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Magazin „Bleib G'sund“ 2010. - Gesundes Oberösterreich

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www.gesundesooe.at<br />

vor einer Operation verboten“, betont Felfer- grell beleuchteten Raum gebracht. Dann<br />

nig. Weil während der Narkose alle Refl exe geht alles blitzschnell. Die junge Frau wird<br />

lahmgelegt werden, besteht die Möglichkeit, vom Bett auf ein Förderband „gehievt“ und<br />

dass der Mageninhalt hochkommt und in die durch die Schleuse direkt auf den OP-Tisch<br />

Lunge gelangt. „Das kann im schlimmsten Fall transportiert. „Das ist für viele Patienten ein<br />

zu einer Lungenentzündung führen“, so die unangenehmer Moment, weil es im OP-Raum<br />

Ärztin. Diese Gefahr ist natürlich bei Notope- kühl ist. Ein ständiger Luftstrom von innen<br />

rationen und Unfällen besonders hoch. „Um nach außen senkt die Keimbelastung.<br />

schwere Komplikationen zu verhindern, ver- Maria Knapp bekommt Elektroden an die Brust<br />

abreichen wir in diesen Fällen Säureblocker, geheftet und einen Fingerhut aufgesetzt, der<br />

die den Magensaft neutralisieren und leiten die Sauerstoffsättigung im Blut überwacht.<br />

die Narkose mit schneller wirksamen Medi- Über ihren Arm wird eine Blutdruckmanschetkamenten<br />

ein, um den Atemweg so rasch wie te gestreift und aufgepumpt. „Denken Sie an<br />

möglich zu sichern.<br />

Eine viertel Stunde, bevor<br />

etwas Schönes“, rät<br />

die Narkoseärztin<br />

Dr. Dagmar Felfernig ist Fachärztin<br />

an der Abteilung für Anästhesie,<br />

Intensivmedizin und Schmerztherapie<br />

Maria Knapp von der<br />

mit beruhigender<br />

im Unfallkrankenhaus Linz und hat<br />

Schwester für die Opera-<br />

Stimme. „Jetzt vor<br />

eine Niederlassung in Scharnstein.<br />

tion vorbereitet wird, gibt<br />

sie ihre Ohrstecker heraus. Zahner-<br />

dem kleinen Stich<br />

am Arm nicht er- „Jede Narkose ist ein<br />

satz, Kontaktlinsen, Hörgeräte und Piercings schrecken. Tief ein- und ausatmen“, fügt sie Balanceakt zwischen<br />

stören bei der Operation. Auch Lack auf den hinzu. Maria Knapp schließt die Augen und so viel wie nötig und<br />

Fingernägeln und Makeup haben bei einer<br />

Operation keinen Platz. Maria Knapp hat sich<br />

schon im Vorgespräch gegen die Einnahme<br />

hat kurz das Gefühl, in ein schwarzes Loch<br />

zu fallen...<br />

so wenig wie möglich.“<br />

einer so genannten „Wurschtigkeitstablette“ Genaue Abläufe im OP-Saal<br />

Eingriffen erfolgt die Beatmung durch eine<br />

entschieden. Sie ist also hellwach, als eine Das Schlafmittel für die Vollnarkose ist so Beatmungsmaske, die über Mund und Nase<br />

Schwester sie mit dem Krankenhausbett stark, dass es Maria Knapp nicht nur in eng anliegend aufgesetzt wird oder über eine<br />

in Richtung OP-Zone schiebt. In einem Tiefschlaf versetzt, sondern auch die Mus- sogenannte Larynxmaske (Kehlkopfmaske).<br />

fensterlosen Raum lässt die Schwester sie kulatur lähmt und der Atemantrieb verloren Bei längeren oder größeren Eingriffen wird<br />

schließlich zurück, kurz darauf wird Maria von geht. Während einer Vollnarkose muss der ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die Luft-<br />

einem Krankenpfl eger abgeholt und in einen Patient künstlich beatmet werden. Bei kurzen röhre eingeführt. Weil dazu die Muskeln völlig<br />

entspannt sein müssen, bekommen die Patienten<br />

zusätzlich ein muskelentspannendes<br />

Medikament verabreicht.<br />

Über die Maske wird Maria Knapp ständig<br />

mit einem Gasgemisch versorgt, das aus<br />

Sauerstoff (für die Atmung) und einem Ätherähnlichen<br />

Gas (schlaferzeugend) besteht.<br />

Während die Patientin am Tisch friedlich<br />

schlummert, piepst das Narkosegerät eine<br />

Sinuskurve. Die Anästhesistin überwacht mit<br />

Blick auf den Monitor ständig alle wichtigen<br />

Vitalfunktionen wie Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung<br />

im Blut. Über einen Sensor<br />

wird gemessen, ob das Gasgemisch, das<br />

Maria Knapp ausatmet, auch die richtige<br />

Zusammensetzung hat. Der Operationssaal<br />

ist hell erleuchtet und die OP-Schwestern<br />

legen Maria Knapp sterile Tücher über den<br />

Körper. Die Anästhesistin und der Chirurg<br />

Die Narkoseärztin Dr. Dagmar Felfernig klärt ihre Patientin Maria Knapp vor der Operation<br />

ausführlich über die Narkose auf. Unsicherheit lässt sich dadurch ausräumen. Lesen Sie weiter auf Seite 30<br />

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