicht möglich wäre.<br />

Nun gab es viele Wortmeldungen von Einwohnern,<br />

so von Richard Juza, Adolf Eckert, Otto<br />

Höhne, Fritz Boede, Willy Arnold, Max Adam,<br />

Fritz Schweda und anderen, dass sie ihr Land<br />

nicht abgeben wollen, ob sie ihr bestelltes Land<br />

abernten dürfen, ob die Wiese weiter genutzt<br />

werden kann.<br />

Der VP-Vertreter wollte die Einbeziehung des<br />

Gemeindelandes nochmals überprüfen, da die<br />

Inanspruchnahme für viele Pächter eine Härte<br />

wäre, da man ja verstehen könne, wie viel Arbeit<br />

und Schweiß in diesem Stück urbar gemachten<br />

Landes steckt.<br />

Am 30. September kam es zum Pachtvertrag<br />

zwischen der Gemeinde und der VP <strong>Zittau</strong>. Wie<br />

oft und wie lange der Übungsplatz genutzt wurde,<br />

konnte nicht mehr in Erfahrung gebracht<br />

werden.<br />

Eckehard Gäbler<br />

Seite 12 INFORMATIONSBLATT<br />

10. März 2010

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