19.12.2014 Aufrufe

Stadtjournal Brüggen

Stadtzeitung für Brüggen, Bracht und Born

Stadtzeitung für Brüggen, Bracht und Born

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EHEMALIGE LANDESJAGDSCHULE<br />

WIRD FÜR DIE AUFNAHME VON<br />

22 ASYLBEWERBERN VORBEREITET<br />

BÜRGERMEISTER FRANK<br />

GELLEN SPRACH OFFENE<br />

WORTE MIT DEN ANWOHNERN<br />

(bir) Die Meinungen gingen bei der Besichtigung<br />

der ehemaligen Landesjagdschule am<br />

von-Schaesberg-Weg auseinander. Einige<br />

Anwohner akzeptieren die Situation und sind<br />

bereit, Hilfe zu leisten. Andere haben Bedenken<br />

und Ängste. Bürgermeister Frank Gellen<br />

sprach offen mit den Nachbarn. „Wir dürfen<br />

nicht totschweigen, wer hier hinkommt, auch<br />

dass es Probleme geben könnte“, so Gellen.<br />

„Wir bekommen die Menschen zugewiesen<br />

und haben keinen Einfluss darauf.“<br />

Zum Einen geht es um die Entlastung der Situation<br />

an der Stiegstraße in Bracht, wo aktuell<br />

bis zu 70 Personen untergebracht sind. Zum<br />

Anderen will die Gemeinde gewappnet sein,<br />

wenn Flüchtlinge aus Syrien hier her kommen.<br />

Geplant ist, 22 männliche Asylbewerber<br />

im alten Hoteltrakt der ehemaligen Landesjagdschule<br />

unterzubringen. Mögliche Familien<br />

sollen in freien Wohnungen untergebracht<br />

werden, hier hofft der Bürgermeister noch auf<br />

die Unterstützung der hiesigen Vermieter.<br />

Gellen verschweigt nicht, dass die Mischung<br />

der ethnischen und religiösen Grundlagen<br />

der Menschen zu Schwierigkeiten führen<br />

kann. Auch könnten mögliche psychische Probleme<br />

der Menschen es nicht leicht machen,<br />

Hilfe zu geben. Hinzukommende Sprachbarrieren<br />

machen es da nicht leichter. Gellen will<br />

transparent mit der Problematik umgehen.<br />

„Wir haben das komplette Spektrum mit allen<br />

Aspekten“, beschreibt er die zu erwartende<br />

Situation. Aber die Gemeinde möchte nicht<br />

Fehler aus der Vergangenheit wiederholen.<br />

„Ich weiß, dass es nicht der Wunsch aller ist,<br />

dass die Landesjagdschule als Asylbewerberunterkunft<br />

genutzt wird. Doch können wir<br />

es uns nicht aussuchen, wen wir zugewiesen<br />

bekommen.“ Grundsätzlich hätten alle Asylbewerber<br />

erst einmal Hilfe verdient.<br />

Die Verwaltung wird einen Ansprechpartner<br />

zur Verfügung stellen, der überwiegend vor<br />

Ort sein wird und den Asylbewerbern wie<br />

auch den Nachbarn zur Seite stehen soll. „Die<br />

Menschen sprechen nicht unsere Sprache,<br />

verstehen kein einziges amtliches Blatt. Die<br />

Bezugsperson soll aber auch ein Regelwerk<br />

vermitteln, auf Sauberkeit achten und auch<br />

vermitteln, dass hier Männer und Frauen gleiche<br />

Rechte haben. Unsere Kultur soll den Asylbewerbern<br />

näher gebracht werden und auch<br />

über Sprachkurse wird nachgedacht. „Integration<br />

ist der wichtigste Punkt. Wir müssen<br />

die Leute als Menschen wahrnehmen. Wer<br />

sich allerdings bewusst nicht an Regeln hält<br />

und Ärger macht, muss in Kauf nehmen, woanders<br />

untergebracht zu werden“, beschreibt<br />

Bürgermeister Gellen.<br />

Er hofft auf die Unterstützung der Anwohner,<br />

nimmt aber auch ihre Bedenken wahr. Einige<br />

Nachbarn befürchten einen Wertverlust für<br />

ihre Häuser. Die Nutzung als Asylbewerberunterkunft<br />

ist jedoch auf etwa zwei Jahre<br />

beschränkt, die Gemeinde arbeitet schon an<br />

alternativen, dauerhaften Lösungen. „Krisen<br />

aus dem eigenen Land dürfen hier nicht weiter<br />

ausgetragen werden. Auch bei Problemen<br />

untereinander müssen die Menschen für diese<br />

Zeit miteinander auskommen“, so Gellen.<br />

„Als Kommunalverwaltung sind wir dem Bürger<br />

und der Situation gegenüber verpflichtet.<br />

Wir müssen akzeptieren, wie die derzeitige Situation<br />

ist, die uns von der Bundesregierung<br />

vorgegeben wird.“<br />

Der Gemeinde hat es im Blick, dass es Menschen<br />

gibt, die innerhalb Europas versuchen,<br />

Nachbarn und andere Interessierte ließen sich bei<br />

einem Besichtigungstermin über die Pläne der Gemeinde<br />

<strong>Brüggen</strong> informieren, die ehemalige Landesjagdschule<br />

am Hagenkreuzweg vorübergehend als<br />

Unterkunft für Asylbewerber herzurichten.<br />

Foto:s bir<br />

sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch<br />

sie haben als Europäer Anspruch auf Unterkunft<br />

und Leistungen. Ziel sei es aber in erster<br />

Linie, den Menschen einen sicheren Aufenthalt<br />

zu ermöglichen, die aus einer absoluten<br />

Notsituation heraus nach <strong>Brüggen</strong> kommen.<br />

Auch wird mit der Polizei gesprochen, wie<br />

diese die Situation begleiten kann.<br />

Da es sehr viele Menschen gibt, die helfen<br />

wollen, wird ein runder Tisch am 8. Januar<br />

angeboten. Um 19 Uhr findet ein Treffen aller<br />

Interessierter in der Burggemeindehalle statt.<br />

Hier sollen Ideen gesammelt und koordiniert<br />

werden. Es soll aber auch deutlich festgelegt<br />

werden, wo überhaupt Hilfe benötigt wird<br />

und angebracht ist, damit Enttäuschungen<br />

und Frustrationen entgegengewirkt werden<br />

kann. „Es kann auch etwas Gutes dabei entstehen“,<br />

ist sich Gellen sicher.<br />

DANKE<br />

FÜR DAS<br />

ENTGEGENGEBRACHTE VERTRAUEN!<br />

Allen Frohe Weihnachten<br />

und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2015<br />

m o d e m e t t e n g m b h<br />

borner str. 7-13 . 41379 brüggen<br />

telefon: 02163.6490<br />

MODE METTEN . . . MODE MIT DEM GEWISSEN ETWAS<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!