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Jahresbericht 2011 - Institut für Versicherungsbetriebslehre - Leibniz ...

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Priorisierung und Rationierung von Gesundheitsleistungen –<br />

unterscheiden sich die Gerechtigkeitsvorstellungen zwischen den<br />

Fachdisziplinen systematisch<br />

Kathrin Damm, Anne Prenzler<br />

Aufgrund der Budgetknappheit<br />

im deutschen Gesundheitswesen<br />

werden seit einigen Jahren<br />

kontroverse Debatten über das<br />

Thema Priorisierung und Rationierung von<br />

gesundheitlichen Leistungen geführt. Neben<br />

<strong>Institut</strong>ionen und Interessenverbänden sind<br />

insbesondere Vertreter der wissenschaftlichen<br />

Disziplinen Medizin, Ökonomie, Philosophie<br />

und Recht an den Diskussionen beteiligt.<br />

Dabei erschwert bislang vor allem die<br />

wechselseitige Kritik an methodischen<br />

Herangehensweisen und die Unkenntnis über<br />

zugrunde liegende Gerechtigkeitsvorstellungen<br />

einen konstruktiven Diskurs. Jedoch<br />

kann nur ein solcher zu interdisziplinär getragenen<br />

Empfehlungen führen, die zukünftig<br />

sowohl in der Auseinandersetzung mit politischen<br />

Entscheidungsträgern als auch für die<br />

gesellschaftliche Meinungsbildung von hoher<br />

Bedeutung sein werden.<br />

Von der <strong>Leibniz</strong> Universität Hannover (LUH)<br />

wird daher im Rahmen des Programms „Wege<br />

in die Forschung“ eine Studie gefördert,<br />

die das Ziel hat, die Gerechtigkeitsvorstellungen<br />

von Personen unterschiedlicher Disziplinen<br />

zu analysieren und erklärende Faktoren<br />

zu identifizieren.<br />

Im Zeitraum Oktober bis Dezember <strong>2011</strong><br />

wurden Studierende (Erstsemester und höhere<br />

Semester) von den vier Fachdisziplinen<br />

befragt, die sich im Gesundheitswesen mit<br />

Priorisierungs- und Rationierungsentscheidungen<br />

beschäftigen: Medizin, Ökonomie,<br />

Jura und Philosophie. Die Befragung fand an<br />

den Standorten der LUH, der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover und der Universität<br />

Göttingen statt. Eingesetzt wurde ein zuvor<br />

entwickelter Fragebogen, bestehend aus vier<br />

Fragekomplexen: Priorisierung von Verteilungsmechanismen,<br />

Berücksichtigung von<br />

personenbezogenen Kriterien bei Verteilungsfragen,<br />

Bewertung von potentiellen Erstattungskriterien<br />

und bevorzugte Zusammensetzung<br />

eines Gremiums, welches über<br />

Priorisierung und Rationierung entscheidet.<br />

Darüber hinaus wurden sozioökonomische<br />

Daten sowie die generelle Einstellung der<br />

Teilnehmer gegenüber dem deutschen<br />

Gesundheitssystem abgefragt.<br />

Bis Anfang Dezember <strong>2011</strong> konnten ca. 900<br />

ausgefüllte Bögen eingesammelt werden. Die<br />

Auswertung erfolgt im 1. Quartal 2012.<br />

Insgesamt erwarten wir, dass nicht nur der<br />

Bildungshintergrund die Gerechtigkeitsvorstellungen<br />

prägt, sondern zudem Merkmale<br />

wie das Geschlecht oder persönliche Erfah-<br />

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