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E-CITY BERLIN - Daimler

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können den Carbon Footprint unserer<br />

Autos mit technischen Mitteln, die wir<br />

bereits heute haben, fast auf null absenken.<br />

Wir brauchen kontinuierliche Verbesserungen<br />

bei Antrieben, Materialien, Treibstoffen.<br />

Selbst diese Mercedes-Benz E-Klasse,<br />

in der wir gerade sitzen, kann noch effizienter<br />

werden.<br />

10:00 Uhr Cheese Board Coop<br />

Wie genau wollen Sie das Fahrverhalten<br />

von Hunderten Millionen Menschen<br />

zum Besseren verändern<br />

Autos werden sich zu Hybridfahrzeugen<br />

wandeln. Der Stromanteil wird langsam<br />

steigen, sodass Verbrennungsmotoren an<br />

Bedeutung abnehmen und der Ölverbrauch<br />

sinkt. Große Fahrzeuge werden wohl nie<br />

reine Elektrofahrzeuge werden, da die<br />

Batterien zu groß und zu teuer sind. Wenn<br />

wir den Strom aus erneuerbaren Quellen<br />

erzeugen und mehr Treibstoffe wie Biomethan<br />

einsetzen, das sich beispielsweise<br />

aus Mülldeponien gewinnen lässt, nähern<br />

wir uns einem fast kohlenstofffreien System.<br />

Eine weitere option sind Brennstoffzellen.<br />

Der Wasserstoff ließe sich aus erneuerbaren<br />

Quellen erzeugen. Das dauert und kostet<br />

Geld, deswegen müssen wir ebenso beim<br />

Fahrverhalten ansetzen – also die gefahrenen<br />

Meilen pro Kopf senken. Ein Transportsystem,<br />

das weniger vom Auto abhängig<br />

ist und gleichzeitig qualitativ besser ist, ist<br />

machbar!<br />

Wie muss unsere moderne Gesellschaft<br />

dazu umgebaut werden<br />

Es fehlt ein Verbund aus mehreren Ange<br />

boten, die sich nahtlos ergänzen. Menschen<br />

werden einen on-Demand-Shuttle<br />

haben, der sie zu Hause abholt – ein Anruf,<br />

eine SMS oder E-Mail genügt. Damit wären<br />

nachbarschafts-Autos gekoppelt, um zu<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen,<br />

sowie ein Carsharingdienst, wenn man wirklich<br />

sein eigenes Fahrzeug braucht. Und<br />

schließlich gibt es dynamisches Ridesharing,<br />

bei dem ich online sehen kann, ob andere<br />

Leute dieselbe Route fahren und mich mitnehmen<br />

können. <strong>Daimler</strong> hat in den USA<br />

und in Deutschland interessante Carpooling-<br />

Konzepte getestet. Informationstechnologie<br />

ist der Schlüssel, damit all diese Komponenten<br />

reibungslos funktionieren.<br />

10:15 Uhr Claremont Hotel<br />

Warum sollten wir die bequeme<br />

Freiheit aufgeben, uns nach Belieben<br />

ins eigene Auto zu setzen, ohne etwas<br />

bestellen zu müssen<br />

Ich würde behaupten, im Idealfall würden<br />

sich die meisten Menschen am liebsten<br />

von einem Chauffeur herumfahren lassen.<br />

Das beste Transportsystem bietet die<br />

größtmög liche Auswahl, ohne dass jedermann<br />

immer selbst fahren muss. noch<br />

dazu kostet es Umsummen, sich ein eigenes<br />

Fahrzeug zu leisten, das 90 Prozent der<br />

Zeit ungenutzt herumsteht. Der durchschnittliche<br />

US-Bürger gibt im Jahr mehr<br />

als 8.000 US-Dollar für Betrieb und Unterhalt<br />

seines Autos aus. Wenn wir dieselbe<br />

Summe in ein integriertes System investierten,<br />

etwa um den Zweitwagen mit einem<br />

intelligenten Verbund zu ersetzen, tut sich<br />

eine neue Welt voller optionen auf. Ich<br />

könnte mir per Carsharing jeden Tag ein<br />

anderes Auto leisten!<br />

Solche modernen Transportsysteme<br />

klingen überzeugend, aber der Autoboom<br />

der kommenden Jahre passiert vor<br />

allem in Ländern wie China und Indien,<br />

in denen es oft an der IT­Infrastruktur<br />

und anderen Dingen mangelt.<br />

Diese Ideen sind für alle Teile der Welt<br />

rele vant, auch wenn sie je nach Land<br />

un ter schiedlich umgesetzt werden, selbst<br />

in China und Indien. Die Frage ist, wie<br />

wir dort nachhaltige Transportsysteme<br />

schaffen, die attraktiv sind und dem<br />

Wachstum an Privatfahrzeugen Einhalt<br />

gebieten. Die Bevölkerungsdichte in diesen<br />

Ländern ist so hoch, dass nachfragegesteuerter<br />

öffentlicher nahverkehr kein<br />

Thema ist. Dort geht es mehr um eine<br />

bessere Qualität bei der Fortbe we gung.<br />

Ähnliches gilt übrigens für Ballungs gebiete<br />

in den USA wie new york: Es gibt genü -<br />

gend Busse und Bahnen, aber viele Bürger<br />

meiden sie aus Qualitätsgründen. Warum<br />

sollten wir nicht unterschiedliche Fahr -<br />

klas sen anbieten wie bei Langstreckenzügen<br />

Wer mehr zahlt, kann in einem<br />

Luxusbus fahren, der WLAn, Espresso und<br />

andere Annehmlichkeiten offeriert. Wir<br />

brauchen ein flächendeckendes netz an<br />

Verkehrsmitteln, die unterschiedliche<br />

Zielgruppen bedienen.<br />

CURRICULUM vITAE<br />

Daniel Sperling<br />

59 Jahre +++ Professor für Umwelt- und Ingenieurwissenschaften<br />

an der University California in Davis<br />

+++ Leiter des Institute of Transportation Studies<br />

+++ Mitglied der Aufsichts behörde California Air<br />

Resources Board +++ Vorreiter für den Klimaschutz<br />

in den USA +++ Mitverfasser des Gesetzes AB32<br />

zur Deckelung von Treibhausgasen +++ einer der<br />

Hauptautoren des Klimawandel-Reports des Intergovernmental<br />

Panel on Climate Change (IPCC) +++<br />

2007 gewinnt IPCC gemeinsam mit Al Gore den<br />

Friedensnobelpreis +++ Autor von über 200 wissenschaftlichen<br />

Studien und elf Büchern +++ referiert<br />

regelmäßig zu Umwelt- und Transportthemen +++<br />

jüngstes Buch „Two Billion Cars. Driving Toward<br />

Sustainability.“ +++<br />

gehen statt Fahren: Dan Sperling beim Abstecher<br />

im Tilden Regional Park.<br />

HYPERLINK<br />

Weitere Informationen zu diesem Beitrag finden<br />

Sie online unter:<br />

daimler-technicity.com/mobilitaetskonzepte<br />

mit folgenden Features:<br />

1. Ausführliche Biografie von Dan Sperling<br />

2. Liste von Sperlings Veröffentlichungen<br />

3. Weitere Info zu den Klimagesetzen in Kalifornien<br />

DAIMLER-TECHnICITy.CoM 77

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