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E-CITY BERLIN - Daimler

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TRANSFER<br />

TexT<br />

Steffan Heuer<br />

FoTograFie<br />

Gabriela Hasbun<br />

„Zwei Milliarden Fahrzeuge<br />

sind keine Katastrophe“<br />

Der kalifornische Verkehrsexperte Dan Sperling über nachhaltige<br />

Mobilität und die Rolle, die Privatfahrzeuge dabei spielen werden.<br />

Dan Sperling (rechts), Professor an der University<br />

of California, mit Autor Steffan Heuer.<br />

09:00 Uhr Creston Road<br />

Professor Sperling, wie kommen Sie<br />

normalerweise zum Campus der Universität<br />

Davis<br />

Als ich bis vor ein paar Mo naten noch<br />

in Berkeley wohnte, bin ich einfach den<br />

Hügel runtergefahren und in den Shuttlebus<br />

nach Davis gestiegen. Das war eine Stunde<br />

Fahrzeit auf der Autobahn, während der<br />

ich E-Mails lesen und beantworten konnte,<br />

die ich morgens heruntergeladen hatte,<br />

oder einfach nur lesen und nachdenken.<br />

Vermissen Sie die tägliche Busfahrt<br />

zum Brainstorming<br />

Jein. Jetzt wohne ich eine Viertelstunde<br />

von meinem Büro entfernt in Sacramento<br />

und kann je nach Lust mit dem Zug oder<br />

mit dem Auto fahren. Außerdem bin ich<br />

Mitglied des California Air Resources Board.<br />

Deren Büro liegt mitten in Sacramento, da<br />

kann ich hinlaufen. Diese 20 Minuten sind<br />

extrem produktiv. Eine Kollegin von mir hat<br />

untersucht, wie lange die ideale Pendlerfahrt<br />

zur Arbeit sein sollte. Antwort: 15 Minuten!<br />

Wieso ist eine Viertelstunde unterwegs<br />

so produktiv<br />

Damit man sich morgens auf die Arbeit<br />

ein stimmt, die Aufgaben und Anliegen für<br />

den Tag im Geiste durchgehen kann. Abends<br />

ist es genau der umgekehrte Prozess: Man<br />

fährt sein Hirn langsam wieder herunter,<br />

stellt sich auf die Zeit zu Hause mit der<br />

Familie ein.<br />

Was war Ihr letzter Geistesblitz hinterm<br />

Steuer<br />

Als ich an meinem Buch „Two Billion<br />

Cars“ arbeitete, kamen mir viele der Einfälle<br />

unterwegs, vor allem, wie ich das ganze<br />

Material am besten einteilen sollte. Es gab<br />

ein paar Geistesblitze am Steuer. Ich habe<br />

eine Freisprecheinrichtung und rufe in solchen<br />

Fällen meine Assistentin an, um es ihr<br />

zu diktieren. Wenn ich im Büro ankomme,<br />

wartet die Datei auf mich.<br />

09:15 Uhr Tilden Regional Park<br />

Was hat Sie veranlasst, „Two Billion<br />

Cars“ zu schreiben Sie haben an der<br />

Universität und als Mitglied der Behörde<br />

für Luftreinhaltung in Kalifornien alle<br />

Hände voll zu tun.<br />

Fast jedes einigermaßen bekannte Buch<br />

zum Thema Transportwesen und Energie ist<br />

von Journalisten geschrieben, die Experten<br />

wie mich interviewen. Das ist lobenswert,<br />

aber es sollte mindestens ein Buch geben,<br />

das sich diesen Themen mit dem nötigen<br />

Tiefgang widmet und nicht nur die Probleme,<br />

sondern auch die Lösungen aufzeigt.<br />

74<br />

T

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