aktuell 02/13 - vbw

Editorial aktuell 02/13
Verehrte Leserinnen
und Leser…
ein heißer Sommer liegt hinter uns, ein
thematisch heißer Herbst vor uns. Im
Bundestagswahlkampf nehmen die Parteien
Gedanken auf, die in der Immobilienbranche
nur Kopf schütteln und Kopfzerbrechen
auslösen können. Brauchen
wir in Baden-Württemberg wirklich eine
Mietpreisbremse oder eine weitere Kappungsgrenze
oder sogar ein Zweckentfremdungsverbot?
Krankt es tatsächlich
am fehlenden Ordnungsrecht oder nicht
vielmehr an zu hohen gesetzlichen Anforderungen,
zu hohen Bauland- und Baupreisen
und zu hohen Steuerlasten, damit
der Wohnungsbau attraktiv für Investoren
und Bauherren ist? Brächte nicht
mehr Neubau und damit ein größeres
Wohnungsangebot eine Entlastung bei
der Nachfrage und den Preisen insbesondere
in den Hochschul-, Universitätsstädten
und Ballungszentren? In Konsequenz
müsste hier mit einer besseren För derung,
geringeren Steuerlasten oder Ab -
schreibungsmöglichkeiten angesetzt werden.
Auch die Kommunen könnten mit
einem gemäßigteren Blick auf die Einnahmen
bei den Baulandpreisen für guten
Wohnraum sorgen.
Der vbw ist der Meinung, dass der soziale
Wohnungsbau in jüngster Vergangenheit
insgesamt zu wenig Aufmerksamkeit
und Förderung erhalten hat. Das Landeswohnraumförderungsprogramm
mit einer
Ausstattung von 63,12 Millionen Euro ist
nicht ausreichend. In den vergangenen
Jahren sah es mit knapp 70,12 Millionen
Euro, unattraktiven Konditionen und der
zusätzlichen energetischen Komponente
auch nicht viel besser aus. Wenn Landespolitiker
nun über zu wenig sozialen
Wohn raum jammern, dann sollten sie
sich – gleich welcher Couleur – erst einmal
besinnen, welchen Stellenwert sie
dem Thema bislang beigemessen haben.
Schnellschüsse – wie das nun im Galopp
durchgepeitschte Zweckentfremdungsverbot
– nützen hier wenig. Die Immobilienwirtschaft
ist auf Langfristigkeit ausgelegt.
Bei Podiumsdiskussionen und Statements
haben wir dazu Stellung bezogen.
In der Rubrik „Kurz gefragt“ antwortet
Verbandsdirektorin Sigrid Feßler auf Fragen
zu Wahlkampfinhalten.
Das Thema Europa bildete die thematische
Kulisse für den diesjährigen Verbandstag
des vbw. aktuell berichtet nicht
nur über die Veranstaltung und die vorgelagerte
Studienreise des vbw-Vorstands
nach Brüssel, sondern nimmt das Thema
auch im Interview mit Dr. Özgür Öner,
Leiter des Brüsseler Büros des GdW, auf.
Das Vortages- und Abendprogramm zum
Ver bandstag haben die acht Karlsruher
Mit gliedsunternehmen organisiert und
mit getragen. Die abendliche Feier fand
im Forum des ZKM Zentrum für Kunst
und Medientechnologie Karlsruhe und
damit in künstlerischem Ambiente statt.
Im Unternehmensporträt stellen wir Ihnen
in dieser Ausgabe DIE KREISBAU-
GRUPPE mit Sitz in Waiblingen vor. Ihre
vielfältigen Tätigkeitsschwerpunkte reichen
vom Wohnungsbau bis zum Betrieb
von Gesundheitszentren. Das Ziel lautet:
Räume für die Menschen im Rems-Murr-
Kreis zu schaffen – zum Wohnen, Arbeiten,
Lernen und für den Erhalt und die
Wiedererlangung der Gesundheit. Ein
weites Feld also!
Der Karlsruher Rechtstag nahm insbesondere
das Mietrecht in den Fokus. Wie
spannend die Frage der Urteilsfindung
am Bundesgerichtshof und wie knifflig
die Umsetzung einer Reform sein kann,
machten die Referenten in ihren Vorträgen
deutlich.
Welche Neuigkeiten es aus dem Verband
und seinen Mitgliedsunternehmen gibt,
welche Preise an Absolventen und Mitarbeiter
verliehen wurden und welche Termine
im Herbst anstehen – darüber informieren
wir Sie selbstverständlich ebenfalls
im hinteren Teil des aktuell.
Nehmen Sie sich einfach etwas Zeit zum
Blättern und Lesen. Viel Vergnügen dabei!
Gerhard A. Burkhardt
Präsident des vbw
3