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Schwere Arbeit - leicht gemacht, ein Leitfaden für ... - Arbeitsinspektion

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• Checkliste nach Leitmerkmalmethode (Heben und Tragen, Ziehen und<br />

Schieben)<br />

• Fragebogen zur subjektiven Beurteilung der <strong>Arbeit</strong>sbelastung n. Slesina<br />

• Beurteilung nach NIOSH<br />

• Beurteilung nach EN 1005-2<br />

• Siehe www.rueckenkompass.de (komplette Toolsammlung).<br />

Die Beurteilung der Gefährdung hinsichtlich Grenz- und Aktionswerten wird<br />

bei diesen Werkzeugen angegeben; sie basieren auf biomechanischen und<br />

arbeitsmedizinischen Erkenntnissen. Ein Überschreiten der Grenzbereiche<br />

erfordern Maßnahmen zur Belastungsreduktion. Das Anwenden von<br />

Grenzlasttabellen ist aus der Sicht des heutigen Wissensstandes nicht mehr<br />

ausreichend um das Risiko und <strong>ein</strong>e Gefährdung zu beurteilen.<br />

Welche Maßnahmen ergeben sich im Falle <strong>ein</strong>er Gefährdung bei<br />

der manuellen Lastenmanipulation?<br />

Durch die Gefahrenermittlung können Gefährdungen und<br />

Fehlbeanspruchungen erkannt werden und durch Maßnahmen beseitigt oder<br />

zumindest wesentlich reduziert werden. Es gilt das Prinzip „TOP“ in der<br />

Reihenfolge:<br />

T - „Technische Lösung“ vor<br />

O - „Organisationsänderung“ vor<br />

P - „Persönliche Lösungen und Maßnahmen“.<br />

Da in der Altenpflege sehr unterschiedliche <strong>Arbeit</strong>sbedingungen und<br />

-situationen bei der Lastenmanipulation und des Patiententransfers<br />

vorkommen, ist <strong>ein</strong> vielseitiges Vorgehen erforderlich, um wirksame und<br />

nachhaltige Lösungen zu finden. Die Interaktion zwischen technischen<br />

Lösungen, Mitarbeiter/innenkenntnissen, -motivation und <strong>Arbeit</strong>sablauf<br />

erfordern <strong>ein</strong> komplexes Vorgehen bei der Umsetzung der Maßnahmen.<br />

Die Hierarchie technische Lösungen vor persönlichen Maßnahmen ist<br />

anzustreben.<br />

Maßnahmen - Technische Lösungen (Beispiele)<br />

In der Pflege<br />

Kl<strong>ein</strong>e Hebe- und Tragehilfen<br />

Gleit- und Hebematten, Halte- und Hebegürtel, Drehscheiben, Rutschbretter,<br />

Anti-Rutsch-Matte, Aufrichthilfe, Bettleiter, gleitendes Hebekissen, Rollboard.<br />

Handhabung von Lasten<br />

Technische Hilfsmittel<br />

fahrbare Lifter, höhenverstellbare Betten, Pflegestühle, Badewannenlifter,<br />

Duschwagen, höhenverstellbare Wannen, Umsetzhilfen, fahrbare Hebestühle,<br />

höhenverstellbare Untersuchungsliegen, höhenverstellbare<br />

Tragenuntergestelle, Patientenumbetter.<br />

Die Praxis zeigt, dass technische Hilfsmittel in der Pflege oft nicht verwendet<br />

werden oder als nicht tauglich gesehen werden, da Defizite in Motivation zur<br />

Anwendung bestehen. So ist <strong>ein</strong> Stauraum zu berücksichtigen, <strong>ein</strong>e<br />

Einbindung im zeitlichen Pflegeablauf und <strong>ein</strong>e regelmäßige Schulung<br />

erforderlich. Zu beachten ist, dass die Akzeptanz auch bei den<br />

Heimbewohner/innen “erlernt“ werden muss. Um die Akzeptanz beim<br />

Pflegepersonal zu fördern, sind folgende Schritte zu wählen:<br />

Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung<br />

z.B. <strong>für</strong> kl<strong>ein</strong>e und technische Hilfsmittel<br />

1. Sensibilisierung<br />

2. Bedarfsermittlung<br />

3. theoretische und praktische Schulung<br />

3. praktische Schulung am Patienten<br />

4. Praxisbegleitung in der Erprobungsphase<br />

5. Hotline zum Hersteller<br />

Begleitende Maßnahmen<br />

• Rutschfeste, fersengesicherte <strong>Arbeit</strong>sschuhe<br />

• Lockere, feuchtigkeitsdurchlässige Bekleidung<br />

• k<strong>ein</strong>e großen Taschen, die an Rollstühlen o.ä. hängen bleiben können,<br />

etc.<br />

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