Stadtjournal Brüggen
Stadtzeitung für Brüggen, Bracht und Born
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EHEMALIGE LANDESJAGDSCHULE<br />
WIRD FÜR DIE AUFNAHME VON<br />
22 ASYLBEWERBERN VORBEREITET<br />
BÜRGERMEISTER FRANK<br />
GELLEN SPRACH OFFENE<br />
WORTE MIT DEN ANWOHNERN<br />
(bir) Die Meinungen gingen bei der Besichtigung<br />
der ehemaligen Landesjagdschule am<br />
von-Schaesberg-Weg auseinander. Einige<br />
Anwohner akzeptieren die Situation und sind<br />
bereit, Hilfe zu leisten. Andere haben Bedenken<br />
und Ängste. Bürgermeister Frank Gellen<br />
sprach offen mit den Nachbarn. „Wir dürfen<br />
nicht totschweigen, wer hier hinkommt, auch<br />
dass es Probleme geben könnte“, so Gellen.<br />
„Wir bekommen die Menschen zugewiesen<br />
und haben keinen Einfluss darauf.“<br />
Zum Einen geht es um die Entlastung der Situation<br />
an der Stiegstraße in Bracht, wo aktuell<br />
bis zu 70 Personen untergebracht sind. Zum<br />
Anderen will die Gemeinde gewappnet sein,<br />
wenn Flüchtlinge aus Syrien hier her kommen.<br />
Geplant ist, 22 männliche Asylbewerber<br />
im alten Hoteltrakt der ehemaligen Landesjagdschule<br />
unterzubringen. Mögliche Familien<br />
sollen in freien Wohnungen untergebracht<br />
werden, hier hofft der Bürgermeister noch auf<br />
die Unterstützung der hiesigen Vermieter.<br />
Gellen verschweigt nicht, dass die Mischung<br />
der ethnischen und religiösen Grundlagen<br />
der Menschen zu Schwierigkeiten führen<br />
kann. Auch könnten mögliche psychische Probleme<br />
der Menschen es nicht leicht machen,<br />
Hilfe zu geben. Hinzukommende Sprachbarrieren<br />
machen es da nicht leichter. Gellen will<br />
transparent mit der Problematik umgehen.<br />
„Wir haben das komplette Spektrum mit allen<br />
Aspekten“, beschreibt er die zu erwartende<br />
Situation. Aber die Gemeinde möchte nicht<br />
Fehler aus der Vergangenheit wiederholen.<br />
„Ich weiß, dass es nicht der Wunsch aller ist,<br />
dass die Landesjagdschule als Asylbewerberunterkunft<br />
genutzt wird. Doch können wir<br />
es uns nicht aussuchen, wen wir zugewiesen<br />
bekommen.“ Grundsätzlich hätten alle Asylbewerber<br />
erst einmal Hilfe verdient.<br />
Die Verwaltung wird einen Ansprechpartner<br />
zur Verfügung stellen, der überwiegend vor<br />
Ort sein wird und den Asylbewerbern wie<br />
auch den Nachbarn zur Seite stehen soll. „Die<br />
Menschen sprechen nicht unsere Sprache,<br />
verstehen kein einziges amtliches Blatt. Die<br />
Bezugsperson soll aber auch ein Regelwerk<br />
vermitteln, auf Sauberkeit achten und auch<br />
vermitteln, dass hier Männer und Frauen gleiche<br />
Rechte haben. Unsere Kultur soll den Asylbewerbern<br />
näher gebracht werden und auch<br />
über Sprachkurse wird nachgedacht. „Integration<br />
ist der wichtigste Punkt. Wir müssen<br />
die Leute als Menschen wahrnehmen. Wer<br />
sich allerdings bewusst nicht an Regeln hält<br />
und Ärger macht, muss in Kauf nehmen, woanders<br />
untergebracht zu werden“, beschreibt<br />
Bürgermeister Gellen.<br />
Er hofft auf die Unterstützung der Anwohner,<br />
nimmt aber auch ihre Bedenken wahr. Einige<br />
Nachbarn befürchten einen Wertverlust für<br />
ihre Häuser. Die Nutzung als Asylbewerberunterkunft<br />
ist jedoch auf etwa zwei Jahre<br />
beschränkt, die Gemeinde arbeitet schon an<br />
alternativen, dauerhaften Lösungen. „Krisen<br />
aus dem eigenen Land dürfen hier nicht weiter<br />
ausgetragen werden. Auch bei Problemen<br />
untereinander müssen die Menschen für diese<br />
Zeit miteinander auskommen“, so Gellen.<br />
„Als Kommunalverwaltung sind wir dem Bürger<br />
und der Situation gegenüber verpflichtet.<br />
Wir müssen akzeptieren, wie die derzeitige Situation<br />
ist, die uns von der Bundesregierung<br />
vorgegeben wird.“<br />
Der Gemeinde hat es im Blick, dass es Menschen<br />
gibt, die innerhalb Europas versuchen,<br />
Nachbarn und andere Interessierte ließen sich bei<br />
einem Besichtigungstermin über die Pläne der Gemeinde<br />
<strong>Brüggen</strong> informieren, die ehemalige Landesjagdschule<br />
am Hagenkreuzweg vorübergehend als<br />
Unterkunft für Asylbewerber herzurichten.<br />
Foto:s bir<br />
sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch<br />
sie haben als Europäer Anspruch auf Unterkunft<br />
und Leistungen. Ziel sei es aber in erster<br />
Linie, den Menschen einen sicheren Aufenthalt<br />
zu ermöglichen, die aus einer absoluten<br />
Notsituation heraus nach <strong>Brüggen</strong> kommen.<br />
Auch wird mit der Polizei gesprochen, wie<br />
diese die Situation begleiten kann.<br />
Da es sehr viele Menschen gibt, die helfen<br />
wollen, wird ein runder Tisch am 8. Januar<br />
angeboten. Um 19 Uhr findet ein Treffen aller<br />
Interessierter in der Burggemeindehalle statt.<br />
Hier sollen Ideen gesammelt und koordiniert<br />
werden. Es soll aber auch deutlich festgelegt<br />
werden, wo überhaupt Hilfe benötigt wird<br />
und angebracht ist, damit Enttäuschungen<br />
und Frustrationen entgegengewirkt werden<br />
kann. „Es kann auch etwas Gutes dabei entstehen“,<br />
ist sich Gellen sicher.<br />
DANKE<br />
FÜR DAS<br />
ENTGEGENGEBRACHTE VERTRAUEN!<br />
Allen Frohe Weihnachten<br />
und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2015<br />
m o d e m e t t e n g m b h<br />
borner str. 7-13 . 41379 brüggen<br />
telefon: 02163.6490<br />
MODE METTEN . . . MODE MIT DEM GEWISSEN ETWAS<br />
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