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PERSPEKTIVE<br />

SPEKTRUM<br />

philipp Jarke<br />

Europa-Korrespon dent<br />

in Hamburg und London<br />

von der internationalen<br />

Journalistenagentur<br />

„Zeitenspiegel“.<br />

wann wirD strom intelligent<br />

Anfang des Jahres vergab die britische<br />

Re gierung Lizenzen für neue Offshorewindparks.<br />

Rund um die Insel sollen bis 2020<br />

Tausende Windräder auf dem Meeresgrund<br />

verankert werden, Gesamtkapazität:<br />

32 Gigawatt. Auch andere Länder hegen<br />

ehrgeizige Pläne: Die Zahl der Turbinen vor<br />

Europas Küsten wird sich bald verhundertfachen.<br />

Eine tolle Sache.<br />

Aber auch problematisch: Mit jedem<br />

neuen Offshorewindrad wird die Stromproduktion<br />

stärker schwanken. Im vergangenen<br />

Dezember zum Beispiel blieb in<br />

Großbritannien der sonst so konstante<br />

Westwind aus, was der Insel den härtesten<br />

Winter seit 30 Jahren und den Stillstand<br />

seiner Offshorewindräder einbrachte.<br />

Umgekehrt arbeiten die Stromnetze bei<br />

Starkwind über der Nordsee schon heute<br />

an der Kapazitätsgrenze.<br />

Was ist zu tun Als Erstes müssen die<br />

Hochspannungsnetze ausgebaut werden,<br />

um die schwankende Stromproduktion auf<br />

dem gesamten Kontinent auszugleichen.<br />

Ein Anfang ist gemacht: Neun europäische<br />

Länder planen, ein Stromnetz durch die<br />

Nordsee zu legen, das verschiedene<br />

Ökostromquellen verbindet. So ließe sich<br />

überschüssiger Windstrom nach Norwegen<br />

leiten und dort speichern, indem damit<br />

Wasser flussaufwärts in die Reservoire der<br />

Wasserkraftwerke gepumpt wird.<br />

Das allein reicht allerdings nicht. Auch<br />

unser Stromverbrauch muss flexibler<br />

werden, zum Beispiel durch intelligente<br />

Stromzähler und variable Strompreise.<br />

So könnten wir Teile unseres Verbrauchs<br />

automatisch in Stunden verlegen, in denen<br />

viel Energie produziert wird und der<br />

Strom billig ist. Unsere Waschmaschine<br />

läuft dann nachts und die Kompressoren<br />

von Kühl häusern springen vor allem dann<br />

an, wenn auf der Nordsee der Wind bläst.<br />

Umgekehrt könnten Elektroautos ihre<br />

Akkuenergie sogar wieder ins Netz zurückspeisen,<br />

wenn das Stromangebot besonders<br />

knapp ist.<br />

Das kostet viel Geld, doch nur so wird<br />

unsere Stromversorgung nicht nur grün,<br />

sondern auch intelligent.<br />

severn, großbritannien<br />

Bergen, norwegen<br />

ottoBrunn, Deutschland<br />

leBenDe paCkung Bakterielles Verpackungsmaterial<br />

könnte in Zukunft um die Fracht wachsen.<br />

Bremen, Deutschland Wie wird Fracht<br />

im Jahr 2020 sicher und ressourcen spa rend<br />

verpackt und transportiert Mareike Frense -<br />

meier von der Hochschule für Künste in Bremen<br />

glaubt: mit Bioverpackungs mate rial, das<br />

sich selbst erzeugt. Mit dieser Idee gewann<br />

Frensemeier den dritten Platz im Designwettbewerb<br />

Vision Works Award.<br />

Im Verpackungsmaterial namens Bacs<br />

werden Acetobacter-Xylinum-Bakterien wie<br />

ein Kunstrasen auf der Oberfläche der zu<br />

schützenden Fracht kultiviert. Sie verdauen<br />

Zuckermoleküle zu einem Netz aus hygienischen<br />

Zellulosefasern, die sich um das Objekt<br />

legen. visionworksaward.com<br />

Bremen, Deutschland<br />

Bergen, norwegen Gencode für Musik:<br />

Musik, Video, Text – für alles gibt es spezielle<br />

Dateiformate. Mit MusicDNA hat der<br />

Norweger Dagfinn Bach nun die eierlegende<br />

Wollmilchsau vorgestellt: ein Musikformat,<br />

das auch Songtexte, Bilder, Videos und Blogbeiträge<br />

einbindet und bei jeder Verbindung<br />

mit dem Internet aktualisiert. Bis zu 32 Gigabyte<br />

zusätzliche und durchsuchbare Informationen<br />

kann die Datei enthalten.<br />

Bach kennt sich aus: Er war einer der<br />

Entwickler des ersten MP3-Players, auch<br />

MP3-Erfinder Karlheinz Brandenburg, Leiter<br />

des Fraunhofer-Instituts für Digitale Me -<br />

dientechnologie in Ilmenau, ist mit von der<br />

Partie. „MusicDNA bringt einige Ideen zusammen,<br />

die schon lange herumgeisterten“,<br />

so Brandenburg. „Viele hatten gefordert,<br />

dass legale Musikdownloads eine neue<br />

Nutzererfahrung bieten müssen und nicht<br />

nur Musik.“ bachtechnology.com<br />

22 T

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