12/2014 . 1/2015
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Sprache, sind nicht jedermann zumutbar, und werden daher auch<br />
nicht Bestandteil dieser Berichterstattung sein.<br />
Hier ein typischer Punkt eines kleinen Einschusses.<br />
Eine Beispielwunde hier am Beispiel eines Gelatineblocks<br />
Gefährlich wie ein Schlangenbiss<br />
Hydraulikanwendungen in Salzwasser-Umgebung beanspruchen das<br />
Material extrem. Auch hier wurden Lösungen diskutiert und angeboten.<br />
Eine Intervallkontrolle des Zustandes der Leitungen und Inspektionspläne<br />
oder der Einsatz von Kontrolllisten aller Schläuche im<br />
Fuhrpark sollten daher zur regelmäßigen Routine werden, erklärt<br />
Algan. In Deutschland beispielsweise seien die Wechselintervalle für<br />
Hydraulikleitungen in der DGUV-Regel 113-005, bisher BGR 237, geregelt.<br />
Die „Faustregel“ gebe hierbei die deutsche Berufsgenossenschaft<br />
vor – Hydraulikschläuche alle 6 Jahre zu wechseln.<br />
Teils fürchterliche Verletzungen<br />
Welche Dringlichkeit die Inspektion und der rechtzeitige Austausch<br />
von Hydraulikleitungen haben, wurde ferner im Vortrag von Martin<br />
Smart, Referent für Pirtek Europe Ltd., sehr deutlich.<br />
Die Schattenseite der fortschreitenden Leistungsfähigkeit von Hydraulik<br />
hat der Referent zum Teil mit erschreckenden Fallbeispielen<br />
und Fotos aufgezeigt. Welch fürchterliche Verletzungen daraus<br />
resultieren können – die Bilder dieses Vortrags hatten ihre eigene<br />
Nur sechs Stunden Zeit<br />
Ein Beispiel für Risse in Hydraulikleitungen seien die so genannten<br />
„Pin Holes“, nadelstichartige Undichtigkeiten in Hochdruckschläuchen,<br />
so der Referent weiter. Das hierbei meist mit mehreren hundert<br />
Bar ausschießende Öl durchdringe wie ein Messer die Haut und<br />
lege die Blutversorgung des umlegenden Gewebes lahm.<br />
Neben dem Hydrauliköl stellten aber auch Diesel, Wasser, Druckluft<br />
und Schmiermittel sowie insbesondere die Chemikalien im Öl eine<br />
enorme Gefahrenquelle dar. Bei einer Verletzung, egal welchen Grades,<br />
blieben schließlich nur sechs Stunden Zeit, um durch eine Notfallversorgung<br />
die Verletzung zu reinigen. Kritisch sei dabei nicht nur<br />
das eingedrungene Fluid, sondern die durch den hohen Einschussdruck<br />
gestoppte Blutversorgung des umliegenden Gewebes. Die<br />
meisten Verletzungen würden an den Händen verzeichnet, jedoch<br />
seien auch schon Kopf und Augen schwer verletzt worden, erklärte<br />
Martin Smart.<br />
Zwischen 130 und 206 Bar am gefährlichsten<br />
Um zu veranschaulichen, welche Verletzung bei welchem Druck<br />
droht, stellte der Referent danach in Zahlen via PSI-Werten vor. Von<br />
unserer Redaktion umgerechnet (der Engländer hielt den Vortrag in<br />
seiner Muttersprache, A.d.R.):<br />
40% Amputationsgefahr bis 137 Bar<br />
50% Amputationsgefahr ab 137 Bar<br />
Bis 482 Bar keine Prognose<br />
Ab 482 Bar Druckverletzung führen 100%ig zur Amputation<br />
Martin Smart fügte zudem hinzu, dass vor allem Drücke zwischen<br />
130 und 206 Bar zu den schwersten Verletzungen bei Unfällen führten.<br />
Der Referent ist im Übrigen Mitverfasser des Booklets „Fluid Injection<br />
Injury Emergency – The Facts“ und er fordert, dass ausschließlich<br />
ausgebildetes Fachpersonal mit Hydraulikschlauchleitungen hantieren<br />
darf. Je moderner und leistungsfähiger die Hydraulik werde,<br />
desto mehr Professionalisierung der Branche müsse erfolgen.<br />
Verletzungen kann man vorbeugen<br />
Die Quintessenz des Vortrages: Hydraulikschläuche müssen regelmäßig<br />
überprüft werden, um die Anwender und Maschinisten vor<br />
schweren Verletzungen zu schützen. Dafür sind beispielsweise Inspektionspläne<br />
für alle Anlagen und Maschinen sehr wichtig. Sobald<br />
eine Leitung schwitzt oder kleine Löcher erkennbar werden, sollte<br />
sie ersetzt werden.<br />
Bei all diesen Informationen liegt eine Frage sehr nahe – kann man<br />
den Risiken und schweren Verletzungen überhaupt vorbeugen?<br />
Seitens Pirtek wurde dies mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Aktuell<br />
werde in den USA ein spezieller Handschuh getestet, der vor Verletzungen<br />
durch die so genannten „Pin Holes“ bei Drücken bis zu 300<br />
bar schütze.<br />
Breites Spektrum an Aspekten zum Thema<br />
Zum Veranstaltungsthema wurden darüber hinaus noch eine ganze<br />
Reihe anderer Aspekte im Zusammenhang mit dem Thema angesprochen:<br />
Ulrich Ammer, Product Marketing Manager Hydraulic<br />
Hose and Fittings bei Eaton/EMEA Germany, stellte die neueste<br />
Technik des Condition Monitoring vor. Professor Jari Rinkinen von<br />
der Universität Tampere stellte sein kürzlich abgeschlossenes Forschungsprojekt<br />
zur Entwicklung eines neuen Mess-Systems vor,<br />
welches das Einbringen zusätzlicher Verschmutzung durch den Einbau<br />
neuer Komponenten in das Hydrauliksystem zum Inhalt hatte.<br />
Die neuesten Erkenntnisse und Materialien für Dichtungen gab<br />
Gonzalo Barillas, von der Freudenberg Sealing Technologies GmbH<br />
& Co. KG, zum Besten.<br />
LIVE DABEI<br />
<strong>12</strong>.<strong>2014</strong> | 01.<strong>2015</strong> . TREFFPUNKT BAU<br />
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