Jahresbericht 2011 - Institut für Versicherungsbetriebslehre - Leibniz ...
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Jahrestagung des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft in<br />
Berlin 16. und 17. März <strong>2011</strong><br />
Andy Zuchandke<br />
Die Jahrestagung des Deutschen<br />
Vereins für Versicherungswissenschaft<br />
findet einmal jährlich statt<br />
und ist die größte versicherungswissenschaftliche<br />
Tagung in Deutschland. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> fand die Tagung in Berlin statt und es<br />
nahmen ca. 400 Vertreter der verschiedenen<br />
versicherungswissenschaftlichen Disziplinen<br />
aus Wissenschaft und Praxis teil.<br />
Am ersten Tag wird die Tagung traditionell<br />
zwei Plenen eröffnet: vormittags unter der<br />
Leitung von Prof. Graf von der Schulenburg<br />
zum Thema „Nachhaltigkeit als Kernelement<br />
von Versicherung“ und nachmittags zum<br />
Thema „Sicherungssysteme für Finanzdienstleistungsunternehmen<br />
im europäischen Vergleich“.<br />
Der zweite Tag ist geprägt von einer<br />
Vielzahl parallel stattfindender Foren in deutscher<br />
und englischer Sprache. Auch das <strong>Institut</strong><br />
für <strong>Versicherungsbetriebslehre</strong> bzw. das<br />
Kompetenzzentrum Versicherungswissenschaften<br />
waren dabei zahlreich vertreten.<br />
Jens Ole Rauh und Andy Zuchandke berichteten<br />
über die Ergebnisse der Analyse kartellrechtlicher<br />
Schadensersatzansprüche und<br />
welche Besonderheiten bei der Anwendung<br />
auf Versicherungsmärkten berücksichtigt<br />
werden müssen. Als Ausgangspunkt für die<br />
Quantifizierung des Kartellschadens dient<br />
dabei die Differenzmethode, wonach sich der<br />
Schaden aus der Differenz zwischen dem<br />
Preis im kartellierten Markt und dem hypothetischem<br />
Marktpreis ohne Kartell ergibt. Im<br />
Zusammenhang mit der Differenzmarkthypothese<br />
werden verschiedene Methoden diskutiert,<br />
u.a. Vergleichsmarktkonzepte und Kostenmethoden.<br />
Im Ergebnis hat sich gezeigt,<br />
dass die Quantifizierung des Kartellschadens<br />
den Rechtsanwender vor große Schwierigkeiten<br />
stellt, da alle Methoden inhärente Probleme<br />
bei der Anwendung auf Versicherungsmärkte<br />
haben. Unter Abwägung zwischen<br />
Praktikabilität und Genauigkeit kann jedoch<br />
festgehalten werden, dass das zeitliche Vergleichsmarktkonzept<br />
zur Quantifizierung des<br />
Kartellschadens am besten geeignet scheint.<br />
Simone Krummaker stellte unter dem Titel<br />
„Perception of Financial Risks – A Panel Data<br />
Analysis for Germany“ die Ergebnisse einer<br />
ökonometrischen Panelanalyse vor. Dabei<br />
werden Daten zur Risikoeinschätzung des<br />
Pflegerisikos von 1992 - 2007 aus dem sozioökonomischen<br />
Panel untersucht und mit<br />
Hilfe der Ordered-Probit Methode Zusammenhänge<br />
zwischen der Risikovariable und<br />
weiteren exogenen Variablen geschätzt. In<br />
den Regressionsergebnissen zeigt sich, dass<br />
sowohl Erfahrungen mit dem zugrundeliegenden<br />
Risiko als auch soziodemografische<br />
Faktoren die Risikoeinschätzung signifikant<br />
beeinflussen. Darüber hinaus hat die Einführung<br />
der sozialen Pflegeversicherung nicht<br />
nur zu einer direkten Veränderung in der Einschätzung<br />
geführt, sondern auch den Einfluss<br />
einiger individueller Faktoren signifikant<br />
verändert.<br />
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