12/2014 . 1/2015
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Trailerhersteller Kögel veranstaltet<br />
internationalen Verbandsworkshop<br />
KÖGEL<br />
„Die Alpen müssen weg!“ war<br />
eine nicht ganz ernst gemeinte<br />
Antwort beim ersten internationalen<br />
Verbandsworkshop von<br />
Kögel auf die Frage, welche Hindernisse<br />
es für einen effizienten<br />
Güterverkehr in Europa gibt. Der<br />
Trailerhersteller hatte vor wenigen<br />
Wochen Verbände wie die<br />
ASMAP, ANITA, Transfrigoroute<br />
International, TLF und viele weitere<br />
eingeladen, um sich über<br />
die aktuelle Wirtschaftssituation<br />
und die politischen Rahmenbedingungen,<br />
die auf den Güterverkehr<br />
in Europa einwirken,<br />
auszutauschen. Insgesamt neun<br />
Verbandsmitglieder folgten<br />
der Einladung zum eintägigen<br />
Workshop.<br />
Im ersten Teil des Workshops<br />
sprach Bernhard Bayer, Leiter<br />
Forschung und Entwicklung<br />
bei Kögel, zum Thema „Auflieger<br />
heute und morgen“. Dabei<br />
stellte er nicht nur die Anforderungen<br />
an die Trailer vor,<br />
sondern sprach auch Themen<br />
wie Umwelt, Infrastruktur und<br />
politische Rahmenbedingungen<br />
an. In der darauf folgenden<br />
Diskussion wurde klar, dass<br />
vor allem die Citylogistik eine<br />
Herausforderung für die Transportunternehmen<br />
ist. Während<br />
Dr. Thomas Baumgartner, Präsident<br />
des italienischen Speditionsverbandes<br />
ANITA, vor allem<br />
London als Problemzone be-<br />
nannte, klagte Sergej Baklitskiy,<br />
Sprecher des russischen Speditionsverbandes<br />
ASMAP, vor allem<br />
über Moskau. Willem Zonnevijlle,<br />
Präsident von Transfrigoroute<br />
International, merkte an, dass<br />
die Umweltauflagen nicht nur<br />
für Cityverkehre gelten, sondern<br />
inzwischen auch in Industrieregionen.<br />
Beispielsweise dürfen<br />
im Rotterdamer Hafen Maasvlakte<br />
seit kurzem nur noch Euro-6-Lkw<br />
fahren beziehungsweise<br />
Euro-5-Lkw, die nicht älter als<br />
fünf Jahre sind.<br />
Lage in Russland<br />
Im nächsten Tagesordnungspunkt<br />
informierte Sergej Baklitskiy<br />
über die aktuelle Situation<br />
in Russland. Laut seiner Ausführungen<br />
liegen viele Lkw aufgrund<br />
der wirtschaftlichen Krise<br />
und der politischen Situation<br />
still. Die Spediteure bauen deshalb<br />
neue Routen über den Iran,<br />
über Usbekistan, Tadschikistan<br />
und die Türkei auf. Ebenso gibt<br />
es viele Transportrouten nach<br />
China, vor allem in Sibirien. „Wir<br />
wünschen uns mehr Freiheit<br />
und Globalisierung“, sagte Baklitskiy.<br />
„Zudem benötigen wir<br />
zuverlässige Fahrzeuge für unser<br />
Klima.“ Weiter führte er aus,<br />
dass in Russland Telematik ein<br />
hochaktuelles Thema sei. Gut 70<br />
Prozent der Fahrzeuge sind inzwischen<br />
mit GPS ausgestattet,<br />
denn ohne ist kaum mehr eine<br />
Ladung zu bekommen.<br />
Trailer Aerodynamik –<br />
macht das Sinn?<br />
Alexander Süßmann vom Lehrstuhl<br />
für Fahrzeugtechnik der TU<br />
München hielt einen Vortrag zu<br />
seinem Promotionsthema „Aerodynamik<br />
bei Aufliegern“. Süßmann<br />
relativierte dabei die sehr<br />
unterschiedlichen Angaben der<br />
Spritersparnis diverser Hersteller<br />
von aerodynamischen Bauteilen<br />
durch ein standardisiertes<br />
Messverfahren.<br />
Für den echten Fahrbetrieb<br />
konnte er zudem nachweisen,<br />
dass die Spritersparnis deutlich<br />
geringer ist als von den Herstellern<br />
angegeben und sich eine<br />
wirkliche Ersparnis nur bei einer<br />
konstanten Geschwindigkeit<br />
von 90 km/h ergibt.<br />
Unter Umständen amortisieren<br />
sich die Anschaffungskosten<br />
nur sehr langsam. Alexander<br />
Süßmann empfiehlt daher unabhängige,<br />
kundenindividuelle<br />
Potentialanalysen.<br />
Die Erfahrungen der anwesenden<br />
Verbandsvertreter deckten<br />
sich mit den Ausführungen von<br />
Alexander Süßmann. Ein weiteres<br />
Problem: Alle Anbauten sind<br />
im normalen Verkehr extrem reparaturanfällig.<br />
Willem Zonnevijlle dazu: „Das<br />
Problem ist, dass Trailer mit aerodynamischen<br />
Anbauten ein<br />
Vermögen kosten, weil man<br />
sie alle zwei Monate reparieren<br />
muss.“<br />
KÖGEL<br />
Zum Abschluss des Workshops<br />
moderierte Volker Seitz, Direktor<br />
Marketing/Kommunikation und<br />
Business Development bei Kögel,<br />
der auch zu diesem Workshop<br />
geladen hatte, eine Frage- und<br />
Antwortrunde zu den Themen<br />
„Welche Hindernisse gibt es Ihrer<br />
Meinung nach in Europa für einen<br />
effizienten Güterverkehr?“ und<br />
„Was wünschen Sie sich vom Europäischen<br />
Parlament?“<br />
Kögel veranstaltete erstmals einen<br />
internationalen Verbandsworkshop.<br />
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