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Schwere Arbeit - leicht gemacht, ein Leitfaden für ... - Arbeitsinspektion

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Was sind “psychosoziale Belastungen”?<br />

Dazu <strong>ein</strong>ige Aussagen aus dem beruflichen Alltag<br />

• „Ich stehe ständig unter Zeitdruck.“<br />

• „Ich muss häufig Entscheidungen ohne ausreichende Informationen<br />

treffen.“<br />

• „Ich bekomme oft widersprüchliche Anweisungen.“<br />

• „Mir fehlt die soziale Unterstützung von Vorgesetzten oder Kolleg/innen.“<br />

• „Ich kann m<strong>ein</strong>e Vorkenntnisse nicht ausreichend <strong>ein</strong>bringen.“<br />

• „Ständig unterbreche ich m<strong>ein</strong>e <strong>Arbeit</strong>, weil etwas Wichtiges dazwischen<br />

kommt.“<br />

Befragung von 147 Mio. <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen in der EU<br />

• 52% geben an, mit hohem Tempo und unter Zeitdruck zu arbeiten<br />

• 33% haben k<strong>ein</strong>en Einfluss auf den <strong>Arbeit</strong>sablauf<br />

• 27% haben k<strong>ein</strong>en Einfluss auf ihren <strong>Arbeit</strong>srhythmus<br />

• 45% berichten über monotone <strong>Arbeit</strong>saufgaben<br />

• 44% über fehlende Aufgabenrotation<br />

• 50% über kurze repetitive <strong>Arbeit</strong>saufgaben<br />

• 16% gaben an, k<strong>ein</strong>e ausreichende Unterstützung durch Vorgesetzte und<br />

Kolleg/innen zu erhalten<br />

Zwischen Anforderung und Überforderung<br />

Dieselben Belastungen wirken nicht bei allen Menschen gleich. Je nach<br />

Mensch, Geschlecht, Alter, Verfassung oder Erfahrung kann die Kombination<br />

verschiedener Belastungen sich anders auswirken. Die Wirkung von<br />

Belastungen auf den Menschen wird als Beanspruchung bezeichnet.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie heben <strong>ein</strong>en Sack von 10 kg Gewicht. Das Gewicht<br />

ist die Belastung. Was Sie dabei fühlen, ist die Beanspruchung. Diese<br />

Beanspruchung ist <strong>für</strong> <strong>ein</strong> 10-jähriges Kind sicher ganz anders als <strong>für</strong> Sie.<br />

Für <strong>ein</strong> 10-jähriges Kind wäre es also <strong>ein</strong>e Fehlbeanspruchung.<br />

Stress ist <strong>ein</strong>e Fehlbeanspruchung<br />

Im angloamerikanischen Raum bedeutet „Stress“ Spannung oder Druck,<br />

durch <strong>ein</strong>e „Kraft, die den Körper verformt“.<br />

• Stress ist <strong>ein</strong>e individuell unangenehm empfundene Spannungssituation.<br />

• Menschen wollen im Gleichgewicht bleiben und unangenehme<br />

Spannungen vermeiden.<br />

Psychosoziale Belastungen (Alexander Kaba)<br />

• Wenn die Möglichkeiten (Ressourcen) zur Vermeidung oder Veränderung<br />

<strong>ein</strong>er unangenehmen Situation fehlen, entsteht Stress.<br />

• Stress hat negative Auswirkungen auf die Gedanken, die Gefühle, das<br />

Verhalten und auf den Körper.<br />

• Stress stört das Wohlbefinden und macht auf die Dauer krank.<br />

• Damit bremst Stress auch die Leistungsfähigkeit und Produktivität.<br />

Weitere Informationen:<br />

„Stress in der <strong>Arbeit</strong>swelt“, Broschüre der AK, erhältlich bei der AKNÖ oder als<br />

Download unter www.aknoe.at Button Sicher & Gesund / Broschüren<br />

Information zu dem Thema psychosoziale Belastungen, Stress, Mobbing und Burnout<br />

können Sie auch auf der Webseite der <strong>Arbeit</strong>sinspektion<br />

http://www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Gesundheit/Belastungen finden.<br />

Dort und von der Webseite der Niederösterreichischen <strong>Arbeit</strong>erkammer www.aknoe.at<br />

Button Sicher & Gesund / Broschüren können Sie auch Informationen zu dem<br />

bewährten IMPULS Test downloaden. Dieser ist auch gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>ein</strong>er<br />

ausführlichen Anleitungsbroschüre kostenlos über die AKNÖ zu beziehen.<br />

Zur Bestimmung von psychischen Belastungen wird auch die Broschüre der AUVA<br />

Evaluierung „Psychische Belastungen“ (E14) angeboten. (Die Broschüre ist auch<br />

unter www.auva.net zum Download bereitgestellt).<br />

Was sind Stressfolgen?<br />

Akuter Stress<br />

Plötzliche und kurz dauernde Stress-Situationen (z.B. <strong>ein</strong> Unfall, <strong>ein</strong> Streit,<br />

<strong>ein</strong>e Prüfung, Bungee-Jumping, Fallschirm-Springen, etc.) kurbeln den<br />

Organismus an. Hauptsächlich wirkt hier das Hormon Adrenalin. Das Herz<br />

schlägt schneller, der Puls steigt, die Zunahme roter Blutkörperchen erhöht<br />

den Sauerstoff im Blut, die Atmung wird schneller, die Pupillen werden<br />

größer, die Verdauung wird unterbrochen, usw. Diese Aktivierung hört aber<br />

rasch wieder auf, „wenn die Gefahr vorüber ist“. Es handelt sich hier um <strong>ein</strong>e<br />

„gesunde“ Reaktion, deren Ziel es ist, genügend Energie <strong>für</strong> die Bewältigung<br />

der Stress-Situation bereitzustellen.<br />

Chronischer Stress<br />

Lang andauernde Stress-Situationen halten den Organismus in <strong>ein</strong>er<br />

Daueranspannung und in ständiger Kampfbereitschaft. Da<strong>für</strong> sorgt vor allem<br />

das Stress-Hormon Cortisol. Ständige Überaktivierung bringt das natürliche<br />

Gleichgewicht des Organismus durch<strong>ein</strong>ander. Chronischer Stress führt<br />

daher mit der Zeit zu verschiedenen Störungen des Befindens und der<br />

Gesundheit.<br />

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